„Denn er (Christus) muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße legt.“  1.Korinther 15,25

 

Wer die ersten Verse der Bibel liest, wird erstaunt innehalten, denn dort heißt es: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.“

Wie lassen sich Wüste, Leere und Todeswasser mit dem Schöpfungswerk Gottes vereinbaren? Hatte Gott ein „Chaos“ hervorgebracht? Hatte er die Finsternis bewirkt? Würde er, nachdem er die Erde erschaffen hatte, keinen Boden finden, auf dem seine Füße stehen können? Gewiss nicht! Was also war geschehen?

Gott schuf Himmel und Erde, dazu Engel, Lichtwesen, die er zu seinen Dienern bestimmte. Einen Engel stattete er mit besonderen Machtbefugnissen aus und übertrug ihm die Verwaltung der Erde. Was sich dann ereignete, deutet uns die Bibel nur schattenhaft an, jeder aber, der das Wesen der Sünde kennt, ahnt, wie sich die Dinge zugetragen haben müssen: Der von Gott eingesetzte Engelsfürst war nicht nur mächtig, er war auch prächtig und schön. Innerlich „ohne Tadel“ war er zunächst ein gehorsamer Diener des Allmächtigen, bis er über sich selbst nachdachte. Dabei kam er zu dem Schluss, dass er nicht länger ein Befehlsempfänger sein wollte, der nur ausführt, was ihm ein anderer aufgetragen hat. Er wollte viel lieber seine eigenen Entscheidungen treffen und anderen Befehle erteilen. Er wollte Gott sein und Anbetung genießen.

Damit aber stellte er sich nicht nur in Opposition zu Gott, er wurde zum Anführer einer Rebellion gegen ihn, zum Herrscher der Finsternis, zum Intriganten und Gegenspieler des Höchsten. Bei alledem konnte es nicht ausbleiben, dass auch die Erde, die ihm anvertraut worden war, in den Sog seines Aufruhrs geriet.

Das Ergebnis waren Chaos und Finsternis, Wüste und Leere. Schließlich fand Gottes Geist keinen Raum mehr auf der Erde – er war zum Ausgestoßenen und Vertriebenen im eigenen Land geworden. Doch anstatt zu resignieren und sich zurückzuziehen, begann Gott, der Herr, ein wunderbares Rückgewinnungswerk, an dessen Ende ein wunderschöner Garten stand,  in dem Gott und Mensch spazieren gingen und Gemeinschaft miteinander hatten.

Danach lesen wir von einem Ereignis, das Gottes Herz zutiefst betrübte: Als er im Garten Eden darauf wartete, dass ihm Adam und seine Frau freudig entgegeneilten, musste Gott feststellen, dass sich der Mensch aus Furcht vor ihm versteckt hatte. Nicht nur das, er war zum Überläufer geworden. Er hatte der Lüge des Feindes geglaubt und sich von seinem Schöpfer abgewandt.

War nun alles zerstört? Waren alle Hoffnungen dahin? Musste sich der Herr damit abfinden, dass Satan seinen Vorsatz erneut verhindert und sein großartiges Werk zerstört hatte? Nein! Im Gegenteil: Wenn der Widersacher versucht, dem Wirken Gottes zu wehren, wird er am Ende immer der Verlierer sein!

Gott war nicht ratlos! In der Stunde größter Dunkelheit verhieß er das Kommen des Lichts! Im Angesicht des Todes kündigte er den Samen des Lebens an, versprach er den Verlorenen und Verdammten einen Heiland und Erretter.

Unser Gott hat ein großes Werk auszurichten: Er will alles zurückgewinnen, was die Rebellion Satans zerstört hat. Er will zurückgewinnen, was durch den Fall des Menschen verloren gegangen ist. Deshalb gibt er nie auf! Im Gegenteil, gerade jetzt, während der Böse diese Welt zu zerstören sucht und Leben vernichten will, führt Gott ein universales Rettungswerk aus. Alles, was der Feind verunreinigt, geraubt und zerstört hat, will er zurückgewinnen, reinigen, erneuern und wiederherstellen. Damals schon, als der Widersacher sein Haupt erhob, hätte Gott ihn mit einem Schlag zerschmettern können. Doch wie herrlich erweist sich seine Größe und Macht und wie viel heller erstrahlt seine Weisheit, wenn ein Mensch den Kopf der Schlange zertritt – der vollkommene Menschensohn Jesus.

Gott hat Jesus eingesetzt und dazu bestimmt, alles zurückzubringen, was der Feind geraubt und verdorben hat. Unter Christus, dem Haupt, wird heute alles zusammengefasst, was im Himmel und auf der Erde ist. Ihm wurde alle Gewalt gegeben! Sein Name wurde hoch erhöht und überragt nun alle anderen Namen. Deshalb darfst du sicher sein, dass ein Tag kommen wird, an dem Jesus, dein Herr und Retter, alles zurückerobert und unter Gottes Herrschaft gebracht haben wird.

Davon redete auch der Apostel Paulus, als er sagte: „Denn er (Christus) muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße legt.“ Und Johannes schrieb: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr ... denn das Erste ist vergangen.“ Dann wird auch diese Verheißung erfüllt werden: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“

Jesus Christus wird sagen können: „Siehe, ich mache alles neu!“ Doch bis dieser Tag gekommen sein wird, muss unser Gott noch vieles einnehmen und zurückgewinnen. Du solltest dich darüber freuen, dass auch du ein Teil seines großen Rückgewinnungswerkes bist.

 

Einst hatte Gott uns verloren! Und wir hatten ihn verloren! Doch heute gewinnt uns Jesus zurück! Er führt uns in die Arme des Vaters. Je mehr er unser Herz erobert und für sich einnimmt, umso mehr wird er zu unserem Gewinn. Wie groß aber wird Gottes Triumph sein und wie herrlich der Sieg Jesu, wenn und du ihn aus freien Stücken liebst, wenn er dein höchster Genuss und deine wahre Freude ist.

Wie oft aber muss Gott mit ansehen, wie wir uns von ihm abwenden und der Stimme Satans gehorchen, zu Überläufern werden und uns damit in den Sog der Sünde und des Todes begeben. Und doch sucht er nach uns – auch wenn wir ihm den Rücken kehren, unser Vertrauen entziehen, unsere Liebe verweigern. So wie er damals Adam rief, so ruft er heute deinen Namen und fragt dich: „Wo bist du?“ Immer wieder kommt er zu dir! Immer will er dich zurückgewinnen und an sein Herz ziehen. Er will deinen Geist, deine Seele und deinen Leib erlösen, dich heilen, befreien, wiederherstellen und mit sich selbst durchdringen. Nichts soll bleiben, wie es war! Unser Gott will alles neu machen! Er will, dass alles unter seine Herrschaft kommt, unser Gestern, das Heute und auch das Morgen. Und nichts in unserem Leben soll davon ausgenommen sein! Welch ein Triumph, wenn er, der Herr, unsere Gedanken regieren kann, wenn ihm unsere Gefühle und Empfindungen nicht verschlossen bleiben, wenn wir ihn in allem, was wir tun, mitbestimmen lassen.

 

Gott wird es tun! Er hat das gute Werk in dir angefangen, er wird es auch vollenden. Deshalb solltest du heute nicht jammern und klagen, sondern auf Jesus, den „Anfänger und Vollender des Glaubens“ blicken. Und während du im Vertrauen auf sein Wirken bekennst: „Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“, darfst du erfahren, wie dich der Herr in sein Bild umwandelt – von einer Herrlichkeit zur andern.

 

Danke Vater, dass du mich zu dir zurückbringst! Gewinne mein Herz völlig! Entfache deine Liebe in mir. Ich will, dass in meinem Leben allein dein Licht regiert und du alles wiederherstellen kannst, was der Feind zerstört hat. Auch mir gilt deine Zusage: „Ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken, Käfer, Geschmeiß und Raupen gefressen haben.“

 

1.Mose 1,1-2; Hes.28,13-17; Jes.14,13-14; Lk.4,6; 1.Mose 3,1-9; 1.Jh.3,8; Eph.1,9-10.20-22; Mt.28,18; 1.Kor.15,24-25; Offb.21,1-5; 1.Thess.5,23-24; Phil.1,6; Hebr.12,2a; 2.Kor.5,17; 3,18; Joel 2,25

 
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