„Lasst uns aber die Wahrheit reden in Liebe und in allem hinwachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus“ (Epheser 4,15 Elberfeld).
„Die Wahrheit reden …“. Voraussetzung ist: Wir müssen die Wahrheit kennen!
Wir können anderen nur weitergeben, was wir selbst erkannt haben!
Von Apollos wird berichtet: „Es kam aber nach Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, aus Alexandria gebürtig, ein beredter Mann und gelehrt in der Schrift. Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und redete brennend im Geist und lehrte richtig von Jesus, wusste aber nur von der Taufe des Johannes“ (Apg.18,24-25).
Im Dienst des Apollos war viel Wahrheit enthalten: Er war unterwiesen im Weg des Herrn!
Er redete brennend im Geist! Er lehrte richtig von Jesus!
Woran mangelte es ihm? Apollos kannte den innewohnenden Christus nicht!
„Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehört, dass es einen heiligen Geist gibt. Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes. Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und dem Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus. Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. Und als Paulus die Hände auf sie legte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten“ (Apg.19,1-6).
Paulus hatte in Ephesus Menschen getroffen, die nur einen Teil der göttlichen Wahrheit kannten, nämlich Buße und Umkehr zu Gott!
Sie waren nur mit Wasser getauft worden! Den Heiligen Geist hatten sie nicht empfangen!!!
Nachdem ihnen mit Wahrheit gedient worden war, handelten sie demgemäß und empfingen das wahre Leben aus Gott!!!
Wie können wir unsren Schatz an Wahrheit mehren?
Jesus betete für seine Jünger: „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit“ (Jh.17,17).
Wahrheit finden wir in Gottes Wort! Wahrheit, die ewig bleibt! Dieses Wort, das Wort des Lebens, müssen wir hören!
Das aber darf nicht alles sein, denn Johannes schrieb: „Was von Anfang war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsere Hände betastet haben, vom Wort des Lebens – und das Leben ist erschienen“ (1.Jh.1,1).
Wahrheit ist eine Person! Wahrheit ist in Jesus Christus, denn Paulus schrieb: „Ihr habt von IHM gehört und seid in IHM unterwiesen, wie es Wahrheit in Jesus ist“ (Eph.4,21).
Wer Jesus Christus kennenlernt und seine Herrlichkeit betrachtet, der wird „Gnade und Wahrheit“ erkennen (Jh.1,14).
Ebenso ist der Geist, den wir empfangen haben, der „Geist der Wahrheit“, der ewig bei uns sein wird (Jh.14,17). Dass dieser Geist auch der „Tröster“ ist, macht deutlich, dass uns Gott tröstet, indem er uns seine Wahrheit offenbart!
Wenn wir uns fragen, wie uns Gottes Geist tröstet, dann lautet die Antwort: „Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir … Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er’s nehmen und euch verkündigen“ (Jh.15,26; 16,13-14).
Daran erkennen wir, dass die Wahrheit, mit der uns Gottes Geist tröstet, immer mit Jesus Christus verbunden ist!!! Getrennt von IHM gibt es keine Wahrheit, denn ER selbst ist die Wahrheit (Jh.14,6).
„Jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht von Gott“ (1.Jh.4,3).
Jede „Wahrheit“, die uns nicht zu Jesus führt, ist nicht von Gott! Sie bleibt inhaltslos und leer!
Jesus Christus, die Wahrheit, erkennen, „macht frei“ (Jh.8,32+36).
Wovon werden wir befreit, wenn wir die Wahrheit erkennen, die in Christus ist?
1. Von der Macht der Sünde!
Auch Paulus war nicht stark genug, um diese Macht zu überwinden, denn er bezeugte: „Das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt“ (Röm.7,19-20).
Warum konnte uns die Sünde überwinden? Weil wir selbst zu schwach waren! Nur ein Stärkerer konnte uns von der Macht der Sünde befreien!
Davon redet unser Herr, als er sagte: „Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge (Überfluss) haben sollen“ (Jh.10,10).
Erst wenn Christus in unser Herz kommt und unser Leben wird (Phil.1,21), können wir von der Macht der Sünde befreit werden – weil ER in uns der Größere und Stärkere ist.
„Kinder, ihr seid von Gott und habt jene überwunden, denn der in euch ist, ist größer als der, der in der Welt ist“ (1.Jh.4,4).
Denken wir an den Lahmen, der am Teich Betesda lag und auf ein Wunder wartete: Schon 38 Jahre lang war er an sein Bett gefesselt! Bis ein Stärkerer kam und zu ihm sagte „Steh auf! Nimm dein Bett und geh hin!“ (Jh.5,5-9).
Wovon werden wir befreit, wenn wir die Wahrheit erkennen, die in Christus ist?
2. Von den Lügen des Teufels!
Jesus nannte ihn „den Vater der Lüge“! Und er sagte weiter: „Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge“ (Jh.8,44).
Der Teufel steht nicht in der Wahrheit! Nichts, was aus seinem Munde kommt, hat mit Wahrheit zu tun! Alles, was er sagt, ist Lüge! Sie wurde in ihm geboren, ist in ihm entstanden und ist sein Eigentum!
Bereits die ersten Sätze, die „die Schlange“ im Garten Eden aussprach und das Ohr des Menschen erreichten, waren eine dreiste Lüge. Er sagte: „Ja!“ Und meinte Nein!
Hat Gott wirklich gesagt? Ihr werdet keinesfalls sterben, wenn ihr von diesem Baum esst!
Ihr werden vielmehr wie Gott sein! Ihr selbst werdet wissen, was gut und böse ist!
Wie lautete die Wahrheit?
Gott hatte gesagt, dass sie sterben würden! Sie würden nicht wie Gott sein! Sie würden danach zwar wissen, was gut und böse ist, doch das BESTE (der Baum des Lebens) wäre für sie unerreichbar, wohingegen das Böse ihnen und ihren Nachkommen „anhängen“ würde (Röm.7,21).
Wahrheit, die Gott ausgesprochen hat und die wir im Glauben aussprechen, ist befreiend, denn sie befreit uns von den Lügen des Teufels, mit denen er uns „Tag und Nacht verklagt“ (Offb.12,10).
Er unterstellte Hiob, dass er Gott nur deshalb liebt, weil der ihn gesegnet und sein Gut gemehrt hatte! Würde man es ihm wieder nehmen, würde er Gott „ins Angesicht absagen“ (Hiob 1,9-11; 2,5).
Was also können wir dem Feind entgegenhalten, wenn er uns mit seinen Lügen „verschlingen will“ (1.Petr.5,8)?
Unser Herr Jesus machte seine Angriffe zunichte, indem er ihm antwortete: „Es steht geschrieben“ (Mt.4,4+7+10).
Wovon werden wir befreit, wenn wir die Wahrheit erkennen, die in Christus ist?
3. Vom bösen Gewissen!
Zur Zeit des AT brachten die Israeliten, wenn sie gesündigt hatten, Gott ein Opfer dar. Aber „das Blut von Stieren und Böcken konnte die Sünden nicht wegnehmen“. Sie wurden nur zugedeckt!
„Es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen“ … Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die den Gottesdienst ausrichteten, ein für allemal rein geworden wären und sich kein Gewissen mehr gemacht hätten über ihre Sünden“ (Hebr.10,1-2+4).
Warum also mussten die Israeliten immer wieder opfern? Weil „das Bewusstsein ihrer Sünden“ permanent vorhanden war!
Doch was rief Johannes der Täufer, als er Jesus erblickte? „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt (wegnimmt/hinwegträgt)“ (Jh.1,29).
Erst durch das Opfer des Leibes Jesu Christi wurden unsere Sünden getilgt – ein für allemal, sodass „kein Gedenken mehr daran ist“.
„Christus hat mit einem Opfer (dem Opfer seines Leibes) für immer vollendet, die geheiligt werden“ (Hebr.10,14). Deshalb kann Gott jetzt sagen: „Ihrer Sünden und ihrer Übertretungen will ich nicht mehr gedenken. Wo aber Vergebung ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde“ (Hebr.10, 17).
Deshalb können wir vor Gottes Thron treten: „in vollkommenem Glauben“ an das vollbrachte Erlösungswerk Jesu Christi, „besprengt in unseren Herzen“, „gewaschen am Leib mit reinem Wasser“ und – „los von dem bösen Gewissen“ (Hebr.10,22).
Frei vom bösen Gewissen sind wir deshalb, weil wir „kein „Bewusstsein der Sünde“ mehr haben, sondern die Gewissheit, dass wir durch das vollkommene Opfer, das Jesus Christus für uns dargebracht hat, „ein für allemal geheiligt“ und „vollkommen gemacht wurden“.
Wenn zur Zeit des Alten Bundes ein Sünder vor Gott erschien und ihm ein Brandopfer darbrachte, so wurde nicht er vom Priester geprüft, sondern das Opfertier: Es musste männlich und ohne Fehler und ohne Gebrechen sein (3.Mose 22,18-21).
Und so ist es auch heute: Es ist nicht unser Freimut, der uns vor Gott rein macht!
Es ist auch nicht das Bekenntnis unserer Sündenlast, nicht unsere Reue, die uns vor Gott Gerechtigkeit schafft!
Wir lesen: „Wer unter euch dem Herrn ein Opfer darbringen will … Will er ein Brandopfer darbringen von Rindern, das ohne Fehler ist, vor der Tür der Stiftshütte, damit es ihn wohlgefällig mache vor dem Herrn, und lege seine Hand auf den Kopf des Brandopfers, damit es ihn wohlgefällig mache und für ihn Sühne schaffe … Das ist das Brandopfer, eine Feueropfer zum lieblichen Geruch für den Herrn“ (3.Mose 1,3-4+9)
Was uns vor Gott wohlgefällig macht ist allein das vollkommene „Brandopfer“, zu dem Christus für uns geworden ist, der liebliche Geruch, der zu Gott aufsteigt, wenn wir SEINEN Sohn für das vollbrachte Erlösungswerk loben und IHN preisen!
Um vor Gott Gerechtigkeit und Vergebung zu empfangen, legen wir unsere Hände auf Christus und werden eins mit IHM, dem Gott Wohlgefälligen!!!
Was ER vollbracht, erreicht und erlangt hat, rechnet Gott uns zu!
So, und nur so, werden wir zu einem Wohlgeruch für Gott!
„Wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi“ (2.Kor.2,15).
Wovon werden wir befreit, wenn wir die Wahrheit erkennen, die in Christus ist?
4. Von der Herrschaft des Gesetzes!
Wir alle wissen, dass Gottes Gebote, SEINE Forderungen und Erwartungen an uns, heilig, gerecht und gut waren (Röm.7,12). Nur wir waren nicht heilig, gerecht und gut! Wir waren Sünder, in denen die Sünde begehrte und eiferte, sodass wir Dinge taten, die wir hassten (Röm.7,14-15).
Wir waren unfähig, Gottes Anforderungen erfüllen, denn Paulus schrieb: „Wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft“ (Röm.7,14).
Bis jemand kam, der alle gerechten Forderungen Gottes erfüllen konnte, weil Er von keiner Sünde wusste und die Sünde nicht in Ihm war (2.Kor.5,21; 1.Jh.3,5).
Jesus konnte sagen: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen“ (Mt.5,17).
Und: „Wer unter euch kann mich einer Sünde zeihen (überführen)“? (Jh.8,46).
Als Jesus am Kreuz starb, gab er, der Gerechte, sein Leben hin für die Ungerechten!!!
Der Lohn unserer Sünde war der Tod gewesen!
Diese gerechte Forderung Gottes war nun erfüllt, weil Christus für uns Sünder gestorben war!
Als Jesus Christus starb, heftete Gott alle seine Forderungen ans Kreuz! Er tat sie „ab“! Er beseitigte sie!
Deshalb schrieb Paulus: „Durch das Opfer seines Leibes hat er abgetan das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen …“ (Eph.2,15).
Und: „ER hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet“ (Kol.2,14).
Und: „Christus ist des Gesetzes Ende; wer an IHN glaubt, der ist gerecht“ (Röm.10,4).
Weil Christus alle gerechten Forderungen Gottes erfüllt hat, gibt es für uns nichts mehr, was wir zu erfüllen haben!!!
Die Gerechtigkeit aber, die vom Gesetz gefordert wurde, hat Christus nicht nur erfüllt, er erfüllt sie immer noch – heute in uns!
Deshalb heißt sagt die Schrift: „Damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde …“ (Röm.8,4).
Zu wissen, dass wir nicht mehr unter dem Gesetz (seiner Herrschaft) sind, ist für unser Christenleben von elementarer Bedeutung! Warum?
Weil die Sünde nur über uns herrschen kann, wenn wir unter dem Gesetz sind und aus eigener Kraft versuchen, Gottes Forderungen zu erfüllen.
Dann aber, wenn wir unter der Gnade sind, sagt Gottes Wort: „Die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade“ (Röm.6,14).
Als Rut, die Moabiterin, mit ihrer Schweigermutter Noomi, nach Bethlehem kam, war sie eine Fremde, eine Ausgeschlossene, dazu eine Witwe, ohne Besitztum, ohne Erbrecht in Israel!
Beide Frauen kehrten „zur Zeit der Gerstenernte“ zurück. Doch Rut konnte nicht ahnen, dass für sie die Zeit des Verlustes zu Ende ging und die Erntezeit angefangen hatte!
Nachdem sie Boas, einen sehr angesehenen und wohlhabenden Mann kennenlernt hatte, änderte sich alles.
Rut war, von unsichtbarer Hand geleitet, auf dessen Feld gegangen, um dort Ähren aufzulesen! Und hier erlebte sie, was Gnade bedeutet!
Nachdem Boas erfahren hatte, wer die Frau war und was sie erlebt hatte, nahm er sich ihrer mit großer Fürsorge an!
Er verachtete ihre Armut nicht! Er beurteilte sie nicht nach ihrer Herkunft!
Im Gegenteil: Boas redete freundlich mit Rut und bot ihr an, auf seinem Feld zu bleiben!
Rut sagte: „Lass mich Gnade vor deinen Augen finden, mein Herr; denn du hast mich getröstet und deine Magd freundlich angesprochen, und ich bin dich nicht einmal wie eine deiner Mägde“.
Mehr noch, Boas gebot seinen Schnittern: „Lasst sie auch zwischen den Garben lesen und beschämt sie nicht, auch zieht etwas für sie aus den Garben heraus und lasst es liegen, dass sie es auflese, und niemand schelte sie darum.“
Nicht genug damit, lud Boas die Fremde zur Essenszeit ein, das Mahl mit seinen Leuten einzunehmen. Er sagte: „Komm hierher und iss vom Brot und tauche deinen Bissen in den Essigtrank!“ Und sie (Rut) setzte sich zur Seite der Schnitter. Er aber (Boas) „legte ihr geröstete Körner vor und sie aß und wurde satt und ließ noch übrig“.
Am Ende des Tages hatte Rut soviel Gerste gesammelt, dass es für einen ganzen Monat zum Leben reichte (Rut 2,1-3+8-17).
Schließlich kamen sich Boas und Rut sehr nahe, sodass sich Boas in sie verliebte. Doch an eine Vermählung war nicht zu denken, weil es einen Mann gab, einen Verwandten des verstorbenen Ehemanns der Rut, der ein größeres Anrecht auf dessen Erbteil hatte (Rut 3,12; 4,1-5).
Gottes Gesetz war „der Löser“, der mit seinen Forderungen und Verordnungen ein Anrecht auf uns hatte! Deshalb sagt die Schrift, dass wir alle „ehe der Glaube kam, unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen waren auf den Glauben hin, der offenbart werden sollte“ (Gal.3,23-25).
Doch das Gesetz konnte uns nicht von unseren Sünden freisprechen! Es konnte uns nicht gerecht machen! Es konnte uns nicht heiligen, nicht vollenden!
Das konnte nur der, der sein Blut für uns vergossen hat, sein Leben für uns hingab – Jesus Christus!
Er ist der himmlische Boas, der uns, die Hoffnungslosen und Ausgeschlossenen, gesehen, geliebt und sich unserer angenommen hat!
Durch seinen Gehorsam bewirkte Christus nicht nur die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt; ER rechnet sie jedem zu, die an IHN glaubt.
„Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten“ (Röm.5,19).
Davon redete Paulus, als er in Antiochia das Evangelium der Gnade verkündigte: „So sei euch nun kundgetan, liebe Brüder, dass euch durch ihn (Jesus Christus) Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet, ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt“ (Apg.13,38-39).
Nachdem der andere Löser bekannt hatte, dass er nicht in der Lage war, Rut zu ehelichen, ohne sein eigenes Erbe zu beschädigen, „zog er seinen Schuh aus und gab ihn Boas“ (Rut 4,5-9). Damit bezeugte er, dass er fortan kein Recht hatte, im Leben der Rut mitzureden!
Und so verhält es sich heute mit dem Gesetz!
Weil Christus Gottes Forderungen erfüllt und „uns vom Fluch des Gesetzes losgekauft hat“ (Gal.3,13), darf das Gesetz, mit seinen Forderungen, keinen Fuß mehr in unser Leben setzen!
So kann Paulus fragen: „Wer will verdammen? Wer will uns beschuldigen? Christus ist hier!“
Christus ist zu unserer Gerechtigkeit geworden (2.Kor.1,30). Er ist unser Löser! ER ist unser Mann!
Er ist es, der uns zu Teilhaber der Gnade und zu Erben Gottes gemacht hat!
„Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!“
Jesus sagte zu Pilatus: „Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme“ (Jh.18,37)
So, wie unser Herr einst gekommen war, um „für die Wahrheit zu zeugen“, so lebt er heute in dir und in mir, um in uns die Wahrheit zu bezeugen!
Wer „aus der Wahrheit ist“ und die Wahrheit liebt, „der hört seine Stimme“.
Bleibe auf dem Feld der Wahrheit! Lass dir von Christus dienen! Iss, was er dir täglich vorsetzt! Sammle ein, was auf seinem Feld ausgestreut wurde! Gehe seinen Schnittern nach! Niemand darf dich hier beschämen – niemand dich nach deiner Abstammung oder Herkunft beurteilen! Niemand darf hier deine Armut bloßstellen!
Du hast Gnade gefunden in den Augen dessen, der dich geliebt hat, noch ehe du geboren wurdest!
Du hast Gnade gefunden bei dem, der sein Leben für dich hingegeben hat!
„Der Herr, der ewige Gott, vergelte dir deine Tat, und dein Lohn möge vollkommen sein bei dem Herrn, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, dass du unter seinen Flügeln Zuflucht hättest“ (Rut 2,12).