„Meine Taube in den Felsklüften, im Versteck der Felswand, zeige mir deine Gestalt, lass mich hören deine Stimme; denn deine Stimme ist süß, und deine Gestalt ist lieblich“ (Hoheslied 2,14).

Wie kann mein himmlischer Freund zu mir sagen: „Zeig mir deine Gestalt … deine Gestalt ist lieblich“?

Was soll an mir lieblich sein?

Welche Namen gibt der Freund SEINER Freundin?

ER nennt sie: „Du Schönste unter den Frauen, Lilie unter Dornen, meine Schöne, meine Taube, liebe Braut, meine Reine.“

ER sagt zu ihr: „Du bist schön! Siehe, schön bist du! Du bist wunderbar schön und kein Makel ist an dir.“

Meinst du, dass unser himmlischer Freund, unser Bräutigam, nicht meint, was ER sagt?

Übertreibt ER?

Was hat Gott dazu bewogen, den höchsten Preis zu bezahlen, um uns zu erlösen, obwohl wir SEINE Feinde waren?

Wie konnte der Heilige und Gerechte mit ansehen, wie Sünder seinen geliebten Sohn verspotteten, schlugen, angespuckten und kreuzigten?

ER konnte es, weil wir IHM so kostbar waren!

Wenn wir Gott schon so kostbar waren, als wir noch SEINE Feinde waren, wie kostbar sind wir IHM heute, nachdem wir SEINE Kinder geworden sind und IHN Abba, Vater, rufen dürfen (Röm.5,8-10; Gal.4,6)?

„Zeige mir deine Gestalt … deine Gestalt ist lieblich“.

Was ist es, das uns in den Augen unseres himmlischen Vaters so lieblich, so anmutig macht?

ER sieht uns, die Gläubigen, nicht mehr in Adam!

ER sieht nicht unsere Verfehlungen und unsere Unvollkommenheit!

ER sieht nicht unser Versagen, unsere Untreue oder unseren Mangel!

Gott sieht SEINEN Sohn in uns!

Deshalb freut ER sich über uns!

Deshalb jubelt ER über uns!

Was Zefania einst geweissagt hat, hat sich in unserem Leben erfüllt: „Denn der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Held. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein (Zef.3,17).

Wenn dein himmlischer Bräutigam also zu dir sagt: „Du bist schön! Siehe, schön bist du! Du bist wunderbar schön und kein Makel ist an dir“, dann bleibe nicht „im Versteck der Felswand“!

Trete hervor und zeige Himmel und Erde deine „Schönheit und Anmut in Christus“!

„Meine Taube in den Felsklüften, im Versteck der Felswand, zeige mir deine Gestalt, lass mich hören deine Stimme; denn deine Stimme ist süß, und deine Gestalt ist lieblich.“

Wie kann mein himmlischer Freund zu mir sagen: „Lass mich hören deine Stimme, denn deine Stimme ist süß“?

Wieso ist meine Stimme für IHN lieblich?

Wie lange hat es nach der Vertreibung des Menschen aus dem Garten Eden gedauert, bis jemand seine Stimme erhob und den Namen des Herrn anrief?

Uns wird gesagt: „Und Seth zeugte auch einen Sohn und nannte ihn Enosch. Zu der Zeit fing man an, den Namen des Herrn anzurufen“ (1.Mose 4,26).

Wir erfahren, dass Adam mit 130 Jahren Set zeugte und Set 105 Jahre alt war, als sein Sohn Enosch geboren wurde.

Dessen Lebenszeit betrug 905 Jahre.

Wenn wir annehmen, dass Enosch schon im jugendlichen Alter von 95 Jahren anfing, den Namen des Herrn anzurufen, dann hatten die Menschen 300 Jahre lang geschwiegen, bis jemand seine Stimme erhob und mit Gott redete!

Glaubst du nicht auch, dass das für den Himmel ein sensationelles Ereignis war?

Warum fing man zur Zeit Enoschs an, den Namen des Herrn anzurufen?

Enosch bedeutet: Mensch, schwach, hinfällig, sterblich!

Der Mensch fing an, Gott mit lauter Stimme anzurufen, als er sich seiner Schwachheit und Zerbrechlichkeit bewusst wurde!

Und während er das tat, spürte er, dass er innerlich gestärkt und getröstet wurde!

Kann eine Liebesbeziehung funktionieren, wenn nur einer redet, der andere aber immer schweigt und sich nicht äußert?

Es war eine lange Zeit, in der Jesus unser Schweigen ertragen musste, damals, als wir fern von IHM waren!

Nun aber will ER unsere Stimme hören!

ER will hören, wie es uns geht!

ER will hören, wie wir uns fühlen!

ER will hören, welche Gedanken uns bewegen!

ER will hören, wenn wir enttäuscht sind!

ER will hören, wenn wir uns einsam fühlen!

ER will hören, wenn wir besorgt sind!

ER will hören, wenn wir uns freuen!

ER will hören, wenn wir IHM dankbar sind!

ER will hören, dass wir IHM vertrauen!

Warum fragte Jesus den Bartimäus: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ (Mk.10,47-51).

War nicht deutlich zu erkennen, was der blinde Bettler von Jesus wollte?

Dennoch: Jesus wollte hören, worum Bartimäus IHN bat!

„Rabbuni, dass ich sehend werde.“

David sagte: „Hoffet auf IHN allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor IHM aus; Gott ist unsre Zuversicht“ (Ps.62,9).

Ich ertappe mich oft dabei, dass ich Gottes Wort studiere und darüber nachsinne und doch nicht zu Jesus komme, um mit IHM über das zu sprechen, was ER mir gerade offenbart hat!

Hatte Jesu nicht genau das beklagte, als er zu den Schriftgelehrten sagte: „Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt; aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet“ (Jh.5,39-40)

Unser Widersacher will nicht, dass wir unsere Stimme erheben und mit Jesus reden!

Alle, die der Teufel dazu gebracht hat, Götzen anzubeten, bleiben stumm, so stumm, wie die Götzen sind, die von ihnen angebetet werden.

Doch was sagte Jesaja?

Die Toten loben dich nicht, und der Tod rühmt dich nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Treue; sondern allein, die da leben, loben dich so wie ich heute (Jes.38,18).

Den Herrn laut zu loben ist Ausdruck des Lebens!

Auch der Psalmist sagte: „Die Toten werden dich, Herr, nicht loben, keiner, der hinunterfährt in die Stille, aber wir loben den Herrn von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja“ (Ps.115,17-18).

Unsere Stimme jederzeit und an jedem Ort erheben zu können, um unseren wunderbaren Christus zu preisen, das ist unser Vorrecht!

Keiner, der im Todenreich weilt, wird es tun können!

Wir aber, die Lebenden, wir loben den Herrn von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja!

Der Glaube redet, denn Paulus schrieb: „Ich glaube, darum rede ich“ (2.Kor.4,13).

Wenn wir also unsere Stimme erheben und mit unserem Freund und Retter reden, dann beweisen wir, dass wir leben und IHM glauben!

Wie konnte Paulus die Gläubigen in Thessalonich auffordern: „Seid alle Zeit fröhlich, betet ohne Unterlass“? (1.Thess.5,16-17)

Wie kann man allezeit fröhlich sein?

Man kann es nur, wenn man allezeit betet!

Bleibe immer im Gespräch mit Jesus, deinem Freund und Retter!

Bleibe nicht hinter deiner Wand des Schweigens!

Bleibe nicht im Versteck der Felswand!

Zeige IHM deine liebliche Gestalt – dein neues Sein!

Lass IHN deine süße Stimme hören – danke und lobe IHN!

Vergiss nicht, wer ER ist und was ER dir geworden ist!

Vergiss nicht, was ER dir Gutes getan hat und noch täglich tut!

Wenn du das tust, wirst du erkennen, dass der Lenz herbeigekommen ist!

 
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