Gott schuf uns Menschen mit einem Geist, einer Seele und einem Leib (1.Thess.5,23). Durch die umfassende Erlösung, die Jesus Christus vollbracht hat, kann Gott in uns Wohnung machen – der Vater, der Sohn und der Heilige Geist (Jh.14,23.16.20; Eph.4,6; Gal.2,20; Röm.8,9). Bei unserer Wiedergeburt wurde unser Geist, der zuvor tot war (Eph.2,1) neu geboren. Wir wurden zu Kindern unseres himmlischen Vaters, von IHM gezeugt (Jh.1,13). Das Leben, das aus Gott ist, wurde in uns eingepflanzt – in unseren Geist (Jh.10,10b; 1.Jh.5,12-13). Gottes Geist bezeugt nun mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind (Röm.8,16). Unser Leib, in dem – nach wie vor – die Sünde wohnt, ist tot und dem Verfall unterworfen. Unser Geist aber ist Leben, weil Christus in uns wohnt (Röm.8,10).

 

In unserem Geist wurde bereits Wirklichkeit, was Jesus uns verheißen hat: Wir sind vom Tod zum Leben hindurchgedrungen (Jh.5,24). In unserem innersten Sein – in unserem Geist – gibt es einen Brunnen, eine Quelle lebendigen Wassers, der nie versiegt und uns überall und zu jeder Zeit Erquickung anbietet (Jh.4,14), Hier wurden wir in Christus eingepfropft, hier sind wir der Wurzel und des Saftes des Ölbaums teilhaftig (Röm.11,17).

 

In diesem Bereich unseres Seins können wir bezeugen: Das Alte ist vergangen, alles ist neu geworden (2.Kor.5,17). Betrachten wir hingegen unsere Seele, können wir dies nicht immer sagen. Hier bedürfen wir noch der Errettung, die in unserem Geist bereits Wirklichkeit geworden ist, weshalb das Ziel unseres Glaubens darin besteht, die „Errettung unserer Seele“ zu erlangen (1.Petr.1,9 Elberfeld). Christus will in uns – in unserer Seele – Gestalt gewinnen (Gal.4,19). Es trifft zu, dass wir, die wir in Christus sind, auch zu seiner Fülle gebracht wurden (Kol.2,10). Doch ob diese Fülle auch unser Denken, Fühlen und Wollen durchdringt, ist unserer fortwährenden Entscheidung überlassen. Bleiben wir in Christus und ER in uns, bringen wir viel Frucht (Jh.15,4-5). Dann wird Christus durch uns verherrlicht (Phil.1,20-21a). Dann werden wir innerlich erneuert (2,Kor.4,16).

 

Das Leben Jesu, das wir in unserem Geist überfließend empfangen haben, ist unser Schatz in „irdenen Gefäßen“ (2.Kor.4,7). Doch es ist Gottes Wunsch und Wille, dass dieses Leben, auf dem allein sein Wohlgefallen ruht (Lk.3,22) fortwährend unsere Seele – unser Denken, Fühlen und Trachten – durchdringen kann. Immer dann, wenn dies geschieht, sind wir reinen Herzens – dann können wir Gott schauen (Mt.5,8; Jh.14,19b).

 

Unser Geist wurde zum Zentrum unseres Seins, zur Schaltstelle Gottes in uns, von wo ER uns regieren, leiten und mit sich selbst durchdringen will. Dieses Wirken Gottes nennt die Bibel Heiligung (1.Thess.5,23). Ihr sollen wir nachjagen, da wir den Herrn ohne Heiligung nicht sehen werden (Hebr.12,14). Wir sind ein Tempel des Heiligen Geistes (1.Kor.3,16), wobei unser Geist das Allerheiligste und unsere Seele das Heilige ist. Unser Leib stellt den Vorhof dar, durch den wir mit der physischen Welt verbunden sind. Ein Mensch, der nur seinen Lüsten und Begierden unterworfen ist, lebt in „Ägypten“ (Eph.2,2-3) Er ist ein Sklave „Pharaos“. Ihn nennt die Bibel den „natürlichen“ Menschen, der von Gottes Geist nichts vernimmt und für den die Dinge Gottes eine Torheit darstellen (1.Kor.2,14). Ein Mensch, der das Blut des Lammes für sich in Anspruch genommen und „Ägypten“ verlassen hat, dennoch aber sein Eigenleben führt, lebt und wandelt in der „Wüste“ (Jer.17,5-6). Von ihm spricht die Bibel, wenn sie vom „fleischlichen“ Menschen redet (1.Kor.3,3) Ein Mensch, der unter der Herrschaft des Geistes lebt, wandelt im „Guten Land“. Ihn bezeichnet die Bibel als den „geistlichen“ Menschen (1.Kor.2,15).

 

Wenn wir Christus in unser Herz und Leben aufgenommen haben (Jh.1,12), ist unsere Seele noch nicht so umfassend und tief greifend erlöst, wie es unser Geist ist. Im Gegenteil, hier können wir nach wie vor in Feindschaft zu Gott leben (Röm.8,7), dann nämlich, wenn wir die Dinge des Fleisches sinnen, was unweigerlich den Tod zur Folge hat – Trennung von der Quelle des Lebens, die in unserem Geist ist. Deshalb warnt uns Gottes Wort eindringlich davor, in unser Fleisch zu säen, weil dies immer Verderben mit sich bringt (Gal.6,7-8a). Völlig anders ist es, auf den Geist zu säen, d.h. die Dinge des Geistes zu sinnen. Beschäftigen wir uns mit den Dingen des Geistes, ernten wir ewiges Leben (Gal.6,8b). Eins mit Gottes Geist können wir auch die Handlungen des Fleisches töten (Röm.8,13b). Wir sinnen die Dinge des Geistes, wenn wir in Christus bleiben (Jh.15,4-5) und in seiner Rede (Jh.8,31-32, wenn wir die Wahrheit festhalten und bekennen (Eph.4,15 Elberfeld), wenn wir in der Liebe Jesu bleiben (Jh.15,9), in seiner Freude und in seinem Frieden (Phil.4,4.7).

 

Christus, der in unserem Geist lebt, will sich Tag für Tag in unsere Seele – unser Denken, Fühlen und Wollen – hinein ausbreiten. Doch dabei steht ER in unserem Herzen nicht selten vor verschlossenen Türen. Dann beginnt ein Kampf mit offenem Ausgang, den nicht der HERR, sondern wir entscheiden (Offb.3,20; Gal.5,15). Verbünden wir uns mit unserem Fleisch, so z.B. wenn wir uns sorgen, ärgern oder stolzen Gedanken anhängen, gewinnt das Fleisch – unsere gefallene Natur – die Oberhand. Dann verliert der Geist die Herrschaft über uns! Dann ziehen wir uns in das „Unsere“ zurück. Dann lassen wir Jesus, der in unserem Geist wohnt, allein (Jh.16,32). Sobald wir aber dem Werben des Geistes in uns Raum geben und mit IHM zusammen arbeiten, verliert das Fleisch seine Dominanz und Anziehungskraft, dann triumphiert Christus in uns. Dann wandeln wir durch den Geist! Die Frucht solchen Wandels ist Leben und Friede (Röm.8,6b).

 

So wie sich Christus, unser Herr, unablässig in unsere Seele hinein ausbreiten und in unserem Herzen wohnen will (Eph.3,17), so ist der Widersacher unserer Seele fortwährend darauf gerichtet, zu würgen, zu stehlen und zu verschlingen (Jh.10,10a; 1.Petr.5,8). Doch immer dann, wenn wir Christus in unserem Geist anhängen (1.Kor.6,17b) und durch den Geist wandeln, kann uns der Böse nicht antasten (1.Jh.5,18).

 

Wenn wir also im Geist Leben haben, dann lasst uns auch durch den Geist wandeln, damit wir etwas sein können zum Lob der herrlichen Gnade unseres Herrn Jesus Christus (Gal.5,25; Eph.1,6). Der, der in uns ist, ist größer und mächtiger, als der, der in der Welt ist (1.Jh.4,4; Kol.1,27). Eins mit Christus, dem Wunderbaren und Herrlichen, dem Fürst des Lebens, sind wir ein unschlagbares, unüberwindliches Team.

 
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