Die Botschaft des Hebräerbriefs ist nicht rückwärtsgewandt!

Sie gilt uns heute und ist in die Zukunft gerichtet!

Wir erfahren, dass uns die Engel heute in dem Wissen dienen, dass eine Seligkeit vor uns liegt, die wir ererben werden (Hebr.1,14).

„Sind sie (die Engel) nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer Willen, die das Heil ererben sollen?“ (Hebr.1,14).

Die Rede ist von der zukünftigen Welt, die uns Gott untertan machen wird!

„Denn nicht den Engeln hat er untertan gemacht die zukünftige Welt, von der wir reden“ (Hebr.2,5).

Wir sollen das Ziel nicht aus den Augen verlieren!

„Darum sollt ihr desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben“ (Hebr.2,1).

Der Hebräerbrief spricht auch nicht von Vergangenem, wenn gesagt wird: „Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für Gottes Volk … So lasst uns nun bemüht sein, zu dieser Ruhe zu kommen, damit nicht jemand zu Fall komme durch den gleichen Ungehorsam“ (Hebr.4,11).

Braucht man Geduld, um Vergangenes zu bewahren oder, um Zukünftiges zu erlangen?

„Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. Denn nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben“ (Hebr.10,36-37).

Sogar wenn uns der Schreiber ermutigt, unser Vertrauen in Gott zu bewahren, blickt er in die Zukunft, denn er sagt: „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat“ (Hebr.10,35).

Bereits im ersten Kapitel wird darauf hingewiesen, dass Jesus Christus ein zweites Mal kommen wird, denn wir lesen: „Und wenn er den Erstgeborenen wieder einführt in die Welt, spricht er (Psalm 97,7): »Und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten“.

Ebenfalls im ersten Kapitel des Hebräerbriefs werden wir daran erinnert, dass der alte Himmel und die alte Erde vergehen werden, wohingegen Jesus, unser Herr, in Ewigkeit derselbe bleiben wird!

„Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, du aber bleibst. Und sie werden alle veralten wie ein Gewand; und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören“ (Hebr.1,10-12).

Danach wird gesagt, dass Gott dem erhöhten Menschensohn alle Feinde zum Schemel seiner Füße legen wird!

„Zu welchem Engel aber hat er jemals gesagt (Psalm 110,1): »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege«? (Hebr.1,13).

Sogar wenn der Schreiber den Glauben definiert, blickt in fester Zuversicht auf das, was wir heute nicht sehen können, was aber dennoch Wirklichkeit ist!

„Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“ (Hebr.11,1).

Bemerkenswert ist auch, dass uns der Hebräerbrief nicht auffordert, zum Kreuz zu kommen, um Vergebung zu erlangen, sondern wir werden eingeladen, zum Thron der Gnade zu kommen, um Gnade zu empfangen, damit wir für die vor uns liegende Zeit gewappnet sind!

„Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zum Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben“ (Hebr.4,16).

Der Hebräerbrief ist an alle gerichtet, die sich „nach einem besseren Vaterland sehnen, nämlich nach dem himmlischen“.

„Darum schämt sich Gott ihrer nicht, denn er hat ihnen eine Stadt gebaut (Hebr.11,16).

Wie schon unzählige Heilige vor uns, bekennen auch wir: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebr.13,14).

Besonders betont wird im Brief an die Hebräer das Heute!

„Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht … Ermahnt euch selbst alle Tage, solange es heute heißt“ (Hebr.3,7-8+13).

Heute soll wir auf Jesus schauen, den Apostel und Hohenpriester, und IHN bekennen (Hebr.3,1).

Heute sollen unsere Augen auf den Anfänger und Vollender des Glaubens gerichtet sein (Hebr.12,2).

Heute sollen wir die müden Hände und die wankenden Knie stärken und sichere Schritte tun (Hebr.12,12-13).

Heute sollen wir dem Frieden nachjagen und der Heiligung (Hebr.12,14).

Heute sollen wir unsere Versammlungen nicht verlassen (Hebr.10,25).

Heute sollen wir unserem Gott durch Christus das Lobopfer darbringen und den Namen Jesu bekennen (Hebr,13,15).

Eine weitere Wahrheit, die uns heute erreicht und das Morgen betrifft, lautet: „Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet. Denn wenn jene nicht entronnen sind, die den abwiesen, der auf Erden redete, wie viel weniger werden wir entrinnen, wenn wir den abweisen, der vom Himmel redet. Seine Stimme hat zu jener Zeit die Erde erschüttert, jetzt aber verheißt er und spricht (Haggai 2,6): »Noch einmal will ich erschüttern nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel.« Dieses »Noch einmal« aber zeigt an, dass das, was erschüttert werden kann, weil es geschaffen ist, verwandelt werden soll, damit allein das bleibe, was nicht erschüttert werden kann“ (Hebr.12,25-27).

Als der Schreiber des Hebräerbriefs davon sprach, dass Jesus „für alle, die IHM gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden ist, genannt von Gott ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks“, wurde es ihm schwer ums Herz, denn er sagte: „Darüber hätten wir noch viel zu sagen; aber es ist schwer, weil ihr so harthörig (im Hören träge) geworden seid. Und ihr, die ihr längst Lehrer sein solltet, habt es wieder nötig, dass man euch die Anfangsgründe (Elemente des Anfangs) der göttlichen Worte lehre, und dass man euch Milch gebe und nicht feste Speise. Denn wem man noch Milch geben muss, der ist unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein kleines Kind. Feste Speise aber ist für die Vollkommenen (Gereiften), die durch den Gebrauch geübte Sinne haben und Gutes und Böses unterscheiden können. Darum wollen wir jetzt lassen, was am Anfang über Christus zu lehren ist, und uns zum Vollkommenen wenden. Wir wollen nicht abermals den Grund legen mit der Umkehr von den toten Werken und dem Glauben an Gott, mit der Lehre vom Taufen, vom Händeauflegen, von der Auferstehung der Toten und vom ewigen Gericht. Das wollen wir tun, wenn Gott es zulässt (erlaubt) (Hebr.5,9-6,3).

Während der Schreiber des Hebräerbriefs seine Adressaten auf das vor ihnen liegende Ziel aufmerksam machen wollte, erkannte er, dass die Gläubigen in ihrer geistlichen Sicht rückwärtsgewandt lebten!

„Es ist schwer, weil ihr so unverständig seid“ (Luther 1545).

Ihr seid harthörig geworden!

Ihr solltet längst Lehrer (Meister) sein!

Ihr verlangt nach (geistlicher) Milch!

Ihr vertragt keine feste Speise!

Ihr liebt es, „die ersten Buchstaben der göttlichen Worte“ zu hören!

Ihr seid unerfahren im Wort der Gerechtigkeit!

Eure Sinne sind im Gebrauch geistlicher Wahrheiten nicht geübt!

„Wir wollen nicht abermals den Grund legen mit der Umkehr von den toten Werken, mit dem Glauben an Gott, mit der Lehre vom Taufen, vom Händeauflegen, von der Auferstehung der Toten und dem ewigen Gericht (Hebr.6,1).

Die Gläubigen waren mit der Lehre vom Glauben an Gott vertraut.

Sie wussten, dass vor Gott eigene Werke tote Werke sind!

Gelehrt wurde auch die Taufe als sichtbares Zeugnis dafür, dass unser altes Leben mit Christus gestorben und begraben ist.

Es gab auch keine Glaubensdefizite in Bezug auf die Auferstehung der Toten und das ewige Gericht.

Sogar mit dem „Händeauflegen“ war man vertraut!

Gläubige in der Gemeinde in Korinth waren „unmündige Kinder in Christus“, weil sie miteinander zankten, eifersüchtig waren und Spaltung verursachten (1,Kor.1,11; 3,1-4).

Für den Schreiber des Hebräerbriefs waren „kleine Kinder“ diejenigen, die im Wort der Gerechtigkeit unerfahren waren!

„Wem man noch Milch zu trinken gibt, der ist unerfahren im Wort der Gerechtigkeit“!

Was ist es, das uns hindert, zum vollen Maß der Fülle Christi zu gelangen (Eph.4,13)?

Es ist unsere Unerfahrenheit im Wort der Gerechtigkeit!

Es ist der „stete Gebrauch“ des Wortes der Gerechtigkeit, der unser geistliches Wachstum fördert und uns im Glauben reifen lässt!

Geistliche Wahrheiten, die wir nicht ergreifen und bekennen, werden in unserem Herzen nicht verwurzelt!

Es bedarf eines ständigen Gebrauchs, damit geistliche Wahrheiten in uns ihre umwandelnde Kraft entfalten können!

Warum hat „das Wort der Gerechtigkeit“ so große Bedeutung für unser geistliches Wachstum?

Gott hatte Abraham versprochen: „Ich will deine Nachkommen machen wie den Staub auf Erden … Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? … So zahlreich sollen deine Nachkommen sein“ (1.Mose 13,16+15,5).

Wir lesen: „Abram glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit“ (1.Mose 15,6).

Hier werden zum ersten Mal erwähnt: Glaube, Anrechnung, Gerechtigkeit!

Glaube führt dazu, dass Gott uns anrechnet, was wir nicht selbst besitzen: Gerechtigkeit, die aus Gott kommt!

Durch den Mund des Propheten Jesaja sagte der Herr: „Das ist das Erbteil der Knechte des Herrn, und ihre Gerechtigkeit kommt von mir, spricht der Herr“ (Jes.54,17).

Gerechtigkeit, die Gott anerkennt, kommt nicht von uns!

Sie kommt von IHM!

Doch wie kann ein gerechter Gott einen Sünder gerecht sprechen?

Die Antwort gab der Prophet Jesaja, denn er sagte: „Durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn ER trägt ihre Sünden“ (Jes.53,11).

Es war ein Gerechte, der uns, den Vielen, Gerechtigkeit verschaffte!

„Aber nicht verhält sich’s mit der Gabe wie mit der Sünde. Denn wenn durch die Sünde des Einen die Vielen gestorben sind, um wie viel mehr ist Gottes Gnade und Gabe den vielen überreich zuteil geworden durch die Gnade des einen Menschen Jesus Christus. … Denn das Urteil hat von dem Einen her zur Verdammnis geführt, die Gnade aber hilft aus vielen Sünden zur Gerechtigkeit. Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus. Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt. Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten. Das Gesetz aber ist dazwischen hineingekommen, damit die Sünde mächtig würde. Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden, damit, wie die Sünde geherrscht hat zum Tode, so auch die Gnade herrsche durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unsern Herrn“ (Röm.5,12-21).

Durch einen Menschen, Adam, kam die Sünde in die Welt und der Tod durch die Sünde!

Durch den Ungehorsam eines Menschen wurden die Vielen zu Sündern!

Durch die Sünde eines Menschen sind die Vielen gestorben!

Das Urteil, das über dem Einen ausgesprochen worden war, brachte die Verdammnis über alle Menschen!

Durch die Gnade des einen Menschen, Jesus Christus, wurde den vielen Gottes Gnade und Gabe überreich zuteil!

Die Gnade Jesu Christi hilft aus vielen Sünden zur Gerechtigkeit!

Die Rechtfertigung, die zum Leben führt, kommt durch die Gerechtigkeit des Einen – Jesus Christus!

Durch den Gehorsam des Einen werden die Vielen zu Gerechten!

Die, welche die Fülle der Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus!

Meine Gerechtigkeit kommt von Christus!

Durch seinen Gehorsam wurde ich zu einem Gerechten!

Gerechtigkeit ist ein Gabe, die ich empfangen habe und täglich empfangen!

Indem ich die Fülle der Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit empfange, herrsche ich im Leben!

So, wie die Sünde in mir geherrscht hat zum Tode, so herrscht nun in mir die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, meinen Herrn!

In seinem Brief an die Gläubigen in Korinth schrieb Paulus: „ER hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in IHM die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt“ (2.Kor.5,21).

Dieses Wort der Gerechtigkeit soll in unseren Herzen tief verankert sein:

Christus wurde zu meiner Sünde!

Ich wurde in IHM zu SEINER Gerechtigkeit!

Wer im Wort der Gerechtigkeit unerfahren ist, ist für den Widersacher eine leichte Beute: Er ist angreifbar, in seinem Gewissen verklagt und wird beherrscht von widerstreitenden Gefühlen und Empfindungen!

„Feste Speise ist für die Gereiften, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben“.

Feste Speise ist das, was der Schreiber danach sagt!

„Denn es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet worden sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und Anteil bekommen haben am Heiligen Geist und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt und dann abgefallen sind, wieder zu erneuern zur Buße, da sie für sich selbst den Sohn Gottes abermals kreuzigen und zum Spott machen. Denn die Erde, die den Regen trinkt, der oft auf sie fällt, und nützliche Frucht trägt denen, die sie bebauen, empfängt Segen von Gott. Wenn sie aber Dornen und Disteln trägt, bringt sie keinen Nutzen und ist dem Fluch nahe, sodass man sie zuletzt abbrennt. Obwohl wir so reden, ihr Lieben, sind wir doch überzeugt, dass es besser mit euch steht und ihr gerettet werdet. Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er vergäße euer Werk und die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient. Wir wünschen aber, dass jeder von euch denselben Eifer beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende, damit ihr nicht träge werdet, sondern die nachahmt, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben“ (Hebr.6,4-11).

Wir können es uns einfach machen, indem wir sagen, dass diese Warnung nicht wiedergeborenen Gläubigen gilt!

Die Übersetzer, die Luthers Übersetzung von 1545 revidierten, glaubten das offenbar auch, denn sie verbesserten: „Obwohl wir so reden, ihr Lieben, sind wir doch überzeugt, dass es besser mit euch steht und ihr gerettet werdet“.

Bei Luther hieß es aber: Wir versehen uns aber, ihr Liebsten, eines Besseren zu euch und dass die Seligkeit näher sei, ob wir wohl also reden“.

Unsere ewige Errettung ist uns heute nicht „näher“!

Wir haben sie längst empfangen und genießen sie an jedem neuen Tag!

Unsere Seligkeit aber, die wir beim Kommen Jesu Christi ererben werden, sie ist uns nahe!

Sind sie (die Engel) nicht allzumal dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit?“ (Hebr.1,14).

Wie wollen wir erklären, dass es sich bei Menschen, die einmal erleuchtet worden sind, Anteil bekommen haben am Heiligen Geist, geschmeckt haben die himmlische Gabe, das gute Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt, um Ungläubige handelt?

Würde der Schreiber von Ungeretteten sprechen, würde er nicht sagen: „Obwohl wir aber so reden, ihr Lieben, sind wir doch überzeugt, dass es besser mit euch steht …?

Ginge es um unsere ewige Errettung, würde der Schreiber auch nicht sagen: „Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er vergäße euer Werk und die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient.“

Unsere ewige Errettung ist nicht abhängig von unserem Werk!

Sie ist nicht abhängig von unserer Liebe!

Sie ist nicht abhängig von unserem Dienst!

Zweifellos ist das, wovon der Schreiber spricht, feste Speise, die sich nicht – wie Milch – so einfach schlucken lässt!

Können Menschen, die erleuchtet wurden, das gute Wort Gottes geschmeckt haben und teilhaftig wurden des Heiligen Geistes, ewig verloren gehen?

Nein!

Jesus hat gesagt: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen“ (Jh.5,24).

ER hat auch gesagt: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen“ (Jh.10,27-28).

Wahrheit ist auch, dass uns Jesus nicht von sich stößt, wenn wir zu IHM kommen (Jh.6,37).

Hat Jesus einem verurteilten Gewalttäter in den letzten Stunden seines Lebens Gottes Gnade verwehrt?

Hat er dem, der viele Jahre lang ohne Gott gelebt hatte, seine Vergebung verweigert, als dieser Reue zeigte?

Nein!

Jesus nahm einen ehemaligen Mörder mit ins Paradies, der in den letzten Stunden seines Lebens Buße tat!

Wieso also sollte Gott einem seiner Kinder seine Gnade und Vergebung verwehren, wenn es in seine Arme zurückkehrt – egal, wie weit es sich von ihm entfernt hatte!

Es wird für uns also keinen Tag geben, an dem wir unsere Buße nicht erneuern können!

Menschen, die erleuchtet worden sind, das gute Wort Gottes geschmeckt haben und teilhaftig wurden des Heiligen Geistes, können nicht ewig verloren gehen!

Sie können aber abfallen!

Sie können in Zeiten der Versuchung abfallen!

Sie können in Zeiten der Bedrängnis abfallen!

Menschen, die von Neuem geboren wurden, können vom Glauben abirren, wenn sie sich vom betrügerischen Reichtum blenden lassen und sich in „viele törichten und schädlichen Begierden“ verstricken, „welche Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis. Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet, und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen“ (1.Tim.6,9-10).

Menschen, die von Neuem geboren wurden, können abfallen, wenn sie den Lügen des Verklägers glauben und sich an Christus ärgern (Mt.11,6).

Doch ewig verloren gehen können sie nicht!

Was war mit dem Gemeindeglied, das in Korinth mit der Frau seines Vaters (seiner Stiefmutter) eine sexuelle Beziehung einging?

Paulus schrieb: „Ich habe beschlossen über den, der solches getan hat, wenn ihr in dem Namen unseres Herrn Jesus versammelt seid … soll dieser Mensch dem Satan übergeben werden zum Verderben des Fleisches, damit sein Geist gerettet werde am Tage des Herrn“ (1.Kor.5,1-5).

Der Mann, von dem die Rede war, wurde von der Gemeinschaft der Heiligen abgeschnitten!

Er wurde dem Satan übergeben – zum Verderben des Fleisches!

War er damit nicht „dem Fluch nahe“?

Doch ewig verloren war dieser Mensch nicht!

Er war und blieb ein Geretteter Jesu Christi!

„damit sein Geist gerettet werde am Tage des Herrn“.

Wovor wollte der Schreiber des Hebräerbriefs seine Adressaten warnen?

Er wollte darauf hinweisen, dass es gefährlich ist, in der Sünde zu verharren!

Ein Mensch, der von Christus abfällt und nicht zur Umkehr bereit ist, wird innerlich verdorren, wie eine Rebe verdorrt, die nicht mit dem Weinstock verbunden ist (Jh.15,6).

Diese Erfahrung bezeugte David, als er sagte: „Als ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine … Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird“ (Ps.32,3-4).

Wer von Christus abfällt und nicht zur Sinnesänderung bereit ist, tritt den Sohn Gottes mit Füßen, weil er dessen Opfer am Kreuz, das doch aus Liebe zu ihm geschah, zum Spott macht!

„So wie die Erde, die den Regen trinkt, der oft auf sie fällt, und nützliche Frucht trägt denen, die sie bebauen, empfängt Segen von Gott. Wenn sie aber Dornen und Disteln trägt, bringt sie keinen Nutzen und ist dem Fluch nahe, sodass man sie zuletzt abbrennt“.

Tag für Tag empfangen wir den Segen Gottes!

Tag für Tag vergibt er uns!

Tag für Tag bewahrt er uns, sorgt er für uns, tut er uns Gutes!

Tag für Tag schenkt er uns mit Christus alles, was er uns zu geben vermag!

Was aber, wenn der Segen, der wie Regen auf das Land fällt, keine Frucht bringt, die Gott wohlgefällig ist?

Was, wenn im Herzen eines Menschen nur Dornen und Disteln gedeihen, wo doch Frucht des Lebens aufwachsen soll?

Wollen wir, das über unserem Christenleben geschrieben steht: Keinen Nutzen für Gott und Menschen?

Es geht also nicht um ewige Errettung!

Es geht um Frucht, die Gott ehrt!

Es geht um Frucht, die Gottes Segnungen entspricht!

Es ist sehr ermutigend, dass uns der Schreiber des Hebräerbriefs danach zeigte, welche „nützliche Frucht“ Gottes Segen hervorbringt, denn er schrieb: „Wir aber sind, wenn wir auch so reden, im Hinblick auf euch, Geliebte, vom Besseren und zum Heil Dienlichen überzeugt. Denn Gott ist nicht ungerecht, euer Werk zu vergessen und die Liebe, die ihr zu seinem Namen bewiesen habt, indem ihr den Heiligen gedient habt und dient. Wir wünschen aber sehr, dass jeder von euch denselben Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende beweist, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben“ (Elberfeld).

Nützliche Frucht war zweifellos das Werk der Liebe, dass die Gläubigen dem Namen Jesus erwiesen haben, indem sie den Heiligen dienten!

Wenn der Schreiber des Hebräerbriefs sagt: „Wenn sie aber Dornen und Disteln trägt, bringt sie keinen Nutzen und ist dem Fluch nahe, sodass man sie zuletzt abbrennt“, dann redet er von dem Feuer, das unser Werk prüfen wird!

Davon redete Paulus, als er schrieb: „Der Tag des Gerichts wird’s klar machen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werkes ist, wird das Feuer erweisen“ (1.Kor.3,13).

Was der dreieine Gott in seinen Heiligen gewirkt hat, das wird bleiben: Gold, Silber, Edelsteine!

Kein Feuer kann diesem Werk etwas anhaben!

Alles aber, was von uns selbst stammt: Holz, Heu und Stroh, Dornen und Disteln, wird verbrennen!

„Feste Speise aber ist für die Gereiften, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben und Gutes und Böses unterscheiden können“.

Indem wir das Wort der Gerechtigkeit „gebrauchen“ und es im Glauben immer wieder anwenden, werden unsere „Sinne geübt“!

Unseren Gedanken und Empfindungen bleiben Christus zugewandt!

Auch die Entscheidung, was gut oder böse ist, treffen wir nicht allein!

Jesus, unser Herr, weiß besser, was gut für uns ist und was uns schadet!

„Wir wünschen aber, dass jeder von euch denselben Eifer beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben“.

 
Feedback | Sitemap | Impressum