25. - 26. Januar

„Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt. 1.Petrus 3,9

 

Wir alle, die wir an Jesus Christus gläubig geworden sind, wurden „durch einen Geist alle zu einem Leib getauft“. Hier nun, im Leib Jesu Christi, hat uns der Herr untrennbar miteinander verbunden. Deshalb sagte Paulus: „So sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied.“

Wenn also ein Glied des Leibes Jesu leidet, dann leidet der ganze Leib. Und wenn ein Teil erhoben wird, dann freut sich darüber der ganze Leib. Deshalb kann auch kein Glied zum anderen sagen: „Ich brauche dich nicht!" Vielmehr sind zum Erreichen unseres gemeinsamen Ziels, nämlich unserer Vollendung, alle Glieder des Leibes Christi notwendig. Dies gilt auch für die Wiederkunft Jesu, weil er, wenn er zurückkommt, seine Braut geschmückt und bereitet sehen will.

 

Daniel war noch ein junger Mann, als er von den Eroberern Jerusalems nach Babel weggeführt wurde. Daher wird man ihm keine Mitschuld am geistlichen Niedergang seines Volkes geben können. Im Gegenteil, wir erfahren, dass Daniel auch in der Fremde bemüht war, ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen, sogar auf die Gefahr hin, deshalb getötet zu werden. Und doch tat Daniel eines Tages Buße – für die Sünden seines Volkes und die Gottlosigkeit der Könige Judas. Er beugte sich vor Gott und bekannte: „Wir haben gesündigt, Unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten abgewichen. Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen zu unsern Königen, Fürsten, Vätern und zu allem Volk des Landes redeten. Du, Herr, bist gerecht, wir aber müssen uns alle heute schämen, die von Juda und von Jerusalem und vom ganzen Israel, die, die nahe sind, und die zerstreut sind in allen Ländern, wohin du sie verstoßen hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen haben. Ja, Herr, wir, unsre Könige, unsre Fürsten und unsre Väter müssen uns schämen, dass wir uns an dir versündigt haben.“

 

Daniel trug nicht nur Leid und tat Buße für die Verfehlungen seines Volkes, es wird uns berichtet, dass er sogar dreimal täglich betete, seinen Gott lobte und ihm dankte. Dabei wandte er sein Angesicht Jerusalem zu und erinnerte den Höchsten an seinen Bund, den er mit Israel geschlossen hatte. Er betete: „Und nun, unser Gott, höre das Gebet deines Knechtes und sein Flehen. Lass leuchten dein Antlitz über dein zerstörtes Heiligtum um deinetwillen, Herr! Neige dein Ohr, mein Gott, und höre, tu deine Augen auf und sieh an unsere Trümmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist.“

 

Was können wir tun, wenn wir in der Gemeinde Jesu ein Fehlverhalten oder einen Mangel erkennen? Können wir uns abwenden und sagen: Das geht mich nichts an, daran bin ich nicht schuld. Nein! Wir sind Glieder eines Leibes und dazu berufen, für die Auserwählten Gottes, unsere Brüder und Schwestern in Christo, einzustehen. Deshalb sagt Gottes Wort: „Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen.“

Wenn wir für die Geheiligten in Christus beten und vor Gottes Thron für sie einstehen, dann werden wir sie nicht kritisieren oder uns über sie erheben. Im Gegenteil! Haben wir erkannt, dass die Erlösten Christi ein Teil von uns sind, können wir nur eins tun – sie segnen! Ist uns der geistliche Zustand des Leibes Christi aber gleichgültig, wird dies unser eigener Schaden sein. Niemals dürfen wir uns von den Gliedern des Leibes Christi abwenden. Was die Heiligen von Jesus gesehen und ergriffen haben, das ist auch unser Besitz. Was ihnen andererseits an Erkenntnis Christi fehlt, das wird auch zu unserem Mangel, weil unter Fehlern und Versäumnissen alle Gläubigen zu leiden haben. Aber auch jedem Konkurrenzkampf sollten wir entgegenwirken, denn wie können sich Glieder eines Leibes bekämpfen oder neidisch aufeinander sein?

 

Von der göttlichen Liebe, die der Heilige Geist in unser Herz ausgegossen hat, wird gesagt: „Sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit!“ Deshalb tragen wir Leid und tun Buße, wenn wir sehen, dass der Name Jesu beschmutzt wird. Andererseits freuen wir uns, wenn wir hören, dass das Evangelium der Gnade verkündigt, Christus verherrlicht und hoch gepriesen wird. Egal, was passiert, immer sind wir dazu berufen, andere zu segnen, besonders unsere Geschwister im Herrn.

 

Von uns sollen Segensströme ausgehen! An dem Tag aber, an dem wir uns aufmachen, um Gottes Auserwählten zu fluchen, so wie Bileam es tat, möge uns der Engel des Herrn in den Weg treten oder eine „Eselin“ laut aufschreien. Für uns kann nur dieses Wort gelten: „Segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt. Denn wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach.“

 

1.Kor.12,13.26.21; Röm.12,5; Dan.9,3-11.16-20; 6,11; Eph.6,18; 1.Kor.13,6; Eph.1,3; Phil.1,18; Gal.6,10; 4.Mose 22,1-6.12.21-34; 1.Petr.3,9-11

 
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