„Denn nicht den Engeln hat er untertan gemacht die zukünftige Welt, von der wir reden. Es bezeugt aber einer an einer Stelle und spricht (Psalm 8,5-7): »Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achtest? Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt; alles hast du unter seine Füße getan.« Wenn er ihm alles unter die Füße getan hat, so hat er nichts ausgenommen, was ihm nicht untertan wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist“ (Hebr.2,5-8).

Die Gegensätze, die wir in diesen Worten erkennen, könnten nicht größer sein!

Schon am Anfang des Briefes wurde uns gesagt, dass der, den Gott „zum Erben über alles eingesetzt hat“, „durch den er die Welt gemacht hat“, der „der Abglanz seiner Herrlichkeit ist und das Ebenbild seines Wesen“, auch die Reinigung von den Sünden vollbracht hat!

Wie konnte der, der im Glanz göttlicher Herrlichkeit erstrahlte, in unseren Schmutz hinabsteigen, um unsere Reinigung zu vollbringen?

Wie konnte der, durch den alles erschaffen worden war und von dem der Psalmist sagte: „Himmel und Erde sind dein, du hast gegründet den Erdkreis und was darinnen ist“ (Ps.89,12), wie konnte der sich so entäußern, dass ER sagen konnte: „Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege“ (Mt.8,20)?

Wie konnte der Edelste und „Schönste unter den Menschenkindern“ (Ps.45,3) zum „Allerverachtetsten und Unwertesten“ werden (Jes.53,3)?

Wie konnte ein Gerechter, „der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht werden“ (2.Kor.5,21)?

Wie konnte der, der in der Ebenbildlichkeit Gottes war, „zu den Übeltätern gerechnet“ werden (Lk.22,37)?

Wie konnte der, der alle gesund machte, die zu ihm kamen, „unsere Krankheit tragen“, sich „unsre Schmerzen aufladen“ (Jes.53,4)?

Wie konnte der, der „Gott gleich“ war, sich so sehr erniedrigen, dass er bereit war, den „Tod am Kreuz“ zu erleiden (Phil.2,6-8)?

Wie konnte der „Fürst des Lebens“ (Apg.3,15) „für alle den Tod schmecken“ (Hebr.2,9)?

„Was ist der Menschen Sohn, dass du seiner gedenkst? … Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt; alles hast du unter seine Füße getan“.

Bevor Jesus erhöht wurde, erduldete er Erniedrigung!

Wer von uns kann Erniedrigung ertragen?

Jesus wählte die Erniedrigung nicht, weil sie ihm aufgezwungen worden war!

Er wählte sie aus freien Stücken, denn Gottes Wort sagt: „ER, der in göttlicher Gestalt war … entäußerte sich selbst … ER erniedrigte sich selbst (Phil.2,6-7).

Jesus konnte sagen: „Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, dass ich’s wiedernehme. Niemand nimmt es von mir; sondern ich selber lasse es(Jh.10,17-18).

Jesus war eine kleine Zeitniedriger als die Engel“!

Schon bei seiner Geburt wurde deutlich, dass der Erretter in Niedrigkeit gekommen war.

Die Herberge, in der Josef und Maria Unterkunft begehrten, war überfüllt!

So wurde Jesus in einem Stall geboren!

An einem Ort, der nicht für Gäste bestimmt war!

So kam es, dass der Retter der Welt in einer Krippe lag!

Für IHN hatte sich nichts Besseres gefunden!

Auch Bethlehem war kein Ort, der in hohem Ansehen stand.

Sogar die Weisen kamen zuerst nach Jerusalem und suchten den neugeborenen König der Juden dort.

„Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Israeliten. Er aber wird auftreten und sie weiden in der Kraft des HERRN und in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden bis an die Enden der Erde. Und er wird der Friede sein“ (Micha 5,1-4a).

Vier Verse, die Zeit und Ewigkeit umspannen!

Der Herrscher über Israel, der 700 Jahre vor seiner Geburt angekündigt worden war und vor 2000 Jahren in Bethlehem geboren wurde, war der, der immer schon gewesen ist!

Bethlehem: „du bist zwar gering unter den Tausendschaften von Juda, aber aus dir ...“

Klein – gering – unscheinbar!

Dennoch zu historischer Größe gebracht!

Weil Gott es liebt, das Kleine groß zu machen!

Weil Gott es liebt, Unbedeutendes bedeutsam zu machen!

Hier, in der kleinen Ortschaft Bethlehem, wurde Jesus geboren, Gottes Sohn, der war, der ist und der kommt!

Es waren auch nicht die Großen und Mächtigen Jerusalems, die sich freudig aufmachten, um dem neugeborenen König zu huldigen!

Es waren einfache Hirten, die sehen wollten, was ihnen der Engel des Herrn verkündigt hatte (Lk.2,8-17).

„Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat“.

Jesus, der Herr, der die Söhne Israels 2000 Jahre lang dahingegeben hat, nachdem sie ihn abgelehnt und verworfen hatten.

„Siehe, euer Haus soll euch wüst gelassen werden“ (Mt.23,38).

Jesus, der Herr, der sich in dieser Zeit den Heiden zugewandt hat und mit ihnen seine Gemeinde baut!

„Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Israeliten“.

Jesus, der Herr, der am 14. Mai 1948 eine Nation auferstehen ließ, die 2000 Jahre lang nicht mehr existiert hatte!

„Er aber wird auftreten und sie weiden in der Kraft des HERRN und in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden bis an die Enden der Erde. Und er wird der Friede sein“.

Jesus, der Herr, der nach der Entrückung seiner Gemeinde und am Ende der großen Trübsal den Überrest Israels sammeln und in der Kraft des Herrn weiden wird!

Jesus, der Herr, der im tausendjährigen Reich herrlich sein wird, so weit die Erde ist!

Jesus, der Herr, der heute unser Friede ist!

„Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden bis an die Enden der Erde. Und er wird der Friede sein“.

Bevor Gottes Sohn ein Mensch wurde und unter uns lebte, war er Gott gleich – in Herrlichkeit und Wesensart!

Dann fasste er einen Entschluss, der unser aller Geschichte veränderte: Er legte alles Hohe und Erhabene ab, seine Pracht und Schönheit, um Erniedrigung zu wählen, Armut, Entbehrung, Hunger, Durst, Schmach und Ablehnung!

Jesaja hatte geweissagt: „ER schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte“ (Jes.53,2).

Sacharja hatte vorausgesagt: „Du Tochter Zion, freue dich, und du Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füller der Eselin“ (Sach.9,9).

Ein König, dessen Eltern in ärmlichen Verhältnissen lebten?

Obwohl Josef von David (Mt.1,6) und Maria von Nathan, einem Sohn Davids (Lk.3,31), abstammten, war in ihrem Leben keine königliche Pracht zu erkennen.

Als sie ihren Sohn Jesus im Tempel darbrachten, konnten sie kein Schaf opfern, sondern nur zwei junge Tauben (3.Mose 12,8; Lk.2,22-24).

Am Ende ließ sich „der König der Juden“ sogar anspucken, peinigen und kreuzigen!

Danach aber, nach seiner Auferstehung und Erhöhung, wurde IHM alles wiedergegeben, was ER dahingegeben hatte!

Doch nun war es der Menschensohn, der durch das, was er erduldet und erlitten hatte, Ehre, Preis und Lob empfing!

Nun rief der ganze Himmel: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen, Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob“ (Offb.5,12).

Weil ER, der Menschensohn, bereit gewesen war, „eine kleine Zeit niedriger“ zu sein, als die Engel, wurde er nun „mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“!

Weil der Menschensohn bereit gewesen war, dem, der IHN gesandt hatte, Gehorsam zu leisten – bis zum Tod am Kreuz, darum wurde er „von Gott erhöht“!

Der Schreiber des Hebräerbriefs sagte: „Und ist so viel höher geworden als die Engel, wie der Name, den er ererbt hat, so viel höher ist als ihr Name“ (Hebr.1,4).

Dem Menschensohn wurde „der Name gegeben, der über alle Namen ist“ (Phil.2,9).

Deshalb, weil der Menschensohn bereit war, Knecht und Diener aller zu sein (Mk.10,45), wurde ER „zum Haupt über alles gesetzt“ (Eph.1,24).

Deshalb sollen „alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters“ (Phil.2,8-11).

Deshalb, weil er als Menschensohn nichts für sich selbst begehrt hatte, keine eigene Ehre suchte, keine eigenen Entscheidungen traf, sondern nur dem Willen dessen lebte, der IHN gesandt hatte (Jh.4,34), wird Gott IHM „Völker zum Erben geben und der Welt Enden zum Eigentum“ (Ps.2,7-8).

„Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt; alles hast du unter seine Füße getan“.

Gott liebt dass Kleine!

Mose ließ die Israeliten wissen: „Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat“ (5.Mose 7,7-8).

Gott liebt dass Kleine!

„Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (Lk.12,32).

Gott liebt dass Schwache und Geringe!

„Seht doch, liebe Brüder, auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sich kein Mensch vor Gott rühme“ (1.Kor.1.26-29).

Gott liebt es, wenn wir ihm unsere Armut bekennen und in unserer Bedürftigkeit zu IHM kommen!

Unser Gott liebt es, wenn wir vor IHM zu Kindern werden, die IHM uneingeschränkt vertrauen!

„Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist nun der Größte im Himmelreich? Und er rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf“ (Mt.18,1-5).

Wer also im Reich der Himmel erhöht werden will, der beherzige die Worte der Schrift, die sagt: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütige euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit ER euch erhöht – zu SEINER Zeit (1.Petr.5,6).

„Was ist der Menschen Sohn, dass du seiner gedenkst? … Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel“.

Als Sohn des Allerhöchsten und Allmächtigen, musste Christus keinen um etwas bitten!

ER selbst war von Ewigkeit her der Darreichende gewesen!

Er war es, der „jedermann Leben, Oden und alles gab“ (Apg.17,25).

Bis er als Menschensohn selbst zu einem Empfänger wurde!

Bevor der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn herabkam und IHN für den bevorstehenden Dienst der Befreiung salbte, lebte Jesus dreißig Jahre lang in Nazareth – als ein Wartender.

Dann empfing ER Macht über alle Menschen, um denen das ewige Leben geben zu können, die Gott ihm gegeben hatte (Jh.17,2).

ER empfing ein Werk, das ER vollendete (Jh.17,4).

ER empfing einen Namen, den ER den Menschen offenbarte (Jh17,6).

Er empfing Worte, die er den Menschen kund tat (Jh.17,8).

Er empfing Herrlichkeit, die er denen schenkte, die IHM gegeben worden waren (Jh.17,22).

Auch dass der Menschensohn kein Wort redete, das der Vater nicht gesprochen hatte (Jh.8,26), nichts tat, was er nicht den Vater hatte tun sehen (Jh.5,19), zeigt uns, wie sehr er sich erniedrigt hatte!

Gottes Wort sagt: „Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tode erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt“ (Hebr.5,7).

Vor dem Gottessohn hatten die Serafim ihr Antlitz verhüllt (Jes.6,2).

Nun brachte der Menschensohn dem, der auf dem Thron saß, Gebete dar!

Wie muss einem Mensch zumute sein, der so heftig betet, dass „sein Schweiß wie Blutstropfen wird, die auf die Erde fallen“ (Lk.22,44)?

Wieso war Jesus betrübt, als seine Stunde gekommen war?

„Jetzt ist meine Seele betrübt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Sunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater verherrliche deinen Namen“ (Jh.12,27-28).

Wieso betete er: „Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst“ (Mk.14,36).

Wie viel Herrlichkeit kann man auch in dieser Stunde erkennen, in der Jesus im Garten Gethsemane „zitterte und zagte“ und doch dem Willen seines Vater den Vorrang gab (Mk.14,33).

„Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tode erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt“.

Das war es, was der Menschensohn allezeit tat, an jedem Tag seines irdischen Lebens, bis in den Tod: ER hielt Gott in Ehren!

Und das ist es, was Gebet ausmacht!

Gebet ist das Sehnen, Gott zu ehren!

Gebet ist Heimkommen ins Vaterhaus und die Bitte um Vergebung (Lk.15,20-23).

Gebet ist das Eingeständnis eigener Ohnmacht und das Wissen um Gottes Allmacht und Stärke!

Wer seine Hände zum Gebet faltet, legt das, was ihn bewegt oder bekümmert, vertrauensvoll in die Hände eines Größeren!

Wer sein Haupt im Gebet beugt, anerkennt das Hauptsein Christi und die Tatsache, dass IHM alle Macht gegeben worden ist, im Himmel und auf Erden (Mt.28,18).

Gebet ist Trinken vom Quell des Heils (Jes.12,2-3).

Gebet ist Anklopfen an der Tür des gerechten Richters (Lk.18,1+7).

Im Gebet wird Christus zum Darreichenden!

Wir werden zu Empfängern!

Wer da bittet, der empfängt!

Im Gebet steigen wir die „Himmelsleiter“ empor und finden Ruhe an der Brust Jesu (1.Mose 28,12-16; Jh.13,23).

Im Gebet versetzen wir Berge (Mt.17,20).

Im Gebet bringen wir den Himmel auf die Erde (Mt.18,18-20).

Im Gebet ziehen wir „die Waffenrüstung Gottes“ an (Eph.6,11+18).

Im Gebet „springen wir über Mauern“, „zerschlagen wir Kriegsvolk“ (2.Sam.22,30).

Im Gebet legen wir ab, was uns beschwert!

Im Gebet erheben wir unseren Blick und schauen in das Angesicht Jesu (Hebr.12,1-2).

Im Gebet sagen wir Amen zu jeder Gottesverheißung (2.Kor.2,20).

Auch noch um Mitternacht können wir, wenn ein Freund hungrig vor unserer Tür steht, im Gebet zu dem eilen, der „Brot die Fülle“ hat, (Lk.11,5-10).

Immer heißt es: „Wer da bittet, der empfängt … und wer da anklopft, dem wird aufgetan“ (Mt.7,8).

„Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tode erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt“.

Das Gebet und Flehen, das Jesu seinem Gott und Vater mit Geschrei und Tränen darbrachte, blieb nicht ungehört!

Es verhallte nicht!

Es wurde erhört!

Worum bat der Menschensohn?

„Du wirst mich nicht dem Tode überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe (Verwesung, Vernichtung)“ (Ps.16,10).

Gott ließ den Menschensohn nicht bei den Toten!

Gott „löste alle Schmerzen des Todes auf“ indem er den Menschensohn auferweckte (Apg.2,24).

ER machte IHN lebendig, sodass Jesus das Totenreich unversehrt verlassen konnte (1.Petr.3,18).

„Und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt“.

Worum bat der Menschensohn?

„Sie reden wider mich mit falscher Zunge und reden giftig wider mich allenthalben und streiten wider mich ohne Grund. Dafür dass ich sie liebe, feinden sie mich an; ich aber bete (Ps.109,2-5).

„Darum will ich IHM die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, dafür, dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten (Jes.53,12).

Jesus betete für die, die ihn abgelehnt, gehasst, geschlagen und gekreuzigt hatten!

„Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen“ (Lk.23,34).

Als Empfänger können wir uns nicht nehmen, was uns nicht von Gott gegeben wurde!

Gottes Wort sagt: „Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben wird(Jh.3,27).

Dann aber, wenn wir Gott „in Ehren halten“ und IHN Herr über unser Leben sein lassen, wird er unsere Gebete gewiss beantworten und erhören – auch wenn es nicht sofort geschieht!

„Was ist der Menschen Sohn, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achtest. Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt; alles hast du unter seine Füße getan.« Wenn er ihm alles unter die Füße getan hat, so hat er nichts ausgenommen, was ihm nicht untertan wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist. Den aber, der eine kleine Zeit niedriger gewesen ist als die Engel, Jesus, sehen wir durch das Leiden des Todes gekrönt mit Preis und Ehre“ (Hebr.2,6-9).

Ja, wir sehen Jesus in seiner Erniedrigung am Kreuz und im „Leiden des Todes“!

Doch dort, wo der Menschensohn war, am Kreuz und im Tod, dort ist ER heute nicht mehr!

Gott hat IHN vom Tod erweckt!

Gott hat die Bande des Todes aufgelöst!

Gott hat den Menschensohn erhöht und IHN zum Haupt über alles gesetzt!

Deshalb sehen wir Jesus heute gekrönt mit Preis und Ehre!

Wenn wir Jesus heute so sehen, sollen wir daran denken, dass wir IHM vielleicht schon morgen gleich sein werden, dann nämlich, wenn auch wir „Söhne der Herrlichkeit“ sein werden, zu der uns der Erstgeborene geführt hat (Hebr.2,10).

Egal, wie niedrig du heute in den Augen anderer Menschen erscheinen magst, du sollst bedenken, dass deine Niedrigkeit nur „eine kleine Zeit“ währt!

Nach Erniedrigung folgt Erhöhung!

So wie der durch Leiden verunstaltete Leib Jesu verwandelt wurde, so wird unser „Leib der Niedrigkeit“ verwandelt und seinem „Leib der Herrlichkeit gleichförmig werden“ (Phil.3,21 Elberfeld).

So wie Jesus in seinem Leiden und Sterben eins wurde mit uns, so wurde er auch eins mit uns in seiner Verherrlichung!

Weil wir in Christus zu einer neuen Schöpfung wurden, kommen wir nun nicht mehr von Adam!

Jetzt kommen von dem, der uns durch sein ewiges Wort und seinen Geist wiedergeboren und zu seinen Kindern gemacht hat!

SEIN Wort sagt: „Denn weil sie alle von einem kommen, beide, der heiligt und die geheiligt werden, schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen“ (Hebr.2,11).

Dass sich Jesus unserer nicht schämt, beweist auch die Tatsache, dass ER in unserer Mitte den Vater unsertwegen lobt und rühmt!

Wie könnte uns Jesus seinem Vater lobpreisend präsentieren, wenn wir unrein wären und mit Makel behaftet?

ER freut sich über uns, weil wir SEIN Ebenbild tragen und in seinem Glanz erstrahlen (Röm.8,29-30).

Weißt du nicht, dass wir, die Erlösten Jesu Christi, seine Belohnung, sein Eigentum sind?

Jesus betete: „Vater … Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben“ (Jh.17,6).

Schon als wir noch nicht errettet waren, hatte uns Jesus in der Tiefe des Meeres gesehen, die „kostbare Perle“, für die er alles „verkauft“ hat, um sie zu erwerben.

Er sah uns, den Schatz, tief im Acker der Welt verborgen, und ER ging hin, um uns zu kaufen (Mt.13,44-46).

Die Freude Jesus über seine Brüder hat der Prophet Zefanja beschrieben und gesagt: „Der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit jauchzen fröhlich sein“ (Zef.3,17).

Wenn sich unser Heiland so sehr über uns freut und in unserer Mitte lobpreist und jauchzt, dann sollten wir in seinen Lobpreis mit einstimmen und nicht unsere eigenen Unzulänglichkeiten beklagen!

Sei also nicht traurig, wenn du von anderen übersehen, ignoriert oder erniedrigt wirst!

Einer jubelt über dich – der Herr, dein Gott, der starke Held, der in seiner Auferstehung zu deinem Bruder geworden ist!

Sei auch nicht entmutigt, wenn dich Menschen um Jesu Willen schmähen, beleidigen oder verleumden.

Jesus sagte: „Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden“ (Mt.5,11-12).

So wie unser Herr Jesus Christus „mit Preis und Ehre gekrönt“ worden ist, so werden auch wir gekrönt werden, wenn ER erscheinen wird!

Davon redete Paulus, als er sagte: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern allen, die seine Erscheinung liebhaben“ (2.Tim.4,7-8).

„Denn nicht den Engeln hat er untertan gemacht die zukünftige Welt, von der wir reden“.

Nicht die Engel werden die Welt richten!

„Die Heiligen werden die Welt richten“ – zusammen mit Christus, dem Herrn aller Herren und König aller Könige!

Wir werden sogar „über Engel richten“ (1.Kor.6,2-3).

„Die zukünftige Welt“, von der wir reden, wurde Christus, dem Erben über alles gegeben und denen, die mit IHM erben werden!

Wir alle, die wir nicht nur Kinder Gottes, sondern auch „Gottes Erben und Miterben Christi“ (Röm.8,17) sind, werden mit IHM teilen, was IHM gegeben worden ist!

Von dieser himmlischen Berufung sprach Jesaja, als er weissagte: „Siehe, da ist Gott der Herr! ER kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was ER gewann, ist bei IHM, und was ER sich erwarb, geht vor IHM her … Man wird sie nennen Heiliges Volk, Erlöste des Herrn“ (Jes.40,10; 62,11).

 
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