19. - 20. Juni

„Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und bewahre eueren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.“  1.Thessalonicher 5,23

 

Zweifellos finden wir hier eine der größten Verheißungen der Bibel. Gott, der Herr, möchte uns durch und durch heiligen, wiederherstellen, gesund machen und unversehrt bewahren. Unser ganzes Sein – unser Geist, unsere Seele und unser Leib – soll, wenn Jesus wiederkommt, von ihm durchdrungen sein. Er will uns von jedem Schaden heilen, den die Sünde verursacht hat. Der Gott des Friedens möchte uns, die wir einst Kinder des Zorns waren, mit der friedsamen Frucht seiner Gerechtigkeit speisen und uns in seine Ruhe hineinbringen.

Welch großartige Verheißung! Sie gilt dir und mir! Wir dürfen sie für uns beanspruchen!

 

Im Brief an die Gläubigen zu Thessalonich wird uns auch offenbart, wie Gott uns Menschen geschaffen hat, nämlich mit einem Geist, einer Seele und einem Leib. Unser Geist ist der innerste, verborgene Teil unseres Seins. Früher, als Gott noch nicht in uns wohnte, war dieser Bereich tot. Doch seitdem wir das Leben Jesu empfangen haben, lebt Gott selbst in unserem Geist. Jetzt ist unser Geist „Leben, um der Gerechtigkeit willen.“

 

Ein Bild des Alten Testaments soll uns diese großartige Tatsache verdeutlichen: Im Alten Bund wohnte Gott mitten unter seinem Volk. Doch wo genau befand sich seine Wohnung? Es war der Tempel, den seine Herrlichkeit erfüllte. Die Bundeslage aber, welche die Gegenwart Gottes verkörperte, stand nicht im Vorhof des Tempels und auch nicht im Heiligen – sie war im Allerheiligsten.

Heute sind wir, die wir an Christus glauben und ihn aufgenommen haben, der Tempel des lebendigen Gottes. Bei unserer Wiedergeburt kam der Herr in unseren Geist hinein. Und seitdem wohnt er hier. Von hier aus erweist er sich als der Lebendige. Unser Geist ist Leben!

In unserem wiedergeborenen Geist befindet sich auch die Quelle, der es nie an Wasser fehlt! Davon hatte Jesus gesprochen, als er zu der Samariterin sagte: „das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle werden, das in das ewige Leben quillt.“

Zusammen mit unserem Geist gibt der Geist Gottes auch Zeugnis, dass wir Kinder Gottes sind. In unserem Geist sind wir bereits vom Tod zum Leben hindurchgedrungen! Dieser Bereich unseres Seins ist heilig, so wie der Heilige, der darin wohnt, heilig ist. Unser Geist ist von Gott geboren und sündigt nicht! Ihn vermag der Arge auch nicht anzutasten, denn hier lebt ein Stärkerer – Christus, der Herr. Alle Segnungen Gottes, alle Verheißungen, die uns das Neue Testament zuspricht, sind hier bereits Wirklichkeit geworden – in unserem wiedergeborenen Geist.

Von hier aus werden wir geheiligt – durch und durch. Von unserem Geist ausgehend, wirkt der Herr, indem er sich in unser ganzes Sein hinein austeilt, bis wir ihm ganz gehören und völlig von ihm durchdrungen sind.

Das ist heute Gottes Werk: Christus will unsere Seele einnehmen. Er will unser Denken, Fühlen und Wollen mit sich selbst – seinem göttlichen Wesen und seiner reinen Menschlichkeit – erfüllen und durchsättigen. Dazu aber ist er auf unsere Mitarbeit angewiesen. Geben wir ihm unsere Einwilligung, wird uns Leben und Friede zuteil.

 

Während wir, was unseren Geist betrifft, bereits heute schon Kinder Gottes sind, in den Augen unseres himmlischen Vaters überaus kostbar, herrlich und liebenswert, müssen wir diese Kindschaft im Bereich unserer Seele täglich neu ergreifen und verwirklichen. Davon wird auch unser Leib profitieren. Ihm wird dann, durch den Geist, Leben zuteil, wodurch unser sterblicher Leib, wie die Schrift sagt, lebendig wird. Da es sich bei unserem Leib aber um einen „todverfallenen Leib“ handelt, werden wir in diesem Bereich unseres Seins die volle Erlösung erst bei der Wiederkunft Jesu oder in der Auferstehung erfahren. Dann wird auch unser Leib verwandelt werden und dem Leib seiner Herrlichkeit gleich gestaltet sein.

 

Danke, Herr Jesus, dass du in meinem Geist Wohnung gemacht hast. Breite dich heute in mir aus, durchdringe meine Gedanken, meine Gefühle und meinen Willen. Mache Wohnung in meiner Seele. Heilige mich durch und durch! Heile alle meine Wunden und bewahre mich in deinem Frieden. Ich will, wenn du wiederkommst, unversehrt sein.

 

„Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm!“

 

Eph.2,1-3; Hebr.9,2-4; Röm.8,10; 1.Kor.6,19; Jh.4,14; Röm.8,16; Jh.5,24; 1.Jh.4,4; 5,18; Eph.3,17; Röm.8,10-11,23; 7,24; Phil.3,21; 1.Jh.3,1-3; 1.Kor.6,17

 
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