„Wende dich hin, wende dich her, o Sulamith! Wende dich hin, wende dich her, dass wir dich schauen! Was seht ihr an Sulamith beim Reigen im Lager?“ (Hoh.7,1).

Wer von uns kann behaupten, dass sein Lebensweg immer gerade verläuft?

Dass alles genau so kommt, wie er es sich vorstellt und erwartet?

Alle Verheißungen Gottes werden sich erfüllen – doch nicht alle unsere Erwartungen!

Gottes Wege sind stets gerade, weil jeder SEINER Schritte vollkommen ist!

Unser Lebensweg jedoch ist verschlungen und voller Wendungen!

Gottes Wort sagt: „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt“ (Spr.16,9).

Egal, welchen Weg sich unser Herz erdenkt: Wenn der Herr allein unsere Schritte lenkt, dann können wir nicht bestimmen, auf welchen Wegen ER uns leitet!

Wenn ER allein unsere Schritte lenkt, dann können wir nicht ausschließen, dass wir irgendwann auch durch ein „finsteres Tal“ gehen werden (Ps.23,4).

Wenn der Herr allein unsere Schritte lenkt, dann wird ER uns aber auch vor Wegen bewahren, auf die wir nicht treten sollen!

So wird uns berichtet, dass der Herr den Aposteln Paulus, Silas und Timotheus wehrte, auf ihrem Weg weiterzugehen, als sie in Kleinasien das Evangelium verkündigen wollten!

Wir lesen: „Sie zogen aber durch Phrygien und das Land Galatien, da ihnen vom Heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort zu predigen in der Provinz Asien. Als sie aber bis nach Mysien gekommen waren, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen; doch der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu (Apg.16,6-7).

Was wirst du tun, wenn du spürst, dass der Herr dir auf dem Weg, den du gehst, keinen Frieden schenkt?

Was wirst du tun, wenn du merkst, dass das, was du gerade sagen willst, Jesus nicht gefällt?

Was wirst du tun, wenn du erkennst, dass die Gedanken, die du gerade denkst, nicht der göttlichen Wahrheit entsprechen?

Dann musst du innehalten und deinen Sinn ändern!

Dann heißt es: „Wende dich hin, wende dich her, o Sulamith! Wende dich hin, wende dich her, dass wir dich schauen!“

Wir alle erwartet, das unser Gott und Vater sich uns zuwendet – mit ungeteiltem Herzen!

Wie David, so beten auch wir: Wende dich zu mir und sei mir gnädig“ (Ps.25,16; 86,16).

Wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit“ (Ps.69,17).

Doch so, wie wir erwarten, dass sich unser himmlischer Vater uns zuwendet, so darf ER auch von uns erwarten, dass wir uns IHM zuwenden – mit ungeteiltem Herzen!

Jede Berührung Jesu Christi in unserem Geist erfordert unsere Hinwendung zu dem, der unser Leben ist und sein will!

Von Johannes wird uns berichtet, dass er, als er auf der Insel Patmos war, hinter sich eine große Stimme hörte, die wie eine Posaune war!

Dann lesen wir: „Und ich wandte mich, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich wandte, sah ich sieben goldenen Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich“ (Offb.1,10-13).

Wir wissen, dass Johannes mit Jesus sehr vertraut war!

Doch als er sich jetzt wandte, sah er einen Menschensohn, den er zuvor noch nie gesehen, nie erkannt hatte!

Was der Jünger Jesu sah, war so himmlisch, so machtvoll, dass er „wie tot zu Boden fiel“!

Keiner von uns weiß, auf welche Weise sich ihm Jesus heute offenbaren wird!

Auf welche Weise und wodurch ER uns heute SEINE Herrlichkeit zeigen wird!

Das aber bedeutet: „Wende dich hin, wende dich her!“

Wenn ich nicht weiß, was morgen sein wird, dann muss ich, wenn ich Pläne entwerfe, immer sagen: Wenn der Herr will, werde ich leben und dies oder das tun“ (Jak.4,11-15).

Will ich meinem Gott und Vater danken, IHN loben und IHM mein Vertrauen aussprechen, dann muss ich mich IHM zuwenden – mit ganzer Seele, ganzem Gemüt und mit all meiner Kraft!

Das aber bedeutet: „Wende dich hin, wende dich her!“

Wenn ich will, dass das Leben Jesu in meinem Leben offenbart wird, dann muss ich mein Eigenleben in den Tod geben (2.Kor.4,11).

Das aber bedeutet: „Wende dich hin, wende dich her!“

Wenn ich will, dass das, was ich tue, vor Gott Bestand haben soll, dann muss ich in Christus bleiben und durch IHN leben (Jh.15,4-5).

Jeder aber, der in Christus bleiben und mit IHM eins sein will, muss sich fortwährend wenden!

Will ich meinen eigenen Willen durchsetzen, oder das tun, was Jesus in mir wirkt?

Will ich mich ärgern oder den Frieden Christi erfahren?

Will ich mich sorgen oder Jesus vertrauen?

Will ich murren und unzufrieden sein, oder glauben, „dass der Herr seine Heiligen wunderbar führt“? (Ps.4,4).

Will ich mich fürchten oder in Jesus Trost suchen (Jh.14,1+16)?

Immer stehe ich vor der Wahl: Will ich durch Christus leben oder durch mich selbst?

Das aber bedeutet: „Wende dich hin, wende dich her!“

Erinnere dich an die vielen „Wendungen“, die Petrus machen musste, während er seinem Meister nachfolgte!

Schon als ER Jesus kennenlernte, kam alles anders, als er es erwartet hatte!

Er hatte die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen!

Danach war er müde und frustriert und wollte nur noch nach Hause!

Doch dann kam Jesus und bat ihn, sein Boot benutzen zu dürfen, um zu der Menschenmenge zu sprechen, die IHM gefolgt war.

Als Jesus ihn danach bat: „Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus“; musste Petrus als erfahrener Fischer, dass das ein vergebliches Unterfangen sein würde.

Als dann aber die Netze zu zerreißen drohten, wegen der Menge der Fische, die sie gefangen hatten, kamen Petrus andere Gedanken, denn er sagte zu Jesus: „Herr, geh weg von mir, denn ich bin ein sündiger Mensch“.

Doch erneut wurde Petrus überrascht, denn der Herr sagte zu ihm: „Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen“ (Lk.5,1-11).

Auch als Petrus einige Jahre später seinen Herrn und Meister dreimal verleugnet hatte, waren die Folgen nicht so, wie wir sie erwartet hätten!

Jesus verurteilte ihn nicht! ER zeigte sich nicht von seinem Jünger enttäuscht!

Im Gegenteil! ER hatte für Petrus gebetet (Lk.22,31-34).

Und als der Jünger IHM bekannte: „Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe“, antwortete ihm der Herr: „Weide meine Schafe“ (Jh.21,15-17).

„Wende dich hin, wende dich her, dass wir dich schauen!“

Ob wir es verstehen oder nicht: „Wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln“ (1.Kor.4,9).

An uns, SEINER Gemeinde, sollen alle Mächte und Gewalten „die mannigfaltige Weisheit Gottes“ sehen können (Eph.3,10).

Du darfst also davon ausgehen, dass es nicht verborgen bleiben wird, wenn du durch Christus lebst und nicht durch dich selbst!

Jesus, dein Herr und Retter, wird es merken und in dir verherrlicht sein (1.Thess.1,12).

Du selbst wirst es merken, denn die Frucht des Geistes wird Leben und Friede sein (Röm.8,6).

Menschen in deiner Umgebung werden es merken, denn du lebst nicht nach Menschenweise (1.Kor.3,3).

Himmlische Mächte werden es merken, denn der Teufel wird keinen Eingang bei dir finden (1.Jh.5,18).

„Wende dich hin, wende dich her, dass wir dich schauen! Was seht ihr an Sulamith beim Reigen im Lager?“

Die Bibel berichtet uns von einem König, der tanzte!

David tanzte, als die Bundeslade nach Jerusalem gebracht wurde!

„Und David tanzte mit aller Macht vor dem Herrn!“ (2.Sam.6,14).

Auch Jesus sprach in einem Gleichnis von einem Tag, an dem getanzt wurde: Als der verlorene Sohn nach Hause kam!

Nachdem der Vater seinen Sohn in die Arme geschlossen und geküsst hatte, sagte er zu seinen Knechten: „Bringt das gemästete Kalb und schlachtet’s; lasst uns essen und fröhlich sein!“

Uns wird weiter berichtet, was geschah, als der ältere Sohn vom Feld kam: „Als er nahe zum Hause kam, hörte er das Singen und Tanzen (Lk.15,25).

Wo getanzt wird, wird nicht gezankt, nicht gestritten!

Wo getanzt wird, wird nicht gejammert und geklagt!

Wo getanzt wird, herrscht Lebensfreude!

Davids Frau, Michal, empfand es als peinlich, als sie ihren Mann auf der Straße tanzen sah, denn sie sagte zu ihm: „Wie herrlich ist heute der König von Israel gewesen, als er sich vor den Mägden seiner Männer entblößt hat, wie sich die losen (ehrlosen) Leute entblößen“.

Doch David schämte sich nicht vor den Augen seines Volkes zu tanzen, denn er sagte zu Michal: „Ich will vor dem Herrn tanzen, der mich erwählt hat vor deinem Vater und vor seinem ganzen Hause, um mich zum Fürsten zu bestellen über das Volk des Herrn, über Israel“ (2.Sam.6,20-21).

„Was seht ihr an Sulamith beim Reigen im Lager?“

„Sulamith“ bedeutet: Die Friedliche – Frieden Findende – die Unversehrte – die Vollendete!

Darf uns jemand tadeln, wenn wir vor dem Herrn tanzen, weil wir in IHM Frieden gefunden haben?

Wird ER uns nicht: „vor dem Straucheln behüten und untadelig stellen vor das Angesicht SEINER Herrlichkeit mit Freuden“ (Jud.24).

Gibt es nicht tausend Gründe, vor dem Herrn zu tanzen?

Hat ER nicht auch uns erwählt (Eph.1,4) und uns zu Königen gemacht, vor SEINEM Gott und Vater (Offb.1,6)?

Wenn wir, die Erlösten Christi, keinen Grund haben, vor unserem Gott zu tanzen, dann könnte Jesus sagen: „Wenn ihr nicht tanzen werdet, so werden die Steine tanzen“ (Lk.19,40).

Es ist nicht irgend jemand, der uns zum Tanz bittet!

Es ist Jesus, unser wunderbarer, liebevoller Bräutigam!

Zärtlich, sanft und liebevoll reicht ER uns SEINE Hand, legt seinen Arm um uns und trägt uns Tag für Tag durchs Leben!

In SEINEN starken Armen zu liegen und an SEINER Brust zu ruhen (Jh.13,23), ist der Himmel auf Erden!

Ich muss mich nicht selbst führen – „ein anderer führt mich“ (Jh.21,18).

Und weil ER mich führt, muss ich mich nicht sorgen!

ER weiß, wo es geradeaus geht und wo eine Wendung erforderlich ist!

Mit IHM zusammen kann ich auf den Wellen des Meeres tanzen – mitten im Sturm (Mt.14,24-32).

„Wende dich hin, wende dich her, o Sulamith! Wende dich hin, wende dich her, dass wir dich schauen! Was seht ihr an Sulamith beim Reigen im Lager?“

Wenn du in den Armen Jesus liegst und mit IHM über Meere, Berge und durch Täler tanzt, dann wird man es früher oder später auch „im Lager“ bemerken!

Und wer weiß, vielleicht werden einige ihren himmlischen Bräutigams sagen hören: Darf ich bitten?, SEINE Hand ergreifen und mit IHM einen Tanz wagen!

 
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