„Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter’, das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat: ‚auf dass dir's wohlgehe und du lange lebest auf Erden’ (5. Mose 5,16). Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ (Epheser 6,1-4).

Das Gemeindeleben kann nur gelingen, wenn wir auch in unseren Häusern mit und durch Christus leben! Wenn Eheleute eins sind, einander lieben, einander vergeben, miteinander beten und den „Gott aller Gnade“ mit einem Mund loben!

Wichtig ist aber auch, wie wir mit unseren Kindern umgehen und wie wir sie erziehen!

Auch hier sprach Paulus nicht zu Kindern und Eltern, die Jesus nicht kennen! Kinder sollen ihren Eltern Gehorsam erweisen „in dem Herrn“! Und Eltern sollen ihre Kinder „in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ erziehen!

Die Worte des Apostels machen deutlich, dass auch Kinder, die noch Kindesalter sind, sich für Jesus entscheiden und IHN in ihr Herz und Leben aufnehmen können! Um im Reich der Himmel Eingang zu finden, müssen Kinder nicht zu Erwachsenen werden. Im Gegenteil: Erwachsenen müssen zu Kindern werden!

Als die Jünger ihren Meister fragten: „Wer ist der Größte im Himmelreich?“, rief Jesus ein Kind zu sich und stellte es vor seine Jünger. Dann sagte er: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“ (Mt.18,2-3).

Sobald ein Kind den Unterschied zwischen gut und böse erkennen kann, kann es auch verstehen, warum Jesus für uns sterben musste!

Das mosaische Gesetz sah für Söhne, die ihren Eltern nicht gehorchen wollten, die Höchststrafe vor, denn wir lesen: „Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, und wenn ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold, dann sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe, und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun, dass ganz Israel aufhorche und sich fürchte“ (5.Mose 21,18-21).

Wie schlimm muss es für die ersten Eltern, Adam und Eva, gewesen sein, als sie sahen, wie unterschiedlich sich ihre beiden Söhne, Kain und Abel, entwickelten. Kain, der Ackersmann, war unbeherrscht und ließ sich schnell von seinem Zorn übermannen! Abel, der Schafshirte, war ein Mann der Ruhe und des Friedens, der seine Herde gemächlich auf die Weide trieb und viel Zeit zum Nachdenken hatte.

Wie groß aber muss der Schmerz der Eltern gewesen sein, als ihr eigener Sohn seinen Bruder erschlug!

Es gibt gute Gründe, weshalb man sich seinen Eltern unterzuordnen sollte:

Seinen Eltern zu gehorchen, ist recht! Kinder sind Lernende! Sie sind unerfahren, nicht gereift und charakterlich noch nicht gefestigt! Sie sind auf der Suche nach Orientierung! Sie brauchen Vorbilder! Kinder gleichen ungeschliffenen Diamanten. Ohne Erziehung und ohne Korrektur bleibt ihr Verhalten wild, undiszipliniert, was dazu führt, dass sie sozial isoliert und belächelt werden! Die Bibel sagt, dass ein Mensch, der noch „unmündig“ ist, sich „umtreiben lässt“, leicht zu beeinflussen und zu verführen ist! Weil er das „trügerische Spiel der Menschen“ noch nicht durchschaut (Eph.4,14). Deshalb ist es recht, seinen Eltern zu gehorchen und zu vertrauen, weil sie durch ihre größere Lebenserfahrung besser einschätzen können, was von Nutzen ist oder zum Schaden werden kann.

Seinen Eltern gehorsam zu sein, ist schriftgemäß, denn es steht geschrieben: „Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen; denn das ist wohlgefällig in dem Herrn“ (Kol.3,20). SEINEN Eltern gehorsam zu sein entspricht dem Willen Gottes und es gefällt IHM!

Seinen Eltern zu gehorchen und sie zu respektieren, ist gewinnbringend! Damit ist keine Benachteiligung verbunden! Gott, der Herr, verspricht dir, dass, wenn du deinen Vater und deine Mutter ehrst, es dir gut gehen wird. ER hat gesagt: „Ehre Vater und Mutter, auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebst auf Erden.“ Wenn du es tust, verschaffst du dir Wohlergehen!

Wir alle wissen, wie viel Streit, Ärger und Unfrieden entstehen, wenn Kinder ihren Eltern ständig widersprechen! Ein friedliches Zusammenleben jedoch und ein harmonisches Miteinander lassen die Seele aller Beteiligten aufleben! Hier fühlt man sich wohl! Hier fällt man abends nicht kraftlos in sein Bett! Die Bereitschaft, sich seinen Eltern unterzuordnen und ihnen zu gehorchen, bedeutet nicht, dass man sich sein eigenes Grab schaufelt! Im Gegenteil: Der Herr hat verheißen: „Ehre Vater und Mutter, auf dass du lange lebest auf Erden.“

Wir alle wissen, dass ein junger Mensch dieses göttliche Gebot nur dann erfüllen kann, wenn er es „in dem Herrn“ tut! Das aber bedeutet, dass damit Leben verbunden ist – Leben aus Gott – Leben, das Jesu Christi denen schenkt, die sich IHM zuwenden (Jh.10,10b).

Von Jesus wird uns berichtet, dass ER als 12jähriger Junge bereit war, sich seinen Eltern unterzuordnen, obwohl ER wusste, dass ER Gottes Sohn Gottes war und seine Eltern schwache, fehlerhafte Menschen! Doch SEINE Bereitschaf zur Unterordnung machte IHN nicht ärmer! Im Gegenteil, denn wir lesen: „Und ER ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan … Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen“ (Lk.2,51-52).

„Mein Sohn, vergiss meine Weisungen nicht, und dein Herz behalte meine Gebote, denn sie werden dir langes Leben bringen und gute Jahre und Frieden ... Hänge meine Gebote an deinen Hals und schreibe sie auf die Tafeln deines Herzens, so wirst du Freundlichkeit und Klugheit erlangen, die Gott und den Menschen gefallen. Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an IHN in allen deinen Wegen, so wird ER dich recht führen. Dünke dich nicht weise zu sein, sondern fürchte den Herrn und weiche vom Bösen. Das wird deinem Leib heilsam sein und dein Gebeine erquicken“ (Spr.3,1-8).

Eltern sollen ihre Kinder mit Christus vertraut machen! Nicht nur mit Worten, sondern auch mit ihrem Leben! An uns sollen unsere Kinder sehen können, was es heißt, Jesus zu kennen, IHN zu lieben und IHM zu vertrauen!

Kostbare Weisungen sind aber auch die, die unsere Kinder vor falschen Wegen, falschen Entscheidungen und falschen Verhaltungsweisen warnen! „Mein Sohn, wenn dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht“ (Spr.1,10). „Tu von dir die Falschheit des Mundes und sei kein Lästermaul. Lass deine Augen stracks vor sich sehen und dein Blick geradeaus gerichtet sein. Lass deinen Fuß auf ebener Bahn gehen, und alle deine Wege seien gewiss (geordnet)(Spr.4,1.20-26).

Wie sich ein Kind entwickelt, hängt auch davon ab, wie es von seinen Eltern erzogen wird! Deshalb schrieb Paulus: „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn“.

Kinder müssen das Herz ihrer Eltern berühren können! Sie müssen spüren, dass sie geliebt sind! Ein Vater, der in seiner Erziehung erkennen lässt, das er nur das Beste für sein Kind im Sinn hat, wird weniger Widerspruch ernten!

„Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn“ (Luther).

„Ihr Väter, erbittert eure Kinder nicht, damit sie nicht scheu werden“ (Kol.3,21 Luther).

Kränkt eure Kinder nicht, auf dass sie nicht verzagen(Luther 2017).

Reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden“ (Elberfeld).

Aussagen wie „solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, hast du zu gehorchen“, sind in der Erziehung untauglich! Im Gegenteil: Sie erregen Zorn und Widerspruch! Sie machen mutlos und sind einschüchternd!

Eltern sollen ihrem Kind verständlich machen, warum sie so oder so entschieden haben!

Lass dein Kind den Unterschied zwischen einem „Stein“, einem „Skorpion“ und einem „Stück Brot“ erkennen, damit es versteht, warum du ihm das eine gibst, das andere aber verwehrst!

Erziehung muss im Frieden geschehen – mit Worten, die nicht im Unmut, nicht im Effekt ausgesprochen wurden!

Was tat der Vater, von dem Jesus in seinem Gleichnis berichtete, als ihn sein Sohn bat, ihm das Erbe auszuzahlen? Erging er sich in langen Diskussionen? Drohte er? Sprach er eine Warnung aus? Nein! Der Vater tat, worum ihn sein Sohn gebeten hatte, auch wenn sein Herz dabei schmerzte! Später dann, als der Sohn längst in die Ferne gezogen war, stand der Vater oft vor der Tür des Hauses, um nach seinem Sohn Ausschau zu halten. Als er ihn schließlich in der Ferne erblickte, wie er sich schweren Schrittes und mit gesenktem Kopf dem Haus näherte, konnte der Vater nicht mehr an sich halten. Er lief seinem Sohn entgegen, um ihn zu umarmen, zu küssen und willkommen zu heißen.

Da war keine Vorwurf, keine Anklage. Der Heimkehrer spürte nur die Liebe seines Vaters und dessen Freude!

Mein Sohn! Egal, was du tust – du bist und bleibst mein Sohn! Ich liebe dich nicht, weil du meinem Willen gehorchst! Ich liebe dich, weil du mein Sohn bist! Und ich werde dich immer lieben – egal, was geschieht!

Als Paulus an die Gläubigen in Thessalonich schrieb, sagte er: „Wir sind unter euch mütterlich gewesen: Wie eine Mutter ihre Kinder pflegt, so hatten wir Herzenslust an euch und waren bereit, euch nicht nur das Evangelium Gottes teilzugeben, sondern auch an unserm Leben, denn wir hatten euch liebgewonnen … Denn ihr wisst, dass wir, wie ein Vater seine Kinder, einen jeden von euch ermahnt und getröstet und beschworen haben, euer Leben würdig des Gottes zu führen, der euch berufen hat zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit“ (1.Thess.2,7+11-12).

In der Kindererziehung ist beides unverzichtbar: Einerseits sollen unsere Kinder unsere Liebe und Wertschätzung für sie spüren können. Andererseits bleibt es nicht aus, dass wir sie auch ermahnen werden! Doch immer sollen sie spüren, dass sie geliebt sind!

Das Alte Testament endet mit diesen Worten: „Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern, auf dass ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage“ (Mal.3,23-24)

Unser Gott und Vater will, dass Versöhnung geschieht – zwischen Eltern und ihren Kindern! ER will, das Väter und Söhne aufeinander zugehen, immer wieder, Tag für Tag! ER will, dass sich Väter ihren Söhnen zuwenden – in herzlicher Liebe! Er will, dass Söhne auf ihre Väter zugehen und ihnen Dankbarkeit zollen und Ehre erweisen!

Unser himmlischer Vater will, dass Väter und Söhne ihr Denken ändern und einander annehmen – wie Christus sie angenommen hat!

Unser Gott und Vater will unsere Herzen miteinander verbinden – in SEINER Liebe! Dies ist sein Kampf, denn ER ließ Paulus schreiben: „Ich will, dass ihr wisst, welch großen Kampf ich habe um euch und die in Laodizea und alle, die mein leibliches Angesicht nicht gesehen haben, damit ihre Herzen getröstet werden, vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit des Verständnisses zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, das Christus ist“ (Kol.2,1-2).

Damit unsere Kinder zunehmen an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen“, ist noch etwas anderes unverzichtbar: Unsere Gebete!

So wie Jesus für Petrus gebetet hat, dass sein Glaube nicht aufhört, als der Widersacher kam, um ihn zu sichten wie den Weizen (Lk.22,32), so sollen auch wir täglich für unsere Kinder beten, dass ihr Glaube gestärkt wird und Gottes Wille in ihrem Leben geschieht! Wir sollen beten, dass sie vor Schaden bewahrt bleiben! Wir sollen beten, dass sie Christus erkennen und zu Männern und Frauen werden, die IHN durch ihr Leben verherrlichen!

Wir begleiten unsere Söhne und Töchter nicht nur in ihrer Jugendzeit! Wir tragen sie auch auf unsren Herzen, wenn sie erwachsen sind und selbst Kinder haben! Wir tragen sie und bringen sie vor den Thron der Gnade, solange wir sie auf ihrer Wanderschaft begleiten dürfen. Die Schrift sagt: „Du hast gesehen, dass dich der Herr, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Weg, den ihr gewandert seid, bis ihr an diesen Ort kamt“ (5.Mose 1,31).

 
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