„Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. Das alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht aufgedeckt wird; denn alles, was offenbar wird, da ist Licht. Darum heißt es: Wache auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten“ (Eph.5,10-14).
Wenn wir etwas Gutes getan haben, dann verbergen wir es nicht. Im Gegenteil: Wir sehen es gern, wenn es bekannt wird, weil es uns Ehre bringt!
Davon hatte Jesus gesprochen, als er in SEINER Bergpredigt sagte: „Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir hinausposaunen lassen“ (Mt.6,2).
Ganz anders verhält es sich, wenn wir etwas Schändliches getan haben! Dann wollen wir es verbergen! Warum? Weil es uns Unehre bringt! Davon soll keiner etwas wissen!
Doch Achtung! Was immer ein Mensch verbergen will, es wird ein Tag kommen, an dem es offenbar werden wird.
Jesus sagte: „Es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden soll, und ist nichts geheim, was nicht an den Tag kommen soll“ (Mk.4,22).
Nichts wird geheim bleiben – das Licht wird alles aufdecken, was im Finstern getan wurde!
Auch Davids Ehebruch und der Mord, denn er in Auftrag gab, wurden offenbar.
Er selbst bekannte: „Als ich es verschweigen wollte, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen. Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird.“
Solange David das Unrecht verbergen wollte, litt er innere Qualen!
Was tat er, um wieder befreit aufatmen zu können?
„Da bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht (deckte ich nicht zu). Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde“ (Ps.32,3-5).
Einer der Könige Judas trieb es in seiner Gottlosigkeit besonders schlimm: Ahas opferte nicht nur fremden Göttern: „Er verbrannt seine Söhne im Feuer nach den gräulichen Sitten der Heiden“. Er scheute sich auch nicht, die Türen am Hause Gottes zuzuschließen (2.Chr.28,2-4+24).
Sein Sohn, Hiskia, aber „tat, was dem Herrn wohlgefiel ... Er tat auf die Türen am Hause des Herrn im ersten Monat des ersten Jahres seiner Herrschaft“.
Danach befahl er den Leviten: „Heiligt euch nun, dass ihr weihet das Haus des Herrn, des Gottes eurer Väter, und tut hinaus den Unrat aus dem Heiligtum“ (2.Chro.29,2-5).
Heute sind wir Gottes Tempel! Die Tür aber dieses Tempels ist unser Mund!
Diese Tatsache bestätigt David, als er betete: „Herr, … wache über die Tür meiner Lippen“ (Ps.141,3 Elberfeld).
Wer also den „Unrat“ seines Herzen „hinauswerfen“ will, muss zuerst die Tür seines Mundes öffnen und dem Herrn bekennen, womit er Gottes Wohnung verunreinigt hat!
Es ist zwecklos, etwas vor den Augen unseres Gottes verbergen zu wollen! ER sieht es, und ER will, dass wir die Dunkelheit verlassen und ins Licht treten!
Durch den Propheten Jeremia sagt er: „Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe?“ (Jer.23,24).
David wusste, dass Gott jedes Wort kannte, das auf seiner Zunge war, jeden Gedanken verstand, den er dachte, auch wenn dieser Gedanke noch „ferne“ (unklar) war (Ps.139,2)
Er wusste, dass es keinen Ort gab, an dem er sich verbergen konnte, ohne von Gott gesehen zu werden – wie weit entfernt oder wie finster dieser Ort auch sein mochte!
Er sagte: „Spräche ich, Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein -, so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtet wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht“ (Ps.139,2.4.7.11-12).
„Da bekannte ich dir“, was ich verbergen wollte! Ich stellte es in dein Licht!
Unrecht muss man benennen! Man muss aussprechen, was man verheimlichen wollte!
Bekennen heißt, das, was geschehen ist, in Worte fassen!
Die Bibel berichtet uns von einer Nacht, in der Jakob verzweifelt mit dem Herrn rang. Man hatte ihm die Nachricht gebracht, dass ihm sein Bruder Esau mit vierhundert Männern entgegenkam, und Jakob wusste nicht, was am nächsten Tag geschehen würde. Er war voller Furcht!
Erneut wollte der alte Ränkeschmied die Dinge zu seinen Gunsten verändern, doch jetzt war es der lebendige Gott, der sich ihm in den Weg gestellt hatte.
Als er Jakob trotz zähem Ringen nicht überwinden konnte, schlug er ihm an die Hüfte. Als Jakob am Boden lag, fragte ihn der Herr: „Wie heißt du?“
Als Jakob kleinlaut bekannte: „Jakob“, sagte der Herr. „Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen“ (1.Mose 32,7-9+23-29).
Bekenne dem Herrn, wer du selbst bist! Sage IHM: Herr, ich bin "Jakob"!
Sprich mit IHM über deine Sorgen und Ängste! Bekenne IHM, was du tief im Innern vergraben hast! Rede mit IHM über Verletzungen, die in deiner Seele Wunden geschlagen haben!
Alles, was du ins Licht stellst, wird vom Licht geheilt!
Im Leben und Dienst des Apostel Paulus gab es keine Heimlichkeiten! Er schrieb: „Wir meiden schändliche Heimlichkeit und gehen nicht mit List um“ (2.Kor.4,2).
Auch vor denen, die durch seinen Dienst zum Glauben gekommen waren, wollte er nicht in einem besseren Licht erscheinen!
Noch Jahre später bekannte er freimütig: „Ich bin der Geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe“ (1.Kor.15,9).
Sogar seinem jungen Mitarbeiter Timotheus bekannte er: „Ich danke unserem Herrn Jesus Christus, der mich stark gemacht und für treu erachtet hat und in das Amt eingesetzt, mich, der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler (Gewalttäter) war“ (1.Tim.1,12-13).
Paulus verheimlichte auch nicht die inneren Kämpfe, die er und seine Mitarbeiter in Kleinasien ausgefochten hatten, denn er schrieb an die Korinther: „Wir wollen euch, liebe Brüder, nicht verschweigen die Bedrängnisse, die uns in der Provinz Asien widerfahren ist, wo wir über die Maßen beschwert waren und über unsre Kraft, so dass wir am Leben verzagten und es bei uns selbst für beschlossen hielten, wir müssten sterben“ (2.Kor.1,8-9).
Sogar seine eigene Schwachheit bekannte der Apostel freimütig und auch, dass er in der Gefahr stand, stolz zu werden (2.Kor.12,7-10).
Doch immer bezeugte Paulus auch, was ihn zu dem gemacht hatte, was er war – die Gnade Jesu Christi. „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und SEINE Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen“ (1.Kor.15,10). Und „ER hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2.Kor.12,9).
Wir dürfen nicht verbergen, worauf unser Glaube ruht! Deshalb sagte David: „Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen; von deiner Wahrheit und von deinem Heil rede ich. Ich verhehle deine Güte und Treue nicht vor der großen Gemeinde“ (Ps.40,11-12).
Verbirg nicht in deinem Herzen, was Gott dir Gutes getan hat! Rede von SEINEM Heil!
Lobe IHN für seine große Errettung in deinem Leben!
Bekenne die Gerechtigkeit Jesu Christi, die dir Gott geschenkt hat!
Lerne aber auch eine Verborgenheit kennen, die nicht schändlich ist, sondern überaus kostbar: Die Verborgenheit Gottes!
Davon sprach Jesus, als er sagte: „Wenn du betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten“ (Mt.6,6).
Auch „unser Leben ist verborgen – mit Christus in Gott. Wenn aber Christus, unser Leben, sich offenbaren wird, dann werden auch wir offenbar werden – mit IHM in Herrlichkeit“ (Kol.3,3-4).
„Das alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht aufgedeckt wird; denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wache auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten“.
Die Finsternis verheimlicht ihr Tun und deckt es zu! Alles aber, was vom Licht aufgedeckt wurde, ist Licht! Darüber hat die Finsternis keine Macht mehr!
Paulus betonte aber auch, dass wir dabei nicht passiv bleiben: Wir müssen aufdecken, was in uns finster ist! Geschieht es nicht, verharren wir in einem geistlichen Schlaf! Dann schlummern wir vor uns hin!
Wach werden wir erst, wenn wir „aufstehen“! Dann kann uns Christus erleuchten!
Wir wissen aber auch, dass wir uns nicht selbst lebendig machen können. Das kann nur unser Herr!
Deshalb hatte Jesaja gesagt: „Tote werden nicht lebendig, Schatten stehen nicht auf … Aber deine Toten werden lebendig, deine Leichname werden auferstehen. Wachet auf und rühmet, die ihr liegt unter der Erde (Bewohner des Staubes)! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Toten herausgeben“ (Jes.26,14+19).
Unser Lobpreis ist ein wahrer Wachmacher! Wer Christus lobt und SEINE Namen erhebt, der steht auf von den Toten!
Sobald wir unseren wunderbaren Herrn rühmen, stehen wir auf, egal, wie tot wir waren, egal, wie lange wir unter der Erde lagen! Christus ist der Tau der Morgendämmerung!
Der Gemeinde in Rom schrieb Paulus: „Das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurdet. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts“ (Röm.13,11-12).
„Wach auf! Steh auf!“ Die Waffen des Lichts sind Glaube – Liebe – Hoffnung! Es bedarf nur einer Hinwendung zu Christus – und schon durchflutet sein heilsames Licht deine Seele! Glaube wird geweckt! Liebe wird entflammt! Hoffnung leuchtet auf!
„So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit“ (Eph.5,15-16).
Geistliche Wahrheiten erfordern Sorgfalt! In einem Gleichnis sprach Jesus von einer Frau, die einen Silbergroschen verloren hatte. Was tat sie daraufhin? „Sie zündete ein Licht an und kehrte das Haus und suchte mit Fleiß“, bis sie fand, was sie verloren hatte (Lk.15,8).
Wenn unser Gott und Vater uns mit solchem Fleiß, solcher Hingabe und Sorgfalt gesucht hat, dann dürfen wir, die wir von IHM gefunden wurden, im Umgang mit IHM, nicht oberflächlich sein!
Es ist nicht egal, wie wir unser Leben führen! Es ist nicht egal, was ich denke, sage oder tue! Es ist nicht egal, wofür ich meine Zeit einsetzte!
„Kauft die Zeit aus“ (Eph.5,18).
„Macht den bestmöglichen Gebrauch von eurer Zeit“ (Neue Genfer).
Zeit ist unser kostbarstes Gut! Wenn sie aufgebraucht ist, dann können wir sie nicht verlängern! Daher ist es unsere Aufgabe, die uns gegebene Zeit weise und mit Sorgfalt einzusetzen!
Hiskia weinte, als er hörte, dass seine Lebenszeit zu Ende gehen sollte! Doch als ihm Gott weitere 15 Lebensjahre schenkte, nutzte Hiskia diese Zeit zu seinem eigenen Schaden und zum Schaden seines Volkes!
Gottes Urteil lautete: „Aber Hiskia vergalt nicht nach dem, was ihm geschehen war; denn sein Herz überhob sich. Darum kam der Zorn über ihn und über Juda und Jerusalem“ (2.Chro.32,24-25).
„Meine Zeit steht in deinen Händen“ (Ps.31,16). Die meiste Zeit unseres Lebens geschieht nichts Spektakuläres, nichts Nennenswertes! Dann aber gibt es Tage, die fest in unsrem Gedächtnis verankert bleiben!
An einem Tag kann viel geschehen: Ein Mensch wird geboren, ein anderer stirbt! Einer erleidet einen schweren Unfall, ein anderer kommt zu großen Ehren! Einer steht vor den Scherben seiner Ehe, ein anderer streckt nach Jahren des Streits die Hand zur Versöhnung aus.
Überaus erstaunlich ist, dass sich auch unser Gott und Vater in unsere Zeit einfügt, um SEINEN Plan mit uns zu verwirklichen, obwohl ER ein ewiger Gott ist, unberührt von Zeit und Raum.
So lesen wir, dass er sechs Tage benötigte, um seine wunderbare Schöpfung hervorzubringen. Ausdrücklich wird betont: „Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag“ und alle weiteren Tage, die diesem folgten! Danach bestimmte Gott den siebten Tag seiner Schöpfung zum Ruhetag.
Auch Gottes Warnung an den Menschen, nicht von der verbotenen Frucht zu essen, war nicht allgemein gehalten, sondern an einen Tag gebunden, denn wir lesen: „Von dem Baum des Guten und Bösen sollst du nicht essen, denn an dem Tag, da du von ihm essest, musst du des Todes sterben“ (1.Mose 2,17).
Nachdem Abraham die Verheißung eines Sohnes empfangen hatte, musste er 25 Jahre warten. Dann kam ein Tag, an dem Gott, der Herr, persönlich im Hain Mamre erschien, um Abraham zu versichern, dass ER sein Versprechen innerhalb eines Jahres erfüllen würde.
Wie tief muss sich dieser Tag ins Gedächtnis Abrahams eingegraben haben!
Später dann, nachdem die Israeliten 430 Jahre lang in Ägypten gelebt hatten, kam ein Tag, an dem Gott sein Volk mit starker Hand aus der Knechtschaft seiner Unterdrücker befreite. Danach befahl Mose den Kindern Israel: „Gedenket an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten aus der Knechtschaft, gezogen seid.“
Während die Israeliten durch die Wüste zogen, offenbarte ihnen Gott, wie sie ihre Wanderschaft einteilen sollten. Die Schrift betont: „Und die ganze Gemeinde der Israeliten zog aus der Wüste Sin weiter ihre Tagesreisen, wie ihnen der Herr befahl …“ (2.Mose 17,1).
Unser Gott und Vater empfiehlt uns, dass wir unsere Wanderschaft (zur ewigen Herrlichkeit) einteilen: Wir sollen „Tagesreisen“ unternehmen!
Das Manna, das der Herr vom Himmel regnen ließ, kam nicht einmal im Monat, auch nicht einmal in der Woche – es lag jeden Tag neu wie Reif auf der Erde. Deshalb mussten die Israeliten täglich hinausgehen, um für sich zu sammeln, was sie für den Tag benötigten.
„Sie sammelten aber alle Morgen, soviel ein jeder zum Essen brauchte“ (2.Mose 16,21).
Auch Gottes Barmherzigkeit „ist alle Morgen neu“ (Klagel.3,23). Weder müssen wir heute von dem leben, was ER uns gestern gab, noch uns heute sorgen, was wir morgen benötigen.
Jesus sagte sogar ausdrücklich, dass wir nicht für den morgigen Tag sorgen sollen, weil der heutige Tag beschwerlich genug ist (Mt.6,34).
Tun wir es dennoch, wird die Last doppelt so groß!
Unser himmlischer Vater weiß, was wir heute brauchen, und er sorgt für uns!
„Kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit“ (Eph.5,16).
Warum ist die Zeit böse? Weil wir altern und unsere Kräfte schwinden! Daran erinnert uns der Prediger, der sagt: „Denke an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du sagen wirst: Sie gefallen mir nicht“ (Pred.12,1).
„Böse Tage“, die dir nicht gefallen, werden Tage sein, in denen dein Sehvermögen schwindet, deine Hörfähigkeit abnimmt, deiner Stimme die Kraft fehlt, deine Hände zittern, dein Rücken sich krümmt und deine Schritte unsicher werden!
Die Zeit ist aber auch deshalb böse, weil die Tage, denen wir entgegengehen, nicht besser sein werden!
Im Gegenteil! Es wird eine Zeit kommen, von der gesagt werden wir: „Wehe aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat“ (Offb.12,12).
Heute schon ist die Welt, in der wir leben, „in der Hand des Bösen“ (1.Jh.5,19), denn ER ist es, der hier das Sagen hat!
Deshalb sagt die Schrift: „Seid nüchtern und wacht, denn euer Widersacher, der Teufel geht umher ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann“ (1.Petr.5,8).
Für uns, die „Kinder des Tages“, gibt es eine Wahrheit, die wir täglich beherzigen sollen, denn Gottes Wort sagt: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat! Seien wir fröhlich und freuen wir uns in ihm“ (Ps.118,24 ).
Der heutige Tag, mag er uns noch so trüb und unbedeutend erscheinen, ist kein Produkt des Zufalls. Er ist kein Kalenderblatt, das wir am Abend umblättern! Er ist ein Geschenk unseres liebenden Vaters! ER hat ihn gemacht! ER hat gewollt, dass es diesen Tag gibt! Und ER hat ihn dir und mir bereitet – mit einer ganz bestimmten Absicht: Wir sollen „fröhlich sein und uns in IHM freuen“!
Hat Jesus nicht gesagt, dass unser himmlischer Vater sogar die Haare auf unserem Kopf gezählt hat? Wenn IHM also die Anzahl unserer Haare wichtig ist, wie viel mehr ein Tag unseres Lebens!
David staunte, als er erkannte, dass Gottes Augen ihn bereits sahen, als er noch nicht im Mutterleib bereitet war. Weiter sagte er: „Alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war“ (Ps.139,16).
Wenn Gott also jeden Tag meines Lebens „in seinem Buch“ notiert hat, wie kann ich dann sagen, dass es in meinem Leben Tage gibt, die unbedeutend sind?
Wir sollen uns heute, an diesem Tag, den Gott gemacht hat, an IHM erfreuen und fröhlich sein vor ihm!
War die Freude, die den verlorene Sohn empfing, als er in die Arme seines Vaters zurückkehrte, waren der Jubel und der Gesang, der das Vaterhaus erfüllte, nur eine einmalige, kurzlebige Erfahrung?
Begann am nächsten Tag der „graue Alltag“? Nein! Unser Gott will, dass wir an jedem Tag, den er uns schenkt, „singen und spielen“ und uns an dem erfreuen, was ER uns – in Christus – bereitet hat.
Nur so, mit dieser Sicht, kann sich auch das Wort der Schrift erfüllen, das da sagt: „Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.“
Gottes Umwandlungswerk geschieht nicht jährlich, nicht monatlich, nicht wöchentlich!
Es geschieht täglich, heute – an diesem Tag!
Wenn die Schrift sagt: „Alle Morgen weckt ER mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger hören“, dann tut unser Gott es auch heute (Jes.50,4).
Heute sollen und wollen wir in Gottes Ruhe eingehen! Heute wollen wir seine Stimme hören! Heute wollen wir unser Herz nicht vor IHM verschließen (Hebr.4,7-10; 3,7-8).
Immer heißt es heute! Was gestern war, müssen wir hinter uns lassen. Es darf uns heute nicht belasten! Deshalb sagte Paulus: „Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist“ (Phil.3,13).
Doch was liegt vor uns? Nicht zuerst das Morgen, sondern der heutige Tag und das, was uns Gott darin bereitet hat!
Wenn für unseren Gott „tausend Jahre wie ein Tag sind“ (2.Petr.3,8), dann kann er uns an einem einzigen Tag das geben, was ER in tausend Jahre hat wachsen lassen!
Wir können an einem Tag ergreifen und in Anspruch nehmen, wozu Generationen vor uns tausend Jahre benötigt haben, um es zu erkennen!
Ja, unser Gott will uns heute geben, was er uns vor Grundlegung der Welt zugedacht hat. Heute sollen wir es in Besitz nehmen!
Auch wenn wir die Bibel lesen und darin Verheißungen entdecken, die uns Gott zuspricht, sollen wir nicht zuerst an zukünftige Zeiten denken! Gottes Zusagen gelten heute! Sie sind uns für diesen Tag gegeben! Heute soll uns daraus Gottes Trost zufließen!
Als Jesus in seiner Heimatstadt Nazareth aufstand, um die Worte des Propheten Jesaja zu zitieren, schienen die Worte des Propheten im Dunst der Zeiten zu verwehen, bis Jesus sagte: „Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren!“ (Lk.4,21).
Das Gnadenjahr Gottes, das Jahr der Befreiung, der Tag, an dem der Gesalbte blinde Augen öffnen, Zerschlagene heilen und Gefangene befreien will, ist heute!
Der Tag des Heils ist heute! Wir sollen heute erleben, was die Samariterin erlebt hat und heute lebendiges Wasser trinken, gemäß den Worten Jesu: „Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest IHN, und ER gäbe dir lebendiges Wasser“ (Jh.4,10).
Heute sollen wir erleben, was der blinde Bettler Bartimäus erlebt hat und die Herrlichkeit Jesu sehen (Mk.10,46-52).
Wir sollen heute nicht, wie der Lahme vor der Tempeltür um Almosen betteln, sondern jubeln und singen, tanzen und springen, weil wir in Christus hineinversetzt wurden und ER unser Leben geworden ist (Apg.3,2-8).
Heute ist kein Tag, an dem wir den Kopf hängen lassen sollen, uns ärgern, sorgen oder in Unversöhnlichkeit verharren.
Noch bevor die Sonne untergeht, soll all das Dunkel, das uns anhängt, alles, was uns belastet, entmutigen und schwächen will, ablegen und hinter uns lassen.
Dieser Tag soll nicht befleckt sein vom Fluch der Sünde, nicht bestimmt werden von der Mühsal des Lebens, nicht beherrscht werden von der Macht der Finsternis.
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat! Wir wollen uns darin freuen und fröhlich sein! In unseren Herzen soll heute der Morgenstern erstrahlen, das Licht des Lebens leuchten – hell und klar!
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat! Und denke nicht, dass er endet, wenn der Tag sich neigt und es dunkel geworden ist! Nein! Wenn Jesus in dein Haus gekommen ist, dann wird das Licht darin niemals verlöschen, denn es steht geschrieben: „Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude den frommen Herzen“ (Ps.97,11).
Und es steht auch geschrieben: „Um so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen“ (2.Petr.1,19).