„Wie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter! Rund sind deine Schenkel wie zwei Spangen, die des Meisters Hand gemacht hat. Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt. Dein Leib ist wie ein Weizenhügel, von Lotosblüten umsäumt. Deine beiden Brüste sind wie zwei Kitze, Zwillinge einer Gazelle. Dein Hals ist wie ein Turm von Elfenbein. Deine Augen sind wie die Teiche von Heschbon am Tor Bat-Rabbim. Deine Nase ist wie der Turm auf dem Libanon, der nach Damaskus sieht. Dein Haupt ragt auf wie der Karmel. Das Haar auf deinem Haupt ist wie Purpur; ein König liegt in deinen Locken gefangen. Wie schön und wie lieblich bist du, du Liebe voller Wonne! Dein Wuchs gleicht einem Palmbaum und deine Brüste den Trauben. Ich sprach: Ich will auf den Palmbaum steigen und seine Zweige ergreifen. Lass deine Brüste sein wie Trauben am Weinstock und den Duft deines Atems wie Äpfel und deinen Mund wie der beste Wein, der meinem Freunde glatt eingeht und die Lippen der Schlafenden netzt. Meinem Freund gehöre ich, und nach mir steht SEIN Verlangen“ (Hoh.7,2-11).

Erneut beschreibt Jesus die Schönheit SEINER Braut, SEINER Gemeinde, die Ausdruck SEINER eigenen Schönheit ist!

Bereits zuvor hatte ER gesagt: „Siehe, meine Freundin, du bist schön! Siehe, schön bist du! Deine Augen sind Taubenaugen hinter deinem Schleier“ (Hoh.4,1).

Danach beschrieb ER die Augen SEINER Braut, ihre Haare, Zähne, Lippen, ihren Mund, ihre Schläfen, ihren Hals und ihre Brüste (Hoh.4,1-5).

Jetzt aber fängt SEINE Beschreibung bei ihren Füßen an, denn ER sagt: „Wie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter!“

Danach beschreibt ER ihre Schenkel, ihre Hüften, ihren Nabel, ihren Leib, ihre Brüste, ihren Hals, ihre Augen, ihre Nase, ihre Haare und ihr Haupt!

Seltsam!

Wer würde, wenn er die Schönheit seiner Braut beschreibt, bei ihren Füßen anfangen?

Stell dir vor, deine Braut würde dich fragen, was dir an ihr gefällt, und du würdest zu ihr sagen: Ich liebe es, wie du gehst! Ich liebe die Biegungen deiner Hüften! Ich liebe deinen Nabel und deine Brüste!?

Warum also eine Beschreibung, die bei den Augen beginnt und eine andere, die bei den Füßen anfängt?

Zuerst beschreibt Jesus unsere Liebe zu IHM!

Hier sind „Taubenaugen“ maßgeblich, denn unser Christenleben beginnt damit, dass wir Jesus in SEINER Einzigartigkeit erkennen und SEINE Herrlichkeit sehen!

Das war es, was Jesus Nikodemus verständlich machen wollte, als ER zu ihm sagte: „Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an IHN glauben (auf IHN schauen), das ewige Leben haben“ (Jh.3,15).

Menschen, denen „der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, sehen nicht das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, der das Ebenbild Gottes ist“ (2.Kor.4,3-4).

In seinem Brief an die Epheser hatte Paulus drei Kapitel gebraucht, um das „helle Licht des Evangeliums“ zu beschreiben!

Wir sollten erkennen, wie groß und umfassend Gottes Segen ist, mit dem ER uns in Christus gesegnet hat (Eph.1,3).

In den drei Kapiteln, die danach folgen, beschrieb der Apostel unseren Wandel als Christen in dieser Welt und als Glieder der Gemeinde Jesu!

Wenn es also um unseren Wandel geht, fängt die Beschreibung Jesu bei unseren Füßen an!

„Wie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter!“

Wir sollten auch beachten, was zuvor gesagt wurde: „Wende dich hin, wende dich her, o Sulamith! Wende dich hin, wende dich her, dass wir dich schauen! Was seht ihr an Sulamith beim Reigen im Lager?“

Sulamith, die „Friedliche und Frieden Findende“, wird von allen bestaunt!

Was sie tut und wie sie sich bewegt, bleibt keinem verborgen!

Sie wird von allen gesehen, die im Lager sind!

Davon hatte Paulus gesprochen, als er schrieb: „Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene im Herrn: Wandelt würdig der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragend“ (Eph.4,1-2).

Von diesem „würdigen Wandel“ spricht unser Bräutigam, wenn ER sagt: „Wie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter!“

Schau dir Sulamith an, wie sie „im Lager“ wandelt: Ihr Auftreten ist fürstlich, königlich!

Sie weiß, woher sie kommt!

Sie weiß, dass sie geliebt ist!

Sie weiß, in wessen Armen sie liegt!

Sie weiß, wohin sie geht!

Sie weiß, von wem sie geliebt wird und wie kostbar sie für den ist, von dem sie sagt: „Meinem Freund gehöre ich, und nach mir steht SEIN Verlangen.“

Doch Achtung!

Dieses Wissen lässt sie nicht stolz, überheblich und anmaßend werden!

Ein „würdiger Wandel“ zeigt sich in „aller Demut und Sanftmut“!

Ein „würdiger Wandel“ offenbart sich in „Langmut und herzlicher Liebe“!

Erinnere dich daran, wie Jesus mitten unter uns Menschen gewandelt ist!

ER, der Geliebte des Vaters, der Einziggeborene SEINER Art, der Fürst des Lebens, ER wandelte „würdig“ in unserer Mitte, denn ER konnte von sich sagen: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“ (Mt.11,29).

Beachte, welche Gedanken Jesus bewegten, bevor ER SEINEN Jüngern wie ein Sklave die Füße wusch?

Wir lesen: „Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater … Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging – da stand er vom Mahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und zu trocknen mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war“ (Jh.13,1-5).

Jesus wusste, dass ER von Gott gekommen war, dass ER zu Gott gehen würde und dass IHM der Vater alles in SEINE Hände gegeben hatte!

Was Jesus tat, tat ER stets königlich!

Königlich trat ER dem Versucher entgegen (Mt.4,

Königlich durchschritt ER die Menschenmenge, die IHN in SEINER Heimatstadt den Berg hinabstoßen wollte (Lk.4,29-30).

Königlich stand ER mitten im Sturm auf, um Wind und Wellen zu gebieten (Lk.8,25).

Königlich gebot er dem Fieber (Lk.4,39), den Dämonen (Mk.1,27) und der Macht des Todes (Jh.11,43).

Auch als ER SEINEN Jüngern die Füße wusch, tat ER es königlich, mit großer Würde und innerer Stärke!

Und so soll auch unser Wandel sein: Königlich, fürstlich!

Hat Jesus uns nicht zu Königen und Priester gemacht vor Gott, SEINEM Vater? (Offb.1,6).

„Wie schön sind deine Schritte in den Sandalen, du Tochter eines Edlen!“ (Elberfeld).

Woher komme ich?

Gottes Wort sagt: „Weil sie alle von einem kommen, beide, der heiligt und die, die geheiligt werden, schämt ER sich nicht sie Brüder zu nennen“ (Hebr.2,11).

Weil Gott unser Vater ist (Gal.4,6), kommen wir alle von IHM – Jesus, der uns heiligt und wir, die von IHM geheiligt werden!

Wohin gehe ich?

Wir gehen zu dem, der uns vorausgegangen ist, um „allezeit dort zu sein, wo ER ist“ (Jh.14,3; 1.Thess.4,17).

Wer liebt mich? Wer hat sich für mich hingegeben?

„Der Sohn Gottes“ (Gal.2,20b).

Das Wissen, dass wir Kinder des lebendigen Gottes sind, Christus gehören und ER in uns lebt, dieses Wissen verleiht uns königlichen Glanz und königliche Würde!

Deshalb können wir in königlichem Frieden ruhen, wenn man uns eingeladen hat und wir in „der letzten Reihe“ sitzen (Lk.14,10).

Wir müssen uns nicht selbst erhöhen (Mt.23,12).

Ein Größerer, ein König, hat uns schon bis zum Himmel erhoben (Eph.2,6; Phil.3,20).

Es ist dieser Wunderbare, der unsere Schritte fest macht (Ps.37,23) und uns königliche Würde verleiht!

Bin ich nicht, wenn ich „dem Herrn anhänge, ein Geist mit IHM“? (1.Kor.6,17)

„Vor wem sollte ich mich fürchten?“

Ist nicht „der Herr meines Lebens Kraft“? (Ps.27,1)

„Wer kann wider mich sein, wenn Gott für mich ist?“ (Röm.8,31)

Doch Achtung!

Dieses Wissen darf nicht dazu führen, dass wir uns über andere Menschen erheben!

Wir haben „nicht Gefallen an uns selber“ (Röm.15,1).

Wir sind nicht „Herren über den Glauben anderer“, sondern „Gehilfen ihrer Freude“ (2.Kor.

„Wir halten uns nicht selbst für klug“ (Röm.12,16b).

Die wahren Könige erweisen sich als Diener und Knechte aller!

Davon hatte unser Herr gesprochen, als ER sagte: „Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Apostel nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst – selig seid ihr, wenn ihr’s tut“ (Jh.13,14-17).

„Wie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter!“

In Christus und durch Christus sind unsere Füße „liebliche Füße“, Füße eines „Freudenboten, der Gutes predigt, Frieden und Heil verkündigt“ (Jes.52,7).

„So steht nun fest … beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens“ (Eph.6,15 Elberfeld).

Von diesem Frieden hatte Jesus gesprochen, als er SEINE Jünger aussandte und zu ihnen sagte: Wenn ihr in ein Haus kommt, so sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause. Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden“ (Lk.10,5-6).

Den Worten Jesu zufolge haftet SEIN Friede an unseren Fersen!

Wird er in einem Haus angenommen, lassen wir ihn dort!

Wird der Frieden, den wir mitbringen, in einem Haus oder einer Stadt abgelehnt, verlässt er diesen Ort, sobald wir ihn verlassen.

„Wie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter! Rund sind deine Schenkel wie zwei Spangen, die des Meisters Hand gemacht hat.“

„Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt.“

„Dein Leib ist wie ein Weizenhügel, von Lotosblüten umsäumt.“

„Dein Hals ist wie ein Turm von Elfenbein.“

„Deine Nase ist wie der Turm auf dem Libanon, der nach Damaskus sieht.“

„Dein Haupt ragt auf wie der Karmel.“

Wir erheben unser Haupt nicht deshalb, weil wir auf irgend etwas stolz wären, das wir vollbracht haben!

Nein! Wir gehen aufrecht und erheben unser Haupt, weil Gott, unser Vater, uns mit dem besten Gewand gekleidet hat (Lk.15,22), das es in diesem Universum gibt – „mit dem Mantel der Gerechtigkeit“ Jesu Christi (Jes.61,10).

Was bedeutet es, dass die Schrift sagt: „Ihr habt Christus angezogen“ (Gal.3,27).

Es bedeutet, dass Gott dich und mich mit Christus umkleidet hat!

Deshalb erheben wir unser Haupt!

Wir gehen aufrecht und erheben unser Haupt, weil wir Christus angehören (Gal.5,24a) und ER in uns lebt (Gal.2,20).

Wir gehen aufrecht und erheben unser Haupt, weil Jesus uns „Macht gegeben hat über alle Gewalt des Feindes“ (Lk.10,18).

Davon redete David, als er sagte: „Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes und erhöht mich auf einen Felsen. Und nun erhebt sich mein Haupt über meine Feinde, die um mich sind“ (Ps.27,6).

„Das Haar auf deinem Haupt ist wie Purpur; ein König liegt in deinen Locken gefangen.“

„Wie schön und wie lieblich bist du, du Liebe voller Wonne!“

„Dein Wuchs gleicht einem Palmbaum und deine Brüste den Trauben. Ich sprach: Ich will auf den Palmbaum steigen und seine Zweige ergreifen. Lass deine Brüste sein wie Trauben am Weinstock und den Duft deines Atems wie Äpfel und deinen Mund wie der beste Wein, der meinem Freunde glatt eingeht und die Lippen der Schlafenden netzt.“

„Meinem Freund gehöre ich, und nach mir steht SEIN Verlangen.“

 

 
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