Du sollst nicht begehren!

„Und der Herr redete alle diese Worte: … Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat“ (2.Mose 20,17).

Du sollst nicht begehren!

Was soll ich nicht begehren?

Alles, was mein Nächster besitzt!

Alles, was ihm gehört: Seine attraktive Frau, seine gut erzogenen Kinder, sein Haus im Grünen, seinen gut bezahlten Job, sein neues Auto, seinen Erfolg, seinen Charme, seine Beliebtheit, seine Energie und Vitalität, seinen Verstand und seinen Scharfsinn, seine Sommerbräune und sein gutes Aussehen!

Du sollst nicht begehren!

Woher kommt die Begierde?

Wie kam sie in unsere Welt?

Die Begierde entstand im Herzen eines Engelsfürsten, der nicht länger mit dem zufrieden war, was ihm Gott zugemessen hatte!

„Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern ... Du dachtest in deinem Herzen: Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen ... Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten“ (Jes.14,12-14).

Es war diese anmaßende Begierde, höher sein zu wollen als alle anderen, sogar höher als Gott, das einen glänzenden, schirmenden Cherub zum Vater aller teuflischen Begierden werden ließ!

Und es war dieses, sein eigenes Begehren, das er in das Herz des Menschen pflanzte!

„Ihr werdet sein wie Gott!“

Begierde ist das Ergebnis eigener Unzufriedenheit!

Das, was ein anderer besitzt, erscheint mir begehrenswerter, als mein eigener Besitz!

Aufsteigen wollen, immer höher, um andere überragen und beherrschen zu können!

Das Gespräch mit der Schlange hatte nicht lange gedauert, doch nachdem sie zu der Frau gesagt hatte: „Gott weiß: an dem Tage, an dem ihr davon (von der verbotenen Frucht) esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist“, wird uns berichtet: „Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß“ (1.Mose 3,1-6).

Was die Frau bei ihrer Unterhaltung mit der Schlange erkannt hatte, „war eine Lust für die Augen“.

Mehr noch: Sie verspürte eine starke „Verlockung“!

In ihr wurde ein Begehren geweckt!

Ja, das wollte sie: Sie wollte klug sein, vielleicht sogar klüger als ihr Mann, der alle Entscheidungen traf und immer das Sagen hatte!

Sie wollte selbst entscheiden können, was richtig und falsch, gut und böse war, ohne Gott fragen zu müssen!

Die Begierde, die Kains Herz erfüllte, lechzte nach Anerkennung!

Doch dann, als er sah, dass es sein Bruder Abel war, der Gottes Gunst und Wohlgefallen erntete, wurde er zornig!

Auch Gottes ernste Warnung vermochte den Zorn Kains nicht zu besänftigen: „Wenn du gut handelst, kannst du frei aufblicken. Wenn du aber nicht gut handelst, lauert die Sünde an der Tür, und nach dir steht ihre Begier, du aber sollst Herr werden über sie“ (Züricher).

Wir lesen: „Darauf redete Kain mit seinem Bruder Abel. Und als sie auf dem Feld waren, erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und schlug ihn tot“ (1.Mose 4,2-8).

Wir können also erkennen, dass die Begierde, wenn sie in unserem Herzen Eingang findet, nur Leid und Entzweiung bewirkt!

Denken wir nur an das Leid, dass David durch seinen Ehebruch über sich und sein Haus brachte (2.Sam.11).

Oder daran, was Absaloms Ehrgeiz bewirkte, als er den Thron seines Vaters begehrte (2.Sam.15,1-14.30).

Auch als die Jünger miteinander stritten, „wer von ihnen als der Größte gelten soll“, war die Ursache ihr Begehren nach Einfluss und Anerkennung (Lk.22,24-26).

Es müssen nicht die großen Dinge sein, die ein Verlangen in uns wecken!

Schon ein edles Scheingerät, das ein anderer besitzt, kann Begierde erwecken!

Du siehst es, und schon möchtest du es haben!

Vor einem Begehren, das plötzlich übermächtig in dir aufsteigt, kann dich kein Gebot schützen!

Gottes Gebot: „Du sollst nicht begehren …“ redet von dem, was im Herzen tief verborgen geschieht!

Auch Paulus sprach davon, dass es in seinem Innern „allerlei Begierden“ gab, die nach Befriedigung verlangten, denn er schrieb an die Gläubigen in Rom:

„Die Sünde … erregte in mir Begierden aller Art(Röm.7,8).

Der Apostel hatte zugleich erkannt, dass er Gottes Gebot: „Du sollst nicht begehren“, nicht erfüllen konnte, denn er bekannte: „Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich (Röm.7,15).

Was aber empfindet ein Mensch, der Gott wohlgefällig leben will, dabei aber erkennt, dass er Gottes Gebot nicht befolgen kann, ja, dass er sogar das tut, was er verabscheut und hasst?

Warum konnte Paulus ein Gebot, das heilig, gerecht und gut war, nicht befolgen?

War seine Hingabe an Gott nicht ernsthaft genug?

Einem gottesfürchtigen „Pharisäer“, der, wie er selbst bezeugt hat, „nach der Gerechtigkeit, die das Gesetz gefordert hat, untadelig gewesen war“, darf man solches nicht unterstellen (Phil.3,4-6).

Die Antwort auf die Frage, warum Paulus Gottes Gebot nicht befolgen konnte, lautete: „Das Gebot ist heilig, gerecht und gut … Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich … So tue nun nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht(Röm.7,12+14-18).

Gottes Gebot ist heilig, gerecht und gut!

Ich aber, der ich in Sünden geboren wurde, bin weder heilig, noch gerecht, noch gut!

Ein Mensch, in dem Jesus nicht lebt, ist „fleischlich“, weil er von seiner sündigen Natur beherrscht wird, die „Gottes Gebot nicht untertan sein kann“.

Auch diese Wahrheit bezeugte Paulus, als er schrieb: „Fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist, denn es vermag’s auch nicht (Röm.8,7).

Warum hat Gott uns ein Gebot gegeben, das wir nicht erfüllen können?

Die Antwort, die Paulus auf diese Frage gab, lautet: „Die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz. Denn ich wusste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte (2.Mose 20,17): Du sollst nicht begehren!“

Weiter schrieb er: „Die Sünde aber nahm das Gebot zum Anlass und erregte in mir Begierden aller Art; denn ohne Gesetz war die Sünde tot. Ich lebte einst ohne Gesetz, als aber das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig … Die Sünde, damit sie als Sünde sichtbar werde, hat mir durch das Gute den Tod gebracht, damit die Sünde überaus sündig werde durchs Gebot“ (Röm.7,11-13).

Hätte ich nie gehört, was das Gesetz sagt: „Du sollst nicht begehren“, hätte ich nie erkennen können, wie viele Lüste und Begierden in mir wohnen!

Doch Gott wollte uns nicht nur zeigen, wie sündig wir sind!

ER wollte alle, die „unter die Sünde verkauft waren“, von ihrer Versklavung befreien!

Auch davon sprach Paulus, als er ausrief: „Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leib? Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn“.

Wie hat uns Jesus Christus erlöst?

Erinnern wir uns daran, was Paulus geschrieben hatte: „Das Gute, das ich will, das tue ich nicht … Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.

Ich will!

Ich will mich nicht ärgern!

Ich will nicht nachtragend sein!

Ich will nicht unzufrieden sein!

Ich will mich nicht sorgen!

Aber, ich kann es nicht!

Ich kann mich nicht selbst von den Ketten befreien, an die ich geschmiedet worden bin!

Unsere Erlösung begann im Himmel, als Gottes geliebter Sohn zu SEINEM Vater sagte: „Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir geschaffen. Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht. Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben -, dass ich tue, Gott, deinen Willen. Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für allemal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi“ (Hebr.10,4-10).

Unsere Erlösung begann mit einem Wollen: Gottes Sohn wollte ein Mensch werden und in unserer Mitte „als ein Mensch erkannt werden“ – jedoch ohne Sünde!

ER wollte Gottes Willen tun und IHM „gehorsam sein bis zum Tod am Kreuz“ (Phil.2,7-8)

Doch Jesus war nicht nur vom Wollen angetrieben!

ER schaffte auch das Vollbringen!

Jesus wollte nicht nur den Willen Gottes tun!

ER tat es auch – jeden Tag, jede Stunde, jede Minute seines irdischen Lebens!

Jesus wollte nicht nur der Sünde widerstehen!

ER hat es auch getan, sodass ER alle, die IHN kannten, fragen konnte: „Wer unter euch kann mich einer Sünde beschuldigen?“ (Jh.8,46 Schlachter)

Jesus wollte nicht nur dem Versucher widerstehen!

ER tat es auch, als der an IHN herantrat und IHM „alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit“ anbot (Mt.4,8).

Jesus wollte nicht nur Gott gefallen!

Alles, was Jesus tat, gefiel Gott so sehr, dass ER es zweimal laut bezeugte (Mt.3,17; 17,5).

Jesus wollte nicht nur alle gerechten Forderungen des Gesetzes erfüllen!

ER hat sie auch erfüllt, denn ER sagte: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen (Mt.5,17).

Jesus besaß nicht nur das Wollen, Gott in allem gehorsam zu sein!

ER besaß auch das Vollbringen und war Gott „gehorsam bis zum Tod am Kreuz“ (Phil.2,8).

Jesus wollte uns nicht nur von der Herrschaft des Teufels und der Macht des Todes befreien!

ER hat es auch getan, denn, als ER SEIN Leben zum Schuldopfer gab, sagte ER: „Es ist vollbracht“ (Jh.19,30).

Unser Erlösungswerk begann mit einem Wollen!

Und es endete mit einem Vollbringen!

Jesus betet: „Vater, … ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, dass ich es tue“ (Jh.17,49.

„Was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: ER sandte SEINEN Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und (ER) verdammte die Sünde im Fleisch, damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist … Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen … Wenn ihr durch den Geist die Werke des Fleisches tötet, so werdet ihr leben … So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat mich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes“ (Röm.8,1-13).

Ein heiliges, gerechtes, gutes Gebot, hatte uns alle ins Verderben gebracht!

Weil ein anderes Gesetz, das Gesetz der Sünde und des Todes, in uns stärker war und uns gefangen hielt!

Doch das, was wir nicht hatten tun können und, wozu das Gesetz zu schwach war, das hat Gott selbst getan, indem ER seinen Sohn sandte und alles erfüllte, was vom Gesetz gefordert worden war!

Weil in Jesus keine Sünde wohnte, war ER nie geschwächt, das Gute zu vollbringen!

Weil in IHM keine sündigen Begierden wohnten, konnte ER das Gebot erfüllen!

Nicht nur das!

ER erfüllte auch das höchste und größte Gebot, „an dem das ganze Gesetz hängt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.« Dies ist das große und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Mt.22,36-40).

Wer unter allen Menschen, die über diese Erde gegangen sind, hat Gott so innig und hingegeben geliebt, wie Jesus es getan hat?

Wer unter allen Menschen liebte SEINEN Nächsten so innig und kraftvoll, wie Jesus es getan hat?

Doch beachte: Jesus hat nicht nur vollbracht, was wir nicht vollbringen konnten!

ER vollbringt heute immer noch in uns, was wir nicht vollbringen können!

„Damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde.“

Bist du dir der Tatsache bewusst, dass Christus das, was ER vollbracht hat, gerade jetzt in dir vollbringen will und vollbringen kann, weil du in IHM bist und ER in dir?

Diese unfassbare Wahrheit bezeugte Paulus, als er den Gläubigen in Philippi schrieb: „Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach SEINEM Wohlgefallen“ (Phil.2,13).

Was hat Gott mit dem Gesetz getan?

Paulus schrieb: „ER (Gott) hat euch vergeben alle Sünden. ER hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet (Kol.2,13-14).

„Durch das Opfer SEINES Leibes hat ER (Jesus) abgetan (beseitigt) das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen“ (Eph.2,14-15).

Wenn ein gerechter Gott alle SEINE Forderungen erfüllt sieht und sie, zusammen mit unserem Schuldbrief, an das Kreuz geheftet hat, dann hat kein Mensch das Recht, weiterhin Forderungen zu erheben!

Wenn Christus durch das Opfer SEINES Leibes das Gesetz mit seinen Geboten beseitigt hat, dann darf es niemand mehr hervorholen!

Wodurch hat Gott SEIN Gesetz ersetzt?

Die Antwort lautet: „Christus ist des Gesetzes Ende; wer an IHN glaubt, der ist gerecht“ (Röm.10,4).

Christus selbst ersetzt das Gesetz!

Der Glaube an das, was Christus vollbracht hat, beendet alle eigenen Bemühungen, sich selbst zu verbessern!

Gnade ersetzt das Gebot!

„Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus geworden“ (Jh.1,17).

„Das Gesetz aber ist dazwischen hineingekommen, damit die Sünde mächtiger würde. Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger geworden, damit, wie die Sünde geherrscht hat zum Tode, so auch die Gnade herrsche durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unsern Herrn“ (Röm.5,20-21).

„Die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade (Röm.6,14).

Paulus betonte in seinem Brief an die Gläubigen in Rom, dass Abraham nicht deshalb vor Gott gerecht wurde, weil er etwas getan hatte!

Er wurde gerecht, weil er dem geglaubt hatte, „der die Gottlosen gerecht macht“ (Röm.4,5).

Abraham wurde gerecht, weil er glaubte, dass Gott alles erfüllen wird, was ER ihm verheißen hat (Röm.4,17-17).

Das Gesetz wurde viele Jahre danach gegeben, um die Verheißung zu stärken, die Gott dem Abraham gegeben hatte.

Erfüllt wurde sie, als der Segen, der Abraham verheißen worden war, von Menschen empfangen werden konnte!

Paulus schrieb an die Galater: „Ich habe euch Christus vor die Augen gemalt! … Habt ihr den Geist empfangen durch die Werke des Gesetzes oder durch die Predigt vom Glauben? … Im Geist habt ihr angefangen … Der euch nun den Geist darreicht … Die aus Glauben sind, sind Abrahams Kinder … So werden nun die, die aus Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham … Dass aber durchs Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar; denn der Gerechte wird aus Glauben leben. Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: der Mensch, der es tut, wird dadurch leben. Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da ER zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holz hängt, damit der Segen Abrahams unter die Heiden (Nationen) komme in Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben“ (Gal.3,5-14).

Worin also besteht der Segen Abrahams?

In dem innewohnenden Geist, durch den Christus in uns wohnen kann!

Was willst du also tun?

Willst du ein besseren Menschen werden, indem du versuchst, Gebote zu befolgen, die du nicht halten kannst?

Willst du unter einem Fluch leben oder unter Gottes Segen sein?

Willst du hart an dir arbeiten, oder willst du Gottes Geist in dir wirken lassen, damit Christus in dir vollbringen kann, was Gott wohlgefällig ist?

Davon redete der Schreiber des Hebräerbriefs, als er schrieb: „Der Gott des Friedens aber, … der mache euch tüchtig in allem Guten zu tun, SEINEN Willen, und schaffe in uns, was IHM gefällt, durch Jesus Christus, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Hebr.13,20-21).

Das Gesetz war ein gnadenloser Zuchtmeister (Gal.3,24), der von dir gefordert hat, was du nicht vollbringen konntest!

Willst du weiterhin von diesem Zuchtmeister erzogen werden?

Du wirst ein glücklicheres Leben führen, wenn du dir einen Erzieher wählst, der voller Gnade und Barmherzigkeit ist!

Wähle einen Erzieher, der dir aufhilft, wenn du schwach bist und am Boden liegst!

Wähle einen Erzieher, der dich tröstet, wenn du versagt hast!

Wähle einen Erzieher, der mit dir seufzt, wenn du keine Worte zum Gebet findest!

Wähle einen Erzieher, der dich vor Gottes Thron vertritt, wie es Gott gefällt!

Wähle die Gnade zu deinem Erzieher, die Gnade, die durch Jesus Christus geworden ist!

Gottes Wort sagt: „Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und erzieht uns, dass wir absagen dem gottlosen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm (gottesfürchtig, gottselig) in dieser Welt leben“ (Tit.2,11-12).

Wie werden wir durch die heilsame Gnade erzogen?

Kein Gesetz hat mich verurteilt, wenn ich meinen Nächsten ärgerlich angeschnauzt habe!

Unter dem Gesetz hat nichts in mir reagierte, wenn ich eine andere Frau länger angeschaut habe, als es nötig war!

Kein Gesetz hat mich verklagt, wenn ich tagelang in Unversöhnlichkeit verharrte und nicht bereit war, meinem Nächsten zu vergeben!

Unter dem Gesetz war ich nicht schuldig, wenn ich stolz und selbstgefällig auf andere herabschaute und mich für besser hielt!

Doch unter der Gnade ist es nicht so!

Die Gnade, unter der ich bin, meldet sich sofort, wenn ich zornig werde!

Gottes Geist, der mir gegeben wurde, reagiert sofort, wenn ich meine Augen umherschweifen lasse und Dinge betrachte, die mir nicht gut tun!

ER widersteht mir, wenn ich andere Menschen verurteile oder mich über sie erhebe!

Und wenn ich nicht bereit bin, dem zu vergeben, der an mir schuldig geworden ist, dann lässt mich Christus, der in mir lebt, nachts nicht ruhig schlafen!

Nicht Mose war zu Zachäus gekommen, sondern Jesus, das Heil Gottes!

ER hatte keine Anklagen, keine Forderungen und auch keine Verurteilung in das Haus des Oberzöllners gebracht, sondern Gottes Freundlichkeit und Güte, SEINE Barmherzigkeit und Gnade, SEINE Vergebung und SEINEN Frieden.

Was antwortete Jesus denen, die IHN deshalb tadeln wollten?

ER sagte: „Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, denn auch er ist Abrahams Sohn (Lk.19,1-10).

Zachäus war kein Sohn Moses!

Zachäus war ein Sohn Abrahams, dem alle Verheißungen Gottes galten!

Und weil ER geglaubt hat, hat Gott ihn gerecht gesprochen!

Weil ER geglaubt hat, wurde ihm vergeben!

Hätte das Gesetz einem Mörder die Tür ins Paradies Gottes geöffnet?

Hätte das Gesetz zu dem Schächer gesagt: Heute wirst du mit Christus in SEINEM Reich sein?

Das drückende Joch, die Jochstang auf unseren Schultern und der Stecken des Treibers sind zerbrochen!

Uns wurde „ein Sohn gegeben, auf dessen Schultern die Herrschaft ruht“ – die Herrschaft über Sünde Tod und die Macht des Bösen!

Deshalb kommen wir nicht mit Mose an unserer Seite zu unserem Nächsten!

Wir haben Jesus an unserer Seite, den starken Erlöser und siegreichen Befreier!

Wer mit Mose kommt, bringt Forderungen, die kein Mensch erfüllen kann!

Wer mit Mose kommt, erhebt Anklage und verurteilt!

Wer mit Mose kommt, verkündet Gericht und Strafe!

Wer mit Mose kommt, „bindet“, wie Jesus gesagt hat: „schwere und unerträgliche Bürden und legt sie den Menschen auf die Schultern“ (Mt.23,4)

Wer mit Mose kommt, hält „Steine“ in seiner Hand (Jh.8,5).

Wer mit Jesus kommt, kommt mit Barmherzigkeit und Gnade!

Wer mit Jesus kommt, bringt Kraft zur Erneuerung!

Wer mit Jesus kommt, stärkt den Schwachen, ermutigt den Mutlosen, tröstet den, der gescheitert ist!

Wer mit Jesus kommt, bringt Heilung für zerbrochene Herzen!

Wer mit Mose lebt, folgt toten Buchstaben (2.Kor.3,6).

Wer mit und durch Jesus lebt, folgt dem, der Tote auferweckt (Jh.11,25-26) und „lebendig macht“ (1.Kor.15,45b).

Wir bauen Mose keine Hütte!

Nicht das Gesetz, sondern Jesus muss erhöht werden!

Deshalb erheben wir den Menschensohn, damit jeder, der auf IHN blickt und IHM glaubt, gerettet, befreit und geheilt werden kann (Jh.3,14-15).

Allen, die unter Begierden zu leiden haben, rufen wir zu: „Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen … Regiert euch der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz … Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist (Gal.5,16+18; 6,18).

 
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