„Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn deine Liebe ist lieblicher als Wein.“ Hoheslied 1,2
Ein Buch der Bibel, das mit einem Kuss beginnt?
Man kann sagen, dass uns das Hohelied direkt zum Herzen Gottes führt!
Wenn es um die Beziehung Gottes mit uns Menschen geht, dann steht nichts Größeres im Mittelpunkt, als Gottes Liebe und SEINE Sehnsucht, uns an SEIN Herz zu drücken!
Nichts ist erfüllender, als zu erkennen, wie sehr uns Jesus liebt!
Davon redete Paulus, als er schrieb: „Auch erkennen die Liebe Christi, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle“ (Eph.3,19).
Zweifellos gibt es viele Kinder Gottes, die sich die Frage stellen: Was kann ich tun, um „mit der ganzen Gottesfülle“ erfüllt zu werden?
Die Antwort lautet: Ich soll erkennen, wie sehr ich von Jesus geliebt werde!
Wenn wir lesen, mit welchen Worten Jesus die Heimkehr des verlorenen Sohnes schilderte, dann müssen wir sagen:
Unsere Errettung begann mit einem Kuss!
Jesus sagte: „Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn“ (Lk.15,20).
Wie weit entfernt waren wir, als uns Gott schon gesehen und geliebt hat?
Die Tatsache, dass Gott uns in Christus, dem Geliebten, erwählt hat, noch bevor die Welt gegründet worden war, bedeutet, dass wir schon vor Grundlegung der Welt von IHM geliebt wurden!
Gottes Wort sagt. „In seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein“ ((Eph.1,4-5).
Deshalb kann ER auch sagen: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte (Gnade) (Jer.31,3).
Keiner von uns wird einen anderen Menschen lieben, bevor er ihn kennengelernt hat!
Niemand von uns wird einen Menschen lieben, der nicht liebenswert ist!
Deshalb scheint es uns unfassbar zu sein, dass Gott uns schon geliebt hat, als wir noch nicht im Leib unserer Mutter waren!
Dass ER uns auch schon geliebt und SEINEN Sohn für uns hingegeben hat, als wir noch SEINE Feinde waren, ist für uns völlig unbegreiflich, denn wer von uns würde sein Leben für seine Feinde hingeben?
Und doch war es das, was Gott getan hat: „Gott erweist SEINE Liebe gegen uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren … Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren“ (Röm.5,8+10).
Wie sah unser Leben aus, als wir noch Sünder und Feinde Gottes waren?
„Denn auch wir waren früher unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, waren mancherlei Begierden und Gelüsten dienstbar und lebten in Bosheit und Neid, waren verhasst und hassten uns untereinander“ (Tit.3,3).
Diese Wahrheit dürfen wir nie vergessen: Gott liebt uns nicht, weil wir IHN geliebt haben!
Gott liebt uns nicht, weil wir uns bemüht haben, heilig und gerecht zu leben!
Gott liebt uns nicht, weil wir täglich nach SEINEM Willen gefragt haben!
Gott liebt uns, weil SEIN Sohn SEIN Leben für uns hingegeben hat!
Gott liebt uns, weil SEIN Sohn unsere Schuld getragen und gesühnt hat!
Gott liebt uns, weil ER uns in Christus erwählt hat, seine Kinder zu sein!
Gott liebt uns, weil ER uns in Christus sieht!
Gott liebt uns um Jesu Willen!
Als sich der verlorene Sohn seinem Vaterhaus näherte, war er in keiner guten Verfassung!
ER hatte sein Erbteil verprasst, war von Menschen ausgenutzt worden und zuletzt bei den Schweinen gelandet!
Alle seine Träume waren ausgeträumt!
Nun hatte er sich vorgenommen, zu seinem Vater zu sagen: „Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße“ (Lk.15,19).
Doch was geschah, als er sich dem Vaterhaus näherte?
„Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn“.
Schwer zu glauben, dass der Vater täglich vor der Tür seines Hauses stand und nach SEINEM Sohn Ausschau hielt!
Nach einem Sohn, der sein Vaterhaus verlassen hatte!
Der unzufrieden gewesen war!
Der hier nicht länger hatte leben wollen!
Der sich nach etwas Besserem gesehnt hatte!
Der sein Erbteil gefordert und es mit kurzlebigen Vergnügungen verschwendet hatte!
Der zuletzt Schweine gehütet hatte und seinen Bauch mit dem füllen wollte, was sie fraßen!
Nach diesem Sohn hatte der Vater Ausschau gehalten!
Diesem Sohn war ER entgegengeeilt!
Diesen Sohn küsste ER!
Was bedeutet es, geliebt zu sein?
Geliebt zu sein, bedeutet, dass es jemand gibt, dem ich kostbar und wertvoll bin!
Geliebt zu sein, bedeutet, dass es jemand gibt, der sich brennt dafür interessiert, wie es mir geht!
Wenn uns die Schrift sagt, dass uns Gott „angenehm gemacht hat in dem Geliebten“ (Eph.1,6 Elberfeld), dann lässt sie uns dreierlei erkennen:
Wir sind Gott angenehm!
Gott sieht uns in Christus!
Weil ER uns in Christus hineinversetzt hat, der der Sohn SEINER LIEBE ist, befinden wir uns permanent in einer Atmosphäre der Liebe!
Wir können Liebe atmen, weil sie uns von allen Seiten umgibt!
Während der Apostel Paulus an die Galater schrieb, hielt er plötzlich inne und rief jubelnd aus: Christus … der Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingeben“ (Gal.2,20).
Wie wichtig ist es, dass wir immer wieder innehalten und uns dieser unfassbaren Tatsache erinnern:
Ich werde geliebt!
Bedenke, wer dich liebt: Christus, der Sohn Gottes!
Bedenke, wie sehr ER dich lieb: ER hat dich so lieb, dass ER sich für dich hingegeben hat!
Bedenke, dass ER dich gerade jetzt liebt!
Bedenke, dass ER dich immer lieben wird!
„Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn deine Liebe ist köstlicher als Wein“.
Es ist für deine Seele überaus heilsam, zu erkennen, dass dir dein himmlischer Vater immer nur einen Kuss weit entfernt ist!
Sobald du dich IHM zuwenden, eilt ER dir entgegen, um dich in seine Arme zu nehmen und zu küssen!
Wie stark ist die Liebe, mit der uns Jesus liebt?
Seine Antwort lautet: „Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe“ (Jh.15,9).
Bist du dir bewusst, dass du gerade jetzt, in diesem Augenblick, von Jesus so geliebt wirst, wie ER von seinem Vater geliebt wird?
Wer das Evangelium liest, in dem uns Johannes Jesus beschrieben hat, der wird keinen Autor finden!
Johannes nannte sich: „Der Jünger, den Jesus liebhatte“!
Er schrieb: „Es war aber einer unter seinen Jüngern, den Jesus liebhatte, der lag bei Tisch an der Brust Jesu“ (Jh.13,23).
Ist das auch dein Selbstverständnis?
„Ich bin der, den Jesus liebhat!“
Blickst du morgens in den Spiegel und sagst: „Ich bin der, den Jesus liebhat!“
Rufst du Himmel und Erde zu: „Ich bin der, den Jesus liebhat!“
Bekenne mit Herz und Mund, dass du geliebt bist und dich nichts und niemand von Gottes Liebe trennen kann!
Lass Himmel und Erde hören, was auch Paulus bekannt hat: „Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur mich scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, meinem Herrn" (Röm.8,38-39).
Wichtig ist auch zu wissen, dass du von Jesu nicht weniger geliebt wirst, wenn du versagt hast!
Jesus sprach in SEINEM Gleichnis davon, dass der Vater vor der Tür seines Hauses stand und Ausschau hielt nach seinem Sohn, weil er nie aufgehört hatte, seinen Sohn zu lieben!
Dass der Sohn davon nichts ahnte, lag daran, dass er sich von seinem Vater weit entfernt hatte – mit allen Konsequenzen, die er selbst zu tragen hatte!
Das aber schmälerte nicht die Liebe seines Vaters!
Dann aber, als der Sohn zu darben begann und bitteren Hunger litt, „schlug er in sich“ und „machte sich auf“, um sein Fehlverhalten zu bekennen!
Dabei dachte er: „Ich bin nicht mehr wert, Sohn meines Vaters zu sein!“
Und genau das ist es, was uns der Feind unserer Seele Tag für Tag einreden will: „Betrachte dich doch selbst! Nichts an dir ist liebenswert!“
Das aber ist nicht die Wahrheit, die uns die Gnade lehrt!
Liegst du noch in den Armen deines Vaters, oder hast du dich innerlich von IHM entfernt?
Du kannst jederzeit umkehren und dich von IHM herzen und küssen lassen!
Obwohl Petrus seinen Meister verleugnet hatte, hörte Jesus nicht auf, SEINEN Jünger zu lieben!
Im Gegenteil! Jesus sagte: „Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre“ (Lk.22,32).
Erkenne, die Liebe Christi, die alle Erkenntnis übertrifft!
Du bist geliebt – egal, was passiert!
Erkenne, dass die Liebe Jesu nie bitter wird!
Erkenne, dass SEINE Liebe das Böse nicht zurechnet!
Erkenne, dass SEINE Liebe nie aufhört (1.Kor.13,4-8).
Danke, lieber Vater, dass du immer auf mich wartest, mir entgegeneilst, mich in deine Arme nimmst und küsst!
Danke, Herr Jesus, dass du mich so liebst, wie dich der Vater liebt!
Danke, lieber Vater, dass du deine kostbare „Liebe in mein Herz ausgegossen hast“, damit sie immer in mir sein kann (Röm.5,5).
Danke, Herr Jesus, für den Kuss DEINES Mundes!
Während Petrus sich bemühte, Jesus seine Liebe zu beweisen, ließ sich Johannes von der Liebe Jesu einhüllen!
Das Bekenntnis des Petrus: „Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen“, konnte ihn nicht vor dem Scheitern bewahren!
Seine Liebe war nicht stark genug!
Von Johannes aber wird uns berichtet: „Es war aber einer unter seinen Jüngern, den Jesus liebhatte, der lag bei Tisch an der Brust Jesu“ (Jh.13,23).
Nichts ist stärkender, als an der Brust Jesu zu ruhen!
Nichts ist lieblicher, als SEINE Liebe zu genießen!
„Deine Liebe ist lieblicher als Wein“!
In derselben Nacht, in der Petrus geschworen hatte, Jesus nicht zu verleugnen, tat er es dreimal!
Der aber, der an der Brust Jesu gelegen hatte, stand am nächsten Tag unter dem Kreuz und war gestärkt, seinem Herrn und Meister zu dienen!