5. - 6. Oktober

„Was hast du da in deiner Hand?“ 2.Mose 4,2

 

Vierzig Jahre lang hatte Mose die Schafe seines Schwiegervaters gehütet, wobei er immer einen Hirtenstab in der Hand hielt. Er war ihm eine Stütze, wenn er sich darauf lehnte, aber auch eine Waffe, mit der er sich gegen wilde Tiere zur Wehr setzen konnte. Der Stab diente auch dazu, die Schafe in die gewünschte Richtung zu leiten. So war er für Mose zu einem unverzichtbaren Begleiter geworden. Auch jetzt, als Gott mit ihm redete, hatte sich Mose nach alter Gewohnheit auf seinen Hirtenstab gelehnt, denn als ihn Gott fragte: „Was hast du da in deiner Hand?“, antwortete Mose: „Einen Stab!“ „Wirf ihn auf die Erde“, befahl ihm der Herr. Als Mose gehorchte, wich er entsetzt zurück. Sein Stab war zur Schlange geworden!

 

Mit dieser Demonstration wollte Gott Mose eine wichtige Lektion erteilen!

 

Wenn du dem Herrn dienen und Menschen den Weg ins verheißene Land weisen willst, dann musst du allezeit wachsam sein, denn dein Widersacher schläft nicht. Unentwegt wird er versuchen, dich zu Fall zu bringen. Deshalb kann alles, worauf du dich stützt, plötzlich zur Schlange werden.

Vielleicht erkennst du den Versucher sehr schnell in bösen und verwerflichen Dingen. Was aber, wenn der Teufel ganz alltägliche Dinge benutzt, um dich von Christus, der Quelle des Lebens, abzuschneiden, Dinge, die dir bestens vertraut sind, mit denen du Tag für Tag umgehst?

Daher musst du dich bei allem, was du tust, fragen: Ist Christus die Quelle meines Tuns oder handele ich – getrennt von ihm – nach alter Gewohnheit? Gottes Wort sagt: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand.“ Und Paulus schrieb an die Gläubigen in Kolossä: „Alles, was ihr tut, mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus ...“

 

Alles, was seinen Ursprung nicht in Christus hat, kann für dich zur Schlange und somit zu einer Gefahr werden. Der Feind wird nicht nur deine Schwächen ausnutzen, um dich von Christus zu trennen, er benutzt dazu auch deine Stärken, Fähigkeiten und lieb gewordene Gewohnheiten.

Gefahr droht uns auch, wenn wir uns auf Menschen verlassen, denn sie sind „Fleisch“ und können uns in die Irre führen. So kann sich der gute Rat eines Freundes als völlig untauglich erweisen, wenn er nur auf menschliche Weisheit gegründet ist. Der Wunsch des Petrus: „Herr, das widerfahre dir nur nicht“, war zwar gut gemeint, entsprach aber einer Empfehlung des Teufels.

Auch ein Mensch, den der Herr in der Vergangenheit gebraucht hat, um dich zu stärken und zu ermutigen, kann für dich zu einem Hindernis werden, dann nämlich, wenn du ohne seinen Rat keinen Schritt tun willst. Dann verlässt du dich auf Fleisch und hast Christus, dein Haupt, verworfen. Deshalb sagt die Schrift: „Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und hält Fleisch für seinen Arm und weicht mit seinem Herzen vom Herrn ... Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist.“

Sogar eine bestimmte Lehre oder Praxis, mag sie noch so schriftgemäß sein, kann dich von Christus ablenken, dann nämlich, wenn er selbst nicht Inhalt und Ziel ist.

Christus, unser Herr und Meister, will, dass wir uns allein auf ihn stützen!

 

Als Mose vor der Schlange floh, befahl ihm der Herr: „Strecke deine Hand aus und erhasche sie beim Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie, und sie ward zum Stab in seiner Hand.“

 

Wenn wir erkannt haben, dass wir in einer bestimmten Angelegenheit nicht auf den Herrn, sondern auf Fleisch vertraut haben, können wir Buße tun und Jesus wieder den ersten Platz einräumen, der ihm gebührt. In Einheit mit ihm sind wir danach in der Lage, über das zu herrschen, was uns zuvor bedroht hat oder wovor wir fliehen mussten. Die Schrift sagt: „Widersteht dem Teufel, so flieht er vor euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen.“

 

Danach wurde Mose von Gott auf eine weitere Gefahr aufmerksam gemacht. Diese Bedrohung war nicht äußerer Art, sie verbarg sich im Innern Moses. Deshalb forderte ihn der Herr auf: „Strecke die Hand in den Bausch deines Gewandes.“ Als Mose seine Hand wieder herauszog, war sie aussätzig wie Schnee.

Wir müssen wissen, dass in uns ein gefährlicher Aussatz wuchert, vor dem sich jeder Diener Christi hüten muss. Wenn du deine Hand in „dein Gewand“ steckst, wirst du erkennen, dass darin Stolz, Hochmut und Selbstgefälligkeit vorhanden sind. Hüte dich davor!

Auch Paulus kannte diese Bedrohung, die in unserem Innern wuchert, denn er schrieb an die Gläubigen in Rom: „Ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt“.

 

Zu keiner Zeit darfst du vergessen, dass in dir eine gefallene und von der Sünde infizierte Natur wohnt, die dich verunreinigt, wenn du sie nicht täglich in den Tod Christi gibst. Ehrgeiz und Selbstgefälligkeit wirken in dir wie ein Aussatz, der dich von anderen Menschen trennt, in Einsamkeit und Isolation treibt.  Gott aber will nicht, dass du ihm so dienst!

 

„Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt, samt den Leidenschaften und Begierden“.

 

2.Mose 4,2-7; Spr.3,5; Kol.3,17; Jeremia 17,5.7; Jak.4,7-8; Röm.7,18; Gal.5,24

 
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