Ein Mensch, dem Gott zur Zeit des Alten Testaments begegnete, musste um seine Leben fürchten, denn der Herr hatte zu Mose gesagt: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht“ (2.Mose 33,20).
Zu groß war der Unterschied zwischen einem heiligen, gerechten Gott und einem sündigen, unreinen Menschen!
Deshalb rief Jesaja, als er den Herr auf seinem Thron sitzen sah: „Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohnte unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den Herrn Zebaoth, gesehen mit meinen Augen“ (Jes.6,5).
Auch Hiob hatte erkannte, wie groß die Kluft zwischen Gott und Mensch war, denn er sagte: „Kann wohl ein Reiner kommen von Unreinen? Auch nicht einer!“ (Hiob 14,4).
„Ja, ich weiß sehr gut, dass … ein Mensch nicht recht behalten kann gegen Gott. Hat ER Lust mit ihm zu streiten, so kann er IHM auf tausend nicht eins antworten … Wie sollte dann ich ihm antworten und Worte finden vor IHM“ (Hiob 9,2+14).
Wer von uns kann Gott auf Augenhöhe begegnen?
Wir können Gott im Gebet um etwas bitten, doch wer kann Fragen beantworten, die ER uns stellt?
„Wie sollte ich ihm antworten und Worte finden vor IHM!“
„ER (Gott) ist nicht ein Mensch wie ich, dem ich antworten könnte, dass wir miteinander vor Gericht gingen. Dass es doch zwischen uns einen Schiedsmann gäbe, der seine Hand auf uns beide legte“ (Hiob 9,32-33).
Wer unter allen Menschen darf sich rühmen, einen Fürsprecher im Himmel zu haben, der dort seine Belange vertritt?
„Dass es doch zwischen uns einen Schiedsmann gäbe, der seine Hand auf uns beide legte!“
„ein Mensch wie ich!“
„dass wir miteinander vor Gericht gingen!“
Hiob sehnte sich nach einem Bürgen, der beide Seiten vertritt: Gottes Anliegen und seine eigenen!
Deshalb bat er den Herrn: „Sei du selbst mein Bürge bei dir – wer will mich sonst vertreten?“ (Hiob 17,3).
Hiob sehnte sich nach einem Fürsprecher, der sich bei Gott für seine Belange einsetzt!
Wer ist es, der jetzt, in diesem Augenblick, unsere Anliegen vor Gottes Thron trägt und uns vertritt?
Wer ist der Fürsprecher, der vor Gott für uns einsteht?
Wer ist der Mensch, der vor Gottes Thron fühlt, was wir fühlen?
Wer ist der Bürge, der sich vor Gott für uns verbürgt – jetzt und in Ewigkeit?
Es ist Jesus, unser Hoherpriester!
„Das ist nun die Hauptsache bei dem, wovon wir reden: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der da sitzt zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel“ (Hebr.8,1).
Welch unfassbare Nachricht: Wir haben einen Hohenpriester, der neben Gott sitzt und sich für dich und mich einsetzt!
„Darum, ihr heiligen Brüder, die ihr teilhabt an der himmlischen Berufung, schaut auf den Apostel und Hohenpriester, den wir bekennen, Jesus“ (Hebr.3,1).
Kein Apostel hatte in seinem Brief den himmlischen Dienst Jesu als Hohenpriester beschrieben!
Der Schreiber des Hebräerbriefs erwähnte ihn 15-mal!
Folglich müssen wir unser Augenmerk darauf richten!
Wir werden sogar aufgefordert, auf IHN, den Hohenpriester, zu schauen und IHN zu bekennen“.
Wir sollen Jesus als Hohenpriester bekennen?
Wir sollen auf IHN, den Hohenpriester, blicken?
Wen fordert Gottes Wort dazu auf?
Alle „Teilhaber der himmlischen Berufung“!
Als der Schreiber des Hebräerbriefs davon sprach, dass Jesus ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks ist, sagte er sogar: „Darüber hätten wir noch viel zu sagen“ (Hebr.5,10-11).
Warum ist der hohepriesterliche Dienst Jesu für uns so wichtig?
Das Werk der Erlösung, das zu unserer Reinigung von den Sünden notwendig war, hat Jesus schon lange vollbracht (Hebr.1,3).
Längst schon hat er auch „die Himmel durchschritten“ (Hebr.4,14) und „uns einen neuen und lebendigen Weg aufgetan“, auf dem wir Gott nahen können (Hebr.10,20).
Das Werk aber, das notwendig ist, damit wir ein siegreiches Leben in der Fülle Christi leben können, dieses Werk ist noch nicht vollbracht!
Dafür musste Jesus zu unserem Hohenpriester werden, den Gottes Wort sagt: „Daher kann ER auch für immer selig machen, die durch IHN zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie“ (Hebr.7,25).
Wenn wir zu Gott kommen und vor seinen Thron treten, sind wir nie allein!
Immer kommen wir durch und mit Christus zu Gott!
Und deshalb sind wir Gott angenehm, weil ER uns „begnadet hat in dem Geliebten“ (Eph.1,6).
Immer, wenn wir zum Thron Gottes kommen, dürfen wir „mit Freimut hinzutreten“ (Hebr.4,16), weil Jesus alles für uns geworden ist, was Gottes Gerechtigkeit fordert: Unbefleckte Reinheit, vollkommene Gerechtigkeit und Heiligkeit!
Deshalb sind die, die durch IHN zu Gott kommen, für immer glückselig gemacht!
Ohne den himmlischen Dienst Jesu als Hoherpriester könnte keiner von uns ein Überwinder sein!
Ohne den himmlischen Dienst Jesu als Hoherpriester könnte keiner von uns bestehen, wenn unser Feind kommt und uns sichten will, wie man Weizen sichtet.
„Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben, wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dich dereinst bekehrst, so stärke deine Brüder“ (Lk.22,31-32).
Ohne den himmlischen Dienst Jesu als Hoherpriester könnte keiner von uns gestärkt aus Niederlagen hervorgehen!
Nachdem Gott die Rebellion Korachs und seiner Anhänger gerichtet hatte, empörten sich viele Israeliten gegen Mose und Aaron und sagten: „Ihr habt des Herrn Volk getötet!“
Wir lesen: „Und der Herr redete mit Mose und sprach: Hebt euch hinweg aus dieser Gemeinde; ich will sie im Nu vertilgen“.
Doch Mose sagte zu Aaron: „Nimm die Pfanne und tu Feuer hinein vom Altar und lege Räucherwerk darauf und geh eilends zu der Gemeinde und schaffe für sie Sühne“.
Weiter wird uns berichtet: „Und Aaron tat, wie Mose gesagt hatte, und lief mitten unter die Gemeinde; und siehe, die Plage hatte schon angefangen unter dem Volk. Da räucherte er und schaffte Sühne für das Volk und stand zwischen den Toten und den Lebenden. Da wurde der Plage gewehrt“ (4.Mose 17,6-13).
Immer ist es Jesus, unser Hoherpriester, der „der Plage wehrt“ und sie von uns abwendet – gerade dann, wenn wir murren und uns über Ereignisse empören, die uns nicht gefallen!
Wie konnten wir für Gott zu einem Wohlgeruch werden?
Die Antwort lautet: „Wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi“ (2.Kor.2,15).
Der Hohepriester, über den wir uns vielleicht gerade geärgert haben, bewirkt im selben Augenblick unsere Versöhnung vor Gott!
ER selbst ist der Wohlgeruch, der uns vor Gott angenehm macht!
Auch das Räucherwerk, das ER unseren Gebeten hinzufügt, lässt sie vor Gott angenehm werden (Offb.5,8).
Wäre unser Hoherpriester in diesem Augenblick nicht auch der „Anfänger und Vollender des Glaubens“, könnte keiner von uns im Glauben Gottes bewahrt bleiben (Hebr.12,2).
Worin bestand die Aufgabe eines Priesters im Alten Bund?
Priester waren Vermittler zwischen Gott und den Menschen!
Sie sollten das Volk vor Gott vertreten und Gott vor dem Volk!
Sie sollten Menschen Gott nahebringen!
Sie dienten Gott, indem sie den Sünder vor Gott angenehm machten!
Sie dienten den Menschen, indem sie durch das Opfer, das sie darbringt, den Sünder mit Gott versöhnten!
Hohepriester des Alten Bundes wurden aus den Menschen genommen und für die Menschen eingesetzt, um vor Gott Sühne zu schaffen!
„Denn jeder Hohepriester, der von den Menschen genommen wird, der wird eingesetzt für die Menschen zum Dienst vor Gott, damit er Gaben und Opfer darbringe für die Sünden“ (Hebr.5,1).
Priester Gottes dienten am Heiligtum und im Heiligtum!
Doch Priester, die zur Zeit des alten Bundes am Heiligtum dienten, waren nicht vollkommen!
Sie konnten irren und waren mit Schwachheit behaftet!
Sie waren sündige Menschen, die täglich für das eigene Fehlverhalten Opfer darbringen mussten.
„Das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit an sich haben“ (Hebr.7,28).
„Denn jeder Hohepriester, der von den Menschen genommen wird, der wird eingesetzt für die Menschen zum Dienst vor Gott, damit er Gaben und Opfer darbringe für die Sünden. Er kann mitfühlen mit denen, die unwissend sind und irren, weil er auch selber Schwachheit an sich trägt. Darum muss er, wie für das Volk, so auch für sich selbst opfern für die Sünden“ (Hebr.5,1-3).
Der Beschluss, Jesus zu töten, wurde im Haus des Hohenpriesters gefasst, denn wir lesen: „Da versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohenpriesters, der hieß Kaiphas, und hielten Rat, Jesus mit List zu ergreifen und zu töten“ (Mt.26,3-4).
Als diese unheiligen Männer schließlich vor Pilatus traten und den Tod Jesu forderten, erkannte der römische Stadthalter schon bald, dass sie aus Neid handelten (Mt.27,18).
Als der Hohepriester schließlich sein Priesterkleid zerriss und Jesus dem Tod überantwortete, endete auch sein Priesteramt!
„Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat Gott gelästert! Was bedürfen wir weiterer Zeugen … Was ist euer Urteil? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig“ (Mt.26,63-66).
Mit dem Tod Jesu und seiner Auferstehung hatte der Alte Bund und das aaronitische Priestertum sein Ende gefunden!
Es bedurfte eines besseren Hohenpriesters!
Während ein Hoherpriester zur Zeit des Alten Bundes mit Schwachheiten behaftet war und für die eigenen Sünden Opfer darbringen musste, wird von unserem Hohenpriester gesagt:
„Denn einen solchen Hohenpriester mussten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als der Himmel. Er hat es nicht nötig wie jene Hohenpriester, täglich zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes, denn das hat er ein für allemal getan, als er sich selbst opferte“ (Hebr.7,26-27).
Jesus, unser Hoherpriester, ist: „heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden“.
Während ein Hoherpriester zur Zeit des Alten Bundes seinen Dienst auf der Erde verrichtete, hat unser Hoherpriester „die Himmel durchschritten“, sich zur Rechter der Majestät gesetzt und ist „höher als der Himmel“.
„Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis“ (Hebr.4,14).
Der Schreiber des Hebräerbriefs wies darauf hin, dass ein Hoherpriester sich nicht selbst einsetzten konnte, denn wir lesen: „Niemand nimmt sich selbst die hohepriesterliche Würde, sondern er wird von Gott berufen wie auch Aaron. So hat auch Christus sich nicht selbst die Ehre beigelegt, Hoherpriester zu werden, sondern der, der zu ihm gesagt hat: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Wie er auch an anderer Stelle sprich: Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks“ (Hebr.5,4-6).
Diese Worte lassen erkennen, dass Jesus erst die Würde eines Hohenpriesters erwerben musste, um für uns vor Gott ein ewiger Hoherpriester sein zu können!
Heute bezeugt der ganze Himmel: „Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob“ (Offb.5,12).
Wir können nicht ermessen, was der Menschensohn in seinem Erdenleben erfahren musste, um ein barmherziger und treuer Hoherpriester zu werden!
Ebenso wenig können wir ermessen, was es den Menschensohn gekostet hat, die Sünden des Volkes zu sühnen!
„Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden, auf dass er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes“ (Hebr.2,17).
Hiob hatte geklagt: „ER ist nicht ein Mensch wie ich“!
Nun aber hören wir: „Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat er’s gleichermaßen angenommen, damit er durch seinen Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel“ (Hebr.2,14).
Um barmherzig zu werden, musste Jesus nicht nur ein Mensch werden, ER musste uns in allem gleich werden.
Um mit uns fühlen zu können, musste ER leiden, Schwachheit erleben und Versuchungen widerstehen!
„Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde“ (Hebr.4,14-15).
Während es im Alten Bund keinen gab, der sein Priesteramt ewig ausüben konnte, heißt es nun:
„Auch sind es viele, die Priester wurden, weil der Tod keinen bleiben ließ; dieser aber hat, weil er ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum. Daher kann er für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen und bittet für sie“ (Hebr.7,23-25).
Um zu beschrieben, was die Besonderheit des Priestertum ist, das Jesus empfangen hat, heute ausübt und in Ewigkeit ausüben wird, benutzte der Schreiber des Hebräerbriefs einen Mann, der zur Zeit Abrahams in Erscheinung trat: Melchisedek!
Der Schreiber des Hebräerbriefs erwähnte ihn 8-mal!
Doch es war Gott selbst, der das Priestertum Jesu mit dem Priestertum Melchisedeks verglich (Hebr.5,10).
ER hat zu seinem Sohn gesagt: „Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks“ (Hebr.5,6).
Loth, ein Neffe Abrahams, war infolge einer kriegerischen Auseinandersetzung gefangengenommen und verschleppt worden!
Uns wird berichtet: „Als nun Abram hörte, dass seines Bruders Sohn gefangen war, wappnete er seine Knechte, dreihundertachtzehn, in seinem Hause geboren, und jagte ihnen nach bis Dan und teilte seine Schar des Nachts, fiel mit seinen Knechten über sie her und schlug sie und jagte sie bis nach Hoba, das nördlich der Stadt Damaskus liegt. Und er brachte alle Habe wieder zurück, dazu auch Lot, seines Bruders Sohn, mit seiner Habe, auch die Frauen und das Volk. Als er nun zurückkam von dem Sieg über Kedor-Laomer und die Könige mit ihm, ging ihm entgegen der König von Sodom in das Tal Schawe, das ist das Königstal. Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat; und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und Abram gab ihm den Zehnten von allem“ (1.Mose 14,14-20).
Abraham hatte mit seinen Männern einen überwältigenden Sieg errungen und alles zurückgebracht, was geraubt worden war!
Bei seiner Rückkehr gingen ihm zwei Könige entgegen: der König von Sodom und der König von Salem!
Der König von Sodom sagte zu Abraham: „Gib mir die Leute, die Güter behalte für dich“.
Melchisedek aber, der König von Salem, forderte nichts von Abraham.
Im Gegenteil: Er ging ihm entgegen, um ihm etwas zu bringen – Brot und Wein.
Danach sprach er einen Segen aus und sagte: „Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat; und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat“.
Während der König Sodoms nur Augen hatte für die Menschen, die aus seiner Stadt geraubt worden waren, sah Melchisedek über allem Geschehen die gütige Hand Gottes!
Er stellte klar, wem der Sieg zu verdanken war, den Abraham errungen hatte: dem Gott des Himmels und der Erde!
Melchisedek war das, was kein Mensch vor ihm war!
ER war ein Priesterkönig!
Kein Nachkomme Aarons, aus dem Stamm Levis, wurde zum König gesalbt!
Kein König Israels, aus dem Stamm Judas, wurde von Gott zum Priester ernannt!
Woher kam Melchisedek?
Wer waren seine Vorfahren?
In welchem Land war er König?
Welches Volk regierte er mit Gerechtigkeit und in Frieden?
Wieso war er ein Priester Gottes, des Höchsten?
Wieso gab ihm Abraham den zehnten Teil von der eroberten Beute?
Da Gottes Wort auf diese Fragen keine Antwort gibt, sagte der Schreiber des Hebräerbriefs: „Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum, und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit. Seht aber, wie groß der ist, dem auch Abraham, der Erzvater, den Zehnten gab von der eroberten Beute“ (Hebr.7,3-4).
Das Priesteramt Melchisedeks beschreibt ein Priestertum, das vollkommen ist (Hebr.7,11).
Das Priestertum Melchisedeks beschreibt ein Priestertum, das ewig ist (Hebr.5,6; 6,20; 7,17+21).
Das Priestertum Melchisedeks beschreibt das Priestertum Jesu Christi!
ER wird in Ewigkeit Priesterkönig sein!
„Jesus, der ein Hoherpriester geworden ist in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. Dieser Melchisedek aber war König von Salem, Priester des höchsten Gottes; er ging Abraham entgegen, als der vom Sieg über die Könige zurückkam, und segnete ihn; ihm gab Abraham auch den Zehnten von allem. Erstens heißt er übersetzt: König der Gerechtigkeit; dann aber auch: König von Salem, das ist: König des Friedens. (Hebr.6,20-7,2).
„Dieser Melchisedek war ein König!“
„Ein Priester Gottes des Höchsten!“
Ein König der Gerechtigkeit und des Friedens!
Ein König, der mit Gerechtigkeit und Frieden diente!
„So gleicht er dem Sohn Gottes!“
Er „gleicht des Sohn Gottes, weil er ohne Anfang der Tage und ohne Ende des Lebens ist!“
„Er ging Abraham entgegen!“
„Er ging Abraham entgegen … und segnete ihn“!
Wie sehr ist Jesus uns entgegengekommen: in seiner Menschwerdung, indem ER unter uns Menschen lebte, in seinem Leiden und Sterben für uns alle!
Auch heute kommt uns Jesus entgegen!
ER dient uns mit SEINER Gerechtigkeit!
ER dient uns mit SEINEM Frieden!
ER segnet uns!
ER verflucht uns nicht, wie es das Gesetz tat (Gal.3,10).
ER kommt uns mit Brot und Wein entgegen!
War es nicht das, was Jesus seinen Jüngern bei ihrem letzten Mahl darreichte: Brot und Wein?
Womit kommt uns unser himmlischer Hoherpriester Tag für Tag und Stunde um Stunde entgegen?
Mit seinem Erlösungswerk, das vollkommen ist!
Mit durchbohrten Händen und einer geöffneten Seite!
Mit vollkommener Liebe!
Mit vollkommener Vergebung, die ER uns durch sein vergossenes Blut erworben hat!
Mit vollkommener Gerechtigkeit, die er uns frei und umsonst schenkt!
Mit „der Kraft des unzerstörbaren Lebens“ (Hebr.7,16), das ER durch seine Auferstehung für uns verfügbar gemacht hat!
Abraham wollte der Aufforderung des Königs von Sodom nicht nachgeben: „Gib mir die Leute, die Güter behalte für dich“, denn Abraham sagte: „Ich hebe meine Hand auf zu dem Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, dass ich von dem, was dein ist, nicht einen Faden noch einen Schuhriemen nehmen will, damit du nicht sagest, du habest Abraham reich gemacht“ (1.Mose 14,21-23).
Der „König von Sodom“, der Fürst dieser Welt, der nur danach trachtet, Menschen zu versklaven und durch die Sünde zu verderben, soll uns nicht reich machen!
Von seinen Besitztümern wollen wir nichts haben – auch keinen Schuhriemen!
„Ihm (Melchisedek) gab Abraham auch den Zehnten von allem“.
So wollen wir es auch halten!
Jesus, dem Hohenpriester Gottes in Ewigkeit, wollen wir gerne geben, was IHM gebührt!
„Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unseren Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (Offb.1,5-6).
Melchisedek war ein König und ein Priester Gottes!
Als Pilatus Jesus fragte: „Bist du denn ein König?“, antwortete ihm der Herr: „Du sagst es. Ich bin ein König … Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Jh.18,36-37).
Heute ist das Reich Christi ein himmlisches Reich!
Es ist ein verborgenes Reich, weil es verborgen ist in den Heiligen und Erlösten Christi Jesu!
Daher begehren wir heute nicht danach, über andere Menschen zu herrschen!
Heute heißt es: „Der größte unter euch soll euer Diener sein“ (Mt.23,11).
Dann aber, wenn unser Herr erscheinen wird, um sein Reich auf diese Erde zu bringen, wird er für alle sichtbar und erfahrbar König der Gerechtigkeit und König des Friedens sein!
„Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit. Und seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen … Und ihm folgte das Heer des Himmels auf weißen Pferden, angetan mit weißem, reinen Leinen. Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, dass er damit die Völker schlage; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe … und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren“ (Offb.19,11-16).
Wenn dies geschehen wird, wird Jesus Christus König-Priester sein!
ER wird König sein über alle Lande und unbegrenzt und unbeschränkt herrschen!
Er wird aber auch Priester sein nach der Ordnung Melchisedeks, weshalb „die Erde voll werden wird von Erkenntnis des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Habak.2,14).
Wir aber, die ER „zu Königen und Priester gemacht hat“ (Offb.1,6), werden mit Christus regieren und SEINE Herrschaft mit IHM teilen (2.Tim.1,12a; Offb.2,26-28).
Wir, die wir des Glaubens sind, werden Erben der Welt sein, denn Gottes Wort sagt: „Denn die Verheißung, dass er der Erbe der Welt sein solle, ist Abraham oder seinen Nachkommen nicht zuteil geworden durchs Gesetz, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens“ (Röm.4,13).
Wir sind „die königliche Priesterschaft“ (1.Petr.2,9).
Ohne den himmlischen Dienst Jesu als Hoherpriester könnte keiner von uns das Reich empfangen, das uns Jesus zueignen will.
„Ich will euch das Reich zueignen, wie mir’s mein Vater zugeeignet hat, dass ihr essen und trinken sollt an meinem Tisch und sitzen auf Thronen …“ (Lk.22,29).
So wie wir bekennen, dass Jesus für uns gestorben und auferstanden ist, so sollen wir auch bekennen, dass Er heute vor Gottes Thron unser Hoherpriester ist!
„Darum, ihr heiligen Brüder, die ihr teilhabt an der himmlischen Berufung, schaut auf den Apostel und Hohenpriester, den wir bekennen, Jesus“ (Hebr.3,1).
„Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis“ (Hebr.4,14).
Jeder, der diesem Priester-König vertraut, wird erfahren, was auch Gott bezeugt: „Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen: Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks“ (Ps.110,4).
Wir werden in Ewigkeit nicht bereuen, IHM, dem Wunderbaren, vertraut zu haben!