„Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt … So steht nun fest … an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens“ (Epheser 6,13-15).

Die Fußbekleidung eines Soldaten ist von großer Bedeutung! Wer im Kampf fest stehen will, braucht solides Schuhwerk! Die „Caliga“ eines römischen Soldaten war mit 80 – 90 abgerundeten Nägeln verstärkt!

Was gibt uns Standfestigkeit? Was verleiht uns Stehvermögen?

Als Jesus, der Retter, geboren worden war, verkündigte der Himmel „große Freude“ und „Friede auf Erden“ (Lk.2,14).

Von diesem Kind, das uns geboren und dem Sohn, der uns gegeben worden war, hatte Jesaja geweissagt: „ER heißt … Friedefürst, dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit“ (Jes.9,5-6).

Doch Jesus brachte nicht nur Frieden zu uns! ER ist der Friede!

Der Prophet Micha war es, der weissagte, wo der Messias geboren werden würde – in Bethlehem! Danach sagte er: „ER wird der Friede sein“ (Mi.5,1+4).

Paulus bestätige diese Tatsache, denn er schrieb an die Epheser: „Er ist unser Friede“ (Eph.2,14).

Mit Jesus kamen Wahrheit, Gerechtigkeit und Friede zu uns! ER ist „König der Gerechtigkeit und König des Friedens“ (Hebr.7,1-3).

Mit der Wahrheit Jesu Christi und SEINER Gerechtigkeit kommt Gottes Friede in unser Herz!

Frieden ist ohne Gerechtigkeit nicht erreichbar! Wo Lügen und Ungerechtigkeit herrschen, kann es keinen Frieden geben! Deshalb sagt die Schrift: „Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein“ (Jes.32,17).

Als Abraham und seine Leute siegreich von einem Kampf gegen vier Könige zurückkehrten, die Abrahams Neffen Lot verschleppt hatten, kam ihm ein anderer König entgegen – Melchisedek! Er stärkte Abraham mit Brot und Wein! Die Bibel vergleicht ihn mit Jesus und sagt: „Jesus, der ein Hoherpriester geworden ist nach der Ordnung Melchisedeks. Dieser Melchisedek aber war König von Salem, Priester Gottes des Höchsten; er ging Abraham entgegen, als der vom Sieg über die Könige zurückkam, und segnete ihn … Erstens heißt er übersetzt: König der Gerechtigkeit; dann aber auch: König von Salem, das ist: König des Friedens. Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum, und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit“ (Hebr.6,20-7,3).

Unser Hoherpriester, Jesus, der ewige und vollkommene Sohn Gottes, kommt uns nicht erst nach unserem Kampf gegen die Mächte der Finsternis entgegen! Er kommt uns mit Brot und Wein entgegen, um uns zu stärken, bevor unser Feind naht!

Was tat Jesus an jenem Abend, bevor ER verhaftet wurde? Er diente seinen Jüngern mit Brot und Wein! Und damit dient ER auch uns heute! Stunde um Stunde, dient Christus uns mit dem Brot des Lebens und seiner nie endenden Freude – damit wir in IHM Frieden haben!

Was sagte Jesus zu seinen Jüngern, bevor sie in die Nacht hinausgingen, den Häschern entgegen? ER sagte: „Mich hat herzlich verlangt, dieses Passamahl mit euch zu essen, ehe ich leide … Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich … Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch … Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht … Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt“ (Lk.22,15; Jh.14,1+27: 16,33).

Und was waren seine ersten Worte, als ER seinen Jüngern am Tag SEINER Auferstehung erschien? ER sagte: Friede sei mit euch. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite … Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch“ (Jh.20,19-21).

Betrachte die durchbohrten Hand deines Erlösers! „Lege deine Hand in SEINE Seite. Sei nicht ungläubig, sondern gläubig! (Jh.20,27). Alles, was zwischen dir und Gott stand und dich von IHM getrennt hat, ist weggetan! Das Lamm, das erwürgt wurde, hat deine Schuld gesühnt! „Die Strafe liegt auf IHM, auf dass du Frieden hätten, und durch seine Wunden bist du geheilt(Jes,53,5).

„So steht nun fest … an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens.“

Eigentlich müsste sich die Bereitschaft, für das Evangelium einzutreten, auf unseren Mund beziehen! Doch bevor wir das Evangelium mit unserem Mund bekennen, müssen wir den Frieden erfahren haben, der uns im Evangelium dargereicht wird!

Wir alle wissen, wie es sich anfühlt, wenn wir keinen Frieden haben! Dann sind wir beunruhigt, besorgt und bedrückt!

Wir wissen aber auch, wie gut es sich anfühlt, wenn wir Frieden haben! Dann gibt es nichts, was uns innerlich ängstigt, quält und umtreibt!

Frieden ist ein überaus kostbares Gut! Besäße ein Mensch alle Güter dieser Welt, hätte aber keinen Frieden, wäre er bitterarm! Wenn Gottes Wort sagt: „Die Gottlosen haben keinen Frieden“ (Jes.48,22; 57,21), dann wird deutlich, dass wahrer Friede aus Gott kommt und nicht aus uns selbst! Diese Wahrheit bezeugte auch David, denn er sagte: „Ich liege und schlafe ganz im Frieden; denn allein du, Herr, hilfst mir, dass ich sicher wohne“ Ps.4,9).

Es ist die Gewissheit, in unserem Gott sicher geborgen zu sind, die uns Frieden gibt!

Als Paulus den Gläubigen in Rom schrieb: „Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt“, betonte er auch: „... den Weg des Friedens kennen sie nicht“ (Röm.3,10-11+17). Doch deshalb kam Jesus zu uns: „damit ER erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens(Lk.1,79).

Bevor wir also mit unserem Mund Frieden verkündigen, müssen unsere Füße auf dem Weg des Friedens stehen!

Doch wer außer JESUS Christus kann unsere Füße auf den Weg des Friedens stellen? ER ist der Friedenfürst! Wo ER aufgenommen wir, dort bringt ER Frieden mit sich! Alles, was ER sagt und alles, was ER tut, bringt denen, die sich IHM zuwenden, Frieden!

Zu der Sünderin, die seine Füße mit ihren Tränen genetzt hatte, sagte er: „Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden(Lk.7,50).

Auch zu einer Frau, die 12 Jahre lang unter ihrer Krankheit gelitten hatte und nun im Glauben sein Kleider berührte, sagte Jesus: „Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh hin in Frieden(Lk.8,48).

Was gebot der Herr seinen Jüngern, als ER sie aussandte an Orte, in die er kommen wollte? Jesus sagte: „Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Haus! Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden“ (Lk.10,5-6).

Zu Aaron und dessen Söhnen, die der Herr zu Priestern bestimmt hatte, sagte ER: „So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet: Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sein dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne“ (4.Mose 6,23-27).

Bevor wir Frieden zu anderen bringen können, muss Gottes Frieden auf uns ruhen! Wir selbst müssen Menschen des Friedens sein! Doch wie kommt der Friede Gottes in unser Herz?

Gottes Wort sagt: „Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch ihn haben wir den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen (Röm.5,1-2).

Gerechtigkeit durch den Glauben!

„Gerecht geworden durch den Glauben!“ „Frieden mit Gott!“ „Zugang zu dieser Gnade, in der wir stehen!“ Und das alles „durch unseren Herrn Jesus Christus“!

Wenn Paulus einen Brief schrieb und die Gläubigen grüßte, dann sprach er stets diesen Segensgruß aus: „Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus“.

Auch Petrus begann seinen Brief mit den Worten: „Gott gebe euch viel Gnade und Frieden!“

Und auch Johannes schrieb: „Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt“ (Offb.1,4).

So gesehen kann man sagen, dass uns unser Gott und Vater an jedem neuen Tag diesen Gruß zuruft: Mein Kind, mein Sohn, meine Tochter, du bist gesegnet! Du bist der Empfänger meiner Gnade! Deshalb ruht mein Friede auf dir!

„So steht nun fest … an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens.“

Gestiefelt sind wir, wenn wir bereit sind, „für das Evangelium des Friedens einzustehen“!

Zuerst gilt es, den Frieden in unserem Herzen zu bewahren! Dann sind wir bereit – für das Evangelium des Friedens einzutreten!

„Der Friede Christi, zu dem ihr berufen seid in einem Leib, regiere in euren Herzen“ (Kol.3,15). Wenn wir auf diesen „Schiedsrichter“ achten, wird „der Gott des Friedens mit uns sein und den Satan unter unsere Füßen treten – in Kürze“ (Röm.16,20).

Bereit, einzutreten!

Wer den Frieden Christi dauerhaft erfahren will, der musst wissen, woher Frieden kommt und bereit sein, ihn zu verteidigen! „Friede sei mit euch allen, die ihr in Christus seid“ (1.Petr.5,14).

Du musst auch wissen, wodurch Frieden gestärkt wird! „Solches habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt.“

Du musst bereit sein, „dem Frieden nachzujagen.“ „Wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nicht Böses reden, und seine Lippen, dass sie nicht trügen. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach(1.Petr.3,10-11).

Du musst aber auch wissen, wie man „Frieden stiftet.“ „Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen“ (Mt.5,9).

Du musst fleißig bemüht sein, die Einheit im Geist zu bewahren – „durch das Band des Friedens“ (Eph.4,3).

Viele Jahre lang waren Juden und Griechen durch einen unsichtbaren Zaun getrennt. Es war unmöglich für sie, eins zu sein! Der unüberwindliche Zaun war das von Gott gegebene Gesetz, das Gottes auserwähltes Volk und die „Heiden“ voneinander trennte!

Es war Israeliten verbot, mit „Unbeschnittenen“ Gemeinschaft zu haben! Deshalb wollte Petrus auch nicht in das Haus des römischen Hauptmanns Kornelius gehen! Erst durch eine himmlische Vision und einen göttliche Auforderung war der Jünger Jesu dazu bereit! Daher begann er seine Rede mit den Worten: „Ihr wisst, das es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Fremden umzugehen oder zu ihm zu kommen; aber Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen meiden oder unrein nennen soll. Darum habe ich mich nicht geweigert zu kommen, als ich geholt wurde“ (Apg.10,28-29).

Warum war plötzlich möglich geworden, was das Gesetz Gottes zuvor verboten hatte? Jesus hatte den Zaun, der zwischen Juden und Heiden stand, niedergerissen! Diese Wahrheit stellte Paulus in den Mittelpunkt, als er schrieb: „Darum denkt daran, dass ihr, die ihr einst nach dem Fleisch Heiden wart und Unbeschnittene genannt wurdet … dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerecht Israels und Fremde außerhalb des Bundes der Verheißungen; daher ihr keine Hoffnung hattet und wart ohne Gott in der Welt. Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst Ferne wart, Nahe geworden durch das Blut Christi. Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat und den Zaun abgebrochen hat, der dazwischen war, nämlich die Feindschaft. Durch das Opfer seines Leibes hat ER abgetan das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen, damit er in sich selbst einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst. Und er ist gekommen im Evangelium und hat Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe warne. Denn durch IHN haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater“ (Eph.2,11-18).

Was Gott in Christus vollbracht hat, war in früheren Zeiten unmöglich gewesen: Juden und Griechen wurden in einem Leib versöhnt! Der trennende Zaun, das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen, wurde abgetan! Wodurch? Durch das Blut Jesu Christi! Durch das Opfer seines Leibes! Durch das Kreuz, an dem Gott die alte Schöpfung beendet hatte!

Jetzt, in Christus Jesus, macht Gott keinen Unterschied mehr zwischen Juden und Nationen! Jetzt, in Christus Jesus, sind wir keine Unreinen mehr! Jetzt, in Christus Jesus, gibt es nichts Trennendes mehr! Jetzt, in Christus Jesus, gibt es „keine Gäste und Fremdlinge mehr“! Jetzt, durch Christus Jesus, werden wir alle „miterbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist“ (Eph.2,13-22).

Diese „Einheit des Geistes“ müssen wir „bewahren“ (Eph.4,3), denn die Schrift sagt: „Siehe, wie fein und lieblich ist’s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!  Es ist wie das feine Salböl auf dem Haupte Aarons, das herabfließt in seinen Bart, das herabfließt zum Saum seines Kleides, wie der Tau, der vom Hermon herabfällt auf die Berge Zions! Denn dort verheißt der HERR Segen und Leben bis in Ewigkeit“ (Psalm 133).

„So steht nun fest … an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens.“

Was kann es Lieblicheres geben, als gemeinsam, einmütig und mit allen Heiligen, Gott, den Vater, zu loben, zu preisen. Ihm zu danken und den Namen Jesu Christi zu erheben?

Hier verheißt der Herr den Segen – Leben bis in Ewigkeit!

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König“ (Jes.52,7). Es war der Apostel Paulus, der diese Worte Jesajas zitierte, als er davon sprach, dass Menschen ohne Verkündiger des Wortes Christi nicht zum Glauben kommen werden (Röm.10,13-17).

Auch Petrus betonte unsere Bereitschaft, das Evangelium zu predigen, denn er schrieb: „Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist“.

Welch großes Vorrecht: Unser Herr und Retter sendet uns, Frieden zu verkünden – Frieden zu bringen! Menschen, die sich danach sehnen, werden uns hören! Für sie werden wir zu Freudenboten werden!

Wovon hatte Petrus im Haus des römischen Hauptmanns Kornelius gesprochen? Er sprach nicht von den Götzen der Römer und ihrem mörderischen Bestreben, die Welt zu beherrschen. Nein! Petrus sagte: „Ihr wisst, was in ganz Judäa geschehen ist, angefangen von Galiläa nach der Taufe, die Johannes predigte, wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit Heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm … Von diesem bezeugen alle Propheten, dass durch SEINEN Namen alle, die an IHN glauben, Vergebung ihrer Sünden empfangen“ (Apg.10,37-43).

Petrus predigte das Evangelium des Friedens! Danach hören wir, dass alle, die Gottes Vergebung und SEINEN Geist empfangen hatten „Gott hoch priesen“ (Apg.10,46).

Auch der Kämmerer aus Äthiopien zog, nachdem er in Jesus seinen Erlöser erkannt hatte, „seine Straße fröhlich“ (Apg.8,39).

Auch von dem Kerkermeister, der mitten in der Nacht gerettet wurde, wird berichtet: „Er freute sich mit seinem ganzen Haus, dass er zum Glauben an Gott gekommen war“ (Apg.16,34).

Davon hatte Paulus gesprochen, als er den Galatern schrieb: „Die Frucht des Geistes ist … Freude und Friede“ (Gal.5,22).

„So steht nun fest … an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens.“

Unstimmigkeiten können schnell entstehen! Bereits unterschiedliche Ansichten und Meinungen können zum Streit führen! Am Ende geht man im Unfrieden auseinander! Aber Jesus hat gesagt: „Geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder“ (Mt.5,24).

Wer für das Evangelium des Friedens einstehen will, der muss auch bereit sein, mit dem Frieden zu schließen, der ihm Böses angetan hat!

Was muss Josef gefühlt haben, als ihn seine Brüder in eine Grube steckten und schließlich in die Sklaverei verkauften? Welch tiefen Abstieg musst er erleben: Vom geliebten Sohn seines Vaters, der ihn mit einem kostbaren Gewandt geschmückt hatte, zum ehrlosen Sklaven, ohne Rechte, ohne Ansehen, zur niedrigsten Arbeit verurteilt – ohne Lohn, ohne Anerkennung!

Doch es kam ein Tag, an dem ihm seine Brüder gegenüberstanden: Nun war er der Herr und sie die Knechte! Nun hatte er das Sagen und sie mussten sich vor ihm beugen! Nun konnte er sie in Ketten legen, in den Kerker werfen und Vergeltung üben! Doch Josef tat nichts dergleichen!

Als er sich schließlich seinen Brüdern zu erkennen gab, waren diese entsetzt! Todesangst befiel sie! Doch Josef suchte die Versöhnung! All die Jahre, in denen er bitteres Unrecht erlitten hatte, hatten ihn nicht zu einem hartherzigen, gefühllosen Mann gemacht! Der lebendige Gott hatte Josef in den unzähligen Stunden seiner Einsamkeit und Verzweiflung nie verlassen. Und ER war es auch, der ihn schließlich aus dem Kerker holte und zum Herrscher über ganz Ägypten erhob!

Dieser Gott war es, der im Herzen Josefs tiefe Spuren hinterlassen hatte! Josef war zu einem Mann des Friedens geworden! So konnte er zu seinen Brüder sagen: „Tretet doch her zu mir! Und sie traten herzu. Und er sprach: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Und nun bekümmert euch nicht und lasst es euch nicht leid sein, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich Gott vor euch hergesandt. Denn es sind nun zwei Jahre, dass Hungersnot im Lande ist, und sind noch fünf Jahre, dass weder Pflügen noch Ernten sein wird. Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, dass er euch übrig lasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung. Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; der hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über ganz Ägyptenland“ (1.Mose45,4-8).

„Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk.23,34).

Wenn du den gekreuzigten und auferstandenen Herrn anschaust, den, der um deinetwillen Schmach und Erniedrigung erduldet hat, dann wird es dir unmöglich sein, in Unversöhnlichkeit zu verharren. Im Einswerden mit Christus, dem „Fürst des Friedens“, muss dein Wunsch nach Rache und Vergeltung sterben.

Doch Achtung! Wer den „Weg des Friedens“ gehen will, der wird feststellen, dass er mitunter sehr steinig und beschwerlich sein kann. Der Friede, den wir ersehnen, wird sich nicht so einfach an unsere Versen heften! Wir müssen ihn suchen, ergreifen und bereits sein, unsere eigenen, rachsüchtigen Gedanken zu kreuzigen.

Wenn Gottes Wort uns auffordert: „Jagt dem Frieden nach mit jedermann“ (Hebr.12,14), dann müssen wir immer wieder zu Jesus kommen, damit SEIN Friede unser Herz erfüllen kann!

„Gnade sei mit dir und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt!“

 
Feedback | Sitemap | Impressum