15. - 16. Februar

„Ich wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels gereuen.“ Jona 4,2

 

Unter den Propheten des Alten Testaments gehört Jona sicherlich zu den bekanntesten. Wer hat nicht schon von der Geschichte Jonas im Bauch des Fisches gehört? Doch was ist die Botschaft dieses Buches? Zweifellos will uns der Heilige Geist dadurch mehr vermitteln, als nur eine wundersame Begebenheit aus vergangenen Tagen.

 

Im Buch Jona wird uns das Wesen und die Natur Gottes offenbart. Schließlich lernen wir uns selbst kennen, denn Jona war ein Mensch wie du und ich.

 

Zur damaligen Zeit lebten mehr als hundertzwanzigtausend Menschen in Ninive. Wer von einer Stadtgrenze zur anderen wollte, benötigte drei Tagesreisen. Von den Bewohnern sagte der Herr: „ ... die nicht wissen, was rechts oder links ist“, womit gesagt wird, dass die Bevölkerung den lebendigen Gott nicht kannte. Deshalb herrschte in Ninive tiefste Finsternis, was zur Folge hatte, dass die Bosheit der Menschen sehr groß war. Weil Gott aber gerecht ist, konnte er die Sünden Ninives nicht ungestraft lassen – er musste sie richten. So befahl er Jona: „Mache dich auf und geh in die große Stadt Ninive und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen.“

Doch Gott ist nicht nur ein gerechter Richter, er ist auch barmherzig und will den Sünder erretten. Er lässt uns durch den Mund des Propheten Hesekiel wissen: „Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott der Herr, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?“

Jona kannte diese Wesensart des Herrn, denn er sagte zu ihm: „Ich wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels gereuen.“

 

Auch Sodom drohte das göttliche Gericht. Doch bevor dies geschah, trat Abraham dem Herrn entgegen und fragte ihn: „Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen? Es könnten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter willen, die darin wären?“ Gott sagte: „Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben.“ Abraham ahnte, dass die Zahl der Gerechten möglicherweise zu hoch war, weshalb er mit Gott handelte. Am Ende war der Herr bereit, Sodom zu verschonen, würde er zehn Gerechte in ihr finden.

Daran erkennen wir, dass Gott nicht verderben und verdammen will, sondern helfen und erretten möchte. Diese Tatsache bezeugte auch der Apostel Paulus, als er Timotheus schrieb: „Welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen!“ Auch Jesaja sagte: „Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.“

Sollte der Herr also eine Stadt wie Ninive vernichten, ohne sie zuvor gewarnt zu haben? Nein! Deshalb sandte er Jona. Er sollte den Bewohner der Stadt Gottes Wort verkündigen und sie zur Umkehr auffordern.

 

Wie kostbar wir Menschen in Gottes Augen sind, machte Jesus anhand eines Gleichnisses deutlich: Er erzählte von einer Frau, die eine Silbermünze verloren hatte. Um sie wiederzufinden, zündete sie eine Lampe an, suchte sie im ganzen Haus mit großem Eifer und viel Geduld. So auch unser Gott: Er lässt uns nicht in der Verlorenheit! Er müht sich um uns und will uns finden. Dafür hat er ein helles Licht angezündet! Es ist das Evangelium Jesu Christi, seines Sohnes, mit dem uns Gott erleuchtet. Doch während er uns eifrig sucht und innig liebt, begegnen wir seinem Werben nicht selten gleichgültig und ablehnend. Was muss unser Gott und Vater nicht alles tun, wie viele Hindernisse überwinden, bis er uns endlich gefunden und zu sich gebracht hat. Das alles tut er, weil ihm jeder einzelne Mensch gleich wertvoll ist!

Es ist sein großes Verlangen, dass die, die sich von ihm abgewandt haben und in der Finsternis leben, errettet und vor dem ewigen Gericht bewahrt werden. Jedem will Gott vergeben, jeden von Ungerechtigkeit reinigen. Alle sollen seinen wunderbaren Ratschluss kennenlernen, den er in Christus ausgeführt hat und sein ewiges Leben empfangen. Unser himmlischer Vater will jeden, der über diese Erde geht, zu seinem Kind machen, ihn annehmen und ihm seine unendlich große Liebe erweisen.

Gott, unser Vater, ist gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte! Bei ihm ist viel Vergebung! Wer kann ermessen, was er alles getan und vollbracht hat, um uns in seine Arme schließen zu können? Auch seinen eigenen Sohn hat er nicht verschont, sondern für uns alle dahingegeben. Und er tat dies zu einer Zeit, als wir noch seine Feinde waren! Das Werk Jesus am Kreuz reicht aus, um unser aller Schuldbrief zu tilgen. Gott will, dass alle Menschen diese Barmherzigkeit und Gnade erfahren.

 

Herr Jesus, lass dein Evangelium überall verkündigt werden, damit Menschen gerettet werden, zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und das wahre Leben empfangen.

 

Jona 1,1-3; 3,3; 4,11.2; Hes.18,23; 33,11; 1.Mose 18,20-33; 1.Tim.2,4; Jes.55,7; Lk.15,8-10; 19,10; Röm.8,32; 5,10

 
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