„Darum, ihr heiligen Brüder, die ihr teilhabt an der himmlischen Berufung, schaut auf den Apostel und Hohenpriester, den wir bekennen, Jesus, der da treu ist dem, der ihn gemacht hat, wie auch Mose in Gottes ganzem Hause. Er ist aber größerer Ehre (Herrlichkeit) wert als Mose, so wie der Erbauer des Hauses größere Ehre hat als das Haus. Denn jedes Haus wird von jemandem erbaut; der aber alles erbaut hat, das ist Gott. Mose zwar war treu in Gottes ganzem Hause als Diener, zum Zeugnis für das, was später gesagt werden sollte, Christus aber war treu als Sohn über Gottes Haus. Sein Haus sind wir, wenn wir den Freimut und den Ruhm der Hoffnung festhalten“ (Hebr.3,1-6).
„Darum, ihr heiligen Brüder …“
Darum, weil wir Jesus „durch das Leiden des Todes gekrönt sehen mit Preis und Ehre“ (Hebr.2,9a).
Darum, weil Jesus „durch Gottes Gnade für uns alle den Tod geschmeckt hat“ (Hebr.2,9b).
Darum, weil Jesus „viele Söhne zur Herrlichkeit geführt hat“ (Hebr.2,10).
Darum, weil wir „alle von einem kommen“, der, „der heiligt“ und wir, „die geheiligt werden“ (Hebr.2,11).
Darum, weil Jesus „durch seinen Tod dem die Macht genommen hat, der die Gewalt des Todes hatte, nämlich dem Teufel“ (Hebr.2,14).
Darum, weil Jesus uns, „seinen Brüdern, in allem gleich geworden ist“ (Hebr.2,17).
Darum, weil Jesus „die Sünden des Volkes gesühnt hat“, „barmherzig“ ist und „ein treuer Hoherpriester vor Gott“ (Hebr.2,17).
Darum, weil Jesus selber „versucht worden ist“ und deshalb „denen helfen kann, die versucht werden“ (Hebr.2,18).
Der Schreiber des Hebräerbriefs hatte betont, dass Jesus, der Menschensohn, „höher ist als die Engel“, denn zu welchem Engel hatte Gott je gesagt: „Du bist mein Sohn … Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu Ewigkeit … Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache“ (Hebr.1,5.8.13)?
Nun bezeugte der Schreiber, dass Jesus auch Mose weit überragt und „größerer Ehre wert ist“!
Mose war ein Teil des Hauses, das in vergangener Zeit errichtet worden war!
Jesus aber ist der Herr des Hauses, das heute erbaut wird!
Mose war treu als Knecht in Gottes Haus!
Christus war und ist treu als Sohn über Gottes Haus!
Sein Haus sind wir!
„Sein Haus sind wir, wenn wir das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung festhalten“!
Wir erkennen, dass der Schreiber nicht von unserer Errettung spricht, denn wir sind und bleiben Kinder Gottes, ob wir unser Vertrauen darauf setzen und den Ruhm der Hoffnung festhalten – oder nicht!
Wir sind nicht errettet, „wenn wir“!
Wir sind errettet, „weil ER“!
„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme“ (Eph.2,8).
„Wir werden ohne Verdienst gerecht aus Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist … So halten wir dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben“ (Röm.3,24+28).
Einerseits sind wir Gottes Haus!
Andererseits erbauen wir uns zu Gottes Haus!
Petrus schrieb: „Ihr habt geschmeckt, dass der Herr freundlich ist. Zu IHM kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar. Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Haus“ (1.Petr.2,3-5).
„Ihr habt geschmeckt!“
Wir erbauen uns zum geistlichen Haus, indem wir „schmecken, dass der Herr freundlich ist“!
Wer diesen Geschmack verliert und im Herzen bitter wird, wird nicht willig sein, erbaut zu werden!
„Zu IHM kommt!“
Wir erbauen uns zum geistlichen Haus, indem wir fortwährend zu Jesus kommen!
Der, zu dem wir kommen, ist der lebendige Stein, der uns Leben gibt und so zu lebendigen Steinen macht!
Ja, wir sind Gottes Haus!
Doch der Bau, in dem wir lebendige Steine sind, wächst, denn Paulus schrieb: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch ihn werdet auch ihr miterbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist“ (Eph.2,
Gottes Haus wächst!
Es wächst in dem Maß, wie wir, die lebendigen Stein, im Geist zusammengefügt werden!
Das aber erfordert unsere tägliche Hinwendung zu Christus, dem Eckstein, „damit unsere Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in Liebe“ (Phil.2,1-2).
Deshalb, damit wir Gottes Wohnstätte bleiben, bis der Erbauer des Hauses zurückkommt, sollen wir das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung festhalten!
Deshalb, weil wir Teilhaber einer himmlischen Berufung sind, sollen wir auf den Apostel und Hohenpriester, Jesus, schauen und IHN bekennen!
Was geschieht, wenn wir das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung nicht festhalten?
Was geschieht, wenn wir unsere Teilhabe an der himmlischen Berufung aus den Augen verlieren?
Um aufzuzeigen, was dann geschehen kann, erinnerte der Schreiber an die Zeit der Wüstenwanderung!
„Darum, wie der Heilige Geist spricht (Psalm 95,7-11): »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie es geschah bei der Verbitterung am Tag der Versuchung in der Wüste, wo mich eure Väter versuchten und prüften und hatten doch meine Werke gesehen vierzig Jahre lang. Darum wurde ich zornig über dieses Geschlecht und sprach: Immer irren sie im Herzen! Aber sie verstanden meine Wege nicht, sodass ich schwor in meinem Zorn: Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen.« Seht zu, liebe Brüder, dass keiner unter euch ein böses, ungläubiges Herz habe und abfällt von dem lebendigen Gott; sondern ermahnt euch selbst alle Tage, solange es »heute« heißt, dass nicht jemand unter euch verstockt werde durch den Betrug der Sünde. Denn wir haben an Christus Anteil bekommen, wenn wir die Zuversicht vom Anfang bis zum Ende festhalten. Wenn es heißt: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie es bei der Verbitterung geschah« - wer hat sie denn gehört und sich verbittert? Waren’s nicht alle, die von Ägypten auszogen mit Mose? Und über wen war Gott zornig vierzig Jahre lang? War's nicht über die, die sündigten und deren Leiber in der Wüste zerfielen? Wem aber schwor er, dass sie nicht in seine Ruhe eingehen sollten, wenn nicht den Ungehorsamen? Und wir sehen, dass sie nicht dahin kommen konnten wegen des Unglaubens“ (Hebr.3,7-19).
Und wieder heißt es: „wenn wir“!
„Denn wir haben an Christus Anteil bekommen, wenn wir die Zuversicht vom Anfang bis zum Ende festhalten“!
Können wir nur an Christus Anteil haben, wenn wir: Gottes Wege verstehen, nie abirren, nie verstockt sind, nie ein böses, ungläubiges Herz haben?
Wer wird dann an Christus Anteil haben können?
Es geht hier also nicht um den Anteil an Christus, der uns aus Gnaden zuteil geworden ist und den wir heute genießen!
Der Schreiber redet von dem Anteil an Christus, der uns bei seiner Wiederkunft zuteil werden wird!
Er ist zwar heute schon für uns bereit gelegt, doch ergreifen werden wir unser Erbteil erst am Ende, wenn Christus, der Erbe, erscheinen wird!
Gottes Volk war mit einem klaren Ziel aus Ägypten ausgezogen!
Schon als Gott zu Mose sagte: „Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt“, sagte der Herr weiter: „Ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Land in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt“ (2.Mose 3,7-8).
Hatte Gott das Elend seines Volkes gesehen?
Hatte ER ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört?
Hatte ER ihre Leiden erkannt?
Hatte Gott seine Verheißung erfüllt und sein Volk aus der Hand der Ägypter errettet?
Hätte er die Seinen auch in das verheißene Land gebracht?
Zweifellos Ja!
Doch dann, in der Wüste, verlor Gottes Volk dieses Ziel immer mehr aus den Augen!
Die täglichen Beschwernisse ihrer Wanderschaft, die Hitze, der Staub, die Trockenheit, Schlangen und Skorpione, ein Mangel an Wasser und die Eintönigkeit der Nahrung, all das ließ die Verheißung auf ein Land, in dem Milch und Honig flossen, immer mehr in den Hindergrund treten.
Als dann die Kundschafter zurückkamen und von hohen Mauern, befestigten Städten und Riesen berichteten, brachen alle Dämme.
Der Tag der Versuchung wurde zum Tag der Verbitterung!
Die Hoffnung und die Zuversicht schwanden dahin!
Und ebenso das Vertrauen in Gott!
Von diesem Vertrauen, dieser Zuversicht, sprach der Schreiber des Hebräerbriefs, als er sagte: „Wenn wir das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung festhalten … wenn wir die Zuversicht vom Anfang bis zum Ende festhalten“ (Hebr.3,6+14).
„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie es geschah bei der Verbitterung am Tag der Versuchung in der Wüste“
Die Versuchung, der wir erliegen können, liegt darin, dass wir zulassen, dass unser Heute bestimmt wird von Sorgen des alltäglichen Lebens!
„Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden … mit täglichen Sorgen“ (Lk.21,34).
Die Versuchung, der wir erliegen können, liegt darin, dass unser Heute bestimmt wird von Verbitterung und Unglauben!
„Seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse“ (Hebr.12,15).
Die Versuchung, der wir erliegen können, liegt darin, dass wir unser Vertrauen in Gott verlieren!
„Werft euer Vertrauen nicht weg“ (Hebr.10,35).
Die Versuchung, der wir erliegen können, liegt darin, dass wir die Zuversicht verlieren, das vorgesteckte Ziel erreichen zu können!
Vierzig Jahre lang konnten die Israeliten Gottes Werke sehen:
Die Wolkensäule begleitete sie am Tag und die Feuersäule des Nachts (2.Mose 13,22).
Gott machte bitteres Wasser süß (2.Mose 15,25).
Er gab seinem Volk Brot vom Himmel (2.Mose 16,4).
ER ließ Wasser aus dem Felsen fließen (2.Mose 17,6).
Er gab ihnen Sieg über die Amalekiter (2.Mose 17,13).
Ihre Kleider zerrissen nicht, ihre Füße schwollen nicht an (5.Mose 8,4).
Doch was hilft es uns, wenn wir Gottes Werke zwar sehen, seine Wege aber, die ER uns führt, nicht erkennen und so das Ziel unserer Wanderschaft aus den Augen verlieren?
Was hilft es uns, wenn wir heute vergessen, was uns unser Gott gestern Gutes getan hat?
„Hüte dich, dass dein Herz sich nicht überhebt und du den Herrn, deinen Gott, vergisst, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft, und dich geleitet hat durch die große und furchtbare Wüste, wo Schlangen und Skorpione und lauter Dürre und kein Wasser war, und ließ Wasser aus dem harten Felsen hervorgehen und speiste dich mit Manna“ (5.Mose 8,14-16).
Die Israeliten wurden verbittert!
Ihre Herzen wurden verstockt!
Sie verstanden Gottes Wege nicht!
Sie fielen ab von dem lebendigen Gott!
Davor sollen wir bewahrt bleiben!
Wir sollen das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende festhalten!
Wir sollen unterwegs nicht zu Fall kommen!
„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie es geschah bei der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste, wo mich eure Väter versuchten und prüften und hatte doch meine Werke gesehen vierzig Jahre lang“ (Hebr.3,7).
Der Tag der Versuchung wurde für Israel zum Tag der Verbitterung!
Täglich hatte Gott vor den Augen seines Volkes Wunder getan: Sie versorgt, bewahrt, geführt und sich ihnen auf machtvolle Weise offenbart!
Doch dann kam der Tag der Prüfung – und die Herzen der Israeliten wurden verbittert!
Der Tag der Verbitterung wurde zum Tag des Zornes Gottes!
Anstatt zu der verheißenen Ruhe zu kommen, wanderten die Israeliten nun vierzig Jahre lang durch die Wüste, bis ihre Leiber zerfielen (Hebr.3,17).
Die Warnung, die der Schreiber des Hebräerbriefs aussprach, ist klar und unmissverständlich!
„Verstockt eure Herzen nicht!“
„Sehr zu, liebe Brüder, dass keiner von euch ein böses, ungläubiges Herz habe, das abfällt von dem lebendigen Gott“ (Hebr.3,12).
„Ermahnt euch selbst alle Tage, solange es „heute“ heißt, damit nicht jemand unter euch verstockt werde durch den Betrug der Sünde“ (Hebr.3,13).
„Es ist noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes … So lasst uns nun bemüht sein, zu dieser Ruhe zu kommen, damit nicht jemand zu Fall komme durch den gleichen Ungehorsam“ (Hebr.4,11).
Der Schreiber des Hebräerbriefs sprach eine ernste Ermahnung aus!
Er forderte seine Adressaten auf, ihr Vertrauen nicht wegzuwerfen!
Er zeigte ihnen aber auch, was ihr Vertrauen in Gott stärkt und wie sie den Rum der Hoffnung bis ans Ende festhalten können!
Bevor er von dem folgenschweren Tag der Versuchung sprach, sagt er: „Denn er nimmt sich nicht der Engel an, sondern der Kinder Abrahams nimmt er sich an. Daher musste ER (Jesus) in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes. Denn worin er selber gelitten hat, kann er helfen denen, die versucht werden“ (Hebr.2,17-18).
Gott lässt uns wissen, dass ER sich „unsrer annimmt!
Wir, die Gläubigen, sind die Kinder Abrahams!
„Daher“, weil Gott sich unserer angenommen hat, „musste Jesus uns in allem gleich werden“!
Gott hat sich unsrer angenommen, indem ER Jesus zu einem treuen und barmherzigen Hohepriester gemacht hat!
Gott hat sich unsrer angenommen, indem ER Jesus unsere Sünden sühnen ließ!
„Denn worin er selber gelitten hat, kann er helfen denen, die versucht werden“.
Gottes Wort lässt uns wissen, dass, bevor wir versucht werden, bereits einer versucht worden ist – Jesus, der Menschensohn!
Wir wissen, dass Jesus keiner Versuchung erlag, während er unter uns Menschen lebte!
Während Petrus in der Stunde der Versuchung „gesichtet wurde wie der Weizen“, konnte Jesus, in der Stunde der Versuchungen, sagen: „Es kommt der Fürst dieser Welt, Er hat keine Macht über mich“ (Jh.14,30).
Vielleicht denkt du, dass Jesus nur in der Wüste versucht wurde, bevor er seinen Dienst begann (Mt.4,1-11).
Oder in der Stunde, in der sein wie Blutstropfen auf die Erde fiele und er sein Vater bat: „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir“ (Lk.22,42-44).
Doch was sagt Gottes Wort: „Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde“ (Hebr.4,15).
Wenn Jesus versucht wurde „in allem wie wir“, dann gab es viele Versuchungen, denen der Menschensohn widerstehen musste.
Jesus widerstand der Versuchung, die, die mit IHM stritten, bloßzustellen, denn ER sagte zu ihnen: „Ich habe viel von euch zu reden und zu richten. Aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von IHM gehört habe, das rede ich zu der Welt“ (Jh.8,26).
Wie oft unterliegen wir gerade dieser Versuchung und reden „in der Hitze des Gefechts“ Wort, die uns der Vater nicht in den Mund gelegt hat!
Jesus widerstand der Versuchung, sich von einer Übermacht an Widersachern einschüchtern zu lassen!
Doch ER scheute sich nicht, sich mit der religiösen Obrigkeit anzulegen, als er alle Händler und Geldwechsler aus dem Tempel trieb.
ER sagte: „Tragt das weg und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus“ (Jh.2,14-16).
Jesus widerstand der Versuchung, überall einzugreifen, wo sich Not zeigte.
Doch was antwortete ER seiner Mutter, als sie ihm sagte: „Sie haben keinen Wein“?
„Was geht es dich an, Frau, was ich tue?“ (Jh.2,3-4).
Jesus widerstand der Versuchung, sich ehren zu lassen!
Was tat ER, als man IHN zum König machen wollte, nachdem er die Volksmenge gespeist hatte?
„Er entwich auf den Berg, er selbst allein“ (Jh.6,6,15).
Auch in seiner Heimatstadt wollte Jesus nicht die hohen Erwartungen erfüllen, die man in setzte!
ER war gekommen, für die Wahrheit zu zeugen und dafür bereit, Widerspruch hinzunehmen, denn ER sagte: „Ihr werdet mir freilich dies Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Denn wie große Dinge haben wir gehört, die in Kapernaum geschehen sind! Tu so auch hier in deiner Vaterstadt! Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist willkommen in seinem Vaterland. Aber wahrhaftig, ich sage euch: Es waren viele Witwen in Israel zur Zeit des Elia, als der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate und eine große Hungersnot herrschte im ganzen Lande, und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt als allein zu einer Witwe nach Sarepta im Gebiet von Sidon. Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und keiner von ihnen wurde rein als allein Naaman, der Syrer. Und alle, die in der Synagoge waren, wurden von Zorn erfüllt, als sie das hörten“ (Lk.4,23-27).
Jesus widerstand der Versuchung, im Umgang mit Ungläubigen die Geduld zu verlieren!
Als es seinen Jünger nicht gelungen war, einen jungen Mann von bösen Mächten zu befreien, sagte ER: „O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen?“ (Mk.9,17-19).
Auch das Unverständnis seiner Jünger war für Jesus nicht leicht zu ertragen!
„Und als die Jünger ans andre Ufer gekommen waren, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! Da dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das wird's sein, dass wir kein Brot mitgenommen haben. Als das Jesus merkte, sprach er: Ihr Kleingläubigen, was bekümmert ihr euch doch, dass ihr kein Brot habt? Versteht ihr noch nicht? Erinnert ihr euch nicht an die fünf Brote für die fünftausend und wie viele Körbe voll ihr da eingesammelt habt? Auch nicht an die sieben Brote für die viertausend und wie viele Körbe voll ihr da eingesammelt habt? Wieso versteht ihr denn nicht, dass ich nicht vom Brot zu euch geredet habe? Hütet euch vielmehr vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sie sollten sich hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer (Mt.16,5-12).
Jesus widerstand der Versuchung, seine leibliche Familie seiner geistlichen Familie vorzuziehen!
„Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm und konnten wegen der Menge nicht zu ihm gelangen. Da wurde ihm gesagt: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die Gottes Wort hören und tun“ (Lk.8,19-21).
Es gab die Versuchung, eigenmächtig zu handeln!
Als IHN seine Brüder, die nicht an IHN glaubten, vor dem Laubhüttenfest aufforderten: „Mach dich auf von hier und geh nach Judäa, auf dass auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust. Denn niemand tut etwas im Verborgenen und will doch öffentlich bekannt sein. Willst du das, so offenbare dich vor der Welt“, gab Jesus ihnen zur Antwort: „Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist immer da“ (Jh.7,2-6).
ER tat nur, was ER den Vater tun sah (Jh.5,19).
Jesus widerstand der Versuchung, Judas anders zu behandel, als seine übrigen Jünger!
ER hatte Judas die Gemeinschaftskasse anvertraut, obwohl er wusste, dass Judas Geld unterschlagen würde.
Auch an dem Abend, an dem Judas hinausging in die Nacht, um seinen Meister zu verraten, hatte ihm Jesus noch die Füße gewaschen und sein Brot gereicht (Jh.13,5+26).
Jesus widerstand der Versuchung, entmutigt zu sein, angesichts der Tatsache, dass Städte wie Chorazin, Betsaida und Kapernaum, in denen „die meisten seiner Taten geschehen waren“ doch „nicht Buße getan hatten“ (Mt.11,20-24).
Doch Jesus war nicht entmutigt! ER dankte seinem Vater! ER lobte Ihn! ER pries IHN und würdigte dessen Entscheidung!
„Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater denn so hat es dir wohlgefallen“ (Mt.11,25-26).
„Ja, Vater, so hat es dir gefallen“!
„Worin ER selber gelitten hat und versucht worden ist, kann ER helfen denen, die versucht werden“.
Der Schreiber des Hebräerbrief gab seinen Adressaten eine weitere Hilfe, wie sie ihr Vertrauen in Gott stärken und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende festhalten können, denn er sagte: „Ermahnt euch selbst alle Tage, solange es Heute heißt, damit nicht jemand unter euch verstockt werde durch den Betrug der Sünde“ (Hebr.3,13).
Ja, wir sollen auf das vor uns liegende Ziel achten und es nicht aus den Augen verlieren.
Ja, wie sollen die Zuversicht bis ans Ende festhalten!
Doch immer heißt es: Heute!
Heute entscheiden wir, wie unser Morgen aussehen wird!
Wenn du deinem Erlöser heute vertraust, auch in Beschwernissen, wird ER SEINE Verheißungen morgen erfüllen, die ER dir gegeben hat!
Achte heute darauf, dass dein Sinnen und Trachten nicht von Christus weggeführt werden!
Lass dich heute nicht durch die Sünde betrügen!
Auch wenn du Gottes Wege nicht verstehst, lass dein Herz heute nicht verstockt werden!
Wenn du heute Gottes Stimme hörst, dann glaube IHM, dass ER erfüllen wird, was ER dir verheißt.
Wenn du heute versucht wirst, dann lass nicht zu, dass du innerlich bitter wirst, was auch immer geschieht!
Wirf dein Vertrauen heute nicht weg!
Halte heute den Ruhm der Hoffnung fest!
Lass heute nicht zu, dass du im Herzen abirrst und von dem lebendigen Gott abfällst!
Schau heute auf Jesus, den Apostel und Hohenpriester, und bekenne IHN!
Lebe heute in enger Gemeinschaft mit Jesus, dem Herzog deiner Errettung, damit du nicht zu Fall kommst!
Der Schreiber des Hebräerbriefs zeigte seinen Adressaten eine weitere Hilfe, durch die sie ihr Vertrauen in Gott festigen können, denn er schrieb:
„Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben“ (Hebr.4,16).
Was empfangen wir, wenn wir zum Thron der Gnade kommen?
Gnade und Barmherzigkeit – von dem, der, weil ER in allem versucht worden ist und jede Versuchung siegreich überwanden hat, zu einem barmherzigen Hohenpriester geworden ist!
Wir empfangen Gnade und Barmherzigkeit von dem, der mit uns leidet, wenn wir schwach sind!
Du musst nicht verstehen, wieso Jesus dir in deiner Versuchung helfen kann!
Gottes Wort sagt: Weil er selber versucht worden ist, kann er denen helfen, die versucht werden!
ER kann es! Und ER tut es!
Dieses Vertrauen sollen wir im Herzen bewahren!
„Ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. Darum wert euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt“ (Hebr.10,34-35).
Wir vertrauen nicht darauf, keine Leiden zu erfahren!
Wir vertrauen nicht darauf, in dieser Welt keinen Verlust zu erleiden!
Wir wissen, dass wir eine bessere und bleibende Habe besitzen, die uns unser Herr geben wird, wenn ER erscheint!
Was wird der Herr dem Knecht sagen, der IHM bis zum Ende vertraut hat?
„Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzten; geh hinein zu deines Herrn Freude“ (Mt.25,23).