„Ihr Sklaven, seid gehorsam euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt des Herzens, als dem Herrn; nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen. Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen; denn ihr wisst: Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei Sklave oder Freier“ (Epheser 6,5-9).
Sklaven gab es in Mesopotamien, in Ägyptern und auch im Land Kanaan. Üblich war die Versklavung von Kriegsgefangenen, wobei auch deren Nachkommen unfrei blieben. In den griechischen Stadtstaaten und ebenso in Rom gab es aber auch die Schuldknechtschaft, bei der nicht zahlungsfähige Schuldner bei ihrem Gläubiger in sklavereiähnliche Abhängigkeit gerieten. Sklaven hatten, sowohl in griechischer wie in römischer Kultur, keine legalen Rechte und wurden wie eine Ware behandelt. Missbrauch und schlechte Behandlung waren an der Tagesordnung.
Die Bibel spricht sich nicht gegen die Sklaverei aus, aber gegen ihren Missbrauch: „Wer einen Menschen raubt, sei es, dass er ihn verkauft, sei es, dass man ihn bei ihm findet, der soll des Todes sterben … Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin ins Auge schlägt und zerstört es, soll er sie freilassen um des Auges willen. Desgleichen, wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er sie freilassen um des Zahnes willen“ (2.Mose 21,16.26.27).
Bedeutungsvoll ist auch, dass an dem Tag, an dem das Halljahr begann, für alle, die im Land wohnten, „eine Freilassung ausgerufen“ wurde. „Da soll ein jeder bei euch wieder zu seiner Habe und zu seiner Sippe kommen“ (3.Mose 25,10).
„Ihr Knechte, seid euren leiblichen Herren gehorsam mit Furcht und Zittern, in Aufrichtigkeit eures Herzens, als gälte es (dem Herrn) Christus“ (Menge).
„Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern, mit ungeteiltem Herzen, als gehorchtet ihr Christus“ (Züricher).
Auch jetzt noch heißt unser Leitwort: „Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi“ (Eph.5,21). Und auch jetzt spricht Gott zu Menschen, die Christus kennen und lieben!
„Gehorcht euren irdischen Herren, wie ihr Christus gehorsam seid“!
„Gehorcht“ bedeutet dauerhafte, ununterbrochene Unterordnung unter den irdischen Herrn bzw. Arbeitgeber. Einzige Ausnahme wäre ein Auftrag, der eindeutig Ungehorsam gegenüber Gottes Wort erfordert. Dann muss ein Untergebener sagen: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott“ (Apg.4,19).
„Mit Furcht und Zittern“, bedeutet, „in Anerkennung der Stellung und Autorität des Arbeitgebers“!
Soll man seinem Arbeitgeber auch dann gehorsam sein, wenn dessen Verhalten würdelos und respektlos ist? Ja, auch dann, den Gottes Wort sagt: „Ihr Haussklaven, ordnet euch in aller Furcht den Herren (Gebietern) unter, nicht allein den guten und milden (gütigen, freundlichen), sondern auch den verkehrten (wunderlichen)“ (1.Petr.2,18 Elberfeld).
„In Einfalt eures Herzens, wie ihr Christus gehorcht; nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern als Sklaven Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen“. Dienen, als diene man dem Herrn Jesus selbst! Seinem Arbeitgeber gut zu dienen, bedeutet, Christus gut zu dienen. „Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen … Nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu gefallen.“
Nicht nur dann gut arbeiten, wenn der Chef zuschaut. Nicht, um Menschen zu gefallen. Nicht nur arbeiten, um das eigene Wohlergehen zu mehren! Nein! In allem, was wir tun, sollen und wollen wir Christus gefallen! IHN wollen wir ehren – auch mit unserer Arbeit! Zuerst und vor allem sind wir SEINE Diener!
„… denn ihr wisst: Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei Sklave oder Freier.
Wir sind der festen Überzeugung, dass Christus, dem wir dienen, unsere innere Einstellung und unsere Leistung bei jeder Arbeit, die wir tun, belohnen wird! Was wir zu SEINER Ehre getan haben, das wird ER nicht unbelohnt lassen!
„Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelästert werde. Welche aber gläubige Herren haben, sollen diese nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern sollen ihnen umso mehr dienstbar sein, weil sie gläubig und geliebt sind und sich bemühen, Gutes zu tun“ (1Tim. 6,1.2; Tit.2,9.10).
Paulus sprach zu Menschen, die täglich in Knechtschaft lebten, keine eigenen Rechte besaßen, Ungerechtigkeiten erdulden mussten und vom Wohlwollen ihrer Herren abhängig waren! Der Apostel riet diesen Menschen nicht, aufzubegehren und sich von ihren Fesseln zu befreien! Nein! Denn das hätte ihren Tod bedeutet! Er ließ sie vielmehr wissen, dass sie zuerst und vor allem Knechte Jesu Christi waren und IHM dienten! Von IHM würden sie das Lob, die Ehre, die Anerkennung und den Lohn empfangen, den ihnen ihre irdischen Herren versagten.
„Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn … Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen; er sei Sklave oder Freier.“
Dann wandte sich Paulus den Arbeitgeber zu, den Herren, und er sagte: „Und ihr Herren, tut ihnen gegenüber das gleiche und lasst das Drohen; denn ihr wisst, dass euer und ihr Herr im Himmel ist, und bei ihm gilt kein Ansehen der Person.“
„Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen; er sei Sklave oder Freier.“
Wenn ein Arbeitgeber Gutes tut und seine Untergeben gut behandelt, dann wird er selbst Gutes empfangen – aus der Hand seines Gottes! Das Gute, das er tut, wird zu ihm zurückkehren!
„Lasst das Drohen“! Ein christlicher Arbeitgeber soll seine Angestellten so behandeln, respektieren und ehren, wie er von ihnen behandelt, respektiert und geehrt werden will.
Ein vom Heiligen Geist erfüllter Vorgesetzter setzt seine Autorität und Macht mit Gerechtigkeit und Gnade ein. Er weiß, dass über ihm ein himmlischer Herr ist, der unparteiisch und ohne Ansehen der Person richtet! Was wird Gott richten? Jede Ungerechtigkeit, jede Willkür, jede Gewalttat und jede Herzlosigkeit.
„Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen!“ „Lass uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu SEINER Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen. Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen“ (Gal.6,9-10).