„Glückselig, der liest und die hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist! Denn die Zeit ist nahe“ (Offb.1,3).
In seiner Einleitung zum Buch der Offenbarung nannte Johannes, der Jünger Jesu, zwei Gründe, warum wir dieses Buch lesen sollen: Wer die Worte der Weissagung hört, der wird glückselig sein, denn hier erfährt man, „was ist und was geschehen soll danach“ (Offb.1,19).
„Glückselig, der liest und die hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist! Denn die Zeit ist nahe.“
Wenn wir lesen oder hören, was hier geschrieben steht, werden wir deshalb glückselig sein, weil wir dadurch großen Trost, viel Hoffnung und Zuversicht für unser Hier und Heute empfangen können; gleichzeitig aber auch, weil wir erfahren, wie die Geschichte Gottes mit uns, der Braut des Lammes, weitergehen und enden wird!
Johannes betonte auch, dass wir das, was wir hier lesen oder hören, bewahren sollen, „denn die Zeit ist nahe.“ Damit machte er deutlich, dass das, was uns im letzten Buch der Bibel offenbart wird, hochaktuell ist und schon morgen seinen Anfang nehmen kann! Deshalb sollen unsere Herzen vorbereitet sein!
Johannes hatte die Anweisung erhalten: „Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden“ (Offb.1,11). Wir erfahren also, dass dieses Buch nicht an Menschen gerichtet ist, die Jesus nicht kennen, sondern an die, die IHN in ihr Herz und Leben aufgenommen haben und Glieder SEINER Gemeinde sind!
„Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! IHM, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, IHM sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (Offb.1,4-6).
Was berühren wir, wenn wir unser Herz dem zuwenden, „der da ist und der da war und der da kommt“?
Wir berühren „die Gnade“, die mit uns ist und „den Frieden“, der von IHM ausgeht!
Wen erkennen wir, wenn wir „von Jesus Christus hören, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen von den Toten und Herr über die Könige auf Erden“?
Wir erkennen den, „der uns liebt und uns erlöst hat von unsren Sünden mit SEINEM Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, SEINEM Vater“.
Dann hören wir einen Jubelruf, der unseren Blick himmelwärts richtet und uns mitjubeln lässt: „Siehe, ER kommt mit den Wolken, und es werden IHN sehen alle Augen und alle, die IHN durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde. Ja. Amen“ (Offg.1,7).
Kein Tag sollte vergehen, an dem wir uns nicht darüber gefreut haben, dass „ER kommt!“
Für Menschen, die den Herrn der Herrlichkeit abgelehnt habe, wird es ein Tag des Schreckens sein, denn sie alle haben IHN durchbohrt und Gott dafür nicht um Vergebung gebeten!
Für uns aber, die wir auf IHN warten, wird dieser Tag ein Tag des Triumphes sein, denn wenn unser Herr und König erscheinen wird, dann werden wir mit IHM erscheinen, gemäß SEINEM Versprechen: „Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit IHM in Herrlichkeit“ (Kol.3,4).
Wir wissen nicht, wie viele Tage Johannes auf der Insel Patmos verbracht hatte, in denen sich nichts Besonderes ereignete. Doch dann geschah Unvorstellbares!
Johannes berichtete: „Ich war an des Herrn Tag im Geist, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie von einer Posaune …“ (Offb.1,9 Elberfeld).
Als sich der Jünger Jesu umdrehte, um zu sehen, wer mit ihm redete, „sah er sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohnes gleich“ (Offb.1,10-13).
Johannes sah den erhöhten und verherrlichten Menschensohn, wie er IHN noch nie zuvor gesehen hatte: „Seine Augen waren wie eine Feuerflamme, SEINE Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, SEINE Stimme war wie großes Wasserrauschen, aus SEINEM Mund ging ein scharfes zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Macht“ (Offb.1,14-16).
Als der Jünger daraufhin wie tot zu Boden fiel, legte Jesus SEINE rechte Hand auf ihn und sagte: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle“ (Offb.1,17-18).
Warum stellte sich der Auferstandene Christus SEINEM Jünger in einer Größe und Erhabenheit vor, die so himmlisch und machtvoll war, dass der Jünger Jesu berichtete: „Und als ich IHN sah, fiel ich zu SEINEN Füßen wie tot“ (Offb.1,17).
Der, den Gott beauftragt hat, seinen ewigen Vorsatz zu erfüllen, ist nicht mit dem zu vergleichen, der einst in Galiläa umherging und das Gnadenjahr des Herrn verkündigte!
Nach SEINER Auferstehung war der Menschensohn „zu einem lebendig machenden Geist“ geworden (1.Kor.15,45b Elberfeld).
Nach SEINER Himmelfahrt war ER „in SEINE Herrlichkeit eingegangen“ (Lk.24,26).
Gott hatte IHN zum „Herrn und Christus gemacht“ (Apg.2,36).
Der, der sich zuvor „selbst erniedrigt hatte“, war von Gott „erhöht“ worden! ER hatte den Namen bekommen, „der über allen Namen ist“ (Phil.2,9) und war „zum Haupt über alles eingesetzt worden“ (Eph.1,20-22).
Der Vater der Herrlichkeit hatte IHM alles „unter SEINE Füße getan“.
Der Menschensohn „hatte sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe und war zum Erben über alles eingesetzt worden“ (Hebr.1,2-3).
Damit hatte Gott eine Verheißung erfüllt, die ER durch den Mund Davids ausgesprochen hatte: „Ich habe meinen König eingesetzt … Du bist mein Sohn … Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum. Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen, wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen“ (Ps.2,6-9).
Der, der sich seinem Jünger Johannes im Buch der Offenbarung zeigte, war jetzt „König aller Könige und Herr aller Herren“ (Offb.19,16). IHM war „alle Gewalt gegeben worden – im Himmel und auf Erden“ (Mt.28,18).
Danach lesen wir, was Jesus sieben Gemeinden zu sagen hatte! Obwohl jede Gemeinde in der Provinz Asien ansässig war, war keine Gemeinde wie die andere!
Jede Gemeinde besaß eine eigene Prägung! Jede Gemeinde hatte andere Herausforderungen zu bestehen! Jede Gemeinde ließ in dem, was gelehrt und verkündigt wurde, einen anderen Schwerpunkte erkennen!
Deshalb erhielt jede Gemeinde einen eigenen Brief von dem, „der inmitten der Gemeinde wandelt“ (Offb.1,13) und der „Erzhirte“ der Schafe ist (1.Petr.5,4).
„Nach diesem sah ich: Und siehe, eine Tür, geöffnet im Himmel, und die erste Stimme, die ich gehört hatte wie die einer Posaune, die mit mir redete, sprach: Komm hier herauf! Und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss. Sogleich war ich im Geist: Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer.“ (Offb.4,1-5 Elberfeld).
Unzählige Menschen haben vergeblich versucht, die Zukunft zu deuten!
Wir wissen, was geschehen wird!
Wir kennen einen Mann, den Gott eingeladen hat, in den Himmel zu steigen, um ihm zu zeigen, was zukünftig geschehen wird!
Alles, was dieser Mensch gesehen hat, hat er aufgeschrieben, um es uns wissen zu lassen!
Wir wissen, wie alle Bosheit und Gottlosigkeit enden wird!
Wir wissen, dass einer kommt, der gerecht richten wird!
Wir wissen, dass einer kommt, der alles neu macht!
Wir haben einen neuen Himmel, eine neue Erde und die Stadt Gottes gesehen, in der nichts Böses wohnen wird!
Wir haben unsere Zukunft gesehen!
Wir haben unsere Vollendung gesehen!
Wir haben die Ewigkeit gesehen!
„Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer.“
Unser Wissen und Erkennen ist nur Stückwerk (1.Kor.13,9+12).
Aber der, der auf dem Thron sitzt, weiß alles, erkennt alles und vermag alles!
Doch wer unter allen Menschen ist würdig, SEINEN Ratschluss auszuführen! Wer ist qualifiziert, Gottes Plan zu vollenden?
Als diese Frage gestellt wurde, gab es nur einen, der dafür infrage kam: „der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids!“
Johannes „sah mitten zwischen dem Thron … ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.“
Alle, die Zeugen dieses himmlischen Geschehens waren, beugten vor diesem Lamm ihre Knie und sangen: „Du bist würdig … du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.“
Wir erfahren, was bereits geschehen ist – und noch geschehen muss: Jesus Christus, das Lamm Gottes, das geschlachtet wurde, hat uns „mit SEINEM Blut für Gott erkauft“. ER hat uns unserm Gott „zu Königen und Priestern gemacht“. Eines aber ist noch nicht geschehen: „sie werden herrschen auf Erden“.
Was muss geschehen, damit sich auch diese Verheißung erfüllt?
Der, der würdig befunden worden war, unsre Erlösung zu vollbringen, „dem Tode die Macht zu nehmen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht zu bringen“ (2.Tim.1,10), der wurde auch für würdig befunden, Gottes ewigen Plan und Vorsatz zu vollenden, gemäß der Verheißung: „Den muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat“ (Apg.3,21 Elberfeld).
Die Braut Christi wartet auf ihren Bräutigam und ruft: „Komm“ (Offb.22,17).
Wir warten auf die volle Sohnschaft – „die Erlösung unseres Leibes“ (Röm.8,23; Phil.3,20-21).
„Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnen“ (2.Petr.3,13).
„Die ganze Schöpfung, jede Kreatur, wartet auf die Offenbarwerdung der Söhne Gottes“ (Röm.8,19-21).
Märtyrer warten und fragen: „Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?“ (Offb.6,9-10)
Wir alle warten auf die Zeit, in der es keine Tränen, kein Leid, kein Geschrei, kein Schmerz und keinen Tod mehr geben wird (Offb.21,4).
Würde dieses Warten jemals enden, wenn es das „Löwen-Lamm“ nicht gäbe?
Nur ER „ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob“ (Offb.5,12).
Unser himmlischer Vater will, dass wir wissen und erkennen, dass SEIN Werk in den besten Händen ist, gemäß SEINER Verheißung, die ER Jesaja gegeben hat: „Wenn ER SEIN Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird ER Nachkommen haben und in die Länge leben, und des Herrn Plan wird durch SEINE Hand gelingen. Weil SEINE Seele sich abgemüht hat, wird ER das Licht schauen und die Fülle haben. Und durch SEINE Erkenntnis wird ER, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn ER trägt ihre Sünden. Darum will ich IHM die Vielen zur Beute geben, und ER soll die Starken zum Raube haben, dafür dass ER sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und ER die Sünden der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten“ (Jes.53,10-12).
Unser Gott will, dass wir erkennen, dass Jesus Christus – das Löwen-Lamm – im Zentrum des Geschehens steht – jetzt und an jedem Tag, der folgen wird!
Würden wir das nicht wissen, könnten wir alle weinen, so wie Johannes geweint hat, als für einen kurzen Augenblick niemand für würdig erfunden wurde, das Buch mit den sieben Siegeln zu öffnen!
Doch dann wurde ihm gesagt? „Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel“ (Offb.5,1-6).
Du sollst wissen, dass Jesus Christus nicht nur würdig erfunden wurde, deine und meine Sünden hinwegzunehmen und dir und mir vor Gott Gerechtigkeit zu schaffen; ER, der Wunderbare Gottes- und Menschensohn, wurde auch würdig befunden, Gottes Plan für dein Leben siegreich zu vollenden! Durch SEINE Hand wird es gelingen!
Mit SEINEN „sieben Augen“ bleibt IHM nichts verborgen!
Mit SEINEN „sieben Hörner“ kann IHM kein Feind widerstehen!
Mit „sieben Geistern“, die von IHM ausgehen, kann das „Löwen-Lamm“ überall anwesend sein – an jedem Ort und in jedem Winkel dieser Erde –, um „ein Licht anzuzünden“ (Lk15,8) Wahrheit zu offenbaren, Hoffnung zu wecken und Durstigen lebendiges Wasser zu geben!
Wer das heutige Weltgeschehen betrachtet, wird vielleicht fragen: Wie lange noch, Herr, lässt du die Gottlosen gewähren?
Auch David war deshalb bekümmert und betete: „Hilf Herr! Die Heiligen haben abgenommen, und Gläubige sind wenige unter den Menschenkindern. Einer redet mit dem andern Lug und Trug, sie heucheln und reden aus zwiespältigem Herzen. Der Herr wolle ausrotten alle Heuchelei und die Zunge, die hoffärtig redet, die da sagt: Durch unsere Zunge sind wir mächtig, uns gebührt zu reden! Wer ist der Herr? Weil die Elenden Gewalt leiden und die Armen seufzen, will ich jetzt aufstehen, spricht der Herr, ich will Hilfe schaffen dem, der sich danach sehnt“ (Ps.12,1-6).
Jeder, der sich danach sehnt und darauf wartet, dass Gott das „Toben der Heiden und Murren der Völker“ beendet (Ps.2,1), soll folgendes wissen: Johannes sah, wie die Gerichte Gottes über die Erde gingen, und er hörte einen Engel sagen: „Gerecht bist du, der du bist und der du warst, du Heiliger, dass du dieses Urteil gesprochen hast“ (Offb.16,5).
Alle Menschen, Gerechte wie Ungerechte, sollen wissen, dass dem Gnadenjahr des Herrn „ein Tag der Vergeltung“ folgen wird (Jes.61,2).
Dann werden alle Gottlosen zu den Bergen und Felsen sagen: „Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn es ist gekommen, der große Tag ihres Zorns und wer kann bestehen?“ (Offb.6,15-17).
Johannes sah den Fall Babylons, „der Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden … durch deren Zauberei alle Völker verführt worden waren“ (Offb.17,5; 18,23).
Johannes sah, wie „das Tier“ und „der Drache“ gestürzt und „in den feurigen Pfuhl geworfen wurden“ (Offb.19,20; 20,10).
Er sah „die Hochzeit des Lamm“ und die geschmückt Braut (Offb.19,7-9).
Johannes sah „einen neuen Himmel und eine neue Erde“ (Offb.21,1)
Er sah „die heilige Stadt, das neue Jerusalem“ (Offb.21,2).
Zuletzt hörte Johannes „den Geist und die Braut“ rufen: „Wen da dürstet, der komme und trinke das Wasser des Lebens umsonst“ (Offb.22,17).
Johannes war, als sich der Himmel über ihm auftat, ein Verbannter! Er schrieb: „Ich, Johannes, … war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus “ (Offb.1,9).
Doch Johannes war nur äußerlich ein Verbannter – in seinem Geist war er ein freier Mann, der in den Himmel steigen, in der Wüste eine Stadt besichtigen oder auf einen hohen Berg steigen konnte (Offb.1,10; 4,1-2; 17,3+18; 21,10).
Während Johannes die Teilhabe an vielem verwehrt war, hatte er ungehindert Anteil an dem, was für einen Jünger Jesu größere Bedeutung hat, denn er schrieb: „Ich, Johannes, euer Bruder und Mitteilhaber an der Bedrängnis und am Königtum und am Ausharren in Jesus, war auf der Insel, die Patmos genannt wird, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen“ (Offb.1,9 Elberfeld).
Johannes war ein freier Mann! Jesus hatte ihn davon befreit, der Größte sein zu wollen! Er träumte auch nicht mehr davon, im Reich Gottes neben Jesus zu sitzen! Nein! Diesen Mann gab es nicht mehr!
Der Jünger Jesu, der dem Herrn der Herrlichkeit dreieinhalb Jahre nachgefolgt war, der Mann, der Großes gesehen und Unfassbares erlebt hatte, stellte sich seinen Adressaten nicht als der „Überapostel“ vor! Nein! Jesus Christus hatte in Johannes ein Werk der Erneuerung und Umwandlung getan!
Deshalb schrieb er: „Ich, Johannes, euer Bruder! … Ich, Johannes, ein Mitteilhaber.“
Ich, Johannes, ein Mitteilhaber am Königtum, wie jeder Gläubige es ist!
Ich, Johannes, ein Mitteilhaber an der Bedrängnis, wie auch ihr sie erlebt!
Ich, Johannes, ein Mitteilhaber am Ausharren in Jesus, genau so, wie auch ihr in Jesus ausharrt!
Viermal lesen wir, dass Johannes sagte: „Ich war im Geist …“ oder „ER führte mich im Geist“
„Ich war an des Herrn Tag im Geist, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie von einer Posaune …“ (Offb.1,10 Elberfeld).
„Komm hier herauf! Und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss. Sogleich war ich im Geist …“ (Offb.4,1-2 Elberfeld).
„Und er führte mich im Geist hinweg in eine Wüste; und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das voller Lästernamen war“ (Offb.17,3).
„Und er führte mich im Geist hinweg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie aus dem Himmel von Gott herabkam“ (Offb.21,10-11).
Was will uns unser himmlischer Vater dadurch zeigen?
Während Johannes mit beiden Füßen auf der Erde stand, war sein wiedergeborener Geist mit dem Himmel verbunden!
Deshalb konnte er Ereignisse sehen, die noch in der Zukunft lagen und Worte hören, die der „natürliche Mensch“ nicht hören kann.
Wer weiß, was in Gott ist? Nur Gott allein! Doch weil ER durch SEINEN Geist in uns wohnt, kann ER uns Wahrheiten erkennen lassen, die ein Mensch, in dem Gottes Geist nicht wohnt, nicht erkennen kann (1.Kor.2,10-15).
Es ist für uns von großer Bedeutung, dass wir täglich erkennen, dass wir durch unseren wiedergeborenen Geist mit dem Himmel verbunden sind!
Davon hatte Jesus gesprochen, als ER zu SEINEN Jüngern sagte: „Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen“ (Jh.1,51).
Ich war im Geist … und hörte! Ich war im Geist … und sah! ER führte mich im Geist hinweg … und zeigte mir!
Kein Mensch kann die eigene Befindlichkeit hinter sich lassen!
Kein Mensch kann in einem Augenblick seinen Stimmungen und Launen entfliehen!
Kein Mensch kann seine Sorgen und Ängste abstreifen, wie man Staub von der Jacke streift!
Doch mit unserem wiedergeborenen Geist können wir in den Himmel steigen!
Wer erleben will, wie „seine Klage in einen Reigen verwandelt wird“, der erkenne, wie machtvoll Christus in SEINEM wiedergeborenen Geist ist!
Wer erleben will, wie ihm „der Sack der Trauer ausgezogen und er mit Freude gegürtet wird“, der erkenne, wie herrlich Christus in seinem wiedergeborenen Geist ist (Ps.30,12),
Hier, in unserem wiedergeborenen Geist, lebt der, den Gott „mit Freudenöl übergossen hat“ (Ps.45,8).
Hier, in unserem wiedergeborenen Geist, sind wir „in Christus“.
Hier sind wir eine neue Schöpfung! Hier ist das Alte vergangen! (2.Kor.5,17).
Hier, in unserem wiedergeborenen Geist, sind wir „vom Tod zum Leben hindurchgedrungen“ (Jh.5,24).
Hier, in unserem wiedergeborenen Geist, ist der Brunnen, aus dem fortwährend lebendiges Wasser quillt (Jh.4,14).
Hier, in unserem wiedergeborenen Geist, können wir Christus anhängen und eins mit IHM sein (1.Kor.6,17).
Unser „Geist ist Leben“, weil Christi Geist in unserem Geist Leben ist (Röm.8,9-10).
In unserem wiedergeborenen Geist sind wir „himmlisch“ (1.Kor.15,48).
Lebe und wandle nicht in deinen eigenen Gedanken und Gefühlen – „lebe und wandle im Geist“ (Gal.5,16+25).
In, durch und mit deinem wiedergeborenen Geist kannst du in den Himmel steigen und alles hinter dir lassen, was dich bekümmert und beschwert!
Fürchte dich nicht! Entrüste dich nicht!
„Steige herauf im Geist“ und lass dir deine Tränen abwischen!
„Steige herauf im Geist“ und sei dort, wo der Tod dich nicht erreichen kann!
„Steige herauf im Geist“ und lass dein Leid, dein Geschrei und deinen Schmerz hinter dir!
„Steige herauf im Geist“ und lass den, der auf dem Thron sitzt, „alles neu machen“ (Offb.21,4-5).
„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit deinem Geist“.