Während David und seine Männern auf der Flucht waren und sie sich vor Saul verstecken mussten, kamen sie auch in die Wüste Maon, um hier Schutz zu suchen.

Die Bibel berichtet: „Und es war ein Mann in Maon, der hatte sein Gut in Karmel, und der Mann hatte sehr großes Vermögen und besaß dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Und es begab sich, dass er eben seine Schafe schor in Karmel. Der Mann hieß Nabal, seine Frau aber hieß Abigajil. Und sie war eine Frau von Verstand und schön von Angesicht, der Mann aber war roh und boshaft in seinem Tun und war einer von Kaleb“ (1.Sam.25,2-3).

Man ist überrascht, wenn man ließt, wie unterschiedlich diese Eheleute waren.

Die Frau, mit Namen Abigajil, war klug und besaß einen scharfen Verstand!

Nabal, ihr Mann, war das krasse Gegenteil: Er war ein roher Geselle und voller Bosheit.

Weil er sehr vermögend war, hatte er das alleinige Sagen. Keiner durfte ihm widersprechen!

Es ist schwer vorstellbar, wie diese Eheleute miteinander auskommen konnten!

Zweifellos war es nur möglich, weil Abigajil ihrem Mann mit Weisheit, Nachsicht und Besonnenheit begegnete.

Die vielen seelischen Verletzungen aber, die sie erdulden musste, die harten Worte, die sie täglich zu hören bekam, und die Ungerechtigkeit, mit der ihr Mann seine Untergebenen behandelte, stellten für ihr freundliches Wesen und ihr friedsames Gemüt eine stetige Belastung dar.

Möglicherweise hätte sich im Hause dieser Eheleute keinerlei Veränderung ergeben, wären David nicht dorthin gekommen, wo Nabal und Abigajil wohnten.

Uns wird berichtet: „Als nun David in der Wüste hörte, dass Nabal seine Schafe schor, sandte er zehn seiner Leute aus und sprach zu ihnen: Geht hinauf nach Karmel, und wenn ihr zu Nabal kommt, so grüßt ihn freundlich in meinem Namen und sprecht zu meinem Bruder: Friede sei mit dir und deinem Hause und mit allem, was du hast! Ich habe gehört, dass du Schafschur hast. Nun, deine Hirten sind mit uns zusammen gewesen; wir haben ihnen nichts zuleide getan und sie haben nichts vermisst, solange sie in Karmel gewesen sind. Frage deine Leute danach, die werden’s dir sagen. Und lass meine Männer Gnade finden vor deinen Augen, denn wir sind an einem Festtag gekommen. Gib deinen Knechten und deinem Sohn David, was du zur Hand hast“ (1.Sam.25,4-8).

David und seine Männer waren auf der Flucht und in ständiger Todesgefahr!

Es gab keinen Ort, an dem sie sich sicher fühlen konnten!

Immer wieder mussten sie ihr Lager abbrechen und woanders Schutz suchen!

Die Gefahr, aufgespürt zu werden, war permanent vorhanden!

Immer auch präsent war die Sorge um die tägliche Nahrung!

Wenn man hört, dass David mit 600 Männern unterwegs war, dann kann man erahnen, wie groß die Herausforderung war, sie alle zu versorgen!

David hatte zu seinen Männer gesagt: „Grüßt Nabal freundlich in meinem Namen!“

„Sprecht zu meinem Bruder: Friede sei mit dir und deinem Hause und mit allem, was du hast!“

„Lass meine Männer Gnade finden vor deinen Augen!“

„Wir sind an einem Festtag gekommen!“

David erinnerte Nabal daran, wie freundlich er und seine Männer dessen Hirten behandelt und sie versorgt hatten!

„Deine Hirten sind mit uns zusammen gewesen; wir haben ihnen nichts zuleide getan und sie haben nichts vermisst, solange sie in Karmel gewesen sind.“

Doch die Antwort Nabals war so, wie die Bibel ihn beschrieb: grob, schroff, bösartig, gehässig!

„Und als die Männer Davids hinkamen und in Davids Namen alle diese Worte mit Nabal redeten und ruhig warteten, da antwortete Nabal den Knechten Davids: Wer ist David? Und wer ist der Sohn Isais? Es gibt jetzt viele Knechte, die ihren Herren davongelaufen sind. Sollte ich mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und Leuten geben, von denen ich nicht weiß, wo sie her sind?“ (1.Sam.25,9-10).

„Wer ist David?“

Ja, wer war David?

Ein Mann nach dem Herzen Gottes (1.Sam.13,14).

Der von Gott gesalbte König Israels (1.Sam.16,1+11-13).

„Es gibt jetzt viele Knechte, die ihren Herren davongelaufen sind!“

War David seinem Herrn davongelaufen, oder war es Saul gewesen, der in seinem grenzenlosen Neid den Entschluss gefasst hatte, David umzubringen? (1.Sam.19,1)

„Sollte ich mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und Leuten geben, von denen ich nicht weiß, wo sie her sind?“

Dass auch diese Behauptung falsch war, bewies Nabals Frau, als sie wenige Stunden später zu David sagte: „Der Herr wird meinem Herrn ein beständiges Haus bauen, denn du führst des Herrn Kriege“ (1.Sam.25,28).

Wer also war David?

Der Mann, der des Herrn Kriege führte!

Der Mann, dem der Herr ein beständiges Haus bauen würde!

Nachdem David erfahren hatte, wie schroff seine Männer abgewiesen worden waren und wie verächtlich Nabal von ihm gesprochen hatte, war er außer sich vor Zorn!

„Da sprach David zu seinen Männern: Gürte sich ein jeder sein Schwert um! Und jeder gürtete sich sein Schwert um, und auch David gürtete sich sein Schwert um, und etwa vierhundert Mann zogen ihm nach, aber zweihundert blieben bei dem Tross“ (1.Sam.25,13).

Die Bibel lässt uns wissen, was David dachte, als er und sein Männer sich auf dem Weg zu Nabal befanden, denn wir lesen: „David aber hatte gedacht: Nun hab ich alles umsonst behütet, was der da in der Wüste hat, sodass nichts vermisst wurde von allem, was er hat; und er vergilt mir Gutes mit Bösem! Gott tue mir dies und noch mehr, wenn ich ihm bis zum lichten Morgen einen Einzigen übrig lasse, der männlich ist, von allem, was er hat“ (1.Sam.25,21-22).

Dass David nicht zum Mörder wurde, war allein Nabals Frau – Abigajil – zu verdanken!

Wir lesen: „Aber der Abigajil, Nabals Frau, sagte es einer von den Leuten und sprach: Siehe, David hat Boten gesandt aus der Wüste, unsern Herrn zu grüßen, er aber hat sie angeschrien. Aber die Männer sind uns doch sehr nützlich gewesen und haben uns nichts zuleide getan, und wir haben nichts vermisst, solange wir mit ihnen umherzogen, wenn wir auf dem Felde waren, sondern sie sind wie eine Mauer um uns gewesen Tag und Nacht, solange wir die Schafe bei ihnen gehütet haben. So bedenke nun und sieh zu, was du tust; denn es ist gewiss ein Unheil beschlossen über unsern Herrn und über sein ganzes Haus. Er aber ist ein heilloser Mensch, dem niemand etwas zu sagen wagt“ (1.Sam.25,14-17).

Wir erfahren, wie fürsorglich die Männer Nabals von Davids Männern behandelt worden waren: „Wir haben nichts vermisst, solange wir mit ihnen umherzogen, … sie sind wie eine Mauer um uns gewesen Tag und Nacht, solange wir die Schafe bei ihnen gehütet haben.“

Wir erfahren aber auch, was Nabals Männer über ihren Arbeitgeber dachten: „Er ist ein heilloser Mensch, dem niemand etwas zu sagen wagt!“

Was konnte Abigajil jetzt noch tun?

Konnte sie an dem, was geschehen war, etwas ändern?

Konnte sie sich gegen ihren Mann stellen?

Konnte sie das Unglück aufhalten?

Konnte sie 400 Männer besänftigen, die ihr zornig entgegenkamen und jeden Mann töten wollten, der im Dienst ihres Mannes stand?

Abigajil überlegte nicht lange! Sie handelte – mutig, schnell und effizient!

„Da eilte Abigajil und nahm zweihundert Brote und zwei Krüge Wein und fünf zubereitete Schafe und fünf Scheffel Röstkorn und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen und lud alles auf Esel und sprach zu ihren Leuten: Geht vor mir her; siehe, ich will sogleich hinter euch herkommen. Und sie sagte ihrem Mann Nabal nichts davon. Und als sie auf dem Esel ritt und hinabzog im Schutz des Berges, siehe, da kamen David und seine Männer hinab ihr entgegen, sodass sie auf sie stieß“ (1.Sam.25,18-20).

Es gibt Situationen, die so verfahren sind, dass es keinen Ausweg zu geben scheint!

Oft reicht ein falsches Wort, das man unbedacht ausgesprochen hat und schon ist das Unglück geschehen!

„Er aber hat sie angeschrien!“

Ungerechtigkeit gebiert immer Unfrieden – unweigerlich! Und Zorn!

Jakobus sprach in seinem Brief davon, dass die Zunge ein „unruhiges Übel“ ist, „eine Welt voll Ungerechtigkeit“ und, dass sie „den ganzen Leib befleckt, wenn sie von der Hölle entzündet ist“ (Jak.3,5-10).

Zweifellos war auch Nabals Zunge von der Hölle entzündet und eine Welt voll Ungerechtigkeit!

Mit dieser Zunge aber, „mit der wir den Menschen fluchen, die nach dem Bilde Gottes gemacht sind“, können wir auch Gutes tun, dann nämlich, wenn wir unsere Zunge dazu benutzen, Gutes zu reden und Frieden zu stiften!

Und das war es, was Abigajil tat!

Wir lesen: „Als nun Abigajil David sah, stieg sie eilends vom Esel und fiel vor David nieder und beugte sich zur Erde und fiel ihm zu Füßen und sprach: Ach, mein Herr, auf mich allein falle die Schuld! Lass deine Magd reden vor deinen Ohren und höre die Worte deiner Magd! Mein Herr achte nicht auf diesen heillosen Mann, diesen Nabal; denn er ist, wie er heißt. Er heißt »Narr«, und Narrheit ist bei ihm. Ich aber, deine Magd, habe die Männer meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast. Nun aber, mein Herr, so wahr der HERR lebt und so wahr du selbst lebst: Der HERR hat dich davor bewahrt, in Blutschuld zu geraten und dir mit eigener Hand zu helfen. So sollen deine Feinde und alle, die meinem Herrn übel wollen, wie Nabal werden! Hier ist die Segensgabe, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat; das soll den Männern gegeben werden, die meinem Herrn folgen. Vergib deiner Magd ihr Vergehen! Der HERR wird meinem Herrn ein beständiges Haus bauen, denn du führst des HERRN Kriege. Es möge nichts Böses an dir gefunden werden dein Leben lang. Und wenn sich ein Mensch erheben wird, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, so soll das Leben meines Herrn eingebunden sein im Bündlein der Lebendigen bei dem HERRN, deinem Gott, aber das Leben deiner Feinde soll er fortschleudern mit der Schleuder. Wenn dann der HERR meinem Herrn all das Gute tun wird, was er dir zugesagt hat, und dich zum Fürsten bestellt hat über Israel, so wird das Herz meines Herrn frei sein von dem Anstoß und Ärgernis, dass du unschuldiges Blut vergossen und dir selber geholfen habest. Und wenn der HERR meinem Herrn wohltun wird, so wollest du an deine Magd denken“ (1.Sam.25,23-31).

Welch mutige Tat!

Abigajil verlor keine Zeit, denn sie „eilte“ David entgegen, und als sie ihn erreicht hatte, „stieg sie eilends vom Esel!“

Dann „fiel sie vor David nieder und beugte sich zur Erde!“

Sie „fiel ihm zu Füßen!“

Ihre Anrede war ehrerbietig und respektvoll: „Ach, mein Herr!“

„Auf mich allein falle die Schuld!“

„Vergib deiner Magd ihr Vergehen!“

Sie half David, seine Sicht zu ändern: „Achte nicht auf diesen heillosen Mann, diesen Nabal!“

Sie kam nicht mit leeren Händen: „Hier ist die Segensgabe, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat!“

Sie weissagte: „Der HERR hat dich davor bewahrt, in Blutschuld zu geraten und dir mit eigener Hand zu helfen!“

„Der HERR wird meinem Herrn ein beständiges Haus bauen, denn du führst des HERRN Kriege!“

„Es möge nichts Böses an dir gefunden werden dein Leben lang!“

„Wenn sich ein Mensch erheben wird, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, so soll das Leben meines Herrn eingebunden sein im Bündlein der Lebendigen bei dem HERRN, deinem Gott, aber das Leben deiner Feinde soll er fortschleudern mit der Schleuder!“

„Wenn dann der HERR meinem Herrn all das Gute tun wird, was er dir zugesagt hat, und dich zum Fürsten bestellt hat über Israel, so wird das Herz meines Herrn frei sein von dem Anstoß und Ärgernis, dass du unschuldiges Blut vergossen und dir selber geholfen habest!“

Welch eine bewegende Rede!

Eben noch war David durch die Worte Nabals erniedrigt worden!

Jetzt sah er sich bis zum Himmel erhoben!

Eben noch hatte man ihn als einen hergelaufenen Niemand bezeichnet!

Jetzt beugte sich jemand vor ihm bis zur Erde und ehrte ihn!

Eben noch hatte er Worte gehört, die ihm die Zornesröte ins Gesicht trieben!

Jetzt vernahm er Worte, die ihm wohl taten und seine aufgewühlte Seele besänftigten!

Eben noch war sein Zorn hell entbrannt, jetzt floss Balsam in sein Herz!

Gottes Wort sagt: „Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm“ (Spr.15,1).

„Eine sanfte Antwort wendet den Grimm ab, ein verletzendes Wort aber reizt zum Zorn“ (Schlachter).

David war von dem, was er sah und hörte, überwältigt und tief bewegt!

Gott, der Herr, berührte sein Herz und ließ ihn innehalten!

Dann schenkte er David die Einsicht, auf dem Weg umzukehren, den er eingeschlagen hatte!

„Da sprach David zu Abigajil: Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, der dich heute mir entgegengesandt hat, und gesegnet sei deine Klugheit, und gesegnet seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit eigener Hand zu helfen. Wahrlich, so wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, der mich davor bewahrt hat, übel an dir zu tun: Wärest du nicht eilends mir begegnet, so wäre dem Nabal bis zum lichten Morgen nicht einer, der männlich ist, übriggeblieben. Also nahm David aus ihrer Hand, was sie ihm gebracht hatte, und sprach zu ihr: Zieh mit Frieden hinauf in dein Haus; sieh, ich habe auf deine Stimme gehört und dein Antlitz wieder erhoben“ (1.Sam.25,32-35).

„Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, der dich heute mir entgegengesandt hat!“

David hatte erkannt, wer diese Frau zu ihm gesandt hatte!

Es war der Herr, der Gott Israels!

„Gesegnet sei deine Klugheit!“

„Gesegnet seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit eigener Hand zu helfen!“

„Wärest du nicht eilends mir begegnet …“

„Zieh mit Frieden hinauf in dein Haus!“

Die Bibel berichtet weiter: „Als aber Abigajil zu Nabal kam, siehe, da hatte er ein Mahl zubereitet in seinem Hause wie eines Königs Mahl, und sein Herz war guter Dinge, und er war sehr betrunken. Sie aber sagte ihm nichts, weder wenig noch viel, bis an den lichten Morgen. Als es aber Morgen geworden und die Trunkenheit von Nabal gewichen war, sagte ihm seine Frau alles. Da erstarb sein Herz in seinem Leibe, und er ward wie ein Stein. Und nach zehn Tagen schlug der HERR den Nabal, dass er starb. Als David hörte, dass Nabal tot war, sprach er: Gelobt sei der HERR, der meine Schmach gerächt hat an Nabal und seinen Knecht abgehalten hat von einer bösen Tat! Der HERR hat dem Nabal seine böse Tat auf seinen Kopf vergolten. Und David sandte hin und ließ Abigajil sagen, dass er sie zur Frau nehmen wolle. Und als die Knechte Davids zu Abigajil nach Karmel kamen, redeten sie mit ihr und sprachen: David hat uns zu dir gesandt, dass er dich zur Frau nehme“ (1.Sam.25,36-40).

Nabal war ein Mensch, der sich nichts sagen ließ, stur seinen eigene Weg ging und Ansichten vertrat, die falsch waren!

Doch Abigajil ließ sich auf kein Streitgespräch mit ihm ein!

Sie handelte und tat das, was sie für richtig hielt!

Und so trug sie dazu bei, dass eine völlig „verkorkste“ Situation, entschärft und in friedliche Bahnen gelenkt werden konnte!

Wir alle wissen, was geschieht, wenn unterschiedliche Ansichten aufeinanderprallen!

Ein Mensch, der meint, er habe alles richtig gemacht und seine Sicht der Dinge sei die richtige, wird auch nicht von seiner Überzeugung lassen, wenn man ihn eines anderen belehrt.

Welche Menschen hat Jesus glückselig genannt?

„Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen“ (Mt.5,9).

Was hat ER gesagt, wie wir miteinander umgehen sollen?

Haltet Frieden untereinander“ (Mk.9,50b).

Paulus schrieb: „Soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden“ (Röm.12,18).

„Streitet nicht über Meinungen“ (Röm.14,1).

„Haltet euch nicht selbst für klug“ (Röm.12,16)

„Seid auf Gutes bedacht“ (Röm.12,17)

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“ (Röm.12,21).

Abigajil war auf Gutes bedacht!

Sie überwand das Böse mit Gutem!

Sie suchte Frieden und jagte ihm nach!

Sie brachte Frieden in das Gemüt eines Mannes, der sich gedemütigt fühlte!

David segnete sie und sagte: „Zieh mit Frieden hinauf in dein Haus!“

Wer anderen Frieden bringt, wird Frieden ernten!

Und dazu sind wir alle berufen: Wir sollen Frieden bringen – in jedes Haus, in das wir kommen!

Jesus sagt: „Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause“ (Lk.10,5).

Sei dir stets der Tatsache bewusst, dass du das Herz eines anderen Menschen nicht ändern kannst!

Bringe deine Beschwerden und Anklagen, die du gegen einen anderen im Herzen trägst, vor den Herrn, und bitte IHN um SEIN Eingreifen!

Von Jesus wird gesagt: „Der, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand, der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, ER stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet (1.Petr.2,22-23).

Abigajil wusste, dass sie die Gesinnung ihres Mannes und seine Ansichten nicht ändern konnte!

Ändern konnte sie nur das, was David beschlossen hatte, zu tun!

Doch Abigajil war nicht nur darauf bedacht, Schaden von ihrem eigenen Haus abzuwenden!

Sie war auch darauf bedacht, Schaden von David abzuwenden!

„Es möge nichts Böses an dir gefunden werden dein Leben lang!“

„Wenn der HERR dir all das Gute tun wird, was er dir zugesagt hat, und dich zum Fürsten bestellt hat über Israel, so wird dein Herz frei sein von dem Anstoß und Ärgernis, dass du unschuldiges Blut vergossen und dir selber geholfen hast.“

Was will unser himmlischer Vater, dass wir aus dem uns vorliegenden Bericht lernen?

ER will, dass wir mit unserem Urteil über andere vorsichtig sind!

ER will, dass wir über unsere Zunge herrschen!

ER will, dass wir als Friedensstifter erkannt werden und „dem Frieden nachjagen mit jedermann“ (Hebr.12,14).

Hilf dir nicht mit eigener Hand!

Lass dein Herz frei sein von Anstoß und Ärgernis!

Es möge nichts Böses an dir gefunden werden!

Lass den Herrn für dich streiten!

Glaube und vertraue IHM, dass ER „dir all das Gute tun wird, was ER dir zugesagt hat!“

Wisse, dass, wenn „sich ein Mensch erhebt, dich verfolgt und dir nach dem Leben trachtet, dein Leben eingebunden ist im Buch der Lebendigen bei dem Herrn, deinem Gott.“

Wer sich die Frage stellst, wie Nabal und Abigajil miteinander unter einem Dach leben konnten, dem möchte ich eine andere Frage stellen: Wie kommst du mit „Nabal“ klar?

„Nabal“ ist nicht fern von dir und mir!

Wer meint, er sei ein besserer Mensch als Nabal, „der betrügt sich selbst“ (Gal.6,3).

In uns wohnt dieselbe sündige Natur, derselben Eigensinn, dieselbe Uneinsichtigkeit!

In uns allen schlummert derselbe Zorn und dieselbe Neigung, andere Menschen zu verurteilen und zu verachten!

Deshalb, weil die Sünde in uns wohnt, tun wir Dinge, die wir im Grunde unseres Herzen hassen (Röm.7,15).

Aber auch „Abigajil“ ist ein Teil unserer Wesensart, denn tief in unseren Herzen sehnen wir uns alle nach einem harmonischen Miteinander und danach, Gutes zu tun!

Doch so wie Nabal und Abigajil in einer Ehegemeinschaft untrennbar miteinander verbunden waren, so untrennbar sind wir mit einer sündigen Natur verbunden!

Und auch wenn wir „das Gute tun wollen, hängt uns immer auch das Böse an“ (Röm.7,17-21).

Die Bibel lehrt uns, dass wir uns selbst nicht ändern können!

Unsere adamitische Natur: unser Denken, Fühlen und Trachten, kann nur einer ändern, der, der gekommen ist, um uns SEIN eigenes Leben zu geben (Jh.10,10b).

Erst das Erlösungswerk Jesu Christi gibt uns die Möglichkeit, den „alten Menschen von uns abzulegen und den neuen Menschen anzuziehen, der nach Gott geschaffen ist, in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Eph.4,22-24).

Das Zusammenleben der Eheleute Nabal und Abigajil, das von Streit und Widersprüchlichkeit bestimmt war, änderte sich erst, als David in ihr Leben trat!

Zuvor aber musste Abigajil zu David eilen, sich vor IHM beugen, IHM Schuld bekenne und den Ehrenplatz geben, den Gott IHM gegeben hatte!

Jeder Tag und jede Stunde unsere Lebens wird davon bestimmt und beeinflusst, wer Jesus Christus für uns ist und in welcher Beziehung wir zu IHM stehen!

Wir müssen nicht unter der Herrschaft „Nabals“ leiden und uns von seiner Bösartigkeit beherrschen lassen!

Wir haben eine Wahl!

Wir können immer zu Jesus kommen und so eine Wende zum Besseren bewirken!

Wenn wir uns IHM zuwenden und SEINEN Namen anrufen, können wir „Bitterkeit und Grimm, Zorn, Geschrei und Lästerung“ ablegen und „Freundlichkeit und Herzlichkeit“ anziehen (Eph.4,30-32; Kol.3,12-15).

ER ist es, der in uns „Gottes Kriege führen will“ (Gal.5,16-17).

ER ist es, den Gott „zum Fürsten“ über unser Eigenleben „bestellt hat!“

Wenn ich IHN in mir wirken lassen, werde ich „frei sein von Anstoß und Ärgernis!“

Wenn ich durch IHN lebe, wird „nichts Böses an mir gefunden werden!“

Das Leben von Nabal und Abigajil änderte sich, nachdem David zu ihnen gekommen war!

Bis zu diesem Tag war Nabal in seinem Haus unangefochtener Herrscher gewesen!

Seine Frau aber war diejenige, die täglich unter seiner Bosheit zu leiden hatte!

Doch was geschah, nachdem Nabal den Gesalbten Gottes beschimpft und dessen Männer mit leeren Händen weggeschickt hatte?

Wie lange war er danach noch „guter Dinge“?

Nur bis zum nächsten Tag, denn dann „erstarb sein Herz und er wurde wie ein Stein.“

Zehn Tage später war Nabal tot!

Wie aber wurde Abigajil vergolten, was sie getan hatte?

Was erntete sie dafür, dass sie zu David geeilt, vor ihm niedergefallen war und ihn geehrt hatte?

Was wurde ihr dafür gegeben, dass sie „zweihundert Brote, zwei Krüge Wein, fünf zubereitete Schafe, fünf Maß Röstkörner, hundert Rosinenkuchen und zwei Feigenkuchen“ zu David gebracht hatte?

Was wurde ihr zuteil, nachdem sie in David den Mann erkannt hatte, „den Gott zum Fürsten über Israel bestellt hatte“ und dem ER „ein beständiges Haus bauen würde“?

Abigajil wurde Davids Frau!

Heute ist es unsere Aufgabe, den zu rühmen, an dem nichts Böses gefunden wird und dessen Herz frei ist von Anstoß und Ärgernis!

Es unsere Aufgabe, den zu loben, auf dem Gottes Wohlgefallen ruht!

Es ist unsere Aufgabe, den zu ehren, der Gottes Kriege führt und dem Gott ein beständiges Haus baut!

Es ist unsere Aufgabe, den zu erhöhen, dessen Feinde Gott mit der Schleuder fortschleudern wird – Jesus Christus, unseren Herrn und Retter!

IHM täglich mit Herz und Sinn entgegenzueilen, IHN zu umfangen, zu lieben und Gemeinschaft mit IHM zu haben, „dazu sind wir berufen“ (1.Kor.1,9).

Alle, die IHN gekreuzigt sehen wollten und gerufen hatten „SEIN Blut komme über uns und unsere Kinder“ (Mt.27,25), sie alle wurden danach vertrieben und unter die Völker der Erde verstreut, so wie Gott es durch den Mund Moses verheißen hatte (5.Mose 28,36-44.64-68).

Alle aber, die in IHM ihren Erretter, Gottes Sohn und das Heil der Welt, erkannt haben, sie alle gehören heute zu SEINER Braut und warten darauf, dass Gott dem „König, den ER eingesetzt hat, Völker zum Erbe und der Welt Enden zum Eigentum geben wird“ (Ps.2,6-8).

 
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