„Tröste, tröste mein Volk! spricht euer Gott!“ Jesaja 40,1
Als der Herr den Propheten Jesaja aufforderte, sein Volk zu trösten und zu ermutigen, legte er ihm auch die Worte in den Mund, die dazu nötig waren. Gott wollte sich den Seinen bekannt machen, denn wahren Trost können wir nur empfangen, wenn wir ihn so kennen, wie er ist. Daher ließ er durch Jesaja verkündigen: „Siehe, da ist euer Gott; siehe da ist Gott der Herr! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte.“
Es ist überaus tröstlich zu wissen, dass unser Gott regiert – heute, morgen und in Ewigkeit. Nichts von dem, was er sich erworben hat, wird jemals verloren gehen – auch du nicht. Du wirst bei ihm sein, wenn er erscheinen wird und im Triumph vor ihm herziehen. Heute aber ist er dein Hirte, der dich im Bausch seines Gewandes trägt. Er will dich aus allem herausführen, was dich innerlich einengt und auf grünen Auen weiden – vor seinem Angesicht. Er will dich zu frischen Wasserbächen führen und erquicken.
Dieses Wissen soll dich trösten! Oder zweifelst du an seiner Größe? Bist du der Meinung, dass Gott mit deinen Problemen nicht fertig wird? Dann fragt er dich: „Wer misst die Wasser mit der hohlen Hand, und wer bestimmt des Himmels Weite mit der Spanne und fasst den Staub der Erde mit dem Maß und wiegt die Berge mit einem Gewicht und die Hügel mit einer Waage?“ Und wenn Du denkst, dass er ratlos ist, wenn er deine Situation betrachtet, dann höre, was er weiter sagt: „Wer bestimmt den Geist des Herrn, und welcher Ratgeber unterweist ihn? Wen fragt er um Rat, der ihm Einsicht gebe und lehre ihn den Weg des Rechts und lehre ihn Erkenntnis und weise ihm den Weg des Verstandes? Siehe, die Völker sind geachtet wie ein Tropfen im Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waage. Siehe, die Inseln sind wie ein Stäublein ... Mit wem wollt ihr denn Gott vergleichen? ... Wisst ihr denn nicht? Hört ihr denn nicht? ... Habt ihr's nicht gelernt von Anfang der Erde? Er thront über dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken ... er gibt die Fürsten preis, dass sie nichts sind, und die Richter auf Erden macht er zunichte; kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum hat ihr Stamm eine Wurzel in der Erde, da lässt er einen Wind unter sie wehen, dass sie verdorren, und ein Windwirbel führt sie weg wie Spreu. Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei? spricht der Heilige. Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt.“
Mit diesen Worten will dir Gott, der Herr, dem du gehörst und der über dir wacht, beweisen, dass er größer ist als alles andere. Und dass ihm nichts unmöglich ist! Er weiß also auch, was dich bekümmert. Sollte er keine Antwort auf deine Fragen haben? Braucht er einen Ratgeber, um dir helfen zu können? Fehlt es ihm vielleicht an Einsicht und Verstand? „Warum sprichst du denn ...: ‚Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber’? Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich.“
Du sollst wissen, dass dein Weg dem Herrn nicht verborgen ist! Auch dein Recht, das, was dir zusteht, ist ihm nicht egal. Er weiß, was du brauchst und wonach du verlangst. Er wird nicht müde, sich um dich zu kümmern. Sein Verstand kennt immer einen Ausweg. Er weiß auch, was das Beste für dich ist! Vergleiche den Herrn der Herren also nicht mit einem schwachen, hilflosen Menschen. Der, der über dir wacht, kann dich sehr wohl bewahren. Und er ist fähig, dich wunderbar zu führen. Zugegeben, nicht immer kommt seine Hilfe so, wie wir sie erwartet haben. Und auch nicht immer so schnell, wie wir sie uns ersehnen.
Denke daran, wie viele Jahre Abraham auf den verheißenen Sohn warten musste, bis er ihn endlich in seinen Armen hielt. Und wie war es bei Jakob? Obwohl der Herr mit ihm war, wurde er viele Jahre lang von seinem Onkel Laban ausgenützt und hintergangen. Und auch danach musste er viel Leid erfahren. Und Mose? 40 Jahre lang musste er Schafe hüten, bevor ihn der Herr zum Befreier seines Volkes berief. Doch auch danach wurde sein Leben nicht einfacher, denn das Volk, das er aus Ägypten führte, war widerspenstig und halsstarrig.
Wir Menschen sind vom Erfolgsdenken bestimmt! Wenn alles planmäßig verläuft und nach unserem Willen geschieht, sind wir zufrieden. Stellen sich uns jedoch unerwartete Hindernisse in den Weg, hadern wir mit Gott. So war es auch bei den Kindern Israel, als sie durch die Wüste zogen. Was aber ist Gottes Plan und Absicht für unser Leben?
Während der Herr die Frage stellt: „Mit wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Abbild wollt ihr von mir machen?“, gibt er selbst die Antwort und sagt: „Der Meister gießt ein Bild, und der Goldschmied vergoldet's und macht silberne Ketten daran. Wer aber zu arm ist für eine solche Gabe, der wählt ein Holz, das nicht fault, und sucht einen klugen Meister dazu, ein Bild zu fertigen, das nicht wackelt.“
Fertige dir kein Abbild von Gott! Erwarte vielmehr, dass er sich dir so offenbart, wie er es will. Lass ihm jede Freiheit und schränke ihn nicht ein! Mach ihn nicht so klein, wie du bist. Seine Gedanken sind höher als deine Gedanken! Reduziere ihn nicht auf deine Erfahrungswerte. Erlaube ihm, dass in deinem Leben sein Wille geschieht! Sei nicht so reich in dir selbst, sondern arm im Geist. Wähle ein Holz, das nicht fault – das Kreuz Jesu Christi, und lass es in deinem Leben wirksam sein. Erlaube dem Herrn, dass er dich beschneidet und verändert. Suche einen klugen Meister, der in dir ein Bild fertigt, das Bestand hat und niemals wankt. Erwähle dir dafür den Heiligen Geist! Lass ihn in dir das Ebenbild Jesu hervorbringen! Dies ist Gottes Plan für dein Leben – an jedem neuen Tag, mag er über Höhen oder durch Tiefen führen, mag er Freude mit sich bringen oder Leid, im Leben und im Tod. Deshalb sagte Paulus: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ Dann ließ er uns wissen, worin der Ratschluss Gottes besteht: „Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“
Nicht der verheißene Sohn war die Krönung im Leben Abrahams – es war Gott selbst. Deshalb sagte der Herr zu ihm: „Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.“
Und Jakob? Nachdem er am Jabbok angelangt war und ihm alles aus den Händen genommen worden war, umklammerte er den Herrn und rief: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ Dann erst, nachdem Jakob mit Gott gerungen hatte, erhielt er einen neuen Namen – er war nicht mehr derselbe. Er war zu Israel geworden – zu einem Fürst Gottes!
Von Mose, dem Mann Gottes, der Tag für Tag geplagt wurde, weil das Volk, das er anführte, ungläubig war, wird uns berichtet: „Er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn.“
Gott bietet dir heute einen Meister an, der voller Weisheit und Umsicht ist. Jesus nannte ihn „den Tröster“! Wenn du ihn heute erwählst, wird es ihm gelingen! Möge dir dieses Wissen ein Trost sein!
Jes.40,1,9-31; Hebr.11,35-39; Jes.55,8-9; Röm.8,28-29; 1.Mose 15,1; 32,25-27; Jh.14,16-17.26-27