„Ein Gartenbrunnen bist du, ein Born lebendigen Wassers, das vom Libanon fließt. Steh auf, Nordwind, und komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten, dass der Duft seiner Gewürze ströme! Mein Freund komme in seinen Garten und esse von seinen edlen Früchten“ (Hoh.4,15-16).

Um zu einem „Wohlgeruch Christi“ zu werden, können wir selbst nichts beitragen!

Doch unser Gott und Vater weiß, wie ER SEINEN Garten dazu bringt, dass „SEINE Gewürze strömen“!

ER lässt den Nordwind und den Südwind wehen!

Während der Südwind milde Luftmassen heranführt, schönes Wetter, Sonnenlicht und angenehme Wärme mit sich bringt, ist der Nordwind ein rauer Geselle, der nicht selten Regenwolken im Gepäck hat!

Wir brauchen beides: wohlig angenehme Temperaturen, die das Wachstum des Lebens fördern!

Aber auch raue Wetterbedingungen, die die Wurzeln dazu bringen, sich tiefer einzugraben!

Warum schickte Jesus SEINE Jünger allein auf’s Meer hinaus, wo sie in einen Sturm gerieten?

Wollte er ihnen zeigen, wie verloren sie ohne IHN waren?

Wollte ER sehen, was sie ohne IHN tun würden?

Nein!

ER wollte SEINEN Jünger zeigen, wer ER ist und was ER zu tun vermag, um ihren Glauben und ihr Vertrauen in IHN zu stärken!

Als ER dann auf den Wellen schreitend zu ihnen kam, sagte ER: „Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht“ (Mt.14,22-27).

Uns wird berichtet, dass, nachdem Lazarus schwer erkrankt war, seine beiden Schwestern Jesus folgende Nachricht übermitteln ließen: „Herr, siehe, der, den du liebhast, liegt krank“ (Jh.11,1-3).

Doch dann tat der Herr etwas sehr Unverständliches: ER blieb noch zwei Tage dort, wo ER war, um danach nach Judäa zu reisen!

Warum tat ER das, obwohl ER wusste, dass IHN die beiden Schwestern sehnlichst erwarteten?

Dann kam ER!

Nachdem Lazarus gestorben war!

Doch beachte, was Jesus zuvor gesagt hatte: „Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde“ (Jh.11,1-15).

Während einige gekommen waren, um die beiden Schwestern zu trösten, fragten sie sich: „ER hat dem Blinden die Augen aufgetan; konnte er nicht auch machen, dass dieser nicht sterben musste?“

Während Kritik und Zweifel an Jesus laut wurden, sagte ER zu SEINEN Jüngern: Ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dagewesen bin, damit ihr glaubt (Jh.11,37+15).

Wir mögen nicht verstehen, warum Gott es zulässt, dass der Nordwind kalt durch unser Leben fegt!

Doch ER weiß genau, was uns hilft, die Herrlichkeit Jesu zu sehen!

Für uns alle sind Zeiten der Bedrängnis, der Angst und des Leids „eisige Wintertage“, die uns die Wärme aus dem Körper saugen!

Doch was sagt Gottes Wort?

„Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu SEINER ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen (1.Petr.5,10).

Jesus will uns nicht nur SEINE Herrlichkeit zeigen – allezeit, in jeder Lebenssituation!

„Der Gott aller Gnade“ hat auch uns „zu SEINER ewigen Herrlichkeit berufen“, damit sie auch in unserem Leben sichtbar wird!

So lässt ER „eine kleine Zeit“ Leiden in unserem Leben zu, damit etwas Größeres geschieht:

Wir sollen die Herrlichkeit Jesu sehen und erkennen, dass ER da ist, um uns aufzurichten!

Wir sollen erfahren, dass ER in uns lebt, um uns zu stärken, zu kräftigen und zu gründen!

Von Paulus erfahren wir, wie es ihm gelang, mit beiden „Wetterbedingungen“ klarzukommen, denn er schrieb an die Gläubigen in Philippi: „Ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie’s mir auch geht. Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden“ (Phil.4,11-12).

Wer von uns kann das von sich behaupten?

Wenn Menschen, die Jesus nicht kennen, in Niedrigkeit leben, hungern müssen und Mangel leiden, sind sie weder zufrieden, noch fühlen sie sich gestärkt!

Aber auch der Überfluss an Gutem und die Anerkennung durch Menschen können ihnen zum Fallstrick werden, dann nämlich, wenn sie maßlos, stolz und überheblich werden!

Vielleicht denken wir, dass nur Jesus in der Lage war, Erniedrigung und Anerkennung zu erfahren, ohne mutlos oder überheblich zu werden!

Doch es war Paulus, der bezeugt hat: „Ich habe gelerntIch kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut!“

Wie hatte Paulus „gelernt“, mit Südwind und Nordwind zu leben?

Wie kam er mit allem und jedem zurecht?

Seine Antwort lautete: „Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus“ (Schlachter).

In jeder Lebenslage gestärkt zu sein, ohne darin unzufrieden oder leichtfertig zu werden, muss man lernen!

Man muss lernen, in und durch Christus Zufriedenheit zu erlangen!

Egal, wie die äußeren Umstände sind!

In allem und jedem ist Christus da, um mich zu stärken – ob ich verachtet oder gelobt werde, ob ich Mangel leide oder Überfluss habe!

Wenn die Bibel sagt: „Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles(Eph.5,20), dann sind auch Tage eingeschlossen, in denen ein scharfer „Nordwind“ bläst!

„Steh auf, Nordwind, und komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten, dass der Duft seiner Gewürze ströme!“

Hier wird uns gezeigt, warum in unserem Christenleben Nord- und Südwind wehen: Damit der Duft SEINER Gewürze ströme!

Könntest du „den Gott allen Trostes“ kennenlernen, wenn du nicht auch Stunden erleben würdest, in denen du „am Leben verzagst“?

Nachdem Paulus und seine Begleiten diese Erfahrung gemacht hatten, sagte er: „Das geschah aber, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt, der uns aus solcher Todesnot errettet hat und erretten wird (2.Kor.1,3-9).

Wir können also erkennen, warum unser Gott und Vater zulässt, dass der „Nordwind“ durch unser Leben fegt: Damit wir, wenn wir in großer Bedrängnis sind, unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern auf den, der uns aus „Todesnot“ erretten kann!

Sobald du dein Vertrauen auf Gott setzt, geht von dir ein Wohlgeruch aus: Ein Wohlgeruch Christi!

Warum?

Weil Jesus, „der Anfänger und Vollender des Glaubens“, in dir den kostbaren Glauben bewirkt hat (Hebr.12,2).

Was wird dein himmlischer Vater denken, wenn der Teufel versucht, dich in große innere Not zu stürzen, du aber mit festem Herzen glaubst, dass dein Erretter alles zum Guten wenden wird und du keinen Schaden erleiden wirst?

Ich sage dir: „ER wird sich freuen und über dich mit Jauchzen fröhlich sein“ (Zef.3,17).

Das alles geschieht, „damit der Duft SEINER Gewürze ströme!“

Paulus berichtete davon, dass, wenn wir „den Gott allen Trostes“ erfahren, es einen weiteren Gewinn gibt, denn er schrieb: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können, die in allerlei Trübsal sind“ (2.Kor.1,3-4).

Der Trost, „durch den uns Christus reichlich tröstet“, wird für andere Trostbedürftige zu einem lieblichen Geruch, „zum Geruch des Lebens zum Leben.“

Deshalb schrieb Paulus: „Gott aber sei gedankt, der uns allezeit Sieg gibt in Christus und offenbart den Wohlgeruch SEINER Erkenntnis durch uns an allen Orten! Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verloren werden: diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben“ (2.Kor.2,14-16).

Egal, an welchem Ort wir gerade sind!

Ganz gleich, ob wir uns unter Gläubigen oder Ungläubigen befinden!

Immer steigt von denen, die in Christus sind, ein Wohlgeruch auf, der Gott gefällt – „ein Geruch des Lebens zum Leben“ (2.Kor.2,14-16).

„Steh auf, Nordwind, und komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten, dass der Duft seiner Gewürze ströme!“

„Mein Freund komme in seinen Garten und esse von seinen edlen Früchten!“

 
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