"Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an." Psalm 73,23-24

 

Wer kennt sie nicht: Menschen, die viel von sich halten und gerne im Mittelpunkt stehen. Wo sie auftreten, ernten sie Bewunderung und Anerkennung. Sie sind gewandt und sparen nicht mit Worten. Sogar wenn sie sich ihrer gottlosen Taten rühmen, widerspricht ihnen keiner.

Der Psalmist Asaf wurde angesichts solcher Überheblichkeit und dreister Anmaßung ärgerlich, ja, er geriet sogar in eine ernste Glaubenskrise, denn er bekannte: "Ich wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten. Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen, als ich sah, dass es den Gottlosen so gut ging. Denn für sie gibt es keine Qualen, gesund und feist ist ihr Leib. Sie sind nicht in Mühsal wie sonst die Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt. Darum prangen sie in Hoffart und hüllen sich in Frevel. Sie brüsten sich wie ein fetter Wanst, sie tun, was ihnen einfällt. Sie achten alles für nichts und reden böse, sie reden und lästern hoch her. Was sie reden, soll vom Himmel herab geredet sein, was sie sagen, das soll gelten auf Erden ... Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche? Ich bin doch täglich geplagt, und meine Züchtigung ist alle Morgen da."

 

Warum, so fragte sich Asaf, demütige ich mich täglich vor Gott? Warum wehre ich stolzen Gedanken? Warum wäge ich jedes meiner Worte ab? Warum lasse ich meine Augen nicht ungezügelt umherstreifen? Warum verschließe ich meine Ohren vor losem Geschwätz, wenn jene, die gottlos leben, angesehener und erfolgreicher sind, als ich es bin?

Was war geschehen? Asaf verglich den Lebenswandel seiner Mitmenschen mit seinem eigenen und verlor dabei den lebendigen Gott aus den Augen! Anstatt den Blick auf das Ewige zu richten, ließ er sich von den Maßstäben dieser Welt beeindrucken.

 

Wenn andere prahlen und sich stolz gebärden, wenn sie große Reden führen und ihre eigenen Leistungen hervorheben, bleiben wir davon nicht unberührt. Auch in uns gibt es ein Verlangen nach Anerkennung, das Streben nach Einfluss und Macht. Und da wir Tag für Tag von Menschen umgeben sind, die sich nicht in Bescheidenheit und Zurückhaltung üben, bleibt es nicht aus, dass wir uns mit ihnen vergleichen. Dann dauert es nicht lange, bis wir neidisch und unzufrieden werden. Plötzlich glauben wir sogar, benachteiligt zu sein.

 

Asaf kam zu der Erkenntnis, dass es für seine Fragen nur eine Lösung gab - er musste den lebendigen Gott um Klarheit bitten. Er sagte: "So sann ich nach, ob ich's begreifen könnte, aber es war mir zu schwer, bis ich ging in das Heiligtum Gottes ..."

Im Heiligtum, in der Gegenwart Gottes, wurden Asaf die Augen geöffnet. Der Herr zeigte ihm seine Sicht der Dinge! Asaf durfte in das Ewige schauen! Dabei erkannte er, wie töricht seine Überlegungen waren - und wie kurzsichtig.

Ihm wurde offenbart, wie jene enden, die heute ihren eigenen Weg gehen und nicht nach dem Herrn fragen: "Wie werden sie so plötzlich zunichte. Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken."

Asaf sah aber auch, welches Ende ihm selbst beschieden war, denn er sagte: "Du ... nimmst mich am Ende mit Ehren an." Er erkannte auch, dass über seinem Leben ein göttlicher Plan waltete, denn er bezeugte: "Du leitest mich nach deinem Rat!"

 

Welch großartige Tatsache: Über dem Leben derer, die an Christus glauben, steht ein göttlicher Ratschluss. Gott leitet uns gemäß seinem Plan, der gut, vollkommen und ewig ist. Der Prophet Jesaja bezeugte: "Sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus." Die Schrift lässt uns sogar wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind."

 

In der Gemeinschaft mit Gott wurde Asaf nicht nur offenbart, was am Ende seines irdischen Lebens geschehen würde. Er erkannte auch, was gegenwärtig geschah, denn er sagte: "Du hältst mich bei meiner rechten Hand!"

Gott, unser Vater, leitet uns nicht mittels einiger kluger Ratschläge, wie es die Ratgeber dieser Welt tun. Zwischen ihm und uns besteht auch keine Kluft, denn Christus verheißt uns: "Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." Jesus, der gute Hirte, führt uns nicht nur sicher an seiner Hand, er sagt sogar: "Niemand wird sie (meine Schafe) aus meiner Hand reißen!"

Asafs Hand ruhte in der starken Hand Gottes, der ihn fest hielt und sicher führte! Mehr noch: Gott, der Herr, war zu seinem Trost und zu seinem Anteil geworden, der unvergänglich und unzerstörbar ist. So konnte er sagen: "Dennoch bleibe ich stets an dir ... Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachten, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil ... Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setzte auf Gott den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun."

 

Es waren diese Antworten, die Asaf in der Gegenwart Gottes offenbart wurden. So konnte er freudig bezeugen: "Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind."

 

Jesus Christus ist der Trost derer, die ihn kennen und reinen Herzens sein wollen. Während du in sein Angesicht blickst, wird er dir die Nichtigkeit und Vergänglichkeit dieser Welt zeigen. In seiner Gegenwart wirst du auch von falschen Motiven und selbstsüchtigem Streben befreit. Der Herr wird dich auch an den Tag erinnern, an dem er, der gerechte Richter, alle Gottlosigkeit zunichte machen wird. Dir aber wird er, weil du auf ihn wartest, zum ewigen Heil erscheinen!

Vergleiche dich nicht mit anderen Menschen! Der Weg, den dich dein himmlischer Vater führt, ist einzigartig und mit keinem anderen Weg zu vergleichen - weil du einzigartig bist.

 

Danke Jesus, deinem Retter, dass deine Füße heute nicht auf schlüpfrigem Boden stehen. Am Ende deines Lebens steht nicht das Erschrecken, sondern der Herr aller Herren. Er erwartet dich und wird dich in Ehren aufnehmen! Heute leitet er dich nach seinem ewigen Ratschluss. Sein Plan für dein Leben ist gut und sein Wille vollkommen. Solange er bei dir ist, bist du sicher und geborgen. Er hält dich bei deiner rechten Hand! Er selbst ist deines Herzens Trost und dein Teil. Das aber soll deine Freude sein, dass du dich zu ihm hältst und deine Zuversicht auf ihn setzt. Vor seinem Angesicht wirst du mit überfließender Freude und ewiger Wonne erfüllt.

 

Ps.73,1-28; Jes.28,29; Röm.8,28; Mt.28,20; Jh.10,28; Ps.139,9-10; Jud.14-15.24-25

 
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