„Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus“ (Eph.4,31-32).

„Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch betrügerische Begierden zugrunde richtet“ (Eph.4,22). „Trügerische Begierden“, die uns „zugrunde richten“ und die wir „ablegen“ sollen, sind „Lügen! Zorn! Diebstahl! Faules Geschwätz“!

Zur Wesensart des alten Menschen gehören auch „Bitterkeit, Grimm, Zorn, Geschrei und Lästerung“!

Zur Wesensart des neuen Menschen gehören: „Freundlichkeit, Herzlichkeit und die Bereitschaft zur Vergebung“ – so bereitwillig und umfassend, wie Gott uns in Christus vergeben hat!

Nachdem die Israeliten aus Ägypten ausgezogen waren, erreichten sie einen Ort, den sie „Mara“ nannten: Uns wird gesagt: „Und sie wanderten drei Tage in der Wüste und fanden kein Wasser. Da kamen sie nach Mara, aber sie konnten das Wasser nicht trinken, denn es war sehr bitter. Daher nannten sie den Ort Mara. Da murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken?“ (2.Mose 15,22-24)

Mara ist der Ort, an dem Bitterkeit wohnt! In Mara haben sich Menschen niedergelassen, die unzufrieden sind! Hier lagern Menschen, deren Erwartungen sich nicht erfüllt haben! Hier triffst du Menschen, die Enttäuschungen mit sich tragen!

„Ich habe erwartet, dass mir alles gelingen wird, wenn ich Jesus nachfolge!“

„Ich habe erwartet, dass meine Eheprobleme gelöst werden!“

„Ich habe finanziellen Gewinn erwartet – beruflichen Aufstieg!“

„Ich habe erwartet, dass ich von anderen anerkannt und wertgeschätzt werde!“

„Ich habe erwartet, geheilt zu werden!“

Was tat Mose, als die Israeliten murrten? „Er schrie zu dem Herrn, und der Herr zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, da wurde es süß“ (2.Mose 15,25).

Hast du gewusst, dass es ein Holz gibt, an dem alle Bitterkeit unsres Herzen auf einen Mann gelegt wurde, der keine Bitterkeit kannte?

David hatte geweissagt, was am Kreuz von Golgatha geschehen würde: „Sie geben mir Galle zu essen, und Essig zu trinken für meinen Durst“ (Ps.69,22).

Matthäus, der Jünger Jesu, berichtete: „Und als sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, … gaben sie ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt … Und sogleich lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken“ (Mt.27,34+48).

Jesus hat unsere Bitterkeit geschmeckt! Er konnte sagen: „Er (Gott) hat mich mit Bitterkeit gesättigt und mit Wehrmut getränkt“ (KLagel.3,15).

Warum hatte Gott seinem Volk befohlen, das Passalamm mit bitteren Kräuter zu essen (2.Mose 12,8)? Die Antwort lautet: Wir alle sollen nie vergessen, dass einer, der ohne Bitterkeit war, unsere Bitterkeit geschmeckt hat!

Ein Herz voller Bitterkeit richtet Unheil an! Deshalb sagt die Schrift: „Seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume, dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie unrein werden“ (Hebr.12,15).

Es mag schwerwiegende Gründe geben, weshalb ein Mensch verbittert ist! Wahrheit ist aber auch, dass, wer verbittert ist, Mangel an der Gnade Jesu Christi hat!

Gott gibt uns SEINE Gnade, um alle Bitterkeit unseres Herzens wegzunehmen!

In Mara offenbarte sich Gott als Arzt SEINES Volkes, denn hier sagte ER: „Ich bin der Herr, der dich heilt!“ (2.Mose 15,26)

Immer, wenn du die Gnade Jesu Christi berührst und empfängst, frei, umsonst, unverdient und ohne dafür gearbeitet zu haben, wird dir die Lebenskraft Jesu zuteil! Du gesundest!

Jesus ruft alle Verbitterten zu sich!

So wie ER alle Mühseligen und Beladenen einlädt: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid – ich will euch erquicken“, so lädt er auch alle ein, die verbitterten Herzens sind! Immer will er unserer Seele Ruhe geben (Mt.11,28-29). ER ist „der Hüter und Bischof unserer Seele“ (1.Petr.2,25).

Wir können Menschen fluchen oder sie segnen! Wir können böse Gerüchte verbreiten oder einander Gutes erzählen! Doch aus der Quelle unseres Herzen soll, wie Jakobus betonte, kein „bitteres Wasser, sondern nur süßes Wasser fließen“.

„Aus einem Munde kommt Loben und Fluchen. Das soll nicht so sein, liebe Brüder. Lässt denn die Quelle aus derselben Öffnung süßes und bitteres Wasser fließen … So kann auch eine salzige Quelle nicht süßes Wasser geben“ (Jak.3,10-12).

Johannes der Täufer, der Wegbereiter Jesu, war von Herodes ins Gefängnis geworfen worden!

Dort saß er und grübelte! Schließlich schickte er seine Jünger zu Jesus und ließ ihn fragen: „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?“ Welche Antwort gab ihm der Herr? Er ließ Johannes ausrichten: „Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und‚ Taube hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt (Mt.11,2-5).

Jesus hatte Wunderbares getan! Aber der Täufer konnte es nicht erkennen! Weil Jesus nicht das tat, war er erwartet hatte! „Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger und ließ ihn fragen …“

Bitterkeit lässt uns blind werden! Mit Bitterkeit im Herzen können wir nicht mehr erkennen, was Christus tut! Wenn uns Gottes Wort dann erreicht, bleibt es ohne Wirkung!

Wann trinken wir bitteres Wasser? Wenn wir nicht sehen, was Jesus gerade jetzt tut und etwas erwarten, das er gerade jetzt nicht tut!

Was will dein Erretter immer tun?

Er will deine „blinden Augen“ auftun, damit du SEINE Herrlichkeit sehen kannst (Eph.1,18).

Er will deine „lahmen Glieder“ stärken, damit du – ohne zu ermüden – laufen, springen und tanzen kannst (Jes.40,29-31).

Er will deine Unreinheit abwaschen – dich heilig und unbefleckt vor sein Angesicht stellen (Eph.5,26).

Er will dir das Ohr öffnen, damit zu seine Stimme hören und ihm folgen kannst – auf grüne Auen und zu frischen Wassern (Jh.10,3; Jes.50,5).

Er will dir, der du tot warst, Leben im Überfluss schenken (Jh.10,10b).

Er will dir, einem Armen, frohe Botschaft verkünden (Lk.4,18) und dir den Reichtum seine Gnade offenbaren!

Paulus hatte den Herrn dreimal angefleht, ihn von den Fäusten Satans zu befreien! Die Antwort, die der Apostel erhielt, war nicht die, die er erwartet hatte, denn Jesus sagte zu ihm: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2.Kor.12,7-9).

Die Antwort Jesu lautete: Überlasse es mir, wie und auf welche Weise ich dich stärke! Meine befreiende Kraft erreicht dich, wenn du dir an meiner Gnade genügen lässt! Ich lasse deine Begrenzungen nicht einfach verschwinden! Ich selbst werde deine Erweiterung sein! Ich lasse deinen Mangel nicht einfach verschwinden! Ich fülle ihn mit dem Reichtum meiner Gnade aus! Ich lasse deine Schwachheit nicht einfach verschwinden! Ich werde, in deiner Schwachheit, deine Kraft und Stärke sein!

Vergleiche dich nicht mit anderen, denn wenn du das tust, kann Bitterkeit in dein Herz einkehren!

Nachdem Jesus Petrus offenbart hatte, „mit welchem Tod er Gott preisen würde“, wird uns gesagt: „Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus lieb hatte … Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!“ (Jh.21,18-21).

Überlasse es deinem Herrn und Meister, welche Wege ER dich führt! Die Schrift sagt: „Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert … Spricht denn der Ton zu seinem Töpfer: Was machst du“ (Jes.45,9; Jer.18,6).

Ein Jünger Jesu, Jakobus, der Bruder des Johannes, wurde schon sehr bald mit dem Schwert getötet (Apg.12,2)! Petrus jedoch, der auch verhaftet worden war, wurde aus dem Gefängnis befreit: von einem Engel des Herrn! Viele Jahre später, als auch Petrus schon zu seinem Herrn gegangen war, wandelte Johannes immer noch unter den Lebenden! Weder war er durch das Schwert umgekommen, noch hatte er zur Zeit Kaiser Neros den Tod eines Martyrers erlitten! „Wenn ich will, dass er bleibt ….“

Um den Jünger Jesu mundtot zu machen, hatte man ihn auf die Insel Patmos verbannt! Dort lebte er jetzt – nicht verbittert! Er war das „geblieben“, was er auch zuvor gewesen war: „Ich, Johannes, euer Bruder und Mitteilhaber an der Bedrängnis und am Reich und am Ausharren in Jesus“ (Offb.1,9). Dort, in der Verbannung, empfing Johannes die größte Offenbarung, die ein Mensch je von Gott empfangen hat! „Wenn ich will … was geht es dich an! Folge du mir nach!“

Von Jesus, unserem Herrn, geht keine Bitterkeit aus! Egal, was du tust, du kannst IHN nicht verbittern! Von SEINER Liebe wird gesagt: „Sie lässt sich nicht erbittern(1.Kor.13,5).

Was hatte Jesus gesagt, als die Jünger des Täufers zu ihm kamen? Sagte ER: Wieso zweifelt Johannes an mir? Nein! Jesus sprach nicht über die Verbitterung des Täufers! ER sagte: „Unter allen, die von einer Frau geboren wurden, ist keiner aufgetreten, der größer ist als Johannes der Täufer; der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer als er“ (Mt.11,11).

In der Liebe Jesu gibt es keine Bitterkeit! Auch als der Täufer an einem Tiefpunkt war, hob Jesus ihn so hoch empor, dass er alle anderen Menschen weit überragte!

Und wie schätzt Jesus uns ein, die wir von Neuem geboren wurden, sein eigenes Leben empfangen haben und ER uns Brüder nennt? ER sagt: „Der Kleinste unter euch überragt den Größten von Frauen geborenen!“

Die Liebe Jesu, mit der ER uns liebt, wird niemals bitter! Auch dann nicht, wenn wir an IHM zweifeln und uns über IHN ärgern! Die Schrift sagt: „Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen“ (2.Tim.2,13).

Von David wird uns gesagt: „Und es sammelten sich bei ihm allerlei Männer, die in Not und Schulden und verbitterten Herzens waren, und er wurde ihr Oberster“ (1.Sam.22,2).

Wenn du also Bitterkeit in deinem Herzen spürst, dann halte dich zu dem, der dich von deiner Bitterkeit heilen kann!

Es gibt ein Holz, das bitteres Wasser süß macht! Wer den Namen Jesu anruft, berührt den wunderbaren Arzt, der unser Herz von jeder Bitterkeit befreit! Sein Name ist das Salböl, das sich über unsrer Bitterkeit ergießt und bitteres Wasser süß macht! Die Schrift sagt:Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut“ (Ps.34,9).

Verharre nicht in Bitterkeit! Gib dem Teufel keinen Raum! Du kannst den alten Menschen ausziehen und den neuen Menschen anziehen! Wende dein Herz Jesus zu, deinem Arzt, und erhebe IHN in deinem Herzen! Lobe IHN dafür, dass ER deine Bitterkeit geschmeckt hat und mache dich eins mit IHM. In Ihm gibt es keine Bitterkeit! Lass dich von IHM heilen!

„Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus“.

Der Mann, der diese Worte schrieb, ist ein Beweis dafür, dass es möglich ist, ein Leben ohne Bitterkeit zu führen!

Als Saulus von Tarsus in Jesus Christus den verheißenen Retter und Sohn Gottes erkannt hatte, wollte es in Jerusalem keiner glauben!

Die Bibel berichtet: „Als er (Saulus) nach Jerusalem kam, versuchte er sich zu den Jüngern zu halten; doch sie fürchteten sich alle vor ihm und glaubten nicht, dass er ein Jünger wäre“ (Apg.9,26).

Doch Saulus wurde deshalb nicht bitter! Er wurde auch nicht zu einem verbitterten Mann, als ihm die Juden nach dem Leben trachteten – unzählige Male. Im Gegenteil! Er schrieb: „Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt in dem Heiligen Geist, dass ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlass in meinem Herzen habe. Ich selbst wünschte, verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder, die meine Stammverwandten sind nach dem Fleisch, die Israeliten sind … Ich flehe auch zu Gott für sie, dass sie gerettet werden …“ (Röm.9,1-4a; 10,1).

Paulus war auch nicht verbittert, als ihn Gläubige in Korinth kritisierten und abschätzig über ihn redeten. Er schrieb: „O ihr Korinther, … unser Herz ist weit geworden. Eng ist nicht der Raum, den ihr in uns habt; eng aber ist’s in euren Herzen … Ich aber will gerne hingeben und hingegeben werden für eure Seelen“ (2.Kor.6,11; 12,15).

Ob Paulus geliebt oder kritisiert wurde, immer blieb er ein „Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse“ (1.Kor.4,1).

Der Apostel wurde auch nicht bitter, als er im Gefängnis erfuhr, dass es Brüder gab, die seine Gefangenschaft dazu benutzten, um ihn schlecht zu machen, denn er schrieb an die Philipper: „Die meisten Brüder in dem Herrn haben durch meine Gefangenschaft Zuversicht gewonnen und sind um so kühner geworden, das Wort zu reden ohne Scheu. Einige zwar predigen Christus aus Neid und Streitsucht, einige aber auch in guter Absicht: diese aus Liebe, denn sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums hier liege; jene aber verkündigen Christus aus Eigennutz und nicht lauter, denn sie möchten mir Trübsal bereiten in meiner Gefangenschaft: Was tut’s aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, es geschehe zum Vorwand oder in Wahrheit, so freue ich mich darüber“ (Phil.1,14-18).

Paulus wurde auch nicht bitter, als er am Ende seines Lebens an Timotheus schrieb: „Du weißt, dass sich von mir abgewandt haben alle, die in der Provinz Asien sind“. Und: „Bei meinem letzten Verhör stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich“ (2.Tim.1,15; 4,16-17a).

Wenn deine Zunge „bitteres Wasser“ schmeckt, dann erkenne, wer es dir eingeschenkt hat! Da Jesus jede Bitterkeit deines Lebens geschmeckt hat, kann das bittere Wasser, dass du gerade trinkst, nicht von IHM kommen! Lass den Teufel also trinken, was er dir eingeschenkt hat!

Dann komm und „schmecke, wie freundlich der Herr ist“! Dein Gott und Vater hat dich in ein Land gebracht, in dem „Milch und Honig fließen“ (2.Mose 3,17).

 
Feedback | Sitemap | Impressum