„Wie schön und wie lieblich bist du, du Liebe voller Wonne! Dein Wuchs ist hoch wie ein Palmbaum, deine Brüste gleichen den Weintrauben. Ich sprach: Ich will auf den Palmbaum steigen und seine Zweige ergreifen. Lass deine Brüste sein wie Trauben am Weinstock und den Duft deines Atems wie Äpfel; lass deinen Mund sein wie guten Wein, der meinem Freunde glatt eingeht und die Lippen und Zähne mir netzt. Meinem Freund gehöre ich, und nach mir steht sein Verlangen“ (Hoheslied 7,7-11).

Zuvor hatte der Bräutigam gesagt: „Deine beiden Brüste sind wie zwei Kitze, Zwillinge einer Gazelle.“

Jetzt sagt ER: „Deine Brüste gleichen den Weintrauben ... Lass deine Brüste sein wie Trauben am Weinstock“.

Welche Bedeutung haben Brüste in den Augen Gottes?

Jakob war es, der zum ersten Mal von Brüsten gesprochen hat!

In seinem Segen, den er über seinem Sohn Josef aussprach!

Er sagte: „Josef wird wachsen; er wird wachsen wie ein Baum an der Quelle, dass die Zweige emporsteigen über die Mauer … Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes“ (1.Mose 49,22+25).

Jesaja sagte: „Freut euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie liebhabt! Freut euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid. Denn nun dürft ihr saugen und euch satt trinken an den Brüsten ihres Trostes; denn nun dürft ihr reichlich trinken und euch erfreuen an dem Reichtum ihrer Mutterbrust(Jes.66,10-11).

„Unsre Mutter ist das Jerusalem, das droben ist“ (Gal.4,26).

Wenn die Bibel von Brüsten spricht, dann redet sie vom Empfang göttlichen Segens!

„Von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, … mit Segen der Brüste und des Mutterleibes!“

Gottes überfließende Gnade, die in Jesus Christus zu uns kam und aus dessen Fülle wir alle nehmen dürfen – Gnade um Gnade –, (Jh.1,14+17), diese Gnade bringt uns himmlische Freude!

„Freut euch mit Jerusalem und seid fröhlich!“

Gottes Gnade, die wir in Jesus Christus empfangen, beendet unsere Traurigkeit!

„Freut euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid“.

Durch Gottes Gnade, die wir in Jesus Christus empfangen, wird uns ein unfassbares Angebot zuteil: Wir dürfen saugen und uns satt trinken an den Brüsten göttlichen Trostes!

Wir dürfen reichlich trinken und uns erfreuen an der Fülle Christi, zu der uns Gottes Gnade gebracht hat (Kol.2,10).

Und das ist es, was unser himmlischer Vater will: ER will, dass wir, wenn wir uns im Namen SEINES geliebten Sohnes versammeln, „saugen und satt trinken an den Brüsten SEINES Trostes!

Wir sollen „reichlich trinken und uns erfreuen an dem Reichtum SEINER Mutterbrust“ (Jes.66,10-11).

Und das ist es auch, wonach wir uns alle sehnen: Wir, die Erlösten Christi, wir wünschen uns, dass in der Gemeinde die Freude an Jesus überfließend ist!

Wir wollen, dass, wenn wir uns versammeln, sich jeder Bruder und jede Schwester von Gott getröstet und gestärkt fühlt!

Doch wo sind die „Mutterbrüste“, die andere ernähren können?

Wo sind die „Brüste göttlichen Trostes“?

Wo sind die Brüste, die „den Weintrauben gleichen“ und „wie Trauben am Weinstock“ sind?

Wie geschieht geistliches Wachstum in der Gemeinde?

Die Antwort lautet: „Lasst uns aber die Wahrheit reden in Liebe und in allem hinwachsen zu IHM, der das Haupt ist, Christus. Aus IHM wird der ganze Leib zusammengefügt und verbunden durch jedes der Unterstützung dienende Gelenk, entsprechend der Wirksamkeit nach dem Maß jedes einzelnen Teils; und so wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner Selbstauferbauung in Liebe“ (Eph.4,15-16 Elberfeld).

Der Leib Christi wächst und baut sich selbst auf, indem jedes einzelne Glied am Haupt festhält und, entsprechend seiner Wirksamkeit, andere Glieder des Leibes unterstützt!

„Josef wird wachsen; er wird wachsen!“

„Von deines Vaters Gott werde dir geholfen!“

„Von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen der Brüste(1.Mose 49,25).

Wenn unser Gott und Vater geistliches Wachstum schenkt, dann macht ER uns fähig, anderen Menschen mit SEINEM Segen dienen zu können!

SEIN Wort sagt: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Beschimpfung mit Beschimpfung, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, dass ihr Segen erbt“ (1.Petr.3,9 Elberfeld).

Wer andere segnet, wird selbst gesegnet sein!

Wer andere froh macht, wird selbst froh werden!

Sage zu deinem Herrn und Retter: Herr Jesus, gib mir eine „Mutterbrust“, damit ich anderen mit dem Segen segnen kann, mit dem du mich gesegnet hast!

Gibt mir „Brüste“, die wie Trauben am Weinstock sind!

Gib mir „Brüste des Trostes“, damit ich andere Menschen mit DEINER Gnade tröstet kann!

Gib es etwas, was wir tun können, wenn es in unserer Mitte nur wenige „Mutterbrüste“ gibt?

Es nur zu beklagen, führt nicht zur Verbesserung unserer Gemeindesituation!

Im Gegenteil: Gläubige werden sich verurteilt und zu etwas aufgefordert sehen, das sie nicht erfüllen können!

Unser Gott und Vater empfiehlt uns einen anderen Weg!

„Wir haben eine Schwester, die ist klein und hat noch keine Brüste. Was sollen wir mit unserer Schwester tun an dem Tag, da man um sie werben wird? Wenn sie eine Mauer ist, bauen wir auf ihr eine silberne Zinne. Wenn sie aber eine Tür ist, versperren wir sie mit einem Zedernbrett. Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. Nun aber bin ich vor IHM wie eine, die Frieden anbietet“ (Hoh.8,8-10 Elberfeld).

Luther: „Da bin ich geworden in SEINEN Augen wie eine, die Frieden findet“.

Wer ist die kleine Schwester, die keine Brüste hat?

Die Rede ist von Brüdern und Schwestern in dem Herrn, die nicht in der Lage sind, andere geistlich zu ernähren!

Weil sie dazu zu schwach sind!

Weil sie selber jemand brauchen, der sie ermutigt, stärkt, trösten und aufrichtet!

Paulus schrieb: „Den Schwachen im Glauben nehmt an und streitet nicht um Meinungen“ (Röm.14,1).

Und: „Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben“ (Röm.15,1).

Wer ist stark? Und wer ist schwach?

Stark ist der, dessen Stärke der Herr ist (Ps.28,7).

„Wohl den Menschen, die DICH für ihre Stärke halten und von Herzen DIR nachwandeln. Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen. Sie gehen von einer Kraft zur anderen und schauen den wahren Gott in Zion“ (Ps.84,6-8).

Schwach ist der, der noch nicht erkannt hat, wie stark er in Christus ist und wie stark Christus in ihm ist!

„Seid stark in dem Herrn und in der Macht SEINER Stärke“ (Eph.6,10).

„Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2.Kor.12,9).

Ein Christ, der unzufrieden ist und sich ständig beschwert, ist geistlich schwach!

Ein Christ, der schnell ärgerlich wird und andere ruppig anfährt, ist geistlich schwach!

Ein Christ, der nicht „täglich hinausgeht“, um für sich „Himmelsbrot“ zu sammeln, ist schwach (2.Mose 16,16-17).

Was sollen wir mit „schwachen“ Geschwistern tun?

„Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben“.

„Wir haben eine Schwester, die ist klein und hat noch keine Brüste. Was sollen wir mit unserer Schwester tun an dem Tag, da man um sie werben wird? Wenn sie eine Mauer ist, bauen wir auf ihr eine silberne Zinne. Wenn sie aber eine Tür ist, versperren wir sie mit einem Zedernbrett.“

Es ist der Wille unseres himmlischen Vaters, dass wir Schwache stärken, ermutigen, trösten und aufrichten!

Wie?

Die Antwort lautet: „Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einem Fehler übereilt wird, so helft ihm wieder zurecht, mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest. Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Gal.6,1-2).

„Geistlich“ ist der, der etwas von Gott empfangen hat!

Anderen helfen kann ich nur, wenn ich etwas von Gott empfangen habe!

„… mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid“.

Sanftmut ist eine Frucht des Geistes (Gal.5,23) und die Wesensart Jesu Christi (Mt.11,29).

„Der Gott allen Trostes tröstet uns, damit wir andere mit dem Trost trösten können, mit dem wir selbst getröstet worden sind“ (2.Kor.1,4).

„Was sollen wir mit unserer Schwester tun an dem Tag, da man um sie werben wird? Wenn sie eine Mauer ist, bauen wir auf ihr eine silbernen Bollwerk. Wenn sie aber eine Tür ist, versperren wir sie mit einem Zedernbrett.“

Mauern bauen, um die zu schützen, die sich selbst nicht schützen können!

Silberne Bollwerke bauen, um die Mauern zu verstärken!

Silber ist in der Bibel ein Synonym für unsere Errettung!

Zur Zeit des Alten Bundes musste man eine Erstgeburt mit „fünf Silberstücken auslösen“ (4.Mose 18,15-16).

Wer also einen „Schwachen“ trösten und stärken will, der muss ihm zeigen, wie groß, wunderbar und umfassend die Erlösung ist, die Jesus für ihn vollbracht hat!

„Der Herr hat dir alle Sünden vergeben“ (Kol.2,13; 1.Jh.2,12).

„Er denkt nicht mehr an deine Verfehlungen und dein Versagen“ (Hebr.8,12).

„Weil du dem Herrn geglaubt hast, bist du vom Tod zum Leben hindurchgedrungen“ (Jh.5,24).

Du kommst nicht mehr in das Gericht, weil Jesus deine Schuld gesühnt und dein Gericht getragen hat“ (Jes.53,5).

Du bist in Christus und Christus ist in dir“ (Jh.14,20; Gal.2,20).

Du bist in Christus eine neue Schöpfung“ (2.Kor.5,17).

„Das Alte ist vergangen! Alles ist neu geworden!“

„Christus ist zu deiner Sünde gemacht worden!“

Du bist in IHM zu SEINER Gerechtigkeit geworden“ (2.Kor.5,21).

„Egal, was passiert und ganz gleich, wie du dich fühlst: Wenn du zu Jesus kommt, wird Er dich nicht hinausstoßen“ (Jh.6,37).

Dein himmlischer Vater hält immer nach dir Ausschau!

Sobald du dich IHM zuwendest, läuft ER dir entgegen, um dich in SEINE Arme zu schließen“ (Lk.15,20).

„Jesus liebt dich, und niemand wird dich von SEINER Liebe scheiden können“ (Jh.15,9; Röm.8,38-39).

„Niemand kann dich aus der Hand Jesu reißen“ (Jh.6,29).

„Was sollen wir mit unserer Schwester tun an dem Tag, da man um sie werben wird? Wenn sie eine Mauer ist, bauen wir auf ihr eine silbernen Bollwerk. Wenn sie aber eine Tür ist, versperren wir sie mit einem Zedernbrett.“

Wir alle wissen, dass Entmutigung, Zweifel und Unglaube Türen sind, durch die der Teufel Eingang in unseren Herzen findet!

Dagegen hilft nur eines: Mauern bauen, silberne Bollwerke errichten, offene Türen versperren, damit Geschwister, die im Glauben schwach sind, nicht zu Fall kommen!

Was wird das Ergebnis sein, wenn wir „unsere kleine Schwester“ auf diese Weise stärken, aufrichten, festigen, ermutigen und trösten? (Röm.14,19; 15,2; Eph.4,29; Kol.3,16; 1.Thess.5,11; Judas 22-23).

So, durch herzliche Liebe erbaut und in der Wahrheit gestärkt und gefestigt, wird ein Tag kommen, an dem sie freudig bekennen wird: „Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. Nun aber bin ich vor IHM wie eine, die Frieden anbietet (findet).“

„Der Schwache spreche: Ich bin stark“ (Joel 4,10).

Die Wahrheit erkennen, macht frei (Jh.8,32).

Die Wahrheit mit dem Mund bekennen, macht glückselig (Röm.10,10).

Der aber, der Frieden gefunden hat, kann auch anderen den Frieden anbieten!

„Deine Augen sind wie die Teiche von Heschbon am Tor Bat-Rabbim.“

Um in Gemeinschaft mit Christus zu leben und in IHM zu bleiben, benötigen wir „Taubenaugen“ (Hoh.1,15; 4,1).

Im Umgang mit unsrem Nächsten aber brauchen wir „Augen wie die Teiche in Heschbon am Tor der volkreichen Stadt“ d.h. „verkehrsreichen Tor“ (Elbefeld).

Als Jesus den reichen Jüngling anschaute, der von sich behauptete, er habe alle göttlichen Gebote „von seiner Jugend auf“ befolgt, wird uns berichtet: „Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb“ (Mk.10,17-21a).

Übe dich darin, in Christus zu bleiben, wenn du an einem „verkehrsreichen Tor“ sitzt und andere Menschen beobachtest!

Wenn du deinen Nächsten mit den gütigen Augen Jesu betrachtest, wirst du ihn nicht verachten, nicht verurteilen und dich nicht von ihm abwenden!

„O dass du mein Bruder wärest, der meiner Mutter Brüste gesogen hat! Fände ich dich draußen, so wollt ich dich küssen, und niemand dürfte mich schelten! Ich will dich führen und in meiner Mutter Haus bringen, in die Kammer derer, die mich gebar. Da wollt ich dich tränken mit würzigem Wein und mit dem Most meiner Granatäpfel“ (Hoh.8,1-2).

„O dass du mein Bruder wärest, der meiner Mutter Brüste gesogen hat!“

Diese Wahrheit dürfen nie vergessen, nie aus den Augen verlieren!

Jeder, der Gottes Gnade erfahren hat, durch Christus errettet und durch die Wiedergeburt im Geist zu einer neuen Schöpfung geworden ist, ist unser Bruder – unsere Schwester!

Wir alle haben dieselbe Mutter: Gottes Gnade ist unsere Mutter (Eph.2,8).

Wenn Jesus, der erstgeborene Sohn Gottes in Auferstehung, „sich nicht schämt, uns Brüder zu nennen“, dann dürfen wir uns auch nicht eines Bruders und einer Schwester schämen!

Wir alle „kommen von einem, beide, der heiligt und die, die geheiligt werden“ (Hebr.2,11).

„Fände ich dich draußen, so wollte ich dich küssen, und niemand dürfte mich schelten!“

Hat uns unser himmlischer Vater, als wir noch ferne von IHM waren, nicht „draußen gefunden“? (Lk.15,20)

War ER es nicht, der uns geküsst und in SEINE „Kammer“ gebracht hat?

Ist ER es nicht, der uns „mit würzigem Wein und mit dem Most SEINER Granatäpfel tränkt“?

Dann darf uns niemand tadeln, wenn wir unsrem Bruder und unsrer Schwester in dem Herrn gleiches tun!

Wo solches geschieht, wird „der Weinstock sprossen und seine Blüten aufgehen“.

Wo solches geschieht, werden „die Granatbäume blühen“.

Wo solches geschieht, wird man Gottes Liebe sehen können!

 
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