„Ich schlief, aber mein Herz war wach. Da ist die Stimme meines Freundes, der anklopft: »Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, du Makellose! Mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Tropfen der Nacht.« »Ich habe mein Kleid ausgezogen – wie soll ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen – wie soll ich sie wieder schmutzig machen?« (Hoh.5,2-3).

Liebe kann nur gedeihen, wenn zwei Liebende aufeinander zugehen und ihre Herzen füreinander öffnen!

Doch jetzt schläft sie, während ER, ihr Freund und Bräutigam, vor der Tür steht, anklopft und ruft: »Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, du Makellose!

Es gibt Stunden und Tage, in denen wir unseren Erlöser nicht in unser inneres Sein hineinlassen.

Dann zum Beispiel, wenn wir unserem Nächsten nicht vergeben wollen, obwohl unser Herr und Retter genau das von uns erwartet!

Hatte ER etwa wochenlang überlegt, ob ER uns unsere Verfehlung vergeben will?

Nein!

Warum lassen wir IHN dann nicht tun, was ER in uns wirken will: Die Bereitschaft, denen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind!

Die Antwort lautet: „Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, sodass ihr nicht tut, was ihr wollt“ (Gal.5,17).

Man kann ebenso sagen: „Eure alte, sündige Natur will nicht das tun, was Jesus in euch tun will“.

Der Kampf zwischen Gott und der Schlange, dem Guten und Bösen, dem Licht und der Finsternis, der Wahrheit und der Lüge, dem Leben und dem Tod: Dieser Kampf, der einst im Garten Eden begann, findet heute in unserm Innern statt!

Und so, wie Gott im Garten Eden dem Menschen, den ER geschaffen hatte, eine Wahl ließ, so hat ER auch uns eine Wahl gelassen!

Ein Mensch, der den Worten Jesu nicht glauben will, hat keine Wahl!

Er ist „tot in seinen Sünden“ und unter der Herrschaft böser Mächte (Eph.2,1-3), die ihn in das Verderben ziehen, das ihnen bereitet ist (Mt.25,41).

Wir alle aber, die wir den Worten Jesu geglaubt und IHN in unser Herz und Leben aufgenommen haben, wir haben eine Wahl!

Wir können wählen, ob wir unserem eigenen Begehren folgen wollen, oder Christus in uns Herr sein lassen!

Wenn wir also lesen: „Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, sodass ihr nicht tut, was ihr wollt“, dann beschreibt Gottes Wort den Kampf, der täglich in uns stattfindet!

Unser Eigenleben will sich der Herrschaft Jesu widersetzen, der in uns wohnt und unser wahres Leben ist!

Doch welch großartige Botschaft verkündet uns Gottes Wort:

Wir können den „alten Menschen ausziehen“, der das Bild des ersten Adams trägt und irdisch war, und „den neuen Menschen anziehen(Eph.4,22-24), der himmlisch ist und das Ebenbild des zweiten Adams trägt (1.Kor.15,45-49).

Dazu bedarf es keiner großen Mühe!

Ich muss nur eine Wahl treffen und mein Herz Jesus zuwenden!

„Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, du Makellose! Mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Tropfen der Nacht.“

Wenn Jesus an die Tür meines Herzens klopft, dann deshalb, weil ER es für wichtig hält!

Wenn ER sich bei dem, was ich gerade denke, sage oder tue, bemerkbar macht und heilbringend eingreifen will, dann darf ich IHN nicht ignorieren!

Dann darf ich nicht sagen: „Ich habe mein Kleid ausgezogen – wie soll ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen – wie soll ich sie wieder schmutzig machen?“

Dann darf ich nicht sagen: „Ich muss mich jetzt um mich selbst kümmern.“

„Ich habe jetzt keine Zeit! Ich bin beschäftigt!“

Oder: „Ich will mich jetzt sorgen, ärgern oder beleidigt sein!“

Stell dir vor: Gott selbst macht sich auf, um Abraham im Hain Mamre zu besuchen und IHM die Nachricht zu überbringen, dass er in einem Jahr einen Sohn haben wird, der von seinem Leib kommt!

Aber Abraham ist gerade nicht zu sprechen!

Er hat sich über einen Knecht geärgert und will jetzt keinen sehen!

Oder er hat gerade viel zu tun, sodass er keine Zeit für Gäste hat!

Uns wird berichtet, dass das Gegenteil der Fall war: Als Abraham „seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen vor der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde und sprach: Herr, habe ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorbei. Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum. Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz labet“ (1.Mose 18,1-5).

Hast du je von einem Menschen gehört, der Gott die Füße gewaschen und IHM zu essen gegeben hat?

Abraham tat es!

Er hatte den richtigen Moment dafür genutzt!

Kennst du eine Frau, die Jesus gesalbt hat, bevor er starb?

Alle Frauen, die es danach tun wollten, fanden dazu keine Gelegenheit!

Diese Frau aber, Maria, hatte eine Möglichkeit erkannt, genutzt und nicht „verschlafen“, Jesus Gutes zu tun, wofür man sie bis zum heutigen Tag lobt.

Armen können wir allezeit Gutes tun!

Doch von wem kann Jesus sagen: „Sie/er hat ein gutes Werk an mir getan“ (Mt.26,6-13, Jh.12,7-8)?

Auch Hananias, ein Jünger Jesu in Damaskus, war sofort hellwach, als sein Herr bei IHM „anklopfte“ und rief: „Hananias!“

Wir lesen: „Er sprach: Hier bin ich, Herr. Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Stadt, die die Gerade heißt und frage nach einem Mann mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet und hat in einer Erscheinung einen Mann gesehen mit Namen Hananias, der zu ihm hereinkam und die Hand auf ihn legte, damit er wieder sehend werde“ (Apg.9,10-12).

„Hier bin ich, Herr!“

Können wir zu irgend einer Zeit den Rock des Heils ausziehen? Oder die Waffenrüstung Gottes ablegen?

„Meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, du Makellose!“

Wenn Jesus uns so anspricht, dann beschreibt ER nicht unsere alte Natur, unser altes Wesen!

ER sieht, wer wir in IHM geworden sind!

ER bekennt, was wir durch IHN geworden sind!

ER schämt sich nicht, uns Brüder und Schwestern zu nennen, weil wir es sind.

Weil wir alle von EINEN kommen: ER, der heiligt und wir, die (in IHM) geheilt sind und (durch IHN) geheiligt werden (Hebr.2,11).

Der Römer Brief war adressiert: „An alle Geliebten Gottes und berufenen Heiligen in Rom“ (Röm.1,7).

Der Korinther-Brief wurde geschrieben: „An die Gemeinde Gottes in Korinth, an die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen samt allen, die den Namen unsres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, bei ihnen und bei uns“ (1.Kor.1,2).

Der Epheser-Brief war gerichtet: „An die Heiligen in Ephesus, die Gläubigen in Christus Jesus“ (Eph.1,2).

Welcher Nachweis wird damit erbracht?

Wenn Jesus uns anschaut, sieht ER nicht unser altes Leben, das in SEINEM Tod beendet und in SEINEM Grab begraben wurde!

ER sieht uns erlöst, geliebt, geheiligte, gereinigt, makellos, ohne Fehl!

Wenn Jesus dich bittet: „Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Reine“, dann steh auf und öffne ihm jede Kammer deines Herzens, damit ER dir wohl tun und dich segnen kann!

Wenn ER zu dir sagt: „Mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Nachttropfen“, dann lass dich vom „Tau des Himmels“ erquicken!

Dann sage du nicht zu IHM: „Ich habe mein Kleid ausgezogen – wie soll ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen – wie soll ich sie wieder schmutzig machen?“

Jesus hat uns wissen lassen, dass, wenn wir unseren Vater um Brot bitten, ER uns keinen Stein oder Skorpion geben wird!

Sogar wenn wir um Mitternacht bei IHM anklopfen, wird er uns die Tür öffnen und geben, was wir benötigen!

ER wird nie sagen: „Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen, und meine Kinder und ich liegen schon im Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben … Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben … klopfet an, so wird euch aufgetan“ (Lk.11,5-13).

Wenn es also für unseren himmlischen Vater keine Stunde gibt, in der wir IHM ungelegen kommen, dann sollten auch wir unsere Tür nicht verschlossen halten, wenn ER bei uns anklopft!

Wenn ER an unsere Herzenstür klopft, dann nur zu unserem Besten!

„Da streckte mein Geliebter die Hand durch das Guckloch (der Tür), da wallte das Herz mir auf vor Sehnsucht nach ihm, und die Sinne vergingen mir ob seiner Rede“ (Hoh.5,4-5 Menge).

„Ich stand auf, um meinem Geliebten zu öffnen, da troffen meine Hände von Myrrhe und meine Finger von flüssiger Myrrhe, (als ich sie legte) an die Griffe des Riegels“ (Elberfeld).

„Meine Hände troffen von Myrrhe und meine Finger von fließender Myrrhe an den Griffen des Riegels“ (Luther).

Schlachter erklärt: Dies entspricht einer alten orientalischen Sitte: Ein abgewiesener Liebhaber bestrich den Türgriff mit einem Salböl, um damit die Beständigkeit seiner Liebe unter Beweis zu stellen.

Womit hat Jesus SEINE nie endende Liebe bewiesen?

Myrrhe wird im NT dreimal erwähnt: Die Weisen aus dem Morgenland schenkten dem neugeborenen König „Gold, Weihrauch und Myrrhe“ (Mt.2,11).

Markus schrieb: „Und sie brachten IHN zu der Stätte Golgatha, das heißt übersetzt: Schädelstätte. Und sie gaben IHM Myrrhe in Wein zu trinken; aber ER nahm’s nicht an“ (Mk.15,22).

Johannes berichtete, was geschah, nachdem Jesus gestorben war: „Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund“ (Jh.19,38-39).

Während Weihrauch ein Bild für die Auferstehung Jesu ist, erinnert Myrrhe an SEIN Leiden und Sterben!

Und das ist es, was uns dazu gebracht hat, Jesus die Tür unsres Herzens zu öffnen!

Es war und ist SEINE Liebe, die IHN dazu getrieben hat, für uns SEIN Leben hinzugeben!

Uns wird berichtet, dass in den ersten Tagen der Gemeinde das Brotbrechen ein fester Bestandteil des Gemeindelebens war!

Wir lesen: „Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Jubel und Schlichtheit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk“ (Apg.2,46-47 Elberfeld).

Später lesen wir: „Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus …“ ((Apg.20,7).

Den Gläubigen in Korinth schrieb der Apostel: „Ich habe es von dem Herrn empfangen, was ich euch gegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, in der ER verraten ward, nahm ER das Brot, dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt“ (1.Kor.11,23-26).

Es war unser Herr Jesus selbst, der SEINE Gemeinde angewiesen hat, zu SEINEM Tisch zu kommen und SEINES Leidens und Sterbens zu gedenken, bis ER wiederkommt!

Warum hat ER das getan?

Wenn wir uns fortwährend daran erinnern, was Jesus durch SEINEN Tod und SEINE Auferstehung bewirkt hat, wird unsere Liebe für IHN nicht erkalten können!

Diese Tatsche bezeugte auch Paulus, denn in seinem Brief an die Galater hielt er plötzlich inne und schrieb: „Was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben“ (Gal.2,20)

Wenn du dich dabei ertappst, dass du dein Eigenleben pflegst und Jesus vor der Tür deines Herzen stehen lässt, dann denke daran, was ER für dich getan hat!

Dass ER dich geliebt hat, als du IHN nicht beachtet hast!

Dass ER um deinetwillen die Herrlichkeit beim Vater verließ!

Dass ER sich deinetwegen erniedrigt hat!

Dass ER für dich gelitten hat!

Dass ER, um dich zu erretten, den Tod am Kreuz erduldet hat!

Dass ER auferstanden ist, um dir neues Leben schenken zu können!

„Aber als ich meinem Freund aufgetan hatte, war er weg und fortgegangen. Meine Seele war außer sich, dass er sich abgewandt hatte. Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief, aber er antwortete mir nicht. Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen; die schlugen mich wund. Die Wächter auf der Mauer nahmen mir meinen Überwurf“ (Hoh.5,6-7).

Es gibt Momente, in denen wir eine Entscheidung treffen, die unangenehme Folgen hat!

Thomas hatte eine wichtige Versammlung verpasst!

Vielleicht war seine Enttäuschung darüber, dass Jesus gekreuzigt und gestorben war, so groß, dass er sich nicht mit seinen Brüdern treffen wollte!

Als sie ihm dann erzählten, dass sie den auferstandenen Herrn gesehen und ER mit ihnen geredet hatte, war er nicht erfreut, sondern ärgerlich: „Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meine Finger in das Mal der Nägel lege und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben (Jh.20,25 Elberfeld).

Die Entscheidung des Thomas, sich in einer Zeit der Zweifel und der Ungewissheiten nicht mit denen zu treffen, die Jesus nachgefolgt waren, hatte Folgen, die ihm nicht gut taten!

Wir wissen, wie man sich fühlt, wenn man erfährt, dass man etwas Wichtiges verpasst hat!

Na und, ist mir doch egal!

Ich habe das Richtige getan!

Was ihr glaubt, gesehen zu haben, und wovon ihr mir erzählt, das berührt mich nicht!

Ich glaube nur das, was ich selbst gesehen habe!

Wir wissen, dass sich Jesus eine Woche später auch Thomas offenbarte und der zu einem Glaubenden wurde!

Doch wie hatte Thomas diese Woche erlebt?

Wie war ihm innerlich zumute gewesen?

Da waren tiefe Zweifel, die nicht verschwinden wollten!

Wäre es besser gewesen, er hätte sich an jenem Abend mit seinen Brüdern getroffen?

Sollte es stimmen, dass Jesus auferstanden und ihnen erschienen war, dann hatte er einen entscheidenden Augenblick verpasst?

Würde Jesus ihn dann aus dem Kreis seiner Jünger ausschließen?

Glückselig war Thomas in dieser Woche gewiss nicht!

Tiefe Zweifel quälten ihn und ließen ihn keine Ruhe finden!

Weder fand er Frieden, noch war sein Herz mit Freude erfüllt!

Bis Jesus ihm gegenüberstand und sich alle Zweifel in Nichts auflösten!

Paulus berichtete von einer Begebenheit, in der Petrus und Barnabas eine falsche Entscheidung trafen, die unangenehme Folgen hatte!

Beide hatten sich in Antiochia mit den Gläubigen, die hier lebten, zusammengesetzt und Gemeinschaft gepflegt!

Bis einige Brüder aus Jerusalem auftauchten!

Petrus und Barnabas standen erschrocken auf und zogen sich zurück!

Sie befürchteten, von Jakobus und anderen Brüdern verurteilt zu werden, weil sie mit Nichtjuden gegessen hatten!

Paulus schrieb: „Als aber Kephas nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, weil er durch sein Verhalten verurteilt war. Denn bevor einige von Jakobus kamen, hatte er mit denen aus den Nationen gegessen; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, da er sich vor denen aus der Beschneidung fürchtete. Und mit ihm heuchelten auch die übrigen Juden, sodass selbst Barnabas durch ihre Heuchelei mit fortgerissen wurde. Als ich aber sah, dass sie nicht den geraden Weg nach der Wahrheit des Evangeliums wandelten, sprach ich zu Kephas vor allen: Wenn du, der du ein Jude bist, wie die Nationen lebst und nicht wie die Juden, wie zwingst du denn die Nationen, jüdisch zu leben?“ (Gal.2,11-14).

Christus hatte den alten Bund beendet, der zwischen Juden und Heiden einen Unterschied gemacht hatte!

Der trennende Zaun war abgebrochen!

Jeder, der zu Jesus kam und an IHN glaubte, konnte Vergebung seiner Sünden, ewiges Leben und die Gabe des Heiligen Geistes empfangen!

Diese Wahrheit hatte Petrus im Haus des römischen Hauptmanns Kornelius klar erkannt, denn er sagte: „Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und Recht tut, der ist ihm angenehm“ (Apg.10,34-35).

Doch jetzt in Antiochia hatte er das alles vergessen!

Aus Furcht vor Jakobus, der sich vor Paulus rühmte: „Bruder, du siehst, wie viele Tausende unter den Juden gläubig geworden sind und alle sind Eiferer für das Gesetz“, der Paulus sogar aufforderte, in den Tempel zu gehen und dort ein blutiges Opfer zu bringen, um allen zu zeigen, dass „er nach dem Gesetz lebt und es hält“ (Apg.21,20-24).

Petrus zog sich zurück und sonderte sich ab!

ER verließ die Brüder, die keine Juden waren und vermittelte ihnen den Eindruck, als sei ein Jude etwas Besseres!

Petrus heuchelte!

Er richtete „den Zaun“ erneut auf, den Jesus „abgebrochen hatte“ (Eph.2,14-16).

Petrus machte das Opfer Jesu zu nichts, das aus Juden und Heiden einen neuen Menschen geschaffen hatte (Eph.4,24; Kol.3,11).

Er handelte „nicht gemäß der Wahrheit“, die ihm sein Herr und Meister offenbart hatte (Gal.2,14).

Er lebte sein Eigenleben, weil er sich vor Menschen fürchtete und um sein Ansehen bangte!

Dabei riss er Barnabas mit sich fort, sodass auch er heuchelte! Und mit ihm noch andere Brüder!

Wie mussten sich die Gläubigen fühlen, die keine Juden waren?

Das Verhalten ihrer jüdischen Brüder musste für sie wie eine schallende Ohrfeige gewirkt haben!

Sie mussten sich als Christen zweiter Klasse fühlen, derer man sich schämte!

Wir können erkennen, dass eine Entscheidung, die nicht von Christus gewirkt wurde, schwerwiegende Folgen haben kann!

Hätte die Freundin ihrem Bräutigam sofort die Tür geöffnet, wäre sie den „Wächtern“ nicht begegnet!

„Aber als ich meinem Freund aufgetan hatte, war er weg und fortgegangen. Meine Seele war außer sich, dass er sich abgewandt hatte. Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief, aber er antwortete mir nicht. Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen; die schlugen mich wund. Die Wächter auf der Mauer nahmen mir meinen Überwurf“

Lass Jesus nicht vor der Tür deines Herzens stehen, wenn ER anklopft!

Das aber wird Er immer tun, sobald du dich „in dein Eigenes“ zurückgezogen hast!

ER tut es zu deinem Besten!

ER tut es, um deine Seele zu erretten!

ER tut es, um dich vor Schaden zu bewahren, denn Gottes Wort sagt: „Irrt euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wir er ernten. Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten“ (Gal.6,7-8).

Triff die richtige Wahl!

Benenne Türen, vor denen der Herr steht und anklopft und wisse, dass jede verschlossene Tür ein Bollwerk Satans ist!

Lass Jesus in jedem Bereich deines Lebens Herr sein!

Wähle das Leben!

 
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