„Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit“ (Eph.6,13-14).
Wenn der Teufel wie ein „brüllender Löwe“ umhergeht und uns nicht verschlingen kann, dann kommt er als „Schlange“, um uns „mit List“ zu umgarnen! Davon redete Paulus, als er den Korinthern schrieb: „Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus“ (2.Kor.11,3).
Gottes Wort sagt, dass sich der Teufel so verstellen kann, dass er uns „wie ein Engel des Lichts“ erscheint (2.Kor.11,14).
Den „brüllenden Löwen“ konnte man erkennen, als Petrus und Johannes auf Befehl des Hohen Rats „gegeißelt“ und „ins Gefängnis geworfen wurden“, weil sie das Evangelium verkündigt hatten (Apg.5,40).
Als Hananias und seine Frau Saphira ihren Acker verkauften und vorgaben, sie hätten den gesamten Erlös für die Bedürftigen in der Gemeinde gespendet, konnte man die Handschrift „der Schlange“ erkennen, denn es war „der Satan“ gewesen, der „die Herzen“ der Eheleute, heimlich und für andere unbemerkt, „erfüllt“ hatte (Apg.5,1-4).
Den jüngeren Sohn, von dem Jesus in einem Gleichnis berichtete, hatte der Verderber in die weite Welt gelockt, denn wir lesen: „Nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land“ (Lk.15,13). Er war den Verlockungen des Schlange erlegen, die dir und mir verspricht: „Das alles will ich dir geben!“ (Mt.4,8-9). Dass der Teufel immer mehr nimmt, als er gibt, werden wir jedoch erst später erkennen!
Am Ende sehen wir den „kühnen Abenteurer und Weltentdecker“, innerlich ausgebrannt, von falschen Freunden ausgenutzt, von einem selbstsüchtigen Arbeitgeber ausgebeutet, bei den „Schweinen“ sitzen, wo er seinen Hunger zu stillen versucht.
Sein älterer Bruder war im Vaterhaus geblieben und hatte „ein Leben in geordneten Bahnen“ einem Abenteuer in der Ferne vorgezogen. Ihn hatte der Teufel glauben lassen, dass er die Anerkennung seines Vaters nur durch harte Arbeit, Hingabe, Einsatzbereitschaft und Verzicht erringen wird. Davon sprach er auch, als er zu seinem Vater sagte: „So viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot nie übertreten, und du hast mit nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre“ (Lk.15,29).
Mit wie viel List hatte die Schlange die Augen beider Söhne verblendet und sie in die Irre geführt! Keiner von ihnen erkannte das Vorrecht, im Haus des Vaters Sohn und Erbe zu sein. Keiner von beiden erkannt, dass er jetzt schon alles besaß und nicht erst auf das Morgen hoffen musste! Auch die Güte, Freundlichkeit und herzliche Liebe des Vaters schien keiner von ihnen zu erkennen. Beide Söhne träumten einen Traum, der weit entfernt in der Zukunft lag und sie innerlich verarmen ließ.
Wie war es möglich, dass der Jünger Johannes unter dem Kreuz stehen konnte, während alle anderen Jünger „in das Ihre zerstreut“ waren und Jesus „allein ließen“ (Jh.19,26; 16,32)?
Weil er in jener Nacht, noch bevor Jesus verhaftet worden war, die Nähe Jesu gesucht und an dessen Brust Ruhe gefunden hatte: „Es war aber einer unter seinen Jüngern, den Jesus liebhatte, der lag bei Tisch an der Brust Jesu“ (Jh.13,23)
Ohne unsere Teilhabe an Christus, ohne im Genuss seiner Liebe zu sein, werden wir sowohl „dem brüllenden Löwen“, als auch „der listigen Schlange“ immer unterlegen sein!
Wir alle wissen, dass wir zu unserer Errettung nichts beitragen konnten, denn wir wurden „ohne Verdienst gerecht aus SEINER Gnade durch die Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist“ (Röm.3,24).
Dass Gott die Israeliten verschont hatte, als ER in Ägypten „Strafgericht“ hielt, lag nicht daran, dass sie bessere Menschen waren! Der Herr hatte gesagt: „Ich will Strafegericht halten über alle Götter der Ägypter, ich, der Herr. Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn ich Ägyptenland schlage“ (2.Mose 12,9-13).
Hätte der allmächtige Gott nicht eingegriffen, hätten die Israeliten das Joch ihrer Sklaverei nicht abschütteln können! Auch als ihnen die Ägypter nachjagten, um sie zurückzuholen, konnten sie sich nicht selbst retten. Im Gegenteil: Sie schrien vor Angst! Doch Mose sagte: „Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals mehr wiedersehen. Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein“ (2.Mose 14,13-14).
Später dann, als es darum ging, das Gute Land einzunehmen, wurden die Israeliten von Gott aufgerufen, einzunehmen, was ER ihnen gegeben hatte, denn ER sagte zu Josua: „Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten, habe ich euch gegeben“ (Jos.1,3).
Wenn es also um den Genuss des Segens geht, mit dem uns Gott in Christus gesegnet hat, dann dürfen wir nicht passiv bleiben. Dann gilt es einzunehmen und zu ergreifen, was uns Gott geschenkt hat!
Dass aber bedeutet, dass wir auch kämpfen und Widerstand leisten müssen, weil unser Widersacher, der Teufel, mit allen Mitteln verhindern will, dass wir unser himmlisches Erbteil genießen! Dann heißt es: „Ergreife die Waffenrüstung Gottes, damit du an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten kannst“.
Unser himmlischer Vater will, dass wir nicht verlieren, sondern „behalten“, was ER uns gegeben hat: „Häuser voller Güter, die wir nicht gefüllt haben, ausgehauene Brunnen, die wir nicht ausgehauen haben, Weinberge und Ölbäume, die wir nicht gepflanzt haben“ (5.Mose 6,11).
Zu den „Helden Davids“, gehörte auch Schamma! Von ihm wird berichtet: „Nach ihm war Schamma, der Sohn Ages aus Harar. Als die Philister sich sammelten in Lehi – es war dort ein Stück Acker mit Linsen – und das Volk vor den Philistern floh, da trat er mitten auf das Stück und entriss es den Philistern und schlug sie, und Gott gab großes Heil“ (2.Sam.23,11-12).
Wer kennt „Schamma, den Sohn Ages aus Harar? Wer kennt den Ort „Lehi“? Wer kennt den Mann, der ein Linsenfeld mutig verteidigte und dabei siegreich blieb? Vielleicht erscheint uns diese Tat klein und unbedeutend zu sein! Doch nicht für Gott! Denn ER „gab großes Heil“! Und auch noch nach dreitausend Jahren redet die Schrift von ihm, so wie sie auch an jene Frau erinnert, die ihr Nardenöl über Jesus ausgegossen hat (Mt.26,6-13).
Es sind nicht zuerst die großen „Felder“, die es für bewahren gilt! Der Widersacher unserer Seele will uns unser „Linsenfeld“ entreißen! Dann gilt es, wie Schamma, den Fuß darauf zu setzen und dem „Teufel zu widerstehen – fest im Glauben.“
Ein „Linsenfeld“ kann eine Verheißung sein, die Gott dir zugesprochen hat und die du im Glauben festhalten sollst. Nehmen wir an, der Herr hat dich mit dem folgendem Wort getröstet und ermutigt: „Du sollst fern sein von Bedrückung, denn du brauchst dich nicht zu fürchten, und vor Schrecken, denn er soll sich dir nicht nahen. Siehe, wenn man kämpft, dann kommt es nicht von mir; wer gegen dich streitet, wird im Kampf gegen dich fallen … Keiner Waffe, die gegen dich bereitet wird, soll es gelingen, und jede Zunge, die sich gegen dich erhebt, sollst du im Gericht schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des Herrn und ihre Gerechtigkeit kommt von mir, spricht der Herr“ (Jes.54,14-17).
Hier redet Gott, der Herr, von deinem Erbteil, das ER dir verheißen hat und das es für dich zu ergreifen und zu bewahren gilt!
Was will dir der Teufel rauben, wenn du niedergeschlagen und bedrückt bist und pessimistisch in die Zukunft schaust? Den kostbaren „Frieden in Christus“, den Gott dir gegeben hat, um dein Herz und deine Sinne darin zu bewahren (Phil.4,7).
Was sollst du dann tun? Dann sollst du „Widerstand leisten.“
Wenn du also erschrickst, dich fürchtest oder gar bedrückt bist, dann sollst du dich nicht lange mit dem beschäftigen, was dazu geführt hat! Du sollst fern davon sein! Du sollst dich innerlich von allem entfernen, was dir Angst einjagt und deine Seele bedrückt! Gleiches gilt, wenn du dich angeklagt, verurteilt und verdammt fühlst! Dann gilt es, dass du diesen „feurigen Pfeilen“ des Feindes die Wahrheit Christi entgegenhalten, die da lautet: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“ (Röm.8,1).
Tust du es nicht, wir dir dein Widersacher, der Teufel, dein Erbteil streitig machen und dir dein „Linsenfeld“ entreißen!
Zuvor hatte Paulus gesagt: „Kauft die Zeit aus, denn es ist böse Zeit“ (Eph.5,16).
Obwohl die Zeit, in der wir leben, böse ist, so ist doch nicht jeder Tag böse, den wir erleben! Es gibt gute und böse Tage! Doch wer kann morgens wissen, ob der Tag Gutes oder Böses mit sich bringen wird? Wer kann vorhersehen, wann der Teufel angreifen wird und auf welche Weise? Deshalb müssen wir allezeit wachsam sein! Zu keiner Zeit darf uns unser Widersacher unvorbereitet und ohne Rüstung antreffen!
Die List Satans, die er im Garten Eden anwandte, bestand darin, Zweifel zu säen! Und das tut er heute immer noch! Alles, was Gott dir verheißen hat, jedes Wort, das Christus dir in SEINER Liebe zuspricht, wird „der Vater der Lüge“ (Jh.8,44) infrage stellen! Er wird zu dir sagen: Sollte das, was Menschen vor zweitausend Jahren niedergeschrieben haben, heute für dich Geltung haben? Wer bist du, dass du meinst, ein Gerechter zu sein? Wie kannst du behaupten, dass Christus dich errettet hat, wo du doch täglich versagst? Und wie soll dir das, was du gerade jetzt erlebst, zum Besten dienen?
Achtung! Mit einem listenreichen Lügner darf man nicht diskutieren!
Eine weitere List Satans besteht darin, dass er dich mit Arbeit überhäuft, sodass du keine Zeit findest, um mit Christus Gemeinschaft zu haben, obwohl du „dazu berufen bist“ (1.Kor.1,9). Als die Israeliten davon sprachen, aus Ägypten ausziehen zu wollen, gab der Pharao den Befehl: „Man drücke die Leute mit Arbeit, dass sie zu schaffen haben und sich nicht um falsche Reden kümmern“ (2.Mose 5,9).
Sei also wachsam und lass dir die Zeit der Gemeinschaft mit Christus, deinem Herrn, nicht stehlen, egal, wie viel du zu tun hast! Damit du innerlich gerüstet und gestärkt bist, um alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen zu können, brauchst du Gottes Wort, das Wort des Lebens, das Wort der Wahrheit, das aus SEINEM Mund kommt!
Wenn Jesus, dein Herr, den Teufel, als der ihn in der Wüste versuchen wollte, damit überwinden konnte, dann wird es auch dir gelingen!
Nachdem unser Herr vierzig Tage lang gehungert hatte und körperlich geschwächt war, sah der Versucher eine günstige Gelegenheit gekommen, um den Menschensohn zu überwinden und zu Fall zu bringen! Er sagte: „Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden!“
Was aber antwortete ihm der Herr? „Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht“ (Mt.4,1-4).
Unser Herr diskutierte nicht mit dem Teufel! Er versuchte nicht, SEINE Gottessohnschaft zu beweisen! Nein! ER antwortete: „Der Mensch …!“ Jesus überwand den Versucher nicht als Gottes Sohn, sondern als ein Mensch! Hätte ER aus Steinen Brot gemacht, um so SEINE eigenen Bedürfnisse zu stillen, hätte ER im Kampf gegen den Feind ein Waffe benutzt, die uns nicht zur Verfügung steht! Doch Jesus zitierte ein Bibelwort, das geschrieben stand, das jeder lesen und verstehen konnte!
Hast du gewusst, dass du mit diesen drei Worten: „Es steht geschrieben“, „alle feurigen Pfeil des Bösen auslöschen kannst“?
Doch bedenke, dass Jesus dieses Bibelwort kannte! Er stand in SEINEM Herzen geschrieben! Man kann sogar sagen: Jesus hatte dieses Gotteswort gegessen, denn ER sagte: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“
Bist du dir der Tatsache bewusst, dass jedes Wort, das aus dem Mund Gottes kam und aufgeschrieben wurde, Speise ist für deinen inwendigen Menschen? Davon hatte Jesus gesprochen, als ER zu der Menge, die ihm wegen der Brotvermehrung bewunderte, sagte: „Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist, sondern die bleibt zum ewigen Leben. Die wird euch der Menschensohn geben … Ich bin das Brot des Lebens … Wer dieses Brot isst, der wird leben in Ewigkeit“ (Jh.6,27.35.58).
Dreimal hatte der Teufel versuchte, Jesus zu überlisten! Und dreimal hatte ihm der Menschensohn geantwortet: „Es steht geschrieben!“ Doch Jesus zitierte nicht dreimal dieselbe Bibelstelle! ER hielt dem Versucher immer das Gotteswort entgegen, das jetzt erforderlich war! Das aber bedeutet, dass wir, du und ich, in unsren Herzen einen Schatz kostbarer Gottesworte sammeln müssen, damit wir dem Versucher, wenn er kommt, die Wahrheit entgegenhalten können.
Davon spricht die Bibel, wenn sie sagt: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, und lerne von ihr. Wenn sie auch keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat, so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte. Wie lange liegst du Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? Ja, schlafe noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, dass du schläfst, so wird dich die Armut übereilen wie ein Räuber und der Mangel wie ein gewappneter Mann“ (Spr.6,6-11)
Warum hatte der Herr SEINEM Volk in der Wüste vierzig Jahre lang Himmelsbrot gegeben (2.Mose 16,34)? Natürlich, um die Israeliten mit einer Nahrung zu versorgen, die alle Nährstoffe enthielt, die ein Mensch zum Leben braucht! Jeden Morgen lag das Manna „wie Reif auf der Erde“. Man musste nur hinausgehen und es einsammeln – soviel, wie man für den Tag brauchte! „Sie sammelten aber alle Morgen, soviel ein jeder zum Essen brauchte … Und die Israeliten taten’s und sammelten, einer viel der andere wenig“ (2.Mose16,14-21).
Wenn also „feurige Pfeile“ fliegen, dann müssen wir „den Schild des Glaubens ergreifen“ (Eph.6,16) und sagen können: „Es steht geschrieben!“
„Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels“.
Weil wir nicht wissen, wann der Feind zuschlägt, dürfen wir unsere Rüstung zu keiner Zeit ablegen! Auch „gute Tage“ können gefährlich sein! Wann kam der Versucher, um David zu Fall zu bringen? Er kam, nachdem David lange geschlafen hatte! Als er ausgeruht war! Als auf dem Dach seines Hauses spazieren ging (2.Sam.11,2).
Was lernen wir davon? Man kann äußerlich ausgeruht und hellwach sein, geistlich aber tief und fest schlafen! Deshalb schrieb Paulus: „So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein“ (1.Thess.5,6).
Wann sollen wir zum Thron der Gnade kommen? Erst wenn wir Gottes Hilfe dringen benötigen? Nein, besser ist es, wenn wir vorher kommen!
„Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben“ (Hebr.4,16).
„… und uns so geholfen werde zur rechten Zeit!“ (Züricher)
Wenn wir frühmorgens schon zum „Thron der Gnade“ kommen, um „Barmherzigkeit“ zu empfangen und „Gnade“ zu finden, der werden wir an einem „bösen Tag“ bestens gerüstet sein!
Dass David der Versuchung erlag und schließlich Ehebruch beging, lag nicht nur daran, dass er den Tag verschlafen hatte! Uns wird berichtet, dass David nicht mit seinen Männern ins Feld gezogen war! „Und als das Jahr um war, zur Zeit, da die Könige ins Feld zu ziehen pflegten, sandte David Joab und seine Männer mit ihm und ganz Israel, damit sie das Land der Ammoniter verheerten und Rabba belagerten“ (2.Sam.11,1).
David war also nicht dort, wo er hätte sein sollen! Er war nicht gerüstet hinausgezogen, an der Spitze seiner Männern, um den Kampf anzuführen! Stattdessen ging er auf dem Balkon seines Hauses spazieren, nachdem er bis zum Abend geschlafen hatte. Als er dann in einiger Entfernung eine Frau sah, die sich badete, nahm das Unheil seinen Lauf: David wurde zum Ehebrecher und schließlich sogar zum Mörder!
Wann sind wir für den Versucher angreifbar! Wenn unser Geist stark und unsere Seele von Gottes Wort genährt und gesättigt ist? Oder wenn wir gelangweilt herumhängen, kostbare Zeit verschlafen, anstatt mit Christus Gemeinschaft zu haben, IHM nicht zugewandt leben und unsren Augen freien Lauf lassen?
Was sagte unser Herr, als „der böse Tag“ gekommen war und „der Gott dieser Welt kam“, um IHN zu verschlingen? ER sagte: „Es kommt der Fürst dieser Welt. Er hat keine Macht über mich“ (Jh.14,30).
Zuletzt sagte Jesus zu SEINEN Jüngern: „Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich allein lasst. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir“ (Jh.16,32).
Wenn du nicht „in das Deine zerstreut“ werden willst, dann musst du sagen können: „Ich bin nicht allein – Christus, mein Herr, ist bei mir!“ „Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; steht ER mir zur Rechten, so werde ich fest bleiben. Darum freut sich mein Herz und meine Seele ist fröhlich“ (Ps.16,8).
Wenn du in Christus bist und bleibst, bist du für den Widersacher unerreichbar, denn es steht geschrieben: „Wer von Gott geboren ist, den bewahrt ER und der Böse tastet ihn nicht an“ (1.Jh.5,18).
Welche Waffen stellt uns Gott zur Verfügung?
Anziehen sollen wir SEINEN „Gurt der Wahrheit“, SEINEN „Brustpanzer der Gerechtigkeit“, und SEINE „Stiefel des Friedens“!
Ergreifen sollen wir SEINEN „Schild“, SEINEN „Helm“ und SEIN „Schwert – das Schwert des Geistes“!
So, aufs Beste gerüstet und geschützt, werden wir „fest stehen“, „Widerstand leisten“, „alles überwinden“ und „das Feld behalten“ können! So können wir „alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen“!
„So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit!“
„So steht nun fest!“ Diese Worte hörten auch die Israeliten, als sie vor dem Roten Meer standen und Pharaos Streitmacht heranjagte.
„Da sprach Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird ... Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.“
„Der Herr streitet für uns!“ Diese Wahrheit sollen wir erkennen und im Glauben bekennen! Sobald wir diese göttliche Wahrheit im Glauben aussprechen, werden wir sehen, dass Gott selbst in der ersten Kampfreihe steht!
Auch als die Einwohner Jerusalems zur Zeit Joschafats von ihren Feinden hart bedrängt wurden, sagte der Herr: „Morgen sollt ihr gegen sie hinabziehen … Aber nicht ihr werdet dabei kämpfen; tretet nur hin und seht die Hilfe des Herrn, der mit euch ist, Juda und Jerusalem. Fürchtet euch nicht und verzagt nicht! Morgen zieht ihnen entgegen! Der Herr ist mit euch.“
Durch die Wahrheit gestärkt, die ihnen Gott selbst zugesprochen hatte, zogen die Israeliten dem Feind entgegen! Doch nicht gewappnete Männer mit scharfen Schwertern führten das Heer an, denn wir lesen: „Und er (Joschafat) … bestellte Sänger für den Herrn, dass sie in heiligem Schmuck Loblieder sängen und vor den Kriegsleuten herzögen … Und als sie anfingen mit Danken und Loben, ließ der Herr einen Hinterhalt kommen über die Ammoniter und Moabiter und die vom Gebirge Seir, die gegen Juda ausgezogen waren, und sie wurden geschlagen“ (2.Chr.20,16-17.21-22).)
Wahrheit im Herzen lässt unsere Furcht schwinden! Wahrheit im Herzen füllt unseren Mund mit Lobpreis und Danksagung!
David sagte: „Von deiner Wahrheit und von deinem Heil rede ich“, obwohl er auch sagen konnte: „Es haben mich umgeben Leiden ohne Zahl. Meine Sünden haben mich ereilt; ich kann sie nicht überblicken. Ihrer sind mehr als Haare auf meinem Haupt, und mein Herz ist verzagt“ (Ps.40,13).
Leiden ohne Zahl? Sünden, mehr als Haare auf dem Kopf? Ein verzagtes Herz? Ein Mensch, der dennoch Wahrheit verkündigt und Gottes Heil bezeugt, dieser Mensch wird sich dennoch als siegreicher Überwinder erweisen!
Wahrheit erleuchtet! Wahrheit stärkt! Wahrheit macht frei! Wahrheit ist heilsame Medizin für unser ganzes Sein!
Doch bevor wir uns mit der Wahrheit Gottes gürten können, müssen wir sie kennen! Davon sprach unser Herr, denn wir lesen: „Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Jh.8,31).
Befreiende Wahrheit ist untrennbar mit dem Wort Christi verbunden! Deshalb hat Jesus gebetete: „Vater … Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit“ (Jh.17,17).
Wenn wir Gottes Wort lesen, dann werden wir durch die darin enthaltene Wahrheit geheiligt! So wie Jesus nicht von dieser Welt war und ist, so sind auch wir es nicht! Woher sind wir? Woher kommen wir? Wir sind in Christus, und wir kommen von Gott!
„Kinder, ihr seid von Gott und habt jene überwunden (falsche Propheten, die Jesus nicht bekennen); denn der in euch ist, ist größer als der, der in der Welt ist“ (1.Jh.4,4).
„Gegürtet an unseren Lenden mit Wahrheit!“
Die Quelle unserer Kraft ist die Wahrheit, die wir von Jesus erkannt haben! Diese Wahrheit, die Wahrheit Christi, gibt uns Kühnheit, Mut und Zuversicht!
Wahrheit, die unser Herz vor Entmutigung schützt, ist, dass Gott größer ist als unser Herz! „Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor ihm unser Herz überzeugen (zur Ruhe bringen), dass, wenn uns unser (zweifelndes) Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge. Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt, so reden wir freimütig zu Gott, und was wir bitten, empfangen wir von ihm; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist. Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und lieben uns untereinander, wie er uns das Gebot gegeben hat“ (1.Jh.3,19-23).
Unser Gott und Vater ist größer als alles! Wenn wir uns selbst verdammen und verurteilen, so verdammt und verurteilt ER uns nicht! Warum? Weil sein Sohn unser Urteil getragen hat!
Gott, unser Vater, ist größer als alles und kennt unser Herz! ER weiß: Wir glauben an den Namen SEINES Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus! ER weiß: Wir lieben einander!