15. - 16. September

„Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“  Matthäus 6,24-26

 

Gott, unser Vater, hat für unser Leben einen wunderbaren und vollkommenen Plan. Die Bibel sagt, dass er uns bereits vor Grundlegung der Welt erwählt und dazu bestimmt hat, seine Kinder zu sein.

Satan, der Fürst dieser Welt, ist jedoch bemüht, Gottes Plan für unser Leben zu vereiteln und vor unseren Augen zu verhüllen. Anhand der Geschichte Israels lässt sich unschwer erkennen, mit welchen Mitteln er dies zu bewerkstelligen sucht.

Erinnern wir uns, wie es dem Volk Gottes in Ägypten erging: Um zu verhindern, dass sich die Kinder Israel seinem Willen widersetzen und aus seinem Machtbereich fliehen, gab der Pharao folgenden Befehl: „Wir wollen sie mit List niederhalten, dass sie nicht noch mehr werden. Denn wenn ein Krieg ausbräche, könnten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und gegen uns kämpfen und aus dem Lande ausziehen." Die Bibel berichtet weiter: "Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit Zwangsarbeit bedrücken sollten. Und sie bauten dem Pharao die Städte Pitom und Ramses als Vorratsstädte ... Da zwangen die Ägypter die Kinder Israel unbarmherzig zum Dienst und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln und mit mancherlei Frondienst auf dem Felde, mit all ihrer Arbeit, die sie ihnen auflegten ohne Erbarmen.“

Doch Gott sah das Elend seines Volkes und hörte ihr Schreien. Deshalb sandte er Mose zu Pharao, um ihm zu sagen: „So spricht der Herr, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, dass es mir ein Fest halte in der Wüste.“

Der Herr über Ägyptenland ignorierte die göttliche Anweisung. Er wies seine Leute sogar an, das Joch der Israeliten noch drückender zu machen, denn er sagte: „Ihr sollt dem Volk nicht mehr Häcksel geben, dass sie Ziegel machen, wie bisher; lasst sie selber hingehen und Stroh dafür zusammenlesen ... Man drücke die Leute mit Arbeit, dass sie zu schaffen haben und sich nicht um falsche Reden kümmern.“

Anhand dessen, was Israel zur Zeit Moses in Ägypten erlebte, wird deutlich, was der Gott dieser Welt beabsichtigt: Er will uns von unserer eigentlichen Bestimmung abhalten, die darin besteht, Gott zu dienen und mit ihm ein Fest zu feiern.

Mit Gott ein Fest feiern? Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass dies ganz und gar nicht unserer Vorstellung eines Christenlebens entspricht. Und doch ist es Gottes Plan für unser Leben! Er will, dass wir uns an seinem wunderbaren Sohn, Jesus Christus, erfreuen – an jedem neuen Tag. Deshalb sagt die Schrift: „Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“

Christus soll die Quelle unserer immerwährenden Freude sein, unser höchster Genuss und unsere Zufriedenheit. Mit ihm hat uns der Vater alles geschenkt, was er uns zu geben vermag!

Verständlich, dass Satan alles daran setzt, diesen göttlichen Vorsatz zu vereiteln. Er tut es, indem er uns mit Arbeit überschüttet, uns bedrückt und schindet, um uns so die Lebensfreude zu rauben.

 

Womit sind wir die meiste Zeit unseres Lebens beschäftigt? Doch hauptsächlich damit, unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Nichts beansprucht uns mehr, erfordert mehr Zeit, Kraft und Energie, als der Kampf ums tägliche Brot. Deshalb stellen wir Menschen uns unentwegt die Frage: „Was werden wir essen, was werden wir trinken und womit werden wir uns kleiden?“

Seitdem wir Menschen den Garten Eden verlassen haben, befinden wir uns in einem harten Existenzkampf. Warum? Weil der Acker, auf dem wir arbeiten, verflucht ist; er bringt Dornen und Disteln hervor und treibt uns den Schweiß auf die Stirn. Damit allein lässt sich aber noch nicht begründen, warum unser Tagewerk so voller Mühsal und unser Herz oftmals so beschwert ist.

Es gibt eine unsichtbare Macht, die uns Tag für Tag antreibt, Dinge wichtig und erstrebenswert erscheinen lässt, die am Ende doch kein Leben geben können und uns unbefriedigt lassen! Wer überschüttet uns mit Aufgaben? Wer treibt uns zu immer neuen Höchstleistungen an? Es ist der Gott dieser Welt! Er will, dass wir unsere ganze Kraft und Energie einsetzen, um sein System zu stärken und „Pharaos Vorratsstädte“ zu bauen. Am Ende opfern wir des beruflichen Erfolges wegen sogar unsere Gesundheit, leisten Überstunden, ja, wir vernachlässigen sogar unsere eigene Familie. Schließlich stöhnen und ächzen wir unter der Last, die schwer auf unseren Schultern liegt. Die Angst, den permanenten Anforderungen und vielfältigen Verpflichtungen nicht mehr gewachsen zu sein oder die Sorge, das monatliche Einkommen zu verlieren, lässt uns auch des Nachts nicht zur Ruhe kommen.

Sollten wir an dieser Stelle nicht innehalten und uns die Frage stellen, ob ein solches Leben unserer Bestimmung entspricht? Ist es Gottes Wille, dass wir Tag für Tag seufzen und unseren Rücken unter der Knute des „Treibers“ beugen? Sind wir, solange wir auf dieser Erde wandeln, der Willkür und Gewaltherrschaft „Pharaos“ hilflos ausgeliefert? Wollen wir Hektik und Stress, Sorgen und innere Anspannung, sowie die Furcht vor der Zukunft als unabänderlich hinnehmen?

 

Gottes Wort entlarvt den Teufel als einen unbarmherzigen Treiber, der uns unentwegt Lasten aufbürdet. Er will uns die Kraft und Freude des Lebens rauben. Und wenn wir jammern, klagen, stöhnen, seufzen und nicht mehr ein noch aus wissen, dann ist er zufrieden. Angesichts unserer vielfältigen Verpflichtungen und der damit einhergehenden Mühsal, hofft er, dass wir unsere Augen nicht aufheben, um nach dem Willen Gottes für unser Leben zu fragen. Er weiß, dass das Angesicht Jesu vor unseren Augen verblasst, wenn wir nur noch unsere Arbeit im Blick haben. Am Ende, so hofft er, gehören wir zur großen Schar derer, die den Wunsch unseres himmlischen Vaters, mit uns ein Fest zu feiern, nur für einen Wunschtraum halten.

 

Hat „Pharao“ auch deine Zeit und Kraft völlig in Beschlag genommen? Hat er dir Verpflichtungen aufgebürdet, unter denen du zusammenzubrechen drohst? Dann wisse, dass Gott dein Leid gesehen und deine Not erkannt hat. Er ist in Jesus Christus zu dir gekommen, um dich zu erretten und aus der „Sklaverei Ägyptens“ herauszuführen. Er ruft dir zu: Komm zu mir, wenn du mühselig und beladen bist; ich will dich erquicken.

 

Jesus fragt uns: „Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?“

Unser Leben wird sich nicht ändern, wenn wir uns unablässig Sorgen machen. Sie bewirken nur das, wovor uns Jesus warnte, als er sagte: „Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden ... mit täglichen Sorgen!“ Und Paulus schrieb an Timotheus: „Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis. Denn Geldgier (Habsucht) ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet, und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Gottesmensch, fliehe das!“

 

Erinnern wir uns an den Tag, an dem Jesus dem Gott dieser Welt entgegentrat. Satan hatte ihn auf einen hohen Berg geführt, um ihm alle Reiche dieser Welt zu zeigen und gesagt: „Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest." Doch der Herr antwortete ihm: "Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.“

Auch du wirst nicht zwei Herren gleichzeitig dienen können! Dein Herz ist dazu geschaffen, Christus anzuhangen und ihn inniglich zu lieben. Was auch immer wir in dieser Welt tun müssen, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, nichts darf uns von Gottes Liebe trennen, nichts die überfließende Freude rauben, die er uns darreicht, nichts den Frieden nehmen, den er uns schenkt. Ja, wir brauchen Nahrung, Kleidung und vieles mehr, doch im Kampf um den Bedarf des täglichen Lebens sind wir nicht alleingelassen. Jesus sagt: „Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.“

Unser Vater steht uns zur Seite, um uns mit dem zu versorgen, was wir brauchen. Ihm liegt an uns! Ernährt er nicht die Vögel unter dem Himmel, obwohl sie nicht vorsorgen? Kleidet er nicht die Blumen auf dem Feld, obwohl sie schon bald verdorren? Sind wir ihm nicht mehr wert?

 

Der Gott dieser Welt darf uns nicht beherrschen. Sobald in unserem Herzen Sorgen aufsteigen, sollten wir daran festhalten, dass unser himmlischer Vater weiß, wie es um uns steht und was wir brauchen. Er sieht sich für unsere Versorgung verantwortlich – für unser Gestern, das Heute und auch für das Morgen. Sobald wir unser Herz – unser Denken, Fühlen und Trachten – Christus zuwenden und ihm unser Vertrauen aussprechen, haben „Pharaos“ Sklaventreiber keine Macht mehr über uns. Dann können sie uns ihren Willen nicht diktieren.

 

Zweifle nicht daran, dass dein himmlischer Vater seine Zusage erfüllen wird. Er hat gesagt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“

 

Gott hat dich berufen, mit ihm ein Fest zu feiern – mitten in der „Wüste“ deines Alltags. Deshalb sagt er: „Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht. Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen.“ Und: „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut!“

 

Es ist ein großer Gewinn, in Christus zu ruhen und sich an ihm zu erfreuen. Diese Tatsache bestätigt die Bibel, denn sie sagt: „Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn; denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, so dass wir auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.“

 

Das neue Herz, das Gott uns verheißen hat, wird nicht von Stress geplagt. Es ist frei von Sorgen und Bedrückung. Es ist erfüllt mit Glauben und Vertrauen zu Gott, unserem Vater, der uns zu seinem Festmahl geladen hat. Er ist fähig, uns Tag für Tag zu versorgen, weshalb wir getrost sagen können: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“. An ihm wollen wir heute unsere Lust haben.

 

Herr Jesus, rufe mich heute zu dir! Führe mich aus allem heraus, was mein Herz beschweren will. Du weißt, was ich heute brauche. Du sorgst für mich. Nichts soll mich davon abhalten, mit dir ein Fest zu feiern. An dir will ich mich erfreuen. Lass mich erfahren, dass du den „Stecken des Treibers“ zerbrochen hast.

 

Eph.1,4-6; 2.Mose 1,10-14; 5,1,7-9; Ps.118,24; Röm.8,32; Pred.1,8; Mt.6,31; 1.Mose 3,17-19; Lk.15,13-17.22-23; Röm.10,14; Mt.13,22; Lk.21,34; 2.Tim.2,4; Mt.11,28; Jh.14,30; Mt.4,8-10; 1.Petr.5,7-9; Ps.37,4-5; 34,9; 1.Tim.6,6-12 (Elberfeld); Ps.23,1; Jes.9,3.5-6

 
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