„So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist“ (Eph.5,15-17).

Um „als Weise“ sorgfältig auf unsere Lebensführung achten zu können, müssen wir „den Willen des Herrn verstehen“!

Während die Kinder Israel Gottes Taten sahen, wurden Mose die Wege des Herrn offenbart (Ps.103,7). Er hatte den Ewigen gebeten: „Habe ich denn Gnade gefunden vor deinen Augen, so lass mich deine Wege wissen, damit ich dich erkenne“ (2.Mose 33,13).

Welchem Weg führt uns Gott, damit wir IHN erkennen? Was ist sein Wille?

Wir sollen „aufstehen vom Schlaf“! Wir sollen „weise“ handeln! Wir sollen die uns gegebene Zeit nützen! Christus will uns „erleuchten“ und mit SEINEM Geist „erfüllen“!

„Sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen“ (Eph.5,18).

Wir sollen uns nicht mit Dingen beschäftigen und füllen, die uns negativ beeinflussen! Wir sollen uns von Gottes Geist erfüllen lassen!

Als Saul von Gottes Geist berührt wurde, geriet er „in Verzückung“. Samuel hatte ihm zuvor gesagte: „Der Geist des Herrn wird über dich kommt, … da wirst du umgewandelt und ein anderer Mensch werden“ (1.Sam.10,6).

Gottes Geist verändert uns – zum Guten und Besseren!

Zur Zeit des Alten Bundes ruhte Gottes Geist nur äußerlich auf Menschen – er wohnte nicht in ihnen. Gott konnte seinen Geist geben und nehmen!

Nachdem David mitten unter seinen Brüdern zum König gesalbt worden war, heißt es: „Und der Geist des Herrn geriet über David von dem Tag an und weiterhin … Der Geist des Herrn aber wich von Saul“ (1.Sam.16,13-14).

Nachdem David gesündigt hatte, war er besorgt und bat den Herrn: „Nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir“ (Ps.51,13).

Doch was sagte Jesus zu seinen Jüngern?

„Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, … den Geist der Wahrheit, dass er bei euch sei in Ewigkeit … denn er bleibt bei euch und wird in euch sein (Jh.14,16-17).

Wie wurde möglich, was zuvor unmöglich war?

Als die Israeliten in Jerusalem versammelt waren, um sieben Tage lang das Laubhüttenfest zu feiern, war auch Jesus gekommen. Das Fest, das Gottes Volk an seine Wüstenwanderung erinnern sollte – das man aber auch nach der Weinlese und Ernte feierte –, war das fröhlichste aller Feste (5.Mose 16,13-15).

Uns wird berichtet: „Aber am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht“ (Jh.7,37-39).

Wieso war der Geist noch nicht da? Hatte der Engel des Herrn der Maria nicht verheißen, dass der Heilige Geist über sie kommen würde (Lk.1,35)?

Wurde Elisabeth, die Mutter Johannes des Täufers, nicht vom Heiligen Geist erfüllt, als Maria sie besuchte (Lk.1,41)?

Kam Simeon nicht „auf Anregen des Geistes“ in den Tempel, um das Kind Jesus zu sehen (Lk.2,21)?

Kam der Heilige Geist bei der Taufe Jesu nicht wie ein Taube auf IHN herab (Lk.3,22)?

Wie also kann die Schrift sagen, dass der Heilige Geist noch nicht da war, wenn Gottes Wort berichtet: „Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kam zurück vom Jordan und wurde vom Geist in die Wüste geführt“ (Lk.4,1)?

Der Geist, den diejenigen empfangen sollten, die an Jesus glaubten, dieser Geist war noch nicht da!

Bevor dieser Geist von Menschen empfangen werden konnte, musste Bedeutsames geschehen: Jesus musste ein Mensch werden!

„Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er’s gleichermaßen angenommen, damit er durch seinen Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hat, nämlich dem Teufel“ (Hebr.2,14)

Jesus musste ein sündloses Leben führen, um unsere Schuld, unser Gericht und unsere Strafe auf sich nehmen zu können!

„Der von keiner Sünde wusste, wurde für uns zur Sünde gemacht“ (2.Kor.5,21).

Jesus musste für uns sterben, damit wir ewig leben können!

„Der Gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe … Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben sollen“ (Jh.10,10-11).

Jesus musste auferstehen und die Macht des Todes überwinden!

„Den hat Gott auferweckt und hat aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, dass er vom Tode festgehalten werden konnte“ (Apg.2,24).

Jesus musste in SEINER Auferstehung „dem Tode die Macht nahmen und ein unvergängliches Wesen ans Licht bringen“ (2.Tim.1,10).

Jesus musste zu seinem Vater auffahren und verherrlicht werden!

„Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben und setzte sich zur Rechten Gottes“ (Mk.16,19).

Erst danach „war der Geist da“, der in unsren Herzen wohnen kann!

„Lasst euch vom Geist erfüllen!“

Achtung! Das ist kein Vorschlag Gottes – keine Empfehlung! Es ist eine Aufforderung!

Im letzten Kapitel der Bibel wird uns von „einem Strom“ berichtet, „der vom Thron Gottes und des Lammes ausgeht“ (Offb.22,1). Es ist dieser Strom, der der Stadt Gottes fortwährend Erquickung, Erfrischung, Belebung und Lebensfülle bringt!

Doch wir, die wir heute „in Christus“ sind, wir sind dazu berufen, schon heute Empfänger dieser Lebensausteilung zu sein! Fortwährend! Immerzu!

Gaben, die uns Gottes Geist austeilt, unterliegen nicht unserer Wahl, denn die Schrift sagt: Dem einen wird durch den Geist gegeben der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, … einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe gesund zu machen, in dem einen Geist; einem andern die Kraft Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen. Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will“ (1.Kor.12,8-11).

Gaben, die Gottes Geist austeilt, sind auch nicht Beweis eines gottgefälligen Wandels! Die Gläubigen in Korinth hatten „keinen Mangel an irgendeiner Gabe“ (1.Kor.1,7). Doch was ihre geistlichen Reife betraf, waren sie „unmündige Kinder in Christus“, die miteinander zankten, eifersüchtig waren und „nach Menschenweise lebten“ (1.Kor.3,1-3).

Von Gottes Geist erfüllt zu sein ist kein Ausnahmerecht einiger weniger! Es ist vielmehr das Vorrecht aller Erlösten Kinder Gottes!

Jesus sagte: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen“ (Jh.10,10b).

„im Überfluss“ (Elberfeld und Schlachter)

„in Fülle“ (Züricher)

Erfüllt werden wir mit dem Heiligen Geist! Gottes Geist will unser Herz erfüllen – überfließend! Das aber setzt voraus, dass der Geist, der uns erfüllt, Fülle ist und Fülle bringt!

Zu beachten ist, dass wir mit dem Heiligen Geist auch Gottes Geist empfangen!

„Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt (Röm.8,11).

Der Geist, der uns erfüllt, ist auch der Geist unseres Vaters!

„Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet“ (Mt.10,19).

Der Heilige Geist erfüllt unser Herz auch mit dem Geist Jesu!

„Als sie aber nach Mysien gekommen waren, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen; doch der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu“ (Apg.16,7).

Im Heiligen Geist enthalten ist auch der Geist Christi!

„Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein“ (Röm.8,9).

Mit dem Heiligen Geist empfangen wir das Leben des Menschensohnes Jesus und die Herrschaft des erhöhten Christus, denn Paulus schrieb: „Ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi (Phil.1,19).

Wenn also der Heilige Geist unser Inneres erfüllt, dann reicht uns Gott seine ganze Fülle dar!

„Lasst euch vom Geist erfüllen“ (Epheser 5,18).

Wann empfangen wir diesen Geist?

Antwort auf diese Frage gab Paulus in seinem Brief an Titus, denn er schrieb: „Denn auch wir waren früher unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, waren mancherlei Begierden und Gelüsten dienstbar und lebten in Bosheit und Neid, waren verhasst und hassten uns untereinander. Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig (rettete er uns) – nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach SEINER Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist, den ER über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland, damit wir, durch dessen Gnade gerecht geworden, Erben seien nach der Hoffnung auf ewiges Leben“ (Tit.3,3-6).

Gott gab uns seinen Geist am Tag unserer Wiedergeburt! Wie sonst hätten wir neues Leben – Leben aus Gott – empfangen können?

Den Heiligen Geist empfangen wir, wenn wir an Jesus Christus gläubig werden! Ein Beweis dafür finden wir in folgendem Bericht: Paulus hatte in Ephesus einige Männer getroffen, die nur mit der Taufe des Johannes getauft worden waren (einer Taufe zur Buße). Von einem innewohnenden Geist hatten sie noch nie gehört! Erst als Paulus vom Glauben an Jesus berichtete, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen und empfingen den Heiligen Geist (Apg.19,1-6).

Davon redete der Apostel auch, als er den Ephesern schrieb: „In IHM seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit – in IHM seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist“ (Eph.1,13).

Die Schrift lässt uns wissen, dass Gott seinen Geist „reichlich über uns ausgegossen hat“.

Damit bleibt ausgeschlossen, dass es Gläubige gibt, die ein größeres Maß von Gottes Geist empfangen haben, denn die Schrift betont ausdrücklich: „Gott gibt den Geist ohne Maß“ (Jh.3,34).

Die Bibel berichtet uns von dem Tag, an dem Gott seine Verheißung erfüllte, die er durch den Propheten Joel ausgesprochen hatte: „In den letzten Tagen, da will ich meinen Geist ausgießen auf alles Fleisch“.

An diesem Tag – an Pfingsten – wurden dreitausend Menschen gerettet (Apg.2,16-17). Sie taten Buße, änderten ihr Denken, ließen sich taufen und „empfingen die Gabe des Heiligen Geistes“ (Apg.2,38-41).

Doch schon sehr bald regte sich Widerstand: Der Hohe Rat trat zusammen, um Petrus und Johannes zu verhören. Anschließend verbot man ihnen, „keinesfalls zu reden oder zu lehren in dem Namen Jesu“.

Daraufhin kam die Gläubigen zusammen, um zu beten. Sie sagten: „Nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit Freimut zu reden dein Wort; strecke deine Hand aus, lass Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus“.

Uns wird weiter berichtet: „Als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut“ (Apg.4,18.29-31).

Diejenigen, die Gottes Geist bei ihrer Errettung empfangen hatten, wurden erneut von IHM erfüllt! Wir erkennen also, dass die Erfüllung mit dem Heiligen Geist kein einmaliges Erlebnis ist.

Wir können nicht von dem leben, was wir gestern empfangen haben. Was Gott uns schenkt, ist alle Morgen neu! Und weil die Dinge, mit denen wir täglich umgehen, unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen, müssen wir auch täglich, ja, beständig mit Gottes Geist erfüllt werden!

Auch in seinem Brief an die Galater machte Paulus deutlich, wie wir den Geist empfangen, denn er fragte die Gläubigen: „Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben … der euch nun den Geist darreicht und tut solche Taten unter euch, tut er’s durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben?“ (Gal.3,3+5)

Züricher Übersetzung: „durch den Glauben, der hört“.

Auch in seinem Brief an die Gemeinde in Rom betonte Paulus die Bedeutung des Hörens, denn er sagte: „Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen … Wie sollen sie aber den anrufen, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger … So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Gottes“ (Röm.10,12-17).

Der Glaube kommt durch das Hören des Glaubens! Auch SEINEN Geist reicht Gott uns durch das Hören des Glaubens dar!

Wir alle haben gehört! Doch wie lang bleibt das Gehörte in unseren Herzen?

„Maria aber behielt alle diese Wort und bewegte sie in ihrem Herzen“ (Lk.2,19+51)

Um das Wort Christi fortwährend in unsrem Herzen bewegen zu können, müssen wir es immer wieder hören!!!

Erinnerungen an ein gutes Essen sättigen nicht! Lebensenergie empfangen wir durch die Speise, die wir heute essen!

Wenn uns „der Gott des Friedens“ mit seinem Geist erfüllt, dann tut er es auf die gleiche Weise, wie ER uns heiligt: „Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus“ (1.Thess.5,23).

Gottes Werk der Heiligung beginnt in unserem Geist, erfasst unsere Seele und wird, wenn unser Herr wiederkommt, auch unseren Leib durchdringen!

In unserem wiedergeborenen Geist sind wir schon von Gottes Geist erfüllt, denn die Schrift sagt: „Welche der Geist Gottes treibt (leitet), die sind Gottes Kinder … Der Geist selbst gibt Zeugnis mit unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind … Der Geist hilft unserer Schwachheit auf … Der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen“ (Röm.8,14.16.26).

Wenn uns Paulus also auffordert: „Lasst euch vom Geist erfüllen“, dann spricht er von unserer Seeleunserem Denken, Fühlen und Wollen! Von Gottes Geist erfüllt werden sollen unsere Gedanken, Empfindungen und Beweggründe!

Womit erfüllt uns der Geist?

Jesaja weissagte: „Es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf IHM wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn“ (Jes.11,1-2).

Und Paulus schrieb: „Gott ist’s aber, der uns fest macht samt euch an Christus und uns gesalbt und versiegelt und in unsre Herzen als Unterpfand den Geist gegeben hat“ (2.Kor.1,21-22).

Der Gesalbte, an dem wir befestigt wurden, salbt uns: Mit Weisheit, die von oben kommt!

Mit geistlichem Verständnis! Mit himmlischer Rechtsberatung! Mit Kraft und Stärke, um das Richtige zu tun! Mit der Erkenntnis Christi! Und mit der Ehrfurcht Gottes!

Wer also sorgfältig darauf achtet, wie er sein Leben führt, wer weise ist und die ihm gegebene Zeit auskaufen will, wer versteht, was der des Herrn Wille ist – der lass sich heute von Gottes Geist erfüllen! Amen!

 
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