„So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch“ (Eph.5,1-2).
Nachdem Jesus erkannt hatte, „dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt zum Vater gehen würde … stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen“ (Jh.13,1-5).
Alles, was Jesus an diesem Abend sagte oder tat, war von SEINER Fürsorge und Liebe bestimmt, denn Johannes schrieb: „Wie er die Seinen geliebt hatte, so liebte er sie bis ans Ende“ (Jh.13,1-5).
Wie sehr konnte man die Liebe Jesu in seinen Worten erkennen, als er sagte: „Euer Herz erschrecke nicht … Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch … ihr sollt mich sehen … ihr sollt leben … meinen Frieden gebe ich euch … Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht … Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch … Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde … Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen … Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt“ (Jh.14-16).
Aber auch diese Wahrheit sprach Jesus aus: „Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten … Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin“ (Jh.14,2-3).
Wohin ging Jesus? Welchen Ort wollte er seinen Jüngern bereiten? Er wollte seine Jünger dorthin bringen, wohin ER gehen würde! „Damit ihr seid, wo ich bin!“
Wo war der Herr? Und wohin ging ER?
Auf diese Frage gibt uns Gottes Wort eine klare Antwort, denn wir lesen: „Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende“ (Jh.13,1).
Als Jesus sagte: „Wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Wo ich hingehe, den Weg wisst ihr“, erwiderte Thomas: „Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen?“ Jesus antwortete: „Ich bin der Weg … niemand kommt zum Vater, denn durch mich … Glaubt mir, dass ich in meinem Vater bin und der Vater in mir“.
Jesus wollte seine Jünger dorthin bringen, wo er selbst war und wohin ER gehen würde – zum Vater!
Er wollte seine Jünger dahin bringen, wo ER selbst war – in der Liebe seines Vaters!
Durch das, was Jesus für uns vollbracht hat, können wir heute dort sein, wo ER ist – im Vater und in der Liebe des Vaters!
Als der Herr dann Fürbitte tat für SEINE Jünger, sagte ER: „Vater, ich will, dass wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen“ (Jh.17,24).
Wenn Gott das Gebet SEINES Sohnes erhört hat, dann stellt sich für uns die Frage: Wo sind wir heute? Wir sind in Christus – „in dem Geliebten“! „Darum, ist jemand in Christus …“ (2.Kor.5,17).
Als Jesus am Abend seiner Gefangennahme davon sprach, dass er SEINE Jünger nun verlassen würde, antwortete Petrus: „Herr, wo gehst du hin? … Herr, warum kann ich dir diesmal nicht folgen? Ich will mein Leben für dich lassen“ (Jh.13,33+36-37).
Petrus wollte Jesus seine Wertschätzung bekunden, denn er liebte seinen Herrn! Doch Petrus wusste nicht, dass sich seine Liebe in den kommenden Stunden als zu schwach erweisen würde! Seine Furcht, als Jünger Jesu erkannt und ebenfalls verhaftet zu werden, war stärker als seine Liebe für seinen Herrn.
Es ist nicht unsere Liebe zu Jesus, die uns zu Überwinder werden lässt! Wir werden zu Überwindern, wenn wir erkennen, wie sehr ER uns liebt!
Die Schrift sagt: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? … In dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat“ (Röm.8,35-37).
Was also lässt uns zu Überwindern werden? Nichts von alldem, was wir vollbringen können!
Johannes hatte an jenem Abend an der Brust Jesu gelegen, denn wir lesen: „Es war aber einer unter seinen Jüngern, den Jesus lieb hatte, der lag bei Tisch an der Brust Jesu“ (Jh.13,23).
Johannes war, nach eigenem Bekunden, der Jünger, den Jesus lieb hatte! Jesus liebte Johannes nicht mehr als andere Jünger! Aber Johannes war sich der Liebe Jesu stärker bewusst! Diese Liebe aber, mit der er sich geliebt wusste, war stark genug, die dunklen Stunden seiner Angst zu überwinden! Deshalb konnte Johannes unter dem Kreuz stehen (Jh.19,26), während Petrus bitterlich weinte, weil er sein schmähliches Versagen vor Augen hatte (Mt.26,75).
Alles, was uns unser himmlischer Vater schenkt, alles, was ER uns offenbart, soll dazu führen, dass wir IHN lieben!
Auch Gottes Vergebung, die wir fortwährend empfangen, mehrt unsere Liebe zu IHM! Die Frage aber lautet: Wie groß und umfassend ist meine Erkenntnis SEINER Vergebung?
Uns wird folgende Begebenheit berichtet: „Es bat IHN aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und ER ging hinein in das Haus des Pharisäers und setzte sich zu Tisch. Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin. Als die vernahm, dass ER zu Tisch saß im Haus des Pharisäers, brachte sie ein Alabastergefäß mit Salböl und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu netzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit dem Salböl. Da aber das der Pharisäer sah, der ihn eingeladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sag es! Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer war fünfhundert Silbergroschen schuldig, der andere fünfzig. Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er's beiden. Wer von ihnen wird ihn mehr lieben? Simon antwortete und sprach: Ich denke, der, dem er mehr geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt. Und er wandte sich zu der Frau und sprach zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen genetzt und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt. Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig“ (Lk.7,36-47).
Was wird deine und meine Liebe zu Jesus stärken? Unsere Erkenntnis, wie umfassend SEINE Vergebung ist!
In seinen Briefen war Paulus stets darauf gerichtet, seine Adressaten die alles überragende Liebe Gottes und Christi erkennen zu lassen!
Den Thessalonichern schrieb er: „Liebe Brüder, von Gott geliebt …“ (1.Thess.1,4). Und: „Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes …“ (2.Thess.3,5).
Auch in seinem Brief an die Galater bezeugt Paulus die Liebe Jesu, denn er schrieb: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes – der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat“ (Gal.2,20).
Und den Ephesern schrieb er: „So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch“.
Hast du gewusst, dass unsere Liebe, mit der wir Christus und SEINE Gemeinde lieben, für Gott „ein lieblicher Geruch“ ist, der das Herz unsres himmlischen Vaters erquickt?
Jesus sagte sogar: „Niemand hat größere Liebe als die, das er sein Leben lässt für seine Freunde“ (Jh.15,13).
Liebe bedeutet also, etwas Kostbares zu geben! Liebe heißt, sein Seelenleben hingeben! Liebe heißt, etwas von sich zu geben, damit ein anderer empfangen kann!
„Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? … Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebhabe! … Weide meine Schafe!“ (Jh.21,15-17).
Welche Antwort erhielt jener Pharisäer, der Jesus fragte: „Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetzt?“ der Herr antwortete: Du sollst deinen Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“. Und ER fügte hinzu: „Dies ist das höchste und größte Gebot“ (Mt.22,36-38).
Wir alle wissen, dass wir dieses Gebot so wenig hatten erfüllt konnten, wie die Juden im Alten Bund! Doch wie unfassbar großartig ist es, dass Gott uns SEINE Liebe, mit der uns liebt, in unsere Herzen ausgegossen hat – durch SEINEN Geist? (Röm.5,5).
Wenn wir also im Geist leben und wandeln, dann sind wir von derselben Liebe umgeben und getragen, mit der Gott SEINEN Sohn Jesus Christus liebt! Auch davon hatte unser Herr gesprochen, als ER SEINEN Vater bat: „Vater, … ich habe ihnen (denen, die an mich glauben werden), deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen“ (Jh.17,20+26).
Sage also nicht, dass es unmöglich ist, Gottes Beispiel zu folgen und in der Liebe zu leben, mit der ER uns liebt!
Sage auch nicht, dass es unmöglich ist, andere zu lieben, wie „Christus uns geliebt hat“ , denn Gott hat diese Liebe „in unser Herz ausgegossen“.
Wenn du im Geist lebst, dann hilf dem zurecht, der „von einem Fehler ereilt wurde“.
Wenn du im Geist lebst, dann bist du befähigt, die Last anderer mitzutragen!
Wenn du im Geist lebst, kannst du anderen mit „sanftmütigem Geist helfen“!
Wenn du im Geist lebst, dann wirst du dich nicht selbst betrügen und meinen, du wärst besser als der, der die Verfehlung begangen hat (Gal.6,1-3).
„Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebt“ (Jh.13,34).
„Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe!“
„Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt“ (Jh.15,9+12-17).
„Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Jh.13,35).
„Ihr Lieben, lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott“ (1.Jh.4,7-8).
Wir alle trachten nach Erkenntnis! Doch nicht Erkenntnis baut auf – Liebe baut auf!
„Die Erkenntnis bläht auf (macht überheblich), aber die Liebe baut auf. Wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, der hat noch nicht erkannt, wie man erkennen soll. Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von IHM erkannt“ (1.Kor.8,1-3).
Johannes schrieb: „Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe bei uns vollkommen, dass wir Zuversicht haben am Tag des Gerichts; denn wie er ist, so sind auch wir in der Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe“ (1.Jh.4,16-18).
Gottes Wort lässt uns nicht nur das Himmlische erblicken! Sie zeigt uns auch die Abgründe unseres menschlichen Herzens! Noch vor wenigen Stunden hatte Johannes an der Brust Jesu gelegen und aus SEINEM Mund Worte gehört, die tröstlicher nicht sein konnten! Dann gingen sie alle in die Nacht hinaus – dem Verräter entgegen, der geplant hatte, seinen Meister mit einem Kuss zu verraten (Lk.22,47-48). Sie gingen Männern entgegen, die Waffen trugen, Jesus fesselten und abführten (Jh.18,1-3+12).
Wie schnell sich alles ändern kann! Eben noch lagen wir an der Brust Jesu und ruhten in der Liebe Gottes! Doch jetzt sind wir in höchster Gefahr!
Gerade noch lasen wir: „Lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und sich selbst für uns gegeben hat“. Doch jetzt heißt es: „Von Unzucht aber und jeder Art Unreinigkeit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich für die Heiligen gehört“ (Eph.5,3).
Das helle Licht, das uns umleuchtet, wenn wir Gottes Wort lesen und SEINE Liebe berühren, lässt uns auch die dunklen Flecken unseres Menschseins erkennen!
Die Bibel berichtet uns auch von Hurerei, Ehebruch und Vergewaltigungen!
Dina, eine Tochter Jakobs, wurde geschändet (1.Mose 34,2).
Vergewaltigt wurde auch Tamar, eine Tochter Davids – von ihrem Halbbruder Amnon (2.Sam.13,14).
Berichtet wird uns auch von einem Gottgeweihten, den nicht nur „der Geist des Herrn umtrieb“ (Ri.13,25). Simson wurde auch von sexuellen Begierden getrieben! Eine junge Frau von den Töchtern der Philister hatte es ihm angetan! Und obwohl seine Eltern ihn warnten, sie zur Frau zu nehmen, wollte Simson nicht auf sie hören. „Sie gefällt meinen Augen“, war seine Antwort (Ri.14,1-4).
Nachdem die Philister seine Frau einem anderen gegeben hatten, ging er zu einer Hure, die in Gaza lebte. Danach verliebte er sich in eine andere, die ebenfalls zu den Philistern gehörte – in Delila. Doch auch diese Frau war mit Simson nicht im Herzen verbunden. Im Gegenteil: Sie wollte nur das Geheimnis seiner Stärke erfahren, um ihn seinen Feinde auszuliefern. Am Ende wurde Simon schwach, und er offenbarte ihr, worin seine Kraft bestand: „Ich bin eine Geweihter Gottes von Mutterleib an. Wenn ich geschoren würde, so wiche meine Kraft von mir, sodass ich schwach würde und wie alle andern Menschen“.
„Sie gefällt meinen Augen.“ Schließlich sehen wir Simson geblendet, seiner Kraft beraubt und in Ketten gelegt, wie er im Gefängnis die Mühle seiner Feinde dreht! Ein Bild des Jammers (Ri.16,1.5.17.21).
Auch im Haus des Priesters Eli war sexuelle Lust beherrschend. Seine Söhne waren „ruchlose Männer, die nichts nach dem Herrn fragten“. Sie scheuten sich auch nicht, mit den Frauen zu schlafen, die vor der Stiftshütte dienten (1.Sam.2,12+22).
Womit beschäftige ich mich? Worauf richte ich meine Augen? Hiob sagte: „Ich habe einen Bund gemacht mit meinen Augen, dass ich nicht lüstern blicke (begehrlich) auf eine Jungfrau“ (Hiob 31,1).
Wo halte ich mich auf? Lot wohnte in Sodom, einem Ort, an dem das sündige Treiben hemmungslos war. Verständlich also, dass er und seine Familie davon nicht unbehelligt blieben! Als zwei Engel des Herrn zu Besuch kamen, versammelten sich die Bewohner der Stadt vor Lots Tür und riefen: „Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, dass wir uns über sie hermachen“ (Wir wollen mit ihnen verkehren).
Was tat Lot? „Er ging heraus zu ihnen vor die Tür … und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel! Siehe,ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne,die will ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch gefällt“ (1.Mose 19,1-8).
Im Hause Lots war nichts rein geblieben! Die Sünde hat alles befleckt und besudelt! Auch die Sexualität! Davor warnt uns Gottes Wort, denn wir lesen: „Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt“ (Hebr.13,4).
Das Denken und Handel unzähliger Menschen wird von der Sexualität beherrscht! Nicht wenige sind zu Sklaven ihrer Triebe geworden!
Auch David, „der Mann nach dem Herzen Gottes“, versagte jämmerlich – mit schwerwiegenden Folgen! Angefangen hatte alles mit einem Blick auf eine Frau, die sich wusch (2.Sam.11,2). Doch halt: Eigentlich fing alles noch früher an, denn wir lesen: „Als das Jahr um war, zur Zeit, da die Könige ins Feld zu ziehen pflegten, sandte David Joab und seine Männer mit ihm und ganz Israel, damit sie das Land der Ammoniter verheeren und Rabba belagerten. David aber blieb in Jerusalem. Und es begab sich. Dass David um den Abend aufstand von seinem lager und sich auf dem Dach des Könighauses erging; da sah er vom Dach aus eine Frau sich waschen; und die Frau war von sehr schöner Gestalt“ 2.Sam.11,1-2).
David war nicht, wie seine Männer, „ins Feld gezogen“. Er war zu Hause geblieben, hatte bis zum Abend im Bett gelegen und „erging“ sich nun in Langeweile auf dem Dach seines Hauses.
Wann sind wir für den Versucher angreifbar? Nicht wenn wir „als Könige“ in den Kampf ziehen und, gemeinsam mit Gottes Geist, „gegen die Lüste und Begierden unsres Fleisches streiten“ (Gal.5,17). Wir sind angreifbar, wenn wir unsre Gedanken zügellos umherschweifen lassen!
Deshalb schrieb Paulus: „So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist. Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. In dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr noch darin lebtet. Nun aber legt alles ab von euch …“ (Kol.3,5-8a).
Der Apostel argumentierte so: „Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! Oder wisst ihr nicht: wer sich an die Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn die Schrift sagt: Die zwei werden ein Fleisch sein … Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, bleiben außerhalb des Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leib“ (1.Kor.6,15-20).
„Flieht die Hurerei“!
Wohin führt dich der Weg, auf dem du dich befindest? Bringt er dich Jesus näher – oder führt er dich von IHM weg?
Gottes Wort sagt: „Die Lippen der fremden Frau sind süß wie Honigseim, und ihre Kehle ist glatter als Öl, hernach aber ist sie bitter wie Wermut und scharf wie ein zweischneidiges Schwert. Ihre Füße laufen zum Tode hinab; ihre Schritte führen ins Totenreich, dass du den Weg des Lebens nicht wahrnimmst, haltlos sind ihre Tritte und du merkst es nicht … Lass deine Wege fern von ihr sein und nahe nicht zur Tür ihres Hauses“ (Spr.5,3-8).
Beschreite keinen Weg, auf dem das Leben Christi in dir geschwächt wird! Spiele nicht mit einem Löwen! Tanze nicht auf dem Vulkan! Du bist nicht stärker las Simson und nicht stärker als David!
Dina, die Tochter Jakobs, war ein junge Frau, die nicht Zuhause eingesperrt sein wollte. Es interessierte sie, was andere junge Frauen in ihrer Umgebung taten, welche Kleider zu trugen, worüber sie sprachen und was sie beschäftigte.
Uns wird gesagt: „Dina aber, Leas Tochter, die sie Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen“ (1.Mose 34,1). Dabei brachte sie sich in große Gefahr!
Halte dich nicht dort auf, wo Gefahren lauern! Was tat Josef, als ihn die Frau Potifar in ihr Bett ziehen wollte? Sie war die Ehefrau seines Arbeitgebers! Er war nur ein Sklave!
„Lege dich zu mir“, hatte sie gesagt. Doch Josef weigerte sich und antwortete ihr: „Siehe, mein Herr kümmert sich, da er mich hat, um nichts, was im Hause ist, und alles, was er hat, das hat er unter meine Hände getan; er ist in diesem Haus nicht größer als ich, und er hat mir nichts vorenthalten außer dir, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich denn ein solch großes Übel (Unrecht) tun und gegen Gott sündigen?“
Nachdem sie Josef täglich bedrängt hatte, kam ein Tag, an dem „kein Mensch vom Gesinde im Haus war“. Sie erwischte Josef bei seinem Kleid und sprach: „Lege dich zu mir! Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief zum Haus hinaus“ (1.Mose. 39,7-12).
Josef lief davon! Er ließ den Ort der Gefahr weit hinter sich! Fliehe zu Christus! Berge dich bei IHM! ER ist der Reine – das unbefleckte Lamm, auserwählt und kostbar. ER will Dir das sein, was Du gerade jetzt brauchst: Reinheit deiner Seele!
„Lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und sich selbst für uns gegeben hat ... Von Unzucht aber und jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich für die Heiligen gehört.“