21. - 22. Oktober

„In uns ist keine Kraft gegen dies große Heer, das gegen uns kommt. Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir.“  2.Chronik 20,12

 

Es war eine erschreckende Nachricht, die Joschafat, der König Judas, erhielt: „Es kommt gegen dich eine große Menge ...“. Drei Völker Kanaans hatten sich aufgemacht, um gegen Israel zu kämpfen. Eine übermächtiges Heer zog heran, um das Land zu berauben, seine Bewohner zu töten oder gefangen zu nehmen.

 

Wir alle kennen solche Tage, in denen wir uns bedrängt und überfordert fühlen, Zeiten, in denen uns düstere Gedanken ängstigen und wir die Faust des Widersachers im Nacken spüren.

 

Die Bibel berichtet weiter: „Joschafat aber fürchtete sich und richtete sein Angesicht darauf, den Herrn zu suchen." Weiter wird uns gesagt: "Und Juda kam zusammen, den Herrn zu suchen!“

 

Beklage deine Situation nicht unentwegt. Berate dich nicht tagelang mit dir selbst. Vergiss nicht, dass der Herr mit dir ist und dir in jeder Lage beistehen und helfen möchte – in guten und in bösen Tagen. Suche deshalb unverzüglich sein Angesicht, so wie es der König von Juda tat.

Joschafat beschönigte seine Lage nicht! Er bekannte dem Herrn freimütig, wie es um ihn stand: „In uns ist keine Kraft gegen dies große Heer, das gegen uns kommt. Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir.“

 

Sage deinem himmlischen Vater was dich bedrückt und ängstigt. Schütte dein Herz vor ihm aus! Ihm kannst du deine Schwachheit und Unzulänglichkeit bekennen. Vor ihm musst du deine Ängste und Befürchtungen nicht verbergen. In seiner Gegenwart darfst du ehrlich und aufrichtig sein! Er weiß genau, wie es um dich steht!

Auch der Psalmist schätzte seine gegenwärtige Situation sehr realistisch ein, denn er sagte: „Herr, die Wasserströme erheben sich, die Wasserströme erheben ihr Brausen, die Wasserströme heben empor die Wellen, die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen mächtig.“ Doch dann bekannte er: „Der Herr aber ist noch größer in der Höhe.“

 

Unsere Gott und Vater ist größer als unsere Not. Deshalb sollten wir ihn erheben und über unsere gegenwärtige Situation hinaus erhöhen: Herr Jesus, du bist größer als alles! Dir ist nichts unmöglich! Wer ist dir gleich? Du bist groß und wunderbar! Du bist meine Hilfe! Ich hoffe auf dich!

 

Joschafat betete: „Herr, du Gott unserer Väter, bist du nicht Gott im Himmel und Herrscher über alle Königreiche der Heiden? Und in deiner Hand ist Kraft und Macht, und es ist niemand, der dir zu widerstehen vermag. Hast du, unser Gott, nicht die Bewohner dieses Landes vertrieben vor deinem Volk Israel und hast es den Nachkommen Abrahams, deines Freundes, gegeben für immer? Und sie wohnten darin und haben dir ein Heiligtum für deinen Namen gebaut und gesagt: Wenn Unglück, Schwert, Strafe, Pest oder Hungersnot über uns kommen, werden wir vor diesem Hause und vor dir stehen – denn dein Name ist in diesem Hause – und zu dir schreien in unserer Not, und du wirst hören und helfen.“

 

Wenn wir wollen, dass sich Gott, der Herr, uns zugesellt, dann benötigen wir zuerst und vor allem sein Wort, denn es enthält seine Zusagen und Verheißungen. Wie sonst könnten wir wissen, wie nahe er uns ist und wie sehr ihm an uns gelegen ist? Es ist daher wichtig, dass wir die Verheißungen unseres himmlischen Vaters kennenlernen. Dann aber sollten wir den Herrn an seine Zusagen erinnern und sie ihm vorhalten. Sobald dies geschieht, wird unser Glaube gestärkt.

Gottes Wort ist die Wahrheit! Wenn wir daran festhalten und die unwandelbaren Tatsachen Gottes bekennen – laut und vernehmlich, damit es Himmel und Erde hören können –, dann wird Satan entlarvt und in den Staub getreten. Dann werden seine Lügen und Attacken zunichtegemacht! Deshalb sagte Jesus: „Ihr ... werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Gottes Wort ist die Wirklichkeit, die unsere gegenwärtige Situation und persönlichen Befindlichkeiten weit überragt. Es ist das Licht auf unserem Weg, der helle Morgenstern, der in unserem Herzen aufgeht, uns tröstet und unsere Hoffnung stärkt.

 

Joschafat hielt dem Herrn sein Wort vor: Er erinnerte ihn an seinen Bund mit Abraham und an die Verheißungen, die er seinem Volk gegeben hatte. Auch rühmte er die Kraft und Majestät des Höchsten, sowie dessen Bereitschaft, gerne zu helfen.

 

Gott heiligt uns in der Wahrheit: Während wir ihm sein Wort vorhalten, reinigt er uns, sondert er uns von allem ab, was uns bedrohlich erscheint und innerlich bedrängt. Haben wir Gottes Wort in unserem Herzen, hat unsre Seele in den Stürmen der Zeit einen sicheren und festen Anker! Dann werden „die Brünnlein der Stadt Gottes“ sprudeln und zu uns hin fließen. Dann können wir, die „heiligen Wohnungen des Höchsten“, fröhlich und getrost bleiben, auch wenn das Weltenmeer wütet und aufwallt. Wir werden dennoch fest bleiben!

Wohnt Gottes Wort jedoch nicht in unsrem Herzen, fehlen unserem Gebet Inhalt und Kraft. Dann wird unser Glaube schwach und kümmerlich sein. Dann sind wir eine leichte Beute für den Feind. Dann kann er uns belügen und in die Enge treibe. Wenn uns Gottes Wort jedoch erreicht, dann erreicht uns auch der Sieg Jesu Christi über alle Macht der Finsternis.

Daher ist es für unser geistliches Wachstum lebensnotwendig, dass Worte an unser Ohr dringen, die uns Jesu, den Wunderbaren und Siegreichen, vor die Augen malen. Deshalb sprach Paulus von der „Predigt des Glaubens“, durch die uns Gott seinen Geist darreicht. Wenn wir also im Glauben wachsen wollen, müssen wir immer wieder neu hören und erkennen, wer Jesus ist und was er für uns getan hat. Es ist das „Wort Christi“, durch welches wir das wahre Leben empfangen. Dann aber, wenn der Herr zu uns gesprochen hat, sollten wir daran festhalten.

Bewahre in deinem Herzen, was dir der Herr zugesprochen hat und halte es ihm immer wieder vor! Dann wird dir der Auferstandene schon „früh am Morgen“ zum Sieg verhelfen. So berichtet uns die Schrift: „Und sie machten sich früh am Morgen auf und zogen aus zur Wüste Tekoa. Und als sie auszogen, trat Joschafat hin und sprach: Höret mir zu, Juda und ihr Einwohner von Jerusalem! Glaubt an den Herrn, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubt seinen Propheten, so wird es euch gelingen. Und er ... bestellte Sänger für den Herrn, dass sie in heiligem Schmuck Loblieder sängen und vor den Kriegsleuten herzögen und sprächen: Danket dem Herrn; denn seine Barmherzigkeit währet ewiglich.“

 

Die Wahrheit macht uns frei! Fülle dein Denken deshalb mit den ewigen Tatsachen Gottes! Du wirst erfahren, dass dich der Widersacher dann nicht so leicht überwältigen kann. Deshalb schrieb Paulus den Gläubigen zu Ephesus: „Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschlägen des Teufels.“ Dabei sprach der Apostel auch vom Schwert des Geistes, durch welches wir alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen können. Dieses Schwert aber, so sagte er, „ist das Wort Gottes“.

Als Jesus von dem Teufel versucht wurde, widerstand er ihm dreimal mit den Worten: „Es steht geschrieben ...“. Und weil der Teufel der Kraft des göttlichen Wortes nichts entgegenzusetzen hatte, musste er weichen. So errang Jesus den Sieg!

Ergreife auch du die Wahrheit und erhebe sie über alle deine Sorgen und Befürchtungen. Bekenne mit deinem Mund, was geschrieben steht, und du wirst erfahren, dass die düsteren Schatten fliehen! Überwinde alle Anschuldigungen und Lügen Satans, indem du das lebendige, ewig gültige Wort deines Gottes laut proklamierst.

Lass das Wort des Christus reichlich in dir wohnen!

 

Nachdem ganz Juda gebetet hatte, antwortete der Herr: „Ihr sollt euch nicht fürchten und nicht verzagen vor diesem großen Heer; denn nicht ihr kämpft, sondern Gott. Morgen sollt ihr gegen sie hinabziehen ... Aber nicht ihr werdet dabei kämpfen; tretet nur hin und steht und seht die Hilfe des Herrn, der mit euch ist, Juda und Jerusalem! Fürchtet euch nicht und verzagt nicht! Morgen zieht ihnen entgegen! Der Herr ist mit euch.“

 

Der Herr ist heute auch mit dir! Darum fürchte dich nicht!

 

Ps.93,3-4; Jh.17,17; 8,32; Ps.119,105; 2.Petr. 1,19; Ps.46,2-6; Jer.15,16; 1.Petr.5,8-9a; Gal.3,2.5; Eph.6,12-13.17; Mt.4,3-11; Kol.3,16 (Elberfeld); Jh.14,1

 
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