25. - 26. August

„Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und gleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer.“ Matthäus 21,1-3

 

Bevor Jesus unter dem Jubel der Menge in Jerusalem einzog, sandte er zwei seiner Jünger in eine kleine Ortschaft, um nach zwei Eseln Ausschau zu halten. Sein Auftrag lautete: Bindet sie los! Führt sie zu mir! Der Herr bedarf ihrer!

 

Kann ein Mensch, dessen Seele belastet und gebunden ist, Gott fröhlich loben? Gewiss nicht! Dem Lob muss deshalb eine Befreiung vorausgehen! So gesehen ähneln wir jenen Eseln, die Jesus losbinden ließ. Er will uns „losbinden“ von Beschwernissen und Verstrickungen, die unser Alltag mit sich bringt. Er will uns losbinden von Sorgen um den morgigen Tag, von Misserfolgen, die uns gefangen nehmen wollen.

 

Wenn du den Herrn fröhlich und unbeschwert loben willst, musst du dich auch von verborgenen Sünden befreien lassen. Ermahnt dich beispielsweise der Heilige Geist, Dinge zurückzugeben, die dir nicht gehören oder offene Rechnungen zu begleichen, so solltest du ihm unverzüglich gehorchen. Rät er dir, dass du dich bei demjenigen entschuldigst, den du grob behandelt oder verletzt hast, dann tust du gut daran, seiner Empfehlung umgehend zu folgen. Solange du dich von Gottes Geist bereitwillig leiten lässt, wird der Feind dein Lob nicht verhindern können.

Auch Menschenfurcht darf kein Hindernis sein, Christus fröhlich zuzujubeln. Ein Zeuge Jesu darf sich nicht ständig umdrehen und nach der Meinung anderer Leute fragen.

Als David, der König Israels, die Bundeslade nach Jerusalem brachte, sprang und hüpfte er vor Freude. Ja, er tanzte sogar „mit aller Macht im Reigen, mit Liedern, mit Harfen und Psaltern und Pauken und Schellen und Zimbeln“. Obwohl er der König war, sorgte er sich nicht um sein Ansehen. Seine Frau aber, als sie ihn so tanzen sah, verachtete sie ihn und sagte: „Wie herrlich ist heute der König von Israel gewesen, als er sich vor seinen Mägden seiner Männer entblößt hat, wie sich die losen Leute entblößen!“ Doch David antwortete ihr: „Ich will vor dem Herrn tanzen, der mich erwählt hat!“

 

Jesus, unser Herr, will uns auch von Dingen befreien, die verhindern, dass wir ihn gemeinsam mit fröhlichem Mund loben! Sätze wie: „So haben wir es schon immer gehalten“ oder „so etwas hat es bei uns noch nie gegeben“, mögen Ausdruck unserer Treue sein, sie können aber auch darauf hinweisen, dass wir Gefangene unserer eigenen Gewohnheit geworden sind. Was aber, wenn uns der Herr weiterführen will, wenn er uns in seinem Wort Wahrheiten erschließt und kostbare Verheißungen zeigt, die wir bisher noch nicht erkannt und in Anspruch genommen haben, die jedoch Teil unseres himmlischen Erbes sind, im Kampf gegen den Feind notwendig und zur Ausbreitung des Zeugnisses Jesu unverzichtbar?

 

Der Herr bedarf deiner! Er sehnt sich nach deiner Gemeinschaft. Ihn verlangt nach deiner Liebe. Du sollst sein Gegenüber sein, die Wohnstätte seines Geistes, das Gefäß seines Erbarmens, der Ausdruck seiner Herrlichkeit und Kraft. Jesus will dich bei sich haben. Lass dich deshalb von nichts gefangen nehmen und werde keines Menschen Knecht. Paulus schrieb den Gläubigen zu Korinth: „Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich aber nichts gefangen nehmen.“ Und er sagte weiter: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft!“

 

Achtet sorgsam darauf, dass dich nichts und niemand gefangen nimmt. Paulus schrieb: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“

In der Gegenwart unseres wunderbaren Herrn können wir alle Fesseln abstreifen. Jesus sprengt unsere Ketten!

Seine Bereitschaft, sich von den Ungerechten binden zu lassen, hat uns ewige Freiheit gebracht. Er will, dass wir eine Freiheit genießen, die so tiefgreifend, so wirklich ist, dass Menschen, die Jesus nicht kennen, davon nur träumen können. Der Psalmist bezeugt: „Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein. Dann wird man sagen unter den Heiden: Der Herr hat Großes an uns getan! Der Herr hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich.“

 

Du sollst heute kein „Lastesel“ sein. Jesus, der Herr, bedarf deiner! Ihn sollst du tragen – den König aller Könige! Dafür hat er dich losgebunden und zu sich gebracht! Du sollst ein Zeuge seiner befreienden Kraft sein. Anstatt beladen zu sein mit den Nichtigkeiten dieser Welt, sollst du den Herrn aller Herren tragen und erhöhen.

 

Lk.21,34; Mt.6,31-34; 1.Tim. 6,9; 2.Tim.2,4; 1.Kor.7,23; 2.Sam.6,4-5.14-16.20-23; 1.Kor.6,12.19-20; Gal.5,1, Ps.126,1-4

 
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