„Auch schandbare und närrische oder lose Reden stehen euch nicht an, sondern vielmehr Danksagung“ (Eph.5,4).
Abraham war kein herausragender Mann! Er war auch kein Gottsucher! Bevor der Herr ihm erschienen war, waren er, sein Vater und sein Bruder Götzendiener, denn als Josua nach der Eroberung des verheißenen Landes die Stämme Israels zusammenrief, sagte wir: „So spricht der Herr, der Gott Israels: Eure Väter wohnten vorzeiten jenseits des Euphratstroms, Terach, Abraham und Nahors Vater, und dienten andern Götter“ (Jos.24,2).
Doch was war es, was Abraham veranlasste, alles hinter sich zu lassen, um einem Gott zu vertrauen, den er nicht kannte, um in ein Land zu ziehen, das er nie zuvor gesehen hatte?
Folgte Abraham nur der Aufforderung Gottes: „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Haus in ein Land, das ich dir zeigen will“ (1.Mose 12,1)?
Nein! Abraham folgte nicht nur einer Aufforderung Gottes! Er hatte etwas gesehen!
Davon hatte Stephanus gesprochen, denn ihm war eine Offenbarung Gottes zuteil geworden, als er sagte: „Liebe Brüder und Väter, hört mir zu. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, und sprach zu ihm: Geh aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft und zieh in ein Land, das ich dir zeigen will. Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran“ (Apg.7,1-4).
Was also hatte Abraham veranlasst, alles Bisherige hinter sich zu lassen? Er hatte Gottes Herrlichkeit gesehen!
Schließlich kam der Tag, an dem Gott zu Abraham sagte: „Hebe deine Augen auf und sieh von der Stätte aus, wo du wohnst, nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen. Denn all das Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben für alle Zeit … Darum mach dich auf und durchzieh das Land in die Länge und Breite, denn dir will ich’s geben“ (1.Mose 13,14-15+17).
Wir, die Gläubigen, sind der Same Abrahams! Was ihm verheißen wurde, ist uns in und durch Christus geschenkt worden!
Damit das „Gute Land“ für uns nicht unbekannt bleibt, sollen wir es, wie unser Vater Abraham, „in seiner Länge und Breite durchziehen“.
Davon redete Paulus, als er schrieb: „So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit aller Gottesfülle“ (Eph.3,18-19).
Ergreifen können wir nur, was wir erkannt haben! Wer erkennen will, was ihm von Gott geschenkt wurde, der fange an, Christus zu loben und IHM zu danken!
„Wer Gott Dank opfert, der preiset mich, und das ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes“ (Ps.50,23).
Die Größe und Umfassendheit unserer Errettung wird für uns erkennbar, sobald wir Jesus loben und preisen – für das, was ER für uns getan hat und was ER uns geworden ist!
Und während wir unserem Gott danken, „durchziehen“ wir das Gute Land, das ER uns gegeben hat!
Im Lobpreis ergreifen wir, was uns mit Christus geschenkt worden ist!
Jahrelang hatte Lea, die ungeliebte, glanzlose Frau Jakobs, um die Liebe ihres Mannes gekämpft. Viermal hatte sie die Hoffnung genährt, dass sie mit den Kindern, die sie zur Welt gebracht hatte, das Herz ihres Mannes gewinnen könnte.
Doch vergebens! Jakob liebte nur ihre Schwester Rahel.
Dann aber, als man ihr den vierten Sohn in die Arme legte, war in ihr ein Entschluss gereift: Sie wollte nicht länger auf das Unerreichbare hoffen. Sie sagte: „Diesmal will ich den Herrn preisen. Darum gab sie ihm den Namen Juda“ (1.Mose 29,35).
Jahre später lag ein Mann in Ägypten auf seinem Sterbebett. Um ihn versammelt waren seine Söhne und einige seiner Enkel. Jakob war am Ende seines irdischen Lebens angekommen. Doch obwohl er mit seinen physischen Augen nichts mehr sehen konnte, war sein geistiges Auge klarer als je zuvor.
Nun segnete er seine Söhne mit einem ewigen Segen! Nachdem er den maßlosen Zorn Simeons und Levis verflucht hatte, rief er jubelnd: „Juda, du bist’s! Dich werden deine Brüder preisen. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Nacken sein, vor dir werden deines Vaters Söhne sich verneigen. Juda ist ein junger Löwe. Du bist hochgekommen, mein Sohn, vom Raube. Wie ein Löwe hat er sich hingestreckt und wie eine Löwin sich gelagert. Wer will ihn aufstören“? (1.Mose 49,8-10)
Juda bedeutet „Gepriesener“ aber auch „Lobpreis“!
Christus, den Gepriesenen, im Lobpreis zu erheben, ist der höchste Ausdruck unseres Glaubens! Wenn wir anfangen, IHN zu loben, wird ER in uns aktiv, dann greift ER ein – dann wirkt ER, ausgehend von unserem Geist in unsere Seele hinein.
Doch Achtung! Der Löwe von Juda erhebt sich nicht, um in den Kampf zu ziehen. ER brüllt nicht! ER zerreißt keinen! ER sitzt zur Rechten der Majestät (Hebr,1,3) und ruht von allen SEINEN Werken (Hebr.4,10).
ER hat sich „wie ein Löwe hingestreckt und wie eine Löwin sich gelagert. Wer will ihn aufstören“?
„Du bist hochgekommen, mein Sohn“! Christus ist so hoch aufgestiegen, dass IHN niemand erreichen und bedrängen kann. Der Sieg, den ER in seiner Auferstehung und Erhöhung errungen hat, ist vollkommen!
Wenn Gottes Wort sagt, dass Christus „die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und einen Triumph aus ihnen gemacht hat in sich selbst“, dann gibt es keinen Feind, den er nicht überwunden hat, keinen Namen, den er nicht überragt.
Vor IHM verneigen sich Himmel und Erde!
Wenn wir im Lobpreis dasselbe tun – IHN erheben und uns vor IHM verneigen –, dann erfahren auch wir die überwindende Stärke, mit der sich Christus alles untertan gemacht hat.
In Stunden, in denen du dich, wie Lea, klein, ungeliebt und zurückgesetzt fühlst und deine Augen ohne Glanz sind, sollst du sagen: „Nun will ich den Herrn preisen!“
Im Lobpreis wirst du „aufsteigen“ und „dein Haupt“ an einem Ort „niederlegen“, an dem „dich niemand aufstören kann“ – du wirst am Herzen Jesu Ruhe finden!
Der aber, der dich über alles liebt und immer lieben wird, ER wird der Glanz und die Schönheit deines Lebens sein!
„Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Nacken sein“.
Lobpreis ist eine starke Hand auf dem Nacken unseres Widersachers. Sobald wir Jesus danken, IHN loben und erheben, werden die Lügen Satans aufgedeckt und zunichtegemacht.
„Wir schmecken, dass der Herr freundlich ist“ (1.Petr.2,3). Dann triumphiert Wahrheit über Lüge, Licht über Finsternis!
Im Lobpreis schmelzen unsere Sorgen wie Wachs! Im Lobpreis wird Schwachheit mit Stärke umkleidet!
„Vor dir werden deines Vaters Söhne sich verneigen“!
So wie Juda unter seinen Brüdern eine herausragende Stellung einnimmt, so auch der Lobpreis in unserer Mitte. Nichts ist wichtiger, als Christus zu loben und zu erheben!
Nur so wird das „Zepter“ Judas aufgerichtet werden, von dem Jakob sprach, als er weissagte: „Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass der Held komme, und IHM werden die Völker anhangen“.
Als sich die Israeliten nach dem Tod Josuas anschickten, weitere Gebiete des verheißenen Landes einzunehmen, befragten sie den Herrn, wer von ihnen zuerst gegen die Kanaaniter kämpfen sollte. „Der Herr sprach: Juda soll hinaufziehen. Siehe, ich habe das Land in seine Hand gegeben“. Gleiches lesen wir auch später, als ein weiterer Kampf bevorstand. Wieder gebot ihnen der Herr: „Juda soll anfangen!“ (Richter 1,2; 20,18).
Weil unser tägliches Leben von Arbeit und Mühsal begleitet wird, gibt es oftmals nur wenig Anlass, Loblieder zu singen. Auch unsere Stimmungslage ist Schwankungen unterworfen, sodass wir uns sogar ohne Grund schlecht fühlen können. Doch ganz gleich, was wir gerade erleben oder wie unsere Gefühle sein mögen, wir müssen lernen, Christus in unserem Herzen zu erhöhen – in jeder Lebenslage.
„Juda“ soll in allem, was wir tun, den Vorrang haben. Lobpreis ist unser Durchbrecher! „Juda soll anfangen.“
Unser Lob mag äußerlich nichts verändern, doch unsichtbar werden Mauern fallen, Ketten gesprengt und Türen geöffnet werden.
Im Lobpreis berühren wir das Zepter des Herrschers, seine Macht und Stärke! Mächte und Gewalten, die uns gefangen halten und in Angst und Schrecken versetzen wollen, erbeben, wenn wir anfangen, unserem Gott unser Vertrauen auszusprechen.
Egal, wie groß unsere Not ist: „Juda“ soll vorangehen! „Juda“ soll den Kampf führen! „Juda“ soll alles überragen!
Auch David kannte unzählige Stunden, in denen ihm nicht nach Loben zumute war. Doch er hatte einen Entschluss gefasst, den er immer wieder beherzigte, denn er sagte: Ich will den Herrn loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein … Ich will dem Herrn singen, mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin“ (Ps.34,2; 104,33).
Immer wieder lesen wir auch, was David tat, wenn seine Gefühle und Empfindungen nicht in den Lobpreis Gottes eingebettet waren. Dann forderte er seine Seele auf: „Lobe den Herrn, meine Seele und was in mir ist, seinen heiligen Namen … Ich will singen und spielen. Wach auf, meine Seele“ (Ps.103,1; 104,1).
Sogar als sich David in einer Höhle vor Saul versteckt hatte und der, der ihm nach dem Leben trachtete, die Höhle betrat, sagte er: „Gott, … unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorübergeht … Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe. Wach auf, meine Seele … Herr, ich will dir danken … ich will dir lobsingen“ (Ps.57,8-10).
Wenn du Jesus lobst und ihm deine Liebe bekennst, befreit er dich nicht nur von deinen Bedrängern. Im Lobpreis berührst du IHN selbst. Im Lobpreis befestigt dich Gott an Christus, dem „edlen Weinstock“, von dem Jakob sprach, als er Juda segnete und sagte: „Er wird seinen Esel an den Weinstock binden und seiner Eselin Füllen an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut. Seine Augen sind dunkel von Wein und seine Zähne weiß von Milch.“
Während du Christus dankst und ihn erhebst, zieht ER dich zu sich. Dabei kümmert ER sich nicht nur um die Last, die schwer auf deinem Rücken liegt. Im Genuss seiner Lieblichkeit wäscht ER auch dein „Kleid in Wein“ und deinen „Mantel in Traubenblut“ – ER reinigt und heiligt dich (Eph.5,26-27).
Damit nicht genug, sättigt und verändert er dich innerlich, denn im Lobpreis werden deine Augen „dunkel von Wein“ und deine Zähne „weiß von Milch“.
Wer wissen will, was Gottes Wille für sein Leben ist, der höre, was Paulus den Thessalonicher schrieb: „Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch“ (1.Thess.5,18).
Paulus, der im Gefängnis war, als er an die Gemeinde in Philippi schrieb, wusste, wie man, trotz Sorgen und in Bedrängnissen, inneren Frieden bewahren kann, denn er schrieb: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus“ (Phil.4,6-7).
Achte darauf, dass dein Gebet und Flehen immer auch von Danksagung begleitet wird! So wirst du erfahren, dass dein Herz und deine Gedanken im Frieden Christi bewahrt bleiben!
Egal was du tust und ganz gleich, was dich innerlich umtreibt, nimm dir immer wieder Zeit, um das zu tun, was jener Aussätzige tat, den Jesus gereinigt hatte: „Als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lautet Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte IHM“ (Lk.17,15-16).
Als Jesus vor dem Grab des Lazarus stand, war dieser bereits vier Tage tot! Der Herr war von Menschen umgeben, die trauerten und weinten! Es wurden sogar Vorwürfe laut, warum ER nicht früher gekommen war, um den Kranken zu heilen!
Doch was tat Jesus? Er hob seine Augen auf und sagte: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich weiß, dass du mich allezeit hörst“ (Jh.11,41).
So werden „Tote“ auferweckt: durch Danksagung!
Jesus lobte seinen Vater, noch bevor sichtbar geworden war, dass der ihn erhört hatte.
Ist deine Lebenssituation, die du gerade erlebst, schlimmer als die, in der sich Jesus damals befand?
Wenn Danksagung Tote auferwecken kann, dann lass uns Gott danken – auch wenn die Umstände, in denen wir uns befinden, verzweifelt dunkel sind!
Danke dem Vater, dass er dich mit jedem Segen gesegnet (beschenkt) hat!
Danke Jesus für das, was ER für dich getan hat!
Danke IHM für das, was ER dir geworden ist!
Danke IHM für das gute Werk, das ER in dir wirkt!
Danke IHM für sein unfassbar große Liebe, mit der ER dich liebt!
Danke IHM dafür, dass ER zu deiner Sünde geworden ist!
Danke IHM dafür, dass ER dir sein eigenes Leben geschenkt hat.
Danke IHM dafür, dass du den Tod ewiglich nicht sehen wirst!
Danke IHM dafür, dass du – IN IHM – zur Gerechtigkeit Gottes geworden bist!
Danke IHM dafür, dass ER in dir lebt!
Danke IHM dafür, dass ER dir die Fülle seiner Gnade schenkt!
Danke IHM dafür, dass ER dein Hirte ist, der Hüter deiner Seele, der dich vor jedem Übel zu bewahren weiß.
Danke IHM dafür, dass ER jetzt vor Gottes Thron für dich einsteht.
Danke IHM dafür, dass ER dein Gestern, Heute und Morgen ist!
Danke IHM dafür, dass ER dich wunderbar führt und unversehrt ans Ziel bringen wird!
Danke IHM dafür, dass ER dich in sein Ebenbild umgestaltet!
Danke IHM dafür, dass ER bald kommen wird, um dich dorthin zu holen, wo ER ist!
Danke IHM dafür, dass ER dich in seine Gemeinde gebracht hat, wo ER dich gesund pflegt – wo du in der Gemeinschaft SEINER Heiligen SEINE Schönheit, Einzigartigkeit und Überragenheit kennen lernst und IHM dienen darfst.
Jesus dankte seinem Vater auch für fünf Gerstenbrote und zwei Fische! Und als ER es tat und die Jünger anfingen, das Wenige an 5000 Menschen zu verteilen, wurde daraus so viel, dass alle satt wurden und noch übrig blieb (Jh.6,8-13).
Schau also nicht auf das, was du nicht hast! Danke Gott für das, was du hast, auch wenn es in deinen Augen nur sehr wenig ist!
Der, „der das ruft, was nicht ist, dass es sei“ (Röm.4,17) – ER kann und wird das Wenige vermehren!