„Halleluja! Singet dem Herrn ein neues Lied; die Gemeinde der Heiligen soll ihn loben.“ Psalm 149,1

 

Welches Buch der Bibel umfasst die meisten Kapitel? Es sind die Psalmen – einhundertfünfzig Lieder, die zur Ehre Gottes gedichtet wurden. Unzählige Menschen fanden durch sie Trost, neuen Mut und Hoffnung! Viele dieser Psalmen entstanden in Zeiten großer Bedrängnis und innerer Not. Gleichzeitig sind sie Ausdruck tiefer Dankbarkeit. Sie rühmen Gottes Hilfe, sein Eingreifen, seinen Beistand und sein Erretten. Ohne diese Psalmen würde der Heiligen Schrift ein wichtiger Teil fehlen. Und ebenso unserem Leben!

 

Unsere Beziehung zu Gott soll von Lobpreis geprägt sein. Deshalb ruft uns die Schrift auf: „Singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen!“

 

Ist dein Alltag bestimmt und geprägt vom Lobgesang deines Herzens? Und wie verhält es sich mit der Gemeindeversammlung, der du dich zugehörig fühlst? Ist sie erfüllt vom Jubel und dem Gesang der Erlösten, oder hat man dort die  „Harfen“ an die (Trauer)Weiden gehängt, so wie es die Kinder Israel zur Zeit ihrer Gefangenschaft in Babylon taten?

 

Ist es vorstellbar, dass ein wichtiges Fußballspiel stattfindet, bei dem die Heimmannschaft gerade das entscheidende Tor erzielt hat und sich auf den Rängen keine Hand rührt, kein Begeisterungssturm zu spüren ist? Oder was wäre, wenn der Star des Abends die Bühne betritt und mit seinem Gesang die Herzen erwärmt, danach aber kein Applaus, kein Jubelruf erschallt?

Was aber, wenn sich die Gemeinde der Heiligen versammelt, alle betreten um sich blicken, großes Schweigen herrscht und kein Jubelruf ertönt? Wäre das dem Sieger von Golgatha angemessen? Gewiss nicht! Deshalb ruft uns der Psalmist zu: „Halleluja! Singet dem Herrn ein neues Lied; die Gemeinde der Heiligen soll ihn loben ... Die Heiligen sollen fröhlich sein und preisen und rühmen auf ihren Lagern. Ihr Mund soll Gott erheben.“

 

Es ist das Anliegen, ja, das Bedürfnis eines Erlösten, seinem Herrn und Retter Dank zu sagen: Tag für Tag, zu jeder Stunde und an jedem Ort. Noch herrlicher aber ist es, wenn wir, die Gläubigen, Jesus, unseren herrlichen Erlöser, gemeinsam loben. Dann können wir ein Stück Himmel auf Erden erleben!

 

Christus, der Herr, will, dass wir ihm ein neues Lied singen. Demnach sollte unser Gesang nie Ausdruck einer Gewohnheit sein und nur deshalb geschehen, weil es zu einem Gottesdienst gehört. Nein! Jesus, der Wunderbare, ist es wert, dass wir ihm zujubeln, ihm danken und ihn mit fröhlichem Mund loben – von ganzem Herzen, mit aller Kraft und ganzem Gemüt.

 

Vielleicht sind wir uns nicht bewusst, dass auch Christus singen will, wenn er sich mit seinen Erlösten versammelt. Und doch können wir diese Tatsache dem Wort des Hebräerbriefs entnehmen. Dort sagt Jesus, der Sohn Gottes, zu seinem Vater: „Ich will deinen Namen verkündigen meinen Brüdern und mitten in der Gemeinde dir lobsingen.“ Dann aber, wenn der Sohn die Seinen im Lobpreis anführt, bringt er die frohe Schar der Lobpreisenden direkt zum Thron des Höchsten und sagt: „Siehe, hier bin ich und die Kinder, die mir Gott gegeben hat.“

Haben wir diesen Wunsch Jesu erkannt, werden unsere Versammlungen von Lobpreis erfüllt und geprägt sein. Das Buch der Psalmen schließt deshalb mit der Aufforderung: „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!“

 

Als die Kinder Israel aus der Sklaverei Ägyptens ausgezogen waren und der Herr alle ihre Feinde vernichtet hatte, sang Mose seinem Gott ein Loblied: „Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil. Das ist mein Gott, ich will ihn preisen, er ist meines Vaters Gott, ich will ihn erheben. Der Herr ist der rechte Kriegsmann, Herr ist sein Name. Des Pharao Wagen und seine Macht warf er ins Meer, seine auserwählten Streiter versanken im Schilfmeer. Die Tiefe hat sie bedeckt, sie sanken auf den Grund wie die Steine. Herr, deine rechte Hand tut große Wunder, Herr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen ... Herr, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig ist? ... Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit dein Volk, das du erlöst hast, und hast sie geführt durch deine Stärke zu deiner heiligen Wohnung.“

 

Während wir unserem Gott lobsingen, zerreißt er die Bande des Todes, zertritt er den Teufel unter unserem Fuß. Dann öffnet sich der Himmel über uns! Im Lobgesang der Erlösten entfaltet unser Glaube seine ganze Kraft und Schönheit. Sobald wir den Herrn mit geistlichen, lieblichen Liedern loben und ihm danken, durchströmt uns sein Auferstehungsleben.

 

Mit Psalmen, geistlichen Liedern und Lobgesängen zur Ehre unseres Gottes, berühren wir das Herz unseres himmlischen Vaters! Und während wir ihn rühmen, ihm danken und lobsingen, richtet er seinen Thron auf – in unserem Herzen und in unserer Mitte. Dies bezeugt der Psalmist, wenn er sagt: „Du aber bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels. Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus.“

 

„Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!“

 

Eph.5,19; Ps.137,1-4; Ps.149,5-6; Hebr.2,12-13; Ps.150,6; 2.Mose 15,1-6,11-13,18; Kol.3,16-17; Ps.22,4-5; 150,6

 
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