„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus!“ Philipper 4,6-7
Sorge dich nicht! Wenn du das zu einem Menschen sagst, der kein Einkommen hat oder schwer erkrankt ist, dann kann es passieren, dass er sich ärgerlich abwendet. Was soll ihm dieser Rat nützen? Keiner von uns bleibt gelassen, wenn ihn sorgenvolle Gedanken überfallen. Wird Gott eingreifen? Wird er uns helfen? Hat er eine Lösung für unser Problem? Kann er uns aus unserer verzweifelten Lage retten? Das Boot, in dem wir sitzen, schaukelt gefährlich. Hohe Wellen türmen sich vor unseren Augen auf und der Wind nimmt bedrohlich an Stärke zu. Auch auf den Gesichtern derer, die bei uns sind, kann man Furcht und Ratlosigkeit erkennen. Wer hat das Steuer in der Hand? Werden wir entrinnen können oder in die Tiefe gerissen?
Plötzlich erhebt sich einer, der die ganze Zeit scheinbar regungslos neben uns saß. Hat er etwa geschlafen und unser Rufen und Schreien nicht gehört? Da steht er, mitten im Brausen des Sturms und lässt seine Stimme erschallen. Er gebietet dem Wind und den Wellen, und es tritt eine große Stille ein. Und wir fragen uns: Wer ist der, dem die Elemente untertan sind? Wer ist der, dem Wind und Wellen gehorchen?
Unser Gott lässt zu, dass wir in den Sturm geraten. Er sieht, wie unser Boot auf den Wellen tanzt. Warum also schreien wir, anstatt auf den zu vertrauen, der neben uns im Boot sitzt? Ihn hat der Vater doch zu unserem Schutz und unserer Rettung gesandt! Können wir untergehen, wenn er bei uns ist?
Doch worauf wollen wir zuerst hoffen – auf ein Wunder Gottes oder auf den Wunderbaren an unserer Seite? Ob er dem Sturm Einhalt gebietet oder die Elemente weiter toben – immer ist Jesus bei uns, der Herr über alle Mächte und Gewalten. Das ändert alles! Ihn sollen wir sehen und uns an ihm festhalten – egal, wo wir uns gerade befinden, ganz gleich, was uns gerade widerfährt.
Wie können wir uns vor Sorgen schützen, die uns in den Abgrund der Verzweiflung stürzen wollen? Petrus rät uns: „Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch!“ Und der Apostel Paulus zeigt uns, wie wir unsere Sorgen dem Herrn bringen können, nämlich: „In allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden.“ Wir schützen uns vor quälenden Sorgen und Ängsten, wenn wir unser Gebet mit Danksagung vermengen.
Was geschieht, wenn wir beten? Wir wenden unser Herz Jesus zu. Und je länger wir ihn anschauen, loben, seinen Namen erheben, seine Liebe und Fürsorge preisen, umso kleiner werden uns unsere eigenen Probleme erscheinen. Nicht dass sich dadurch unsere Lage schon verbessert hätte oder unsere Schwierigkeiten verschwunden wären, doch im Gebet, in Gemeinschaft mit Jesus, kann er sich uns offenbaren. Er lässt uns spüren, dass er nahe ist. Er zeigt uns, dass er größer und mächtiger ist, als alle Stürme und Meereswogen dieser Welt. Und während wir vor dem Thron des Höchsten stehen, ändert sich unsere Sicht. Wir hören auf, uns zu sorgen und zu grübeln, weil wir spüren, dass sich Jesus unserer Anliegen annimmt. Wir haben unsere Sorgen auf seine Schultern gelegt. Dort sind sie gut aufgehoben. Ihn werden sie gewiss nicht niederdrücken und belasten.
Dies sollte nicht nur einmal am Tag geschehen, es sollte unsere innere Haltung sein. Sobald uns Sorgen und Ängste überfallen, werfen wir sie sogleich auf den Herrn, das heißt, wir wenden uns ihm zu und lassen ihn an dem teilhaben, was uns bewegt und bekümmert. So hat Christus die Möglichkeit, uns seine Sicht der Dinge zu offenbaren.
Vieles, was geschieht, können wir nicht verstehen. Wir sehen nur die Wellen, die über uns aufragen. Wir hören nur das Heulen des Sturms. Wir spüren nur, wie unser kleines Boot hin- und hergeworfen wird. Doch Jesus schreitet auf dem Meer wie auf festem Boden. Er steht hoch über den Elementen der Welt. Wind und Wellen müssen ihm gehorchen. Ihm wurde alle Gewalt und Macht gegeben – in den Himmeln und gleicherweise auf der Erde. Er thront über allem! Alle Widersacher sind unter seinem Fuß. Sie sind sein Fußschemel. Jesus Christus lenkt die Herzen wie Wasserbäche. Sollte ihm etwas unmöglich sein?
Diese wunderbaren Tatsachen kann uns unser Herr und Retter offenbaren, wenn wir uns ihm im Gebet zuwenden. Und während wir ihm unsere Bitten und Anliegen nennen, unser Herz öffnen und vor ihm ausschütten, zieht er uns zu sich. Wir spüren, dass er uns nahe ist; wir merken, wie kostbar wir ihm sind und wie gerne er sich unserer Anliegen annimmt.
Im Gebet wenden wir unsere Augen ab von allem Bedrohlichen. Wir schauen hinweg auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Im Gebet blicken wir in sein Herz hinein! Hier kann er uns von Sorgen, Ängsten und Befürchtungen befreien. Im Gebet werfen wir Ballast ab. So kann es auch nicht ausbleiben, dass unser Gebet in Danksagung überfließt. Wir brauchen uns nicht zu sorgen, weil wir nicht allein sind. Der, der mit uns ist und in uns lebt, sorgt für uns! Die Frucht solchen Gebetes, das in Danksagung und im Lob mündet, ist der Friede in unseren Herzen. Welch wunderbarer Weg: Aus einer Sorge wird ein Gebet und aus dem Gebet eine Danksagung. Durch Danksagung aber fließt der Friede Gottes in unser Herz hinein.
Mk.4,35-41; 1.Petr.5,7; Hoh.2,8-9; Eph.1,20-22; Mt.28:18; Spr.21,1; 1.Mose 18,14; Hebr.12,2