„Prüft aber alles, und das Gute behaltet!“  1.Thessalonicher 5,21

 

Wer anderen Menschen Gottes Wort nahe bringen will, der darf nicht beleidigt sein, wenn das, was er verkündigt, geprüft wird. Die Bibel fordert die Gläubigen sogar dazu auf.

Als Paulus und seine Mitarbeiter die Stadt Thessalonich besuchten, fanden sie dort interessierte Zuhörer. Viele von denen, die ihrer Verkündigung lauschten, erkannten, dass es Gottes Wort war, das ihnen nahegebracht wurde. So konnte Paulus später in seinem Brief an die Gemeinde zu Thessalonich schreiben: „Darum danken wir auch Gott ohne Unterlass dafür, dass ihr das Wort der göttlichen Predigt, das ihr von uns empfangen habt, nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das in euch wirkt, die ihr glaubt.“

Als sich jedoch kurze Zeit später, um des Evangeliums willen, eine Verfolgung erhob, reisten die Brüder weiter und kamen nach Beröa. Von den Menschen, die an diesem Ort wohnten, berichtet uns die Schrift folgendes: „Diese aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf und untersuchten täglich die Schriften, ob dies sich so verhielte.“

Die Leute von Beröa nahmen das Wort ebenso bereitwillig auf, wie die zu Thessalonich. Und doch gab es einen Unterschied: Sie forschten täglich in den Schriften des Alten Testaments und prüften, ob das, was Paulus verkündigte, mit der göttlichen Offenbarung übereinstimmte. Der Heilige Geist, der Inspirator der Schrift, nannte diese Gesinnung „edel“.

Paulus hätte, auf Grund der Prüfung, der seine Verkündigung unterzogen wurde, beleidigt reagieren und sagen können: In Thessalonich wurde unsere Predigt vorbehaltlos angenommen. Warum seid ihr so misstrauisch und kritisch? Wisst ihr denn nicht, dass das Wort, welches wir predigen, Gottes Wort an euch ist? Wieso müsst ihr erst prüfen, ob das, was wir sagen, auch seine Richtigkeit hat? Ihr solltet uns mehr Vertrauen schenken!

 

Ein Diener Christi sollte nichts anderes verkündigen, als das, was in der Bibel, dem Worte Gottes, geschrieben steht. Hier kann jeder nachlesen, was Gott seinen heiligen Aposteln und Propheten offenbart hat. Der Kanon der Bibel – die göttliche Offenbarung – ist seit zwei Jahrtausenden abgeschlossen und nichts kann und darf ihr heute hinzugefügt werden. Daher ist unsere Verkündigung für jedermann transparent und nachprüfbar.

 

Paulus schrieb an die Galater: „Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium, obwohl es doch kein andres gibt; nur dass einige da sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. Wie wir eben gesagt haben, so sagen wir abermals: Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht.“

Paulus predigte Jesus, den gekreuzigten und auferstanden Herrn und Retter, der unsere Gerechtigkeit und unser Leben ist. Er verkündigte den innewohnenden Christus und kämpfte dafür, dass Jesus in den Gläubigen eine Gestalt gewinnen möge. So wünschte er, jeden Menschen, der den Sohn Gottes in sein Herz und Leben aufgenommen hat, vollkommen in Christus dargestellt zu sehen. Der Apostel wollte den Gläubigen ein Gehilfe zur Freude sein. Und während er ihnen mit dem unausforschlichen Reichtum Christi diente, war es sein Ziel, seine Zuhörer für das „Werk des Dienstes“ zuzurüsten und tauglich zu machen. Es war sein Ziel, dass wir, die Glieder des Leibes Christi, an Christus, dem Haupt, festhalten und in ihn hineinwachsen – in jedem Bereich unseres  Lebens. So gestärkt und gefestigt, würden wir befähigt sein, aneinander festzuhalten und einander in Liebe zu dienen.

So lautete das Evangelium, das Paulus predigte, und daran wollte er sich auch messen lassen. Der Diener Christi gab den Galatern sogar die Erlaubnis, seinen Dienst abzulehnen, ja, er gebot es ihnen sogar, wenn er eines Tages zu ihnen käme und etwas anderes predigen würde, als das, was er ihnen zuvor verkündigt hatte.

 

Prüft alles! Gut! Doch mit welchen Maß sollen wir messen? Wollen wir nur das annehmen, was unserer Tradition entspricht? Werden wir nur akzeptieren, was unseren Ohren gefällt?

Prüfen können wir nur anhand der Offenbarung, die uns Gott in seinem Wort gegeben und dort festgeschrieben hat. Hier aber steht die Person Jesu Christus und sein Werk im Zentrum aller Betrachtungen. So sollten auch wir in unserem Herzen bewahren, was wir von seiner überragenden Person und seinem allumfassenden Erlösungswerk erkannt und gesehen haben. Weil er selbst, der auferstandene Herr und Retter, das Beste ist, das Gott uns geben hat, rät uns sein Wort: „Prüfet aber alles, und das Beste behaltet!“

 

Jesus will dein Leben sein. Deshalb gilt es heute, ihn zu erkennen und zu ergreifen. Er ist das Gute, das Vollkommene – das Allerbeste. Er ist Gottes Gabe an dich! Es ist der Wunsch und Wille deines himmlischen Vaters, dass dir Christus heute vor die Augen gemalt und in seiner Fülle dargereicht wird. Dafür hat er dir seinen Geist gegeben! Und sein wunderbares, Leben gebendes Wort!

 

Wenn Gottes Wohlgefallen darauf ruht, dann müssen sich alle seine Diener daran messen lassen!

 

1.Thess.2,13; Apg.17,10-12 (Elberfeld); Kol.1,27-29; Gal.1,6-9; 2,16; 3,1; 4,19; 2.Kor.1,24; Kol.1,25; Eph.3,8; 4,11-16; Gal.1,15-16; Röm.6,23b; Jh.15,26; 16,14

 
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