23. - 24. Dezember

„Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören!“ Markus 9,7

 

Jesus war mit Petrus, Jakobus und Johannes auf einen hohen Berg gestiegen. Vor ihren Augen veränderte sich plötzlich sein Aussehen: Seine Kleider leuchteten so strahlend hell, dass es überirdisch anmutete. Dann erschienen ihnen Mose und Elia und unterhielten sich mit Jesus. Petrus, ganz unter dem Eindruck des Unfassbaren, wagte es schließlich, dem Herrn einen Vorschlag zu machen: „Rabbi, hier ist für uns gut sein. Wir wollen drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine.“ Die Schrift sagt: „Er wusste aber nicht, was er redete; denn sie waren ganz verstört. Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören!“

Welch ein erhabener Moment: Jesus im Gespräch mit Mose und Elia – vor den Augen seiner Jünger. Nicht genug damit ist auch die Stimme des Vaters zu hören, der aus einer Wolken spricht und ihnen rät, auf seinen Sohn zu hören. Man kann gut verstehen, dass Petrus an diesem Ort verweilen und Hütten bauen wollte. Auch wir möchten gerne große und erhabene Ereignisse festhalten, besonders jene Augenblicke, in denen uns der Herr auf übernatürliche Weise begegnet. Noch Jahre später erinnern wir uns jener denkwürdigen Stunde, in der sich uns der Auferstandene so hell und klar offenbart hat. Wie nahe war er uns damals gewesen; wie deutlich konnten wir die Stimme des Vaters hören. Doch was hatte Gott den Jüngern geraten? Er sagte: „Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören!“

 

Man möchte Petrus beneiden, wenn man hörst, was er auf dem Berg der Verklärung erleben durfte. Doch Gott, der Vater, hat uns Größeres offenbart!

Damals, auf dem Berg, war Jesus nur für kurze Zeit vor den Augen seiner Jünger verklärt. Heute sitzt er, der verherrlichte Menschensohn, auf dem Thron, zur Rechten des Vaters. Heute überragt sein Name alle anderen Namen. Heute ist er der Herr aller Herren und König aller Könige. Heute ist ihm alle Gewalt und Macht übergeben, im Himmel und auf der Erde. Heute ist ihm alles untertan.

So verherrlicht, so hoch erhoben und bevollmächtigt, wurde Christus seiner Gemeinde – dir und mir – gegeben, damit er uns in jeder Situation unseres Lebens und an jedem Ort nahe sein, beschützen, bewahren und mit seinem reichen Lebenszustrom versorgen kann. Deshalb können wir, die Gläubigen, die Schönheit und Klarheit Jesu ununterbrochen vor Augen haben – an jedem neuen Tag, nicht nur in einer „Sternstunde“.

 

Unser Erretter hat uns nicht als Waisen zurückgelassen! Er gab uns seinen Geist, der allezeit bei uns ist und in uns lebt. Gottes Geist ist es auch, der uns den wunderbaren Menschen- und Gottessohn, Jesus, vor die Augen malt und uns an jedes seiner Worte erinnert, das er zu uns geredet hat. Mehr noch – durch seinen Geist wohnt Christus selbst in unserem Herzen. Das alles tut er, ohne dass wir heute einen Berg erklimmen müssen. Er war es, der aufgestiegen ist und sich zur Rechten Gottes niedergesetzt hat. Er hat gekämpft und gerungen. Er hat überwunden und gesiegt. Nun vertritt er uns aufs Beste vor dem Thron Gottes, des Vaters. Und auch dabei bedarf es unserer Bemühungen nicht. Und weil wir durch den Glauben in Christus hineinversetzt wurden, sitzen wir heute mit ihm an himmlischen Örtern – ohne dafür gearbeitet zu haben.

Doch woher wissen wir um diese göttlichen Tatsachen? Als Petrus Jahre später von seinem Erlebnis auf dem Berg erzählte, beendete er seine Rückschau mit folgenden Worten: „Wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selbst gesehen. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.“ Dann aber fuhr Petrus fort und sagte: „Um so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.“

 

Schöne, erhabene Momente kommen und gehen; Stimmen dringen an unser Ohr und verstummen wieder, doch Gottes Wort bleibt ewig! Darin enthalten ist seine Wahrheit, die ewig ist und nie vergeht. Weil wir Gottes Wort haben – das Wort des Lebens –, gründet sich unser Glaube nicht auf Hörensagen. Deshalb folgen wir auch nicht klugen, von Menschen erdachten Fabeln. Gott, unser Vater, hat uns sein unvergängliches, nie wankendes Wort anvertraut, damit es unseren Weg erhellt – mag er vor unseren Augen in helles Licht getaucht oder in Dunkelheit gehüllt sein. Doch dabei darfst du nie vergessen, was der Vater auf dem Berg sagte: „Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören!“

Es ist der Wille Gottes, dass wir, wann immer wir sein Wort lesen, unser Augenmerk auf seinen Sohn richten – denn er ist das Zentrum und die Wirklichkeit aller göttlichen Worte! Er ist das Amen aller Gottesverheißungen!

Achte daher täglich auf sein Wort und betrachte die Herrlichkeit Jesu. Höre ihn! Dann wird der Morgenstern in deinem Herzen aufgehen und auch in dunkelster Nacht nicht verlöschen. Schon bald wird das Zeitliche und Sterbliche, das Irdische und Vergängliche verwandelt werden. Dann wird die Herrlichkeit Jesu, die heute in dir verborgen ist, hervorbrechen wie die Morgenröte. Dann wirst du Christus in seiner Auferstehung gleich sein!

 

Hebr.1,3; Offb.17,14; Mt.28,18; Eph.1,20-22; Jh.14,16-20.26; Röm.8,34; Eph.2,6; 2.Petr.1,16-19; Jh.1,14+16; 5,39-40; 2.Kor.1,20; 1.Kor.15,42-44+48-49; Röm.8,29-30; Kol.1,27; 3,4; 1.Jh.3,2

 
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