„Ein Mann aber mit Namen Hananias samt seiner Frau Saphira verkaufte einen Acker, doch er hielt mit Wissen seiner Frau etwas von dem Geld zurück und brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen“ (Apg.5,1-2).
Das frühe Gemeindeleben in Jerusalem, so wie es uns in der Apostelgeschichte beschrieben wird, war einzigartig, beispiellos und unnachahmlich!
Wir mögen uns danach sehnen, aber nachahmen können wir es nicht!
Warum? Weil es durch den Heiligen Geist gewirkt worden war!
Weder erleben wir heute, dass sich „die Stätte bewegt“, wenn wir beten (Apg.4,31), noch können wir bezeugen, dass unsere Mitmenschen „voll des Lobes sind“ (Apg.5,13 Züricher), wenn sie von uns sprechen, uns „rühmen“ (Elberfeld) und „hoch in Ehren halten“ (Menge).
Wir erleben leider auch nicht, dass „täglich Menschen gerettet und der Gemeinde hinzugetan werden“ (Apg.2,47).
Es werden auch keine Kranken geheilt, wenn wir „an ihnen vorübergehen“ (Apg.5,15-16).
Wir sind auch nicht „täglich einmütig beieinander“ und haben „alle Dinge gemeinsam“ (Apg.2,46+44; 4,32).
Gläubige unter uns, die Häuser oder Äcker haben, verkaufen auch nicht ihren Besitz, um mit dem Erlös die Bedürftigen der Gemeinde zu unterstützen (Apg.2,45; 4,34).
Daraus aber zu schließen, dass unser Gemeindeleben, wie wir es heute erleben, nicht dem Maßstab der Bibel entspricht, wäre falsch, denn das Gemeindeleben in Jerusalem war kein nachzuahmendes Beispiel für künftige Gemeinden.
Wir alle sind dazu berufen, Christus so nachzufolgen und zu dienen, wie ER es heute in uns wirkt!
Es kann sein, dass wir uns ebenfalls täglich versammeln!
Es kann sein, dass wir Gebetsversammlungen erleben, die uns innerlich tief bewegen!
Es kann sein, dass unsere Nachbarn von unserem Glauben beeindruckt sind!
Es kann sein, dass wir bedürftigen Geschwistern geben, was sie benötigen!
Doch das alles geschieht nicht deshalb, weil wir nachahmen wollen, was die ersten Christen erlebt haben, sondern weil Christus, unser Herr und Meister, es so in uns gewirkt hat!
Gläubige in Jerusalem, die ihren Besitz verkauften, damit bedürftige Gemeindeglieder versorgt werden konnten, folgten keinem Plan, den die Ältesten entworfen hatten!
Nein! Jeder war frei, mit seinem Besitz zu tun, was er wollte!
Uns wird berichtet, dass auch Hananias und Saphira einen Acker besaßen!
„Ein Mann aber mit Namen Hananias samt seiner Frau Saphira verkaufte einen Acker, doch er hielt mit Wissen seiner Frau etwas von dem Geld zurück und brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen“
Vielleicht fühlten sich die Eheleute unter Druck gesetzt, als immer mehr Gläubige ihr Haus oder ihren Acker verkauften, um Notleidenden zu helfen.
Vielleicht hatte man sie bereits gefragt: „Habt ihr euren Acker noch, oder habt ihr ihn auch schon verkauft?“
Tatsache ist, dass die Eheleute etwas taten, das der Heiligen Geist nicht in ihnen gewirkt hatte!
Sie taten es, um nicht ins Gerede zu kommen!
Hananias und Saphira folgten dem Druck, der von außen kam!
Sie folgten keinem Wirken Gottes, das von innen kam!
Uns wird weiter berichtet: „Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und etwas vom Geld für den Acker zurückbehalten hast? Hättest du den Acker nicht behalten können, als du ihn hattest? Und konntest du nicht auch, als er verkauft war, noch tun, was du wolltest? Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen. Als Hananias diese Worte hörte, fiel er zu Boden und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über alle, die dies hörten. Da standen die jungen Männer auf und hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn. Es begab sich aber, etwa nach drei Stunden, da kam seine Frau herein und wusste nicht, was geschehen war. Aber Petrus sprach zu ihr: Sag mir, habt ihr den Acker für diesen Preis verkauft? Sie sprach: Ja, für diesen Preis. Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden auch dich hinaustragen. Und sogleich fiel sie zu Boden, ihm vor die Füße, und gab den Geist auf. Da kamen die jungen Männer und fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann. Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die das hörten“ (Apg.5,1-11).
Die Eheleute waren frei, mit ihrem Besitz zu tun, was sie wollten!
Hätte Hananias deutlich gemacht, dass das, was er den Aposteln zu Füßen legte, nur ein Teilbetrag dessen war, was der Verkauf des Ackers erbracht hatte, wäre alles in Ordnung gewesen!
Doch die Eheleute gaben vor, den vollen Betrag zu spenden!
Der Heilige Geist aber, der ihre Herzen erforschte, wusste, dass ihre vermeintliche Hingabe pure Heuchelei war!
Ein Gläubiger, der sich nach einem Gemeindeleben sehnt, wie es die ersten Christen in Jerusalem erlebt haben, muss auch in Kauf nehmen, was damals geschah: Ein Ehepaar „gab den Geist auf“ und starb, weil es „den Geist des Herrn versucht hatte“.
Wir mögen entsetzt sein, wenn wir lesen, was mit Hananias und Saphira geschehen war!
Wie konnte eine, in unseren Augen, „kleine Unwahrheit“ solch schwerwiegenden Folgen haben?
Doch Achtung!
Wie beurteilte Gott das Geschehen?
„Warum hat der Satan dein Herz erfüllt?“
„Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.“
„Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen?“
Ist es eine Geringfügigkeit, wenn der Satan das Herz eines Menschen erfüllt?
Ist es eine Kleinigkeit, wenn ein Mensch Gott versucht und belügt?
Was geschieht, wenn Satan vor unserer Herzenstür steht und Einlass begehrt?
Dann „lauert die Sünde vor der Tür“ (1.Mose 4,7)
Dann will uns „der brüllende Löwe verschlingen“ (1.Petr.5,8).
Dann ist „der Mörder von Anfang und Vater der Lüge“ am Werk (Jh.8,44).
Dann will uns „der Satan sieben wie den Weizen“ (Lk.22,31).
Das aber ist es, was wir in unserer Mitte keinesfalls dulden können: Dass der Teufel die Herzen derer erfüllt, die Jesus angehören und sich mit uns versammeln!
Was war der Grund dafür, das die Eheleute den Anschein erweckten, dass sie den Aposteln den vollen Erlös des verkauften Ackers übergaben, obwohl es nur ein Teilbetrag war?
Hananias und Saphira hatten eine Hingabe geheuchelt, die der Heilige Geist nicht in ihnen gewirkt hatte!
Was sie taten, hatte nur „den Schein der Frömmigkeit“ (2.Tim.3,5).
Von diesem „äußeren Schein“ hatte Jesus gesprochen, als er zu den Schriftgelehrten und Pharisäern sagte: „Ihr Heuchler, … von außen scheint ihr vor der Menschen fromm, aber innen seid ihr voller Heuchelei und Unrecht“ (Mt.23,27-28).
SEINE Jünger warnte ER: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das ist die Heuchelei. Es ist aber nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird“ (Lk.12,1-2).
Heuchelei ist der Versuch, ein totes Werk als das Wirken des Heiligen Geistes darzustellen!
Heuchelei ist der Versuch, etwas vorzutäuschen, das man nicht ist und nicht hat!
Heuchelei ist Sauerteig, der, wenn wir ihn nicht ausfegen, unser Herz durchsäuern wird!
Wer eine Hingabe heuchelt, die Christus nicht in ihm gewirkt hat, der belügt den Heiligen Geist – und alle Heiligen, die sich mit ihm versammeln!
Schon in SEINER Bergpredigt hatte Jesus vor der Heuchelei gewarnt und gesagt: „Habt acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen lassen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, damit dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten“ (Mt.6,1-6).
Was ist die Ursache der Heuchelei?
Man heuchelt, „um von den Leuten gepriesen zu werden!“
Eine Frömmigkeit zu heucheln, die Christus nicht gewirkt hat, ist vor Gott ohne jeden Wert! Dafür gibt es von IHM keine Anerkennung und keinen Lohn!
Wer Anerkennung bei Menschen sucht, wird sie von Gott nicht erhalten!
Wahre Frömmigkeit, von Christus gewirkt, liebt und sucht die Verborgenheit!
Wahre Frömmigkeit, von Christus gewirkt, lässt „die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut“ (Mt.6,3).
Wahre Frömmigkeit, von Christus gewirkt, besitzt die Kraft, „die Tür zu schließen“, durch die der Widersacher Eingang in unsren Herzen finden will!
Hananias und Saphira hatten nicht nur die Unwahrheit gesagt!
„Satan hatte ihre Herzen erfüllt“!
Sie hatten „Gott belogen“.
„Als Hananias diese Worte hörte, fiel er zu Boden und gab den Geist auf“.
Heuchelei ist geistlicher Tod!
Davor sollten wir uns alle fürchten!
„Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die das hörten“.
Wir alle wissen und glauben, dass unser Gott und Vater uns vergibt, wenn wir IHM unsere Missetaten bekennen! Darüber hatte sich schon David gefreut, als er sagte: „Wohl dem Menschen, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet, in dessen Geist kein Falsch ist!“
Dann aber sagte er: „Denn da ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen. Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.
Gott ist gnädig, wenn wir IHM unsere Übertretungen bekennen!
Aber ER ist nicht gnädig, wenn wir unsere Verfehlung „verschweigen“ wollen!
ER ist nicht gnädig, wenn „der Satan unser Herz erfüllt“!
ER ist nicht gnädig, wenn wir „IHN belügen“!
ER ist nicht gnädig, wenn wir eine Frömmigkeit vortäuschen, um von Menschen gesehen, anerkannt und gepriesen zu werden!
Hananias und Saphira hatte gemeinsam einen Plan entworfen! Sie waren übereingekommen, den Aposteln nur einen Teil ihres Erlöses zu geben!
„Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen?“
Wenn ein Ehemann etwas plant, das falsch ist, unwahr, betrügerisch, heuchlerisch, dann muss seine Frau reagieren und Widerspruch erheben!
Sie kann keinem Plan zustimmen, der seinen Ursprung in der Hölle hat!
Sie darf nicht zustimmen, wenn Gott versucht und belogen wird!
Tut sie es dennoch, macht sie sich mitschuldig und wird dasselbe Urteil tragen – geistlichen Tod!
„Und sogleich fiel sie zu Boden, ihm vor die Füße, und gab den Geist auf“.
Die Tatsache, dass es in der Gemeinde in Jerusalem viele Witwen und Notleidende gab, führte dazu, dass wohlhabende Gläubige mithelfen mussten, die Not zu lindern.
Dass Hananias und Saphira sich auch von ihrem Besitz trennten und ihren Acker verkauften, deutet an, dass sie sich dazu genötigt sahen.
Das aber sollte in einer Gemeinde nicht geschehen!
Hier ist jeder frei, zu geben, was er geben will!
Eine Hingabe und Opferbereitschaft, die Gottes Geist in unsren Herzen gewirkt hat, können und dürfen wir nicht von anderen Gläubigen erwarten oder gar einfordern!
Als Paulus davon sprach, dass wir nicht kärglich, sondern im Segen säen sollen, sagte er: „Ein jeder, wie er’s sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ (2.Kor.9,6-7).
Und den Gläubigen in Rom schrieb er: „Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er’s gerne (mit Freudigkeit)“ (Röm.12,8).
Wir sollten nichts tun, wozu uns andere Gläubige gedrängt oder genötigt haben!
Was wir tun, das sollte der Heilige Geist in uns gewirkt haben!
Wir sollten nicht beten, weil andere beten!
Wir sollten nicht reden und etwas sagen, weil andere reden und etwas sagen!
Wer von Heuchelei bewahrt bleiben will, der trachte täglich danach, in Christus zu bleiben und durch IHN zu leben, gemäß SEINEM Wort: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Jh.15,1-5).
Herr Jesus, reinige mein Herz von „dem Sauerteig der Heuchelei“!
Befreie mich von der teuflischen Begierde, von anderen Menschen gesehen, anerkannt, gelobt und gepriesen zu werden!