„Und ER hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der vollen Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum Vollendeten Mann, zum vollen Wuchs der Fülle Christi“ (Eph.4,11-13).
Wir alle brauchen geistliche Zurüstung! Nur so kann die Gnade und Erkenntnis Jesu Christi gemehrt werden! Nur so kann unsere Einheit untereinander gestärkt werden!
Jeder Diener Christi soll dazu beitragen, dass die die Heiligen, die Glieder des Leibes Jesu Christi, „zugerüstet werden“.
Wenn Paulus vom „Werk des Dienstes“ spricht, dann meint er „den Aufbau des Leibes Christi“, der dadurch gefördert wird, dass die Gläubigen in ihrem Glauben gestärkt werden und „zur vollen Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen.“
Dafür, damit dies geschehen kann, hat unser Herr Jesus, der das Haupt des Leibes ist, Gaben gegeben und Diener eingesetzt: Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer!
Sie alle sollen mit dazu beitragen, dass „die Heiligen zugerüstet werden“! Das Ziel, zu dem wir alle heranwachsen sollen, ist klar definiert: Jeder Gläubige, jedes Glied des Leibes Christi, soll „zur vollen Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen“!
Indem wir alle die Fülle Christi erkennen und in diese Fülle hineinwachsen, wird jeder Gläubige geistlich vollendet, geistlich mündig und geistlich erwachsen!
Wer sich also fragt, wie wir geistlich wachsen und zu geistlicher Reife gelangen können, der findet hier die Antwort: „Durch geistliche Zurüstung und die Erkenntnis des Sohnes Gottes“!
So, und nur so, wird auch unsere Einheit gestärkt, denn wenn wir alle im Glauben gestärkt sind und an der Fülle Christi teilhaben, werden wir nicht miteinander zanken und streiten.
Doch Achtung! Paulus betonte, dass jedes Glied des Leibes Christi direkt mit dem Haupt verbunden ist und zu IHM hin wächst!
Auch von Jesus wird berichtet: „Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm … Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen“ (Lk.2,40+52).
Obwohl Jesus bereits als Zwölfjähriger wusste, wer sein Vater war, nämlich Gott, wird uns gesagt: „Und er ging mit ihnen (den Eltern) hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan“ (Lk.2,51).
Worin zeigte sich das geistliche Wachstum Jesu?
Schon im Alter von zwölf Jahren lebte Jesus SEINEM Vater zugewandt, denn ER sagte: „Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist?“ (Lk.2,49)
Obwohl Jesus lieber im Tempel geblieben wäre (im Haus SEINES Vaters), folgte er seinen Eltern und ging er mit ihnen nach Nazareth, in eine Gegend, die die Bibel „das Galiläa der Heiden“ nannte (Jes.8,23).
Jesus folgte seinen Eltern, ohne ihnen zu widersprechen! Obwohl er Gottes Sohn war und die Sünde nicht in IHM wohnte, war er seinen Eltern (sündigen, fehlerhaften Menschen) untertan!
In IHM gab es keinen Widerspruch, Keine Aufmüpfigkeit! Jesus forderte für sich keine Sonderbehandlung! „ER war ihnen untertan!“
Und so wuchs ER – wurde ER stark – nahm ER zu: An „Weisheit“, innere Stärke, „Gnade“, Gunst und Wohlgefallen – „bei Gott und den Menschen.“
Und so, wie Jesus Christus SEINEM Vater zugewandt lebte, so leben wir heute IHM zugewandt! Wir leben gemäß unserer Berufung, die da lautet: „Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christus, unseres Herrn“ (1.Kor.1,9).
Geistliches Wachstum kann sehr unterschiedlich sein: Das in unser Herz gesäte Wort kann „dreißig-, sechzig- oder hundertfache Frucht“ hervorbringen!
Geistliches Wachstum kann aber auch verzögert werden: Wenn „der ausgestreute Same des Wortes“ in seiner Entfaltung gehindert wird (Mt.13,19-23).
Als Jesus davon sprach, sagte ER: „Ein Sämann ging aus zu säen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg; da kamen die Vögel und fraßen’s weg“.
Jesus erklärte, was ER damit sagen wollte: „Wenn jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, so kommt der Böse und reißt weg, was in sein herz gesät ist; das ist der, bei dem auf den Weg gesät ist“ (Mt.13,19).
Wodurch wurde das geistliche Wachstum gehindert? Durch Unverständnis! Doch woher kommt der „harte Herzsboden“, die verhindert, dass der kostbare Same aufgenommen wird? Dieser Mensch versteht Gottes Wort deshalb nicht, weil er andere Vorstellungen hat. Er hört und urteilt, wie die es Kinder dieser Welt tun. Sein Verstand, durch reger Umgang mit Menschen, die die Bibel kritisieren und ihre Autorität ablehnen, lässt nicht zu, dass er die kostbaren Wahrheiten von Gottes Wort zu Herzen nimmt!
Wer also geistliches Wachstum erfahren will, der nehme zu Herzen, was der Psalmist sagte: „Wohl dem, (glückselig der Mensch), der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen“ (Ps.1,1).
In SEINEM Gleichnis vom vierfachen Acker, sagte Jesus weiter: „Einiges viel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es“. In der Erklärung, die ER dazu gab, sagte er: „Bei dem aber auf felsigen Boden gesät ist, das ist, der das Wort hört und es gleich mit Freuden aufnimmt; aber er hat keine Wurzel in sich, sondern er ist wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes Willen, so fällt er gleich ab“.
Wir erkennen, dass geistliches Wachstum Wurzel braucht, die in Christus gegründet sind. Davon redet die Schrift wenn sie sagt: „Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in IHM und seid in IHM verwurzelt und gegründet und fest im Glauben“ (Kol.2,6). Bedrängnisse, Verfolgungen und Widerspruch können wir nur gemeinsam mit Christus ertragen. Getrennt von IHM werden wir in einer Welt, die in Jesus nicht den Erlser der Welt, den Sohn des Allerhöchsten, den Herrn der Herren und den König der König erkennt, nicht bestehen können! Getrennt von IHM wird unser Glaubensleben schnell verdorren!
Jesus sagte weiter: „Einiges viel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen und erstickten’s.“ Und ER erklärte: „Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das sit, der das Wort hört, und die Sorgen der Welt und der betrügerische Reichtum ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht“ (Mt.13,7+22).
Sorgen und Ängste erschweren oder hindern unser geistliches Wachstum! Wer ständig das Sichtbare betrachtet und sich davon leiten lässt, wird die ewige Wahrheit, die mit Christus in sein Herz gesät worden ist, nicht erkennen und nicht ergreifen können! Wenn wir also wollen, dass wir innerlich „von Tag zu Tag erneuert werden“, der darf Trübsal, die zeitlich und leicht ist, nicht höher bewerten, als den Unsichtbaren und Ewigen, der in IHM wohnt und lebt“ (2.Kor.4,17-18). Wer den Reichtum erkannt hat, der mit Christus in sein Herz und Leben gekommen ist (1.Kor.1,5), der wird sich nicht von weltlichem Reichtum betrügen lassen!
Zuletzt sagte der Herr: „Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach“ (Mt.13,8+23).
Es ist wichtig und unerlässlich, dass wir, wenn wir Gottes Wort hören, es verinnerlichen! Von Maria, der Mutter Jesu, wird uns gesagt: „Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen“ (Mt.2,19+51).
Johannes schrieb: „Was von Anfang an war, was wir gehört haben, das wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens“ (1.Jh.1,1).
Wer geistlich wachsen und im Glauben, in der Gnade und der Erkenntnis Christi Jesu zunehmen will, der muss das Gehörte in SEINEM Herzen bewahren, wie der Psalmist, „Tag und Nacht darüber sinnen“ (Ps.1,2), es im Geist „betasten“, es zu einem Gebet machen und davon reden!
Wir können also erkennen, wie wichtig unsere persönliche Beziehung zu Christus, unserem Herrn und dem Haupt des Leibes, ist!
Wachstum des Leibes Christi kann also nur geschehen, wenn jedes Glied des Leibes sein persönliches Wachstum bewirkt, indem es am Haupt festhält und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes zunimmt!
Christus, unser Haupt, ist der Darreichende, der uns frei und umsonst schenkt, was wir „zum Leben und zum Wandel in der Gottseligkeit benötigen“ (2.Petr,1,3).
So werden auch wir zu Gebenden – zu „Gelenken der Darreichung“.
Haben wir von Christus Trost empfangen, können wir Trostbedürftige trösten: „… der Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können, die in allerlei Trübsal sind, mit dem Trost, mit dem wir getröstet werden von Gott“ (2.Kor.1,3-5).
Wir dienen mit dem, was wir empfangen haben! Davon hatte unser Herr gesprochen, als ER sagte: „Handelt damit, bis ich wiederkomme“ (Lk.19,13).
Zuvor hatte er in einem Gleichnis gesagt: „Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an …“ (Mt.25,14).
Unser Herr fordert nicht von uns, was er uns nicht gegeben hat!
Indem jedes einzelne Glied des Leibes darreicht, was es vom Haupt empfangen hat, geschieht Aufbau des Leibes Christi!
Bewachte, dass „der Leib wächst und sich selbst aufbaut – in Liebe“!
Ohne herzliche Liebe zueinander kann kein Aufbau geschehen!
Deshalb sagt die Schrift: „Die brüderliche Liebe sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor“ (Röm.12,10).
Denke nicht, dass es etwas Geringes ist, wenn du einem Bruder oder einer Schwester Gutes tust, wie geschrieben steht: „Lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen“ (Gal.6,7).
Der ganze Leib Christi wird davon profitieren, denn Gottes Wort sagt, dass, „wenn ein Glied das andere unterstützt, nach dem Maß seiner Kraft, der ganze Leib wächst“ (Eph.4,16).
Was auch immer ein Glied des Leibes Christi benötigt, es soll erkennen und spüren, dass es von Gliedern des Leibes umgeben ist, die ihm die Liebe Jesu erweisen!
Kein Glied des Leibes soll sich minderwertig oder unbedeutend fühlen und sagen: „Ich bin keine Hand, darum bin ich nicht Glied des Leibes“. Oder: „Ich bin kein Auge, darum bin ich nicht Glied des Leibes“ (1.Kor.12,15-16). Kein Glied des Leibes darf zu einem anderen Glied des Leibes sagen: „Ich brauche dich nicht, denn Gottes Wort sagt, dass die Glieder des Leibes, die uns die schwächsten zu sein scheinen, die nötigsten sind“. Damit im Leib Christi keine Spaltung ist, sollen wir alle Glieder „mit Ehre umgeben“, besonders aber die, die wir als gering einschätzen (1.Kor.12,21-25).
Auch wenn wir uns außerstande sehen, unserem Bruder oder unserer Schwester helfen zu können, so sollen er/sie dennoch spüren, dass wir mitfühlen und „mit den Weinenden weinen“ (Röm.12,15).
Als die Freunde Hiobs erkannten, wie groß dessen Not war, weinten sie und harrten sie sieben Tage und sieben Nächte an seiner Seite aus – ohne ein Wort zu sagen (Hiob 2,12-13).
Vergiss nicht: Was du einem Glied des Leibes getan hast, das hast du Christus – dem Haupt – getan!
Erneuerung des Herzens und tiefgreifende Veränderung kann nur geschehen, wenn wir von Jesus hören und IHN kennenlernen!
Wer das Richtige glaubt – lebt auch richtig!
Der römische Hauptmann, der in Kapernaum wohnte, hatte erkannt, dass Jesus Macht besaß über alle Mächte und Gewalten, weshalb der Herr nur ein Wort sprechen musste, um seinen kranken Knecht zu heilen (Mt.8,5-10).
Ebenso war sich eine Frau, die zwölf Jahre lang unter einem Blutfluss gelitten hatte und der kein Arzt helfen konnte, sicher, dass, wenn sie auch nur „die Kleider Jesu berühren könnte“, sie von ihrer Krankheit geheilt sein würde (Mt.9,20-22).
So lange die Jünger nicht wussten, dass Jesus einem Sturm gebieten kann, wurden sie von Todesfurcht beherrscht (Mk.4,37-41).
So lange sie es für unmöglich hielten, dass Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen 5000 Menschen speisen kann, wollten sie die Menschenmenge hungrig wegschicken (Mt.14,15-21).
So lange sie nicht glauben konnten, dass Jesus einen Verstorbenen auferwecken und aus dem Grab rufen kann, waren sie der Meinung, dass sie in Judäa den Tod zu erwarten hatten (Jh.11,8+16).
Doch je mehr sie „die Herrlichkeit Jesu sahen“, konnten sie „aus seiner Fülle nehmen - Gnade um Gnade“ (Jh.1,14+16).
Je mehr wir den Herrlichen kennenlernen, umso kraftvoller werden wir glauben können!
„Ihn erkennen ist das ewige Leben“ (Jh.17,3).
Als Nikodemus in der Nacht zu Jesus kam, erinnerte ihn der Herr an ein Ereignis, das zur Zeit der Wüstenwanderung stattfand: Nachdem die Israeliten gegen Gott aufbegehrt hatten, ließ er „feurige Schlangen“ ins Lager kommen, die das Volk bissen, sodass viele starben. Als sie zu Mose kamen und ihn baten: „Wir haben gesündigt, dass wir wider den Herrn und wider dich geredet haben. Bitte den Herrn, dass er die Schlangen von uns nehme“, sagte Gott zu Mose: „Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben“ (4.Mose 4-8).
Davon sprach unser Herr, als er zu Nikodemus sagte: „Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben“ (Jh.3,14).
Jeder, der seine Augen aufhebt und auf IHN, den Gekreuzigten und Auferstandenen blickt, wird heil werden!
Wenn wir also im Leben eines Menschen eine Veränderungen zum Guten und Besseren erreichen wollen, dann müssen wir Christus vor seinen Augen erhöhen!
Das war es, woran Paulus die Gläubigen in Galatien erinnerte, als er sagte: „Ich habe euch Jesus Christus vor die Augen gemalt, als wäre er mitten unter euch gekreuzigt worden“ (Gal.3,1).
Nur wenn es Gott gelingt, die Schleier wegzunehmen, die Menschen daran hindern, die Schönheit und Einzigartigkeit Jesu Christi zu erkennen, können sie von dem Gift der Schlange geheilt werden!
Solange Christus vor den inneren Augen eines Menschen verhüllt bleibt, solange wird es in seinem Leben keine tiefgreifende Errettung, Heilung und Erneuerung geben können!
Wir versuchen also nicht zuerst, Menschen von ihrer Sündhaftigkeit zu überzeugen – wir „verkündigen die Wohltaten dessen, der uns berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht“ (1.Petr.2,9).
Wir erhöhen Jesus Christus vor ihren Augen! Wir beschreiben seine Tugenden (1.Petr.2,9).
Wer Jesus kennenlernen will, der muss von ihm hören! Immer und immer wieder!!!
Damit nicht genug, muss er „in IHM unterwiesen sein“, weil die Wahrheit, die frei macht, in Jesus Christus ist! Deshalb sagt die Schrift: „Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt; ihr habt doch von ihm gehört und seid in ihm unterwiesen, wie es Wahrheit in Jesus ist!“ (Eph.4,21).